Welt: Warum jetzt schon Scharfschützen auf Wildschweine schießen

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Der positive Aspekt wäre, dass die Jägerschaft JETZT die LEGALE Verwendung von Nachtsichtgeräten durchsetzen könnte. Tun die Verbände in dieser Hinsicht etwas ? Oder werden NSG als nicht waidgerecht verteufelt ?

Du meinst aber NZG bzw. die Verwendung von NSG in (fester) Verbindung mit dem vorhandenen ZF, oder ?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Vielleicht muss man die ASP mal als Chance begreifen ?

Dazu wird es nicht bei jedem reichen.

Ein Reviernachbar hat vor einigen Monaten noch 11.000€ Wildschadenrechnung von der selben Agrargenossenschaft bekommen, die ihn jetzt bittet doch an ihre Existenz zu denken. Die Existenz der Pächter war der AG aber noch vor kurzem egal. Wenn der Pächter nicht mehr zahlen kann, kommt ein anderer.

Wir haben Jahre voller Probleme und Spannung mit der Landwirtschaft hinter uns. Um jeden Cent Wildschaden und jeden Meter Schussschneise wurde erbittert gestritten. Meistens haben wir geblutet. Die Politik hat die Jagd und den Waffenbesitz immer weiter reguliert und sich immer neuen Blödsinn und Drangsalierung einfallen lassen.

Die einzigen, die jetzt mit dem Gebräch klappern sind die jagdlichen Notständler, die auch mal knallen wollen und diejenigen, die keine große persönliche und finanzielle Verantwortung in die Jagd stecken mussten. Von den regionalen Jägern werden nur wenige helfen das Revier leer zu schießen, um dann anschließend weiter den Pachtzins zu zahlen. Erst müssen neue gesetzliche Regelungen von Pacht über Wildschaden bis Waffenrecht her.

Die ASP wird die deutsche Jagd verändern.
 
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Der positive Aspekt wäre, dass die Jägerschaft JETZT die LEGALE Verwendung von Nachtsichtgeräten durchsetzen könnte. Tun die Verbände in dieser Hinsicht etwas ? Oder werden NSG als nicht waidgerecht verteufelt ?

Leider nein, der Untergang des Abendlandes wird befürchtet. Was die "Scharfschützen" (gibt es auch eigentlich auch Schützen die nicht scharf schießen und trotzdem effektiv sind? Zahlende Mitglieder im Schützenverein?) angeht, die werden auch nicht ohne Nachtzieltechnik auskommen. Lasst die mal machen, funktioniert ebenso wenig wie wenn die Jäger zur Terrorismusbekämpfung abkommandiert werden.
Aber Lieschen Müller in ihrer einfach gestrickten Welt kann sich daran hochziehen, für einfache und scheinbar pragmatische Lösungen ist je jeder zu haben. Auch ein paar Landwirte werden in ihrer Einfältigkeit diese Lösung begrüßen. Ich wurde auch schon von einem Landwirt aufgrund meiner Funktion ernsthaft aufgefordert, in seinem GJR. einen Bundeswehreinsatz zu organisieren.

Ich fühle mich mit dieser Technik weder als Scharfschütze/Sniper, sondern sehe darin einen längst fälligen Nachholbedarf im Sinne einer waidgerechten Jagd und einem tierschutzgerechten Umgang mit der Kreatur.

Die Gegner dieser Technik nennen auch leider nicht das Kind beim Namen:
1. Der Neid dass andere mehr Sauen schießen.
2. Die widerrechtliche Verwendung auf anderes Wild - die starken Hirsch sterben hier in der Überzahl auch ohne diese Hilfsmittel. In CZ braucht es für jedes Stück einen Wildbegleitschein mit Urzeit. Den fälscht niemand, denn wenn er erwischt wird, geht die Mütze fliegen. Es liegt doch an unseren liberalen Regelungen die jedem Beschiss möglich machen. Würden wir Wildmarken einführen (und den Pürzel des Schwarzwildes als körperlicher Nachweis) dann würde es Heulen und Zähneknirschen geben. Die Verbände wären wohl in erster Reihe dagegen - im Sinne ihrer Mitglieder natürlich.
3. Den fehlenden finanziellen Hintergrund ein paar Tausend Euro zu investieren, was ich ja noch anerkenne. Aber warum sollen es dann die anderen nicht haben. Begrenzen wir die Kosten für ein Auto auch im Sinne kommunistischen Gedankengutes?
4. Die angeblich letzte Ausrede warum die Sauen nicht ausreichend reduziert werden können, fällt auch noch weg (gegenüber den Landwirten, anstatt den Werkschutz für Biogasanlagen mal in einem anderen Licht darzustellen - Stichwort kein Wildschaden für Biogaserzeugnisse wie in CZ).

Ihr kennt doch alle die DEVA-Untersuchungen zum Abprallverhalten bei Erntejagden? Was bleibt denn noch an Möglichkeiten?
 
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Sorry 4 OT!
3.200,- € für eine Hubschrauberstunde erscheint mir denn doch etwas viel.
Ja! Ich habe schon mit einem Piloten über die Kosten seines Eurocopter gesprochen ...
WaiHei

Ich hab schon einige Landwirte mit feuchten Augen (oder feuchten Träumen) gesehen, als die Sauen z. b. in USA vom Heli aus "reduziert" wurden. Wisst Ihr wie hoch diese Helis beim Abschuss der Sauen fliegen? Wir leben halt nicht in Texas oder Kasachstan (auf Wolf) mit endlosen Weiten. Dazu kommt die wohl bessere Bodendeckung.
In Neuseeland wird es wohl auch nicht so viele Stromleitungen geben.
Macht das doch mal bei unseren Revierverhältnissen? Ich denke an den Kugelhagel in unsere freizeitgeschwängerten Landschaft. Es werden ja in den Videos nur Schüsse gezeigt, die auch treffen. Ist ja bei allen Sauenvideos so. Warum kann man manche Sachen nicht zu Ende denken.
Es gibt für alle Probleme mit Wildtieren eine einfache Lösung: Und die ist falsch!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Es war an "Wertschätzung" nicht zu überbieten, daß für Bioenergiepflanzen in diesem Land noch Wildschaden eingetrieben wurde, obwohl man damit auch noch die Bestände fett hoch gefahren hat. Wildschaden in unbejagbaren Riesenschlägen ist auch nur Abzocke. Und dann kam man zum angekündigten Häckseln mit Jägern und HF raus, blöderweise war der Acker war schon abgeerntet.

Das war wie ein sich selbst antreibendes Perpetuum mobile. Hat viele Jahre geil funktioniert. Und jetzt liebe Jäger, rettet die deutsche Landwirtschaft, wenns irgendwie geht bitte auch noch auf eigene Kosten. Wer jagt hat doch Geld und Zeit und Lust...
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Der Lobbyismus der Fleischindustrie hat seine Maschine wieder auf Hochkonjunktur laufen. Anders ist die aktuelle Stimmungsmache meiner Meinung nach nicht zu erklären...

Richtig erkannt. Der Steuerzahler wird schon mal sturmreif geschossen und auf gewaltige Subventionen eingestimmt.
 

JMB

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Sorry 4 OT!
3.200,- € für eine Hubschrauberstunde erscheint mir denn doch etwas viel.
Ja! Ich habe schon mit einem Piloten über die Kosten seines Eurocopter gesprochen ...
Leider habe ich für die Zahlen keine belastbare Quelle, ich höhrte es in den Nachrichten im Radio, denke aber das diese Kosten nicht unrealistisch sind:what:
Ich werde gelegentlich mal den "Scheffe" von besagtem Piloten anrufen und mal hören wie er das sieht.


Aber das ist nebensächlich, allein die Tatsache dass so etwas nötig ist stellt doch einen Bankrotterklärung unserer Herresführung da:evil:
Soo nebensächlich finde ich das nicht, falls sich da eine Privat-Firma auf Kosten des Steuerzahlers "dumm und dämlich" verdient.
Mit der Bankrotterklärung muss ich Dir leider zustimmen.
BTW:
"Herres" ist ein Journalist, der sich relativ wenig (vor-) führen lässt ... SCNR


WaiHei
 

JMB

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Hubschrauber mit Wärmebildkamera sollte zum dirigieren der Bodentruppen bei Tageslicht ausreichen. :thumbup:
DAFÜR sollte heutzutage 'ne (etwas bessere) Drohne mit WBK doch auch ausreichen.

Der Heli könnte mglw. besser "treiben", als eine Drohne - aber auch da stellt sich die Frage, ob nicht Saufänge effektiver und vieeeel billiger sind.


WaiHei
 

JMB

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Was die "Scharfschützen" (gibt es auch eigentlich auch Schützen die nicht scharf schießen und trotzdem effektiv sind? Zahlende Mitglieder im Schützenverein?) angeht, die werden auch nicht ohne Nachtzieltechnik auskommen. Lasst die mal machen, funktioniert ebenso wenig wie wenn die Jäger zur Terrorismusbekämpfung abkommandiert werden.
Natürlich gibt es auch "Schützen die nicht scharf schießen" - das sind die mit "Ferlacher Barock", denen die "Eleganz" von ZF und Montage wichtiger sind, als die bestmögliche Waffen-Optik-Kombination für effektive Bejagung. :p

Natürlich kommen auch Scharfschützen (das ist nun mal der militärische Ausdruck für diese Art Schütze, zivil heißt das dann Präzisionsschütze) nicht ohne Nachtzieltechnik aus, aber die DÜRFEN das (ohne irgendwelche juristischen Winkelzüge).


WaiHei
 

JMB

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Der positive Aspekt wäre, dass die Jägerschaft JETZT die LEGALE Verwendung von Nachtsichtgeräten durchsetzen könnte. Tun die Verbände in dieser Hinsicht etwas ? Oder werden NSG als nicht waidgerecht verteufelt ?
Der Effekt wird bei flächendeckendem Einsatz m. E. sehr schnell verpuffen; war doch "Anno Wende" genau so: Wie schnell haben die Sauen damals gelernt, dass es nicht nur im Westen Büchsen mit 8x56 gibt, sondern auch sehr schnell, dass der "Ossi-Jäger" jetzt auch nicht nur "Treffer" und Zielvier hatte.


Ein Reviernachbar hat vor einigen Monaten noch 11.000€ Wildschadenrechnung von der selben Agrargenossenschaft bekommen, die ihn jetzt bittet doch an ihre Existenz zu denken. Die Existenz der Pächter war der AG aber noch vor kurzem egal. Wenn der Pächter nicht mehr zahlen kann, kommt ein anderer.
Ansonsten hat mich der hohe Exportanteil von über 40% beim Schweinefleisch überrascht. Da wird Kraftfutter importiert (vor allem aus Südamerika von ehemaligen Regenwaldflächen), hier in Schweinefabriken (Bauernhöfe wird das ja keiner mehr nennen) mit Hilfe von Agrarsubventionen in Schweinefleisch umgewandelt, die Gülle landet (indirekt) im Grundwasser), und das wird dann exportiert.
In Deutschland würde auch niemand verhungern, wenn der Schweinefleischkonsum um die Hälfte reduziert würde.

Kurz, auf 70% der Mastschweine in Deutschland könnte problemlos verzichtet werden. Das würde eine Menge Geld sparen und die Umwelt entlasten. Die verbleibenden Landwirte hätten wieder auskömmliche Preise und könnten artgerechte Haltung betreiben.
Vielleicht muss man die ASP mal als Chance begreifen ?
Das ist viel Wahres dran.


Heute Schlagzeile im SPON
Afrikanische Schweinepest - Bauern befuerchten Milliardenschaeden
....es scheint ernst:sad:
Die Pharmaindustrie ist also schon lang "in die Hufe" gekommen.
Ich nehme nun einfach mal an, dass der Staat die kostenintensive Forschung an einem wirkungsvolleren Impfstoff mit ungewissem Ausgang nicht stemmen will und die Pharmaindustrie davon ausgehen muss die Forschungskosten im freien Markt (von den Schweinezüchtern, Ferkelvermehrern und Schweinemästern) nicht wieder reinholen zu können.
Was den Steuerzahler am Ende wohl billiger käme?


WaiHei
 

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