Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team?

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Moin!

In der WuH gibt es immer die Doppelseite, auf welcher glückliche Erleger Ihre Beute präsentieren. Die Seite finde ich an sich sehr nett, da sich Jung und Alt über "kleine" und "große" Beute freuen und der Leser sich mitfreuen darf.

Gleichwohl hat die WuH-Redaktion häufiger - z. b. aktuellen Ausgabe - nichts Besseres zu tun, als die Erlegerfreue mit ihren eigenen Kommentaren über das angeblich fehlende jagdliche Brauchtum der Erleger zu schmäleren. Das finde ich extrem kleinkariert. Es mag sein, dass das Wild nicht immer à la Blase zur Strecke gelegt wird. Das kommt vielleicht nicht in der WuH, aber in der jagdlichen Praxis nun einmal vor und jeder mag sich seinen Teil dabei denken (oder auch nicht). Die WuH-Redaktion muss jedoch bei diesen mini Zwei-Satz-Beiträgen nicht noch einen oberschullehrerhaften Kommentar hinzufügen, wie wenig Ahnung der Erleger vom Brauchtum hat.

Einfach mal mitfreuen.

Whl,
Flokle
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

Tät die Redaktion das nicht, so hätte sie mit der Bearbeitung der vielen Mails und Leserbriefe zu den "Brauchtumsverfehlungen" mit Sicherheit mehr Arbeit als durch die Hinzufügung der Kommentare.
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

Wenn man sich daran stört, sollte man doch so konsequent sein und das betreffende Bild dann nicht abdrucken.
Ich hab es jetzt nicht mehr ganz vor Augen. Es geht um einen Damspießer, der auch noch ein Erlegungsdatum 1.5. aufweist? Vielleicht irre ich mich auch. Zumindest bei uns hat Damwild zu dieser Zeit keine Jagdzeit. Aber andere Länder, andere Zeiten.
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

@Skogman: Das ist doch kein Argument im Hinblick auf die Qualität der Zeitung geschweige bezüglich der Schmälerung der Erlegefreude des Betroffenen. In diesem Fall könnte die WuH-Redaktion bei jedem Artikel einen Disclaimer einfügen, um etwaige Mehrarbeit - die im vorliegenden Fall übrigens minimal sein dürfte - zu vermeiden.
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

Mal abgesehen davon, ob es diese Seite und diese Art von Fotos wirklich braucht (ich könnte gut darauf verzichten) steht es der Redaktion einer Jagdzeitschrift die sich weidgerechte Jagd und damit auch das Brauchtum auf die Fahnen geschrieben hat, gut an, auch solche Kommentare zu veröffentlichen.
Das war nicht oberlehrerhaft, sondern ein wertfreier Kommentar, insoweit für mich in Ordnung.
Obwohl das jetzt vielleicht nicht der Grund ist über das Brauchtum als Ganzes zu philosophieren, ich bin da auch kein Hardcoreverfechter und breche das Wild auch nicht weißen Manschetten auf, aber Bruch und Streckelegen gehört für mich nach wie vor dazu. Und darauf darf man aus meiner Sicht auch achten, wir tun das jedenfalls, ohne dabei vor lauter Brauchtumsfrömmelei die Jagd aus dem Blick zu verlieren.
Jagd ist Handwerk und zu jedem guten und traditionellem Handwerk gehören auch gewisse Bräuche...nur ausgerechnet bei der Jagd soll alles egal sein.
 
A

anonym

Guest
Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

Warum wird nicht an jeden Jäger eine Gebrauchsanweisung ausgegeben , damit er weiss wie er sich brauchtumsgerecht zu freuen hat ?
Natürlich mit Hinweis auf die lokalen Unterschiede und endlich mal ein schriftlich formuliertes Regelwerk was man denn als waidgerecht bezeichnen kann .
Ein bessere Methode um Nachwuchs abzuschrecken wird sich kaum finden lassen .
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

higraver schrieb:
Warum wird nicht an jeden Jäger eine Gebrauchsanweisung ausgegeben , damit er weiss wie er sich brauchtumsgerecht zu freuen hat ?
Natürlich mit Hinweis auf die lokalen Unterschiede und endlich mal ein schriftlich formuliertes Regelwerk was man denn als waidgerecht bezeichnen kann .
Ein bessere Methode um Nachwuchs abzuschrecken wird sich kaum finden lassen .

Weil Jagd mehr ist als totschießen...und das ist gut so!
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

higraver schrieb:
Warum wird nicht an jeden Jäger eine Gebrauchsanweisung ausgegeben , damit er weiss wie er sich brauchtumsgerecht zu freuen hat ?
Natürlich mit Hinweis auf die lokalen Unterschiede und endlich mal ein schriftlich formuliertes Regelwerk was man denn als waidgerecht bezeichnen kann .
Ein bessere Methode um Nachwuchs abzuschrecken wird sich kaum finden lassen .


Sorry! Aber die Grundlagen von jagdlichem Brauchtum lernt man doch in der Ausbildung und man wird hierzu auch geprüft. Hierzu gehört das "zur Strecke" legen ebenso wie die Verwendung der wesentlichen Brüche. Ist das zuviel verlangt. Ich denke nein.
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

"der-mit-dem-wachtel-jagt

Weil Jagd mehr ist als totschießen...und das ist gut so!"


Das stimmt, aber genauso wenig wie die Reduzierung auf das Schießen richtig ist, gilt dies auch für das Brauchtum. Jegliches Brauchtum wird schnell mit dem Respekt vor der Kreatur gleichgesetzt, was m.E. nicht immer stimmt. Aber wer kann schon bestimmen, was richtig und falsch ist?! Wenn ich ein Foto mit sechs auf einem Ansitz erlegten Füchsen einschicke, dann bin ich ein toller Jäger (Heger etc). Dies gilt auch für die revierübergreifenden Jagden mit 100+ Füchsen. Wenn die Beute jedoch mit Rehen ausgetauscht wird, bin ich ein Schießer. Warum?! Es gibt keinen Grund.

Der Jäger in der WuH hat einen Spießer geschossen, freut sich wie ein Schneekönig, schießt ein Foto und schickt es bei der WuH ein. Mehr ist es nicht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Ausgabe ist ein älter Jäger mit Enkel und Frischling abgebildet, ohne Bruch und WuH-Kommentar. Jeder kann für sich selbst beurteilen, ob diese Fotos brauchtumsgerecht sind oder auch nicht. Und sicherlich kann die WuH ihren Senf dazugeben. Aber genauso kann der Leser dieses als kleinkariert empfinden. Am Ende des Tages muss die WuH wissen, wie sie ihre Kunden hält. Ich kann für mich sagen, dass solche Kommentare die Kundenbeziehung nicht stärken.
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

flokle schrieb:
"der-mit-dem-wachtel-jagt

Weil Jagd mehr ist als totschießen...und das ist gut so!"


Das stimmt, aber genauso wenig wie die Reduzierung auf das Schießen richtig ist, gilt dies auch für das Brauchtum. Jegliches Brauchtum wird schnell mit dem Respekt vor der Kreatur gleichgesetzt, was m.E. nicht immer stimmt. Aber wer kann schon bestimmen, was richtig und falsch ist?! Wenn ich ein Foto mit sechs aauf einem Ansitz erlegten Füchsen einschicke, dann bin ich ein toller Jäger (Heger etc). Dies gilt auch für die revierübergreifenden Jagden mit 100+ Füchsen. Wenn die Beute jedoch mit Rehen ausgetauscht wird, bin ich ein Schießer. Warum?! Es gibt keinen Grund.

Der Jäger in der WuH hat einen Spießer geschossen, freut sich wie ein Schneekönig, schießt ein Foto und schickt es bei der WuH ein. Mehr ist es nicht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Ausgabe ist ein älter Jäger mit Enkel und Frischling abgebildt, ohne Bruch und WuH-Kommentar. Jeder kann für sich selbst beurteilen, ob dies Fotos brauchtumsgerecht sind oder auch nicht. Und sicherlich kann die WuH ihren Senf dazugeben. Aber genauso kann der Leser dieses als kleinkariert empfinden. Am Ende des Tages muss die WuH wissen, wie sie ihre Kunden hält. Ich kann für mich sagen, dass solche Kommentare die Kundenbeziehung nicht stärken.

Das kann man aber auch alles eine Etage tiefer hängen ;)
 

Fex

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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

Rebhenne2 schrieb:
higraver schrieb:
Warum wird nicht an jeden Jäger eine Gebrauchsanweisung ausgegeben , damit er weiss wie er sich brauchtumsgerecht zu freuen hat ?
Natürlich mit Hinweis auf die lokalen Unterschiede und endlich mal ein schriftlich formuliertes Regelwerk was man denn als waidgerecht bezeichnen kann .
Ein bessere Methode um Nachwuchs abzuschrecken wird sich kaum finden lassen .


Sorry! Aber die Grundlagen von jagdlichem Brauchtum lernt man doch in der Ausbildung und man wird hierzu auch geprüft. Hierzu gehört das "zur Strecke" legen ebenso wie die Verwendung der wesentlichen Brüche. Ist das zuviel verlangt. Ich denke nein.

Genau - aber dazu muss man eine Ausbildung absolviert haben ;)
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

Warum wird im Rahmen der Waidgerechtigkeit und des Brauchtums eigentlich nur so selten über die Fähigkeiten der Jäger bei der Jagd gesprochen? Der Brauch mit den Brüchen ist schön, aber ich gebe zu, dass ich diese nicht verteile, wenn ich allein auf der Jagd bin. Genauso fange ich nicht nachts an, mein Wild zu verblasen. Den Damspießer hätte ich mit Trophäe dem Wildhändler überlassen. Brauchtumsgerecht oder Geschmacksfrage?

Für mich persönlich hat erste Priorität, eine Kreatur schnell und mit möglichst geringen Stress für diese und Artgenossen zu erlegen. Hierzu gehört Kenntnis über die Natur, ein regelmäßiger Schießstandbesuch, das Wissen, wie meine Waffen schießen und meine eigenen Fähigkeiten unter Berücksichtigung des Tierschutzgedankens realistisch einschätzen zu können. Auch wenn sich jetzt einige auf die Füße getreten fühlen, aber die meisten Waidmannsheil-Hallodris, die ich kenne, sitzen im Wald/Feld herum, stressen das Wild durch ihre Anwesenheit, aber schießen nichts bzw. wenn nur schlecht. Aber genau diese kennen sich beim jagdlichen "Brauchtum" bestens aus und lasse das alle wissen ... sicherlich kann man das Eine tun, ohne das Andere zu lassen, nur sollte man Beides nicht überziehen und anhand der individuellen Situation beurteilen.

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

flokle schrieb:
Warum wird im Rahmen der Waidgerechtigkeit und des Brauchtums eigentlich nur so selten über die Fähigkeiten der Jäger bei der Jagd gesprochen? Der Brauch mit den Brüchen ist schön, aber ich gebe zu, dass ich diese nicht verteile, wenn ich allein auf der Jagd bin. Genauso fange ich nicht nachts an, mein Wild zu verblasen. Den Damspießer hätte ich mit Trophäe dem Wildhändler überlassen. Brauchtumsgerecht oder Geschmacksfrage?

Für mich persönlich hat erste Priorität, eine Kreatur schnell und mit möglichst geringen Stress für diese und Artgenossen zu erlegen. Hierzu gehört Kenntnis über die Natur, ein regelmäßiger Schießstandbesuch, das Wissen, wie meine Waffen schießen und meine eigenen Fähigkeiten unter Berücksichtigung des Tierschutzgedankens realistisch einschätzen zu können. Auch wenn sich jetzt einige auf die Füße getreten fühlen, aber die meisten Waidmannsheil-Hallodris, die ich kenne, sitzen im Wald/Feld herum, stressen das Wild durch ihre Anwesenheit, aber schießen nichts bzw. wenn nur schlecht. Aber genau diese kennen sich beim jagdlichen "Brauchtum" bestens aus und lasse das alle wissen ... sicherlich kann man das Eine tun, ohne das Andere zu lassen, nur sollte man Beides nicht überziehen und anhand der individuellen Situation beurteilen.

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Da bin ich vollständig bei dir, ich habe das, glaube ich jedenfalls, schon ausgedrückt. Dennoch halte ich Brauchtum im Sinne von Traditionsbewahrung für legitim und nicht unwichtig.
Wie gesagt, weiße Manschetten gehören für mich nicht dazu.
 

Fex

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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

flokle schrieb:
Warum wird im Rahmen der Waidgerechtigkeit und des Brauchtums eigentlich nur so selten über die Fähigkeiten der Jäger bei der Jagd gesprochen? ...

Das eine schliesst das andere nicht aus.
 
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Re: Warum die Freude an der Beute verderben, liebes WuH-Team

Aus wieviel Fotos mag die Redaktion wohl auswählen können?
Das klassische Motiv "Jäger hinter erlegtem Stück" wird hier im Forum ja auch nur selten gepostet.
 

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