Moin,
alter Falter!! Ich habe gar nicht gewusst, dass der so gefährlich für uns Menschen ist. Kann bitte einer der qualifizierten Mediziner / Tierärzte das bestätigen. Dann müsste man bei der Fallenjagd auf Waschbären doch deutlich vorsichtiger im Hinblick auf Eigenschutz sein, oder? Insbesondere die Reinigung der Falle vom hinterlassenen Kot der Waschbären müsst dann mit Schutzmaske erledigt werden - Handschuhe sind selbstverständlich.
Ich bitte um weitere Informationen zum Thema.
munter bleiben!!
hobo
Vielleicht hilft dir dieses Abstract aus dem Workshop "Heimtiere und Zoonosen" von 2014 bei der Beurteilung deines Umgangs mit gefangenen und/oder erlegten Waschbären.
"________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Seite 22 von 28 Waschbärspulwurm (Baylisascaris procyonis) - Bedeutung für die Heimtierhaltung in Deutschland Franz J. Conraths1 , Astrid Sutor1 , Sabine Schwarz1 , Roswitha Mattis1 und Christian Bauer2 1Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für Epidemiologie, Greifswald-Insel Riems 2 Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Parasitologie, Gießen
Der Waschbärspulwurm Baylisascaris procyonis ist eine Nematodenart, die bei Waschbären häufig vorkommt. In den USA wurde der Parasit auch im Darm von Hunden nachgewiesen. Der adulte Waschbärspulwurm parasitiert im Darm des Waschbären, der die Eier von B. procyonis mit dem Kot ausscheidet. In der Außenwelt entwickelt sich im Ei nach Häutungen im Verlauf von 2-4 Wochen das infektiöse dritte Larvalstadium. Durch orale Aufnahme von Eiern, die infektiöse Larven enthalten, können sich neben Waschbären auch zahlreiche Säugetierarten, auch der Mensch, und Vögel als paratenische Wirte anstecken. Nach dem Schlüpfen der Larven penetrieren diese bei den paratenischen Wirten die Darmwand, gelangen in verschiedene Regionen des Körpers und wandern dort durch das Gewebe (Larva migrans). Häufig sind das Zentrale Nervensystem und das Auge von den wandernden Larven betroffen. Aufgrund der Größe der Larven, ihres fortgesetzten Wachstums in den paratenischen Wirten und ihrer langen Überlebensfähigkeit kann es zu erheblichen Schädigungen kommen (zentralnervöse Störungen, beim Menschen auch Leberveränderungen). Die Infektion verläuft nicht selten letal, wobei die Zahl der aufgenommenen infektiösen Larven den Krankheitsverlauf beeinflusst. Insgesamt sind Infektionen mit B. procyonis bei mehr als 100 Säugetier- (insbesondere Nagetiere) und Vogelarten beschrieben, darunter befinden sich auch zahlreiche als Heimtiere gehaltene Arten. In Deutschland wurde B. procyonis in Hessen und SachsenAnhalt teilweise mit hohen Prävalenzen (>70%; Hessen) beim Waschbär gefunden, während die Population in Brandenburg bisher weitgehend frei von dem Parasiten zu sein scheint.
Keywords: Baylisascaris procyonis, Waschbär, paratenische Wirte, Zoonose
Gruß
Prinzengesicht