Was darf/kann/muss man von einem Jungjäger erwarten?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 3257
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Ich bezweifle, dass das bei dem "Erfahrungshorizont" Deiner Frau der Fall ist.

Zu dem Zeitpunkt sicher. Deswegen wurde sie auch von einem Stalker und mir begleitet. Nach meiner Erfahrung neigen Frauen allerdings eher dazu, Ihre Schiessfähigkeiten zu unterschätzen. Sie hätte den weiten Schuss vermutlich nie in Erwägung gezogen. Der Stalker hatte aber neben dem obligatorischen Kontrollschüssen ihre Treffer auf kürzere Distanz gesehen und ihr die Distanz - zu Recht - zugetraut.

Den besagten "Erfahrungshorizont" werden übrigens auch viele erfahrene Jäger nicht haben, wenn sie weder Bedarf noch Gelegenheit für weitere Schüsse haben. Dabei ist in meiner persönlichen Erfahrung nicht die Schussdistanz sondern eher die Auflagestabilität der limitierende Faktor. Mein schwierigster Schuss bisher war um die 100 m aufgrund kaum vorhandener Anschlagsmöglichkeit. Vielleicht sollte man in der Richtung öfter mal üben, um Erfahrung zu sammeln.

Gruß
Marodeur
 
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... Mein schwierigster Schuss bisher war um die 100 m aufgrund kaum vorhandener Anschlagsmöglichkeit. Vielleicht sollte man in der Richtung öfter mal üben, um Erfahrung zu sammeln.
Gruß
Marodeur
Ja, zum Beispiel mit freihändigem Schiessen auf dem Stand, wobei KK oder Luftgewehr für die Masse der Schüsse reicht.
Feintunig dann mit der zur Jagd verwendeten Büchse.

Nach ein paar Schüssen kann man generell noch gar nichts sagen, auch wenn die vielleicht gut sind.
Danach kann alles kommen, von weiterhin guter Schussleistung bis hin zu Mucken etc.
Eine stabil gute Schussleistung lässt sich nur mit entsprechendem Training erreichen.
 
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Eine stabil gute Schussleitung lässt sich nur mit entsprechendem Training erreichen.

Dann muss meine Frau wohl heimlich ohne mich trainieren. ;-)

Ich sehe es aber grundsätzlich genau so, insbesondere beim dynamischen Schießen zeigt sich dann ein riesen Unterschied. Und auch wenn ich bei statischen Schüssen mit der Büchse nicht so einen großen Trainingseffekt sehe (wenn die Abzugskontrolle sitzt), wird immernoch die Vetrautheit mit dem zentralen Arbeitsgerät gefestigt.

Gruß
Marodeur
 
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Ich sehe es aber grundsätzlich genau so, insbesondere beim dynamischen Schießen zeigt sich dann ein riesen Unterschied. Und auch wenn ich bei statischen Schüssen mit der Büchse nicht so einen großen Trainingseffekt sehe (wenn die Abzugskontrolle sitzt), wird immernoch die Vetrautheit mit dem zentralen Arbeitsgerät gefestigt.

Gruß
Marodeur

Beim "dynamischen Schießen" schießen die meisten Jäger auch in der Gruppe, ob im Kino oder auf dem WT-Stand völlig frei drauf los.
Beim Schießen auf die Scheibe, wo obiger Meinung nach das "statische Schießen" keinen Effekt haben, obwohl das der Jäger am liebsten
still für sich und möglichst unbeobachtet seine Schüsse rausnötigt.
Ist bei jedem Schießen auf unterer Ebene, auf dem Schießstand und beim Büma zu beobachten

Abzugskontrolle ist nur ein Aspekt, aber nicht wichtiger als die anderen auch:
Die 3A: Auflage - Anschlag - Abziehen.
Man könnte noch atmen extra anführen, aber als aller guten Dinge reichen die drei aus.

Schönen Tag noch.
 
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:what: Nur mal ne Frage..... war hier ein paar Tage nicht, ist das jetzt der
Jungjäger-Schießausbildungsfaden, Modul 1-5 ?

Kenn mich grad nicht aus, wir sprechen doch über die Bereitschaft mitzuhelfen.... :roll:

Remy
 
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Richtig - aber auf der Jagd hängt eben vieles mit Vielem, wenn nicht alles mit Allem zusammen. :roll:
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
:what: Nur mal ne Frage..... war hier ein paar Tage nicht, ist das jetzt der
Jungjäger-Schießausbildungsfaden, Modul 1-5 ?

Kenn mich grad nicht aus, wir sprechen doch über die Bereitschaft mitzuhelfen.... :roll:

Remy

Stimmt, ist irgendwie ziemlich in die Richtung schießen abgedriftet. Ist aber auch irgendwie am einfachsten zu überprüfen.

Das Thema Zeit und Interesse scheint so selbstverständlich zu sein, das nicht viel darüber verloren wird. Aber da fängt die Misere schon an. Dann noch die Ungeduld, schnell was schießen zu wollen...
 
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Richtig - aber auf der Jagd hängt eben vieles mit Vielem, wenn nicht alles mit Allem zusammen. :roll:

Ja,
aber dann bräuchten wir im gesamten Forum nur einen einzigen Fred. :roll:

Dabei will ich nicht den Oberlehrer geben, es wird nur so unübersichtlich.
Davon gibt es hier schon zu viele.

Dann macht doch nen Jungjägermindestsanforderungsschießfred auf.

Remy
 
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Stimmt, ist irgendwie ziemlich in die Richtung schießen abgedriftet. Ist aber auch irgendwie am einfachsten zu überprüfen.

Naja,

ob jemand Interesse hat und dieses auch in praktischer Arbeit, bzw Passion umsetzt,
ist jetzt nicht so schwer zu sehen.

Bin ja auch Jungjäger und spreche mich immer mit meinem Pächter ab, wenn und wo ich hingehe.;-)

Remy
 
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Ich sage immer:
Jeder Pächter hat die Jäger im Revier, die er verdient.
Sei es nun durch Auswahl, Heranziehen oder zu späte Trennung von hoffnungslosen Fällen.

Wir sind uns doch alle einig, daß mit Bestehen der Prüfung nur ein Grundstein gelegt wird.
NIEMAND wird durch den Jagdschein zum Jäger.
Also liegt es an den Pächtern, sich die (Jung-) Jäger so zu ziehen, wie Sie diese haben wollen. Wenn ihr denen nichts beibringt, werden die auch nichts lernen. Oder sie lernen durch Zeitschriften und Internet evtl. das "Falsche".

Ich war die ersten drei Jahre in einem an sich wunderschönen Revier unterwegs. Leider hat keiner der Pächter es für nötig gehalten, mir irgendwas zu zeigen. Es hieß immer nur: Setz dich halt raus und schieß was.
Da ich keinen jagdlichen Background hatte, bin ich mit null Ahnung durch das Revier gestolpert und habe so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. (Von Fehlabschüssen mal abgesehen, denn ich habe aus Angst vor selbigen oft den Finger gerade gelassen, was mir aber hinterher auch wieder vorgeworfen wurde... :sigh: )
Keiner wollte mit mir raussitzen, um mir mal Tips und Hilfe beim genauen Ansprechen zu geben.
Wenn ich nachgefragt und um Tipps gebeten habe, wurde abgewunken und es hieß: Musst halt öfter rausgehen, dann kommt schon was passendes.
Wenn ich mir anderswo Ideen geholt habe und mal was "unkonventionelles" versucht habe (z.B. Pirschen :roll: ) hieß es gleich: "Das machen wir hier nicht".
Habe ich Füchse oder Krähen geschossen, war das "sinnloses Rumgeballer". Es wär eh kein Niederwild mehr da, da könne man den Fuchs auch in Ruhe lassen.
Als ich Fallen aufstellen wollte, haben die Schnappatmung bekommen.

Daß meine Motivation unter diesen Umständen arg gelitten hat, könnt ihr euch sicher vorstellen.

Und so kam es, wie es kommen musste: Man hat sich getrennt.

Im neuen Revier habe ich schon in den ersten Monaten mehr gelernt und Tips bekommen, als in den drei Jahren zusammen. War oft zusammen mit dem Pächter unterwegs und bin es bis heute. Hier wird wirklich gemeinsam gejagt und nicht als ständiger Einzelkämpfer.
Mein Pächter sagt immer so schön:
"Was ihr hier im Revier tut, fällt auf mich zurück. Also liegt es an mir und in meiner Verantwortung , daß ihr so jagt wie es sein soll."

Just my 2 cents...
 
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#160:
Oder sie lernen durch Zeitschriften und Internet evtl. das "Falsche".

Das ist aber (wie du es anmerkst) in einem Revier mit traditionellen Pächtern auch möglich :sad: :cool:
 
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Wie accipiter76 es richtig sagt, hat man erstmal nur den Schein und braucht viel Unterstützung um dazulernen. Bei mir war das eher an der langen Leine. Hinweise, Erklärungen, gemeinsame Revierfahrten und -arbeiten. Draußen gesessen bin ich meist alleine. Auch das funktioniert super. Hatten immer meinen Lehrprinzen oder Kumpel Michael als Ansprechpartner. War nach keinem Schuß alleine.

Aber das muss der Pächter eben auch wollen. Die Aussage meines Lehrprinzen war: Ich drei Jahren, wenn wir dringend eine Sau brauchen für ein Restaurant, will ich Dich anrufen und wissen, daß das dann auch relativ schnell klappt, will nicht alles selber machen. Noch ist es nicht so, wir sind aber auf einem guten Weg;-)
 
D

doghunter

Guest
Wie accipiter76 es richtig sagt, hat man erstmal nur den Schein und braucht viel Unterstützung um dazulernen.
Liegt da aber nicht der Fehler im System? Wenn ich eine Berufsausbildung machen, den Führerschein usw. dann sollte ich doch auch die Grundbegriffe können!
Warum soll der Pächter die Arbeit machen, welche die Jagdschule oder die Kreisgruppe nicht gemacht hat...obwohl sie dafür bezahlt wurden?
Ist die ganze Ausbildung und Prüfung nicht völlig falsch aufgebaut und antiquiert?
Warum wird immer noch so viel Wert auf Brauchtum in der Prüfung gelegt? Kann man ideal hinterher im Revier lernen, wenn man will
Warum wird immer noch so viel Wert auf "Pflanzenkunde" in der Prüfung gelegt? Man will nicht Botanik studieren
Warum muss man alle Funktionen von allen Waffen kennen (muss man beim Führerschein doch auch nicht)?
Warum nicht deutlich mehr Ansprechen von jagbaren Wild, anstatt welt alle Enten aufsagen zu können?
Warum nicht deutlich besser schießen lernen?
Warum nicht deutlich intensiver Aufbrechen, Fleischkunde usw. lernen?





Aber das muss der Pächter eben auch wollen. Die Aussage meines Lehrprinzen war: Ich drei Jahren, wenn wir dringend eine Sau brauchen für ein Restaurant, will ich Dich anrufen und wissen, daß das dann auch relativ schnell klappt, will nicht alles selber machen. Noch ist es nicht so, wir sind aber auf einem guten Weg;-)
Das ist doch heutzutage schwierig! Da investiert der Pächter 3 Jahre in einen JJ und dann ist der weg, weil er ein Kind bekommt...einen anderen Job hat, auswandert oder keine Zeit mehr hat! Alles nicht so einfach...ich wünschte mir eine deutlich veränderte Ausbildungs- und Prüfungsordnung in der ein JJ zumindest sein handwerk (Rechtliches, Ansprechen, Schießen, Versorgen) zu 95% beherrscht
 
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Selbst dann ist der fähigste Jungjäger weg, wenn ein Kind kommt, der Job wechselt oder sonstwas passiert...

Hast aber Recht, der Jagdschein ist halt wie das Abitur (zu) breit gefächert.
Wüsste nicht wann ich jeglichen Lehrstoff in Mathe, Physik oder Chemie der letzten paar Abijahre im Alltag gebraucht habe - auch wenn es da massig Bezugspunkte zur Jagd gäbe.

Ich hätte vor einem Jahr auch nicht erwartet wieviel S§§§§§ in kurzer Zeit im privaten Umfeld passieren kann; Todesfall, Unfall, Pflegefall und sonstige Nettigkeiten des Lebens... - da steht dann vieles hinten an, nicht nur die Jagd.
 

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