Wildschwein Anschusskontrolle, etc.

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Ich frage mich, ob manche im Dunkeln beim Gang zum Hochsitz auch singen :oops:
Kritisch in der Nacht ist die Rückkehr zum abgestellten KFZ. Wer sich in der Szene auskennt, weiß was der Jäger macht, wenn er bei seinem Auto angelangt ist. Er muß nur geduldig und unbemerkt warten.
 
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Kritisch in der Nacht ist die Rückkehr zum abgestellten KFZ. Wer sich in der Szene auskennt, weiß was der Jäger macht, wenn er bei seinem Auto angelangt ist. Er muß nur geduldig und unbemerkt warten.

Ja, das gilt v.a. für die Rückkehr von der Nach(t)suche (um beim Thema zu bleiben)... gefährlich, gefährlich :eek:

Auch deswegen scheint es mir also dringend geboten, dass der in der Nacht suchende SHF für sich und seinen Schweißhund je einen schwerst bewaffneten Bodyguard mitführt.
 
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Kritisch in der Nacht ist die Rückkehr zum abgestellten KFZ. Wer sich in der Szene auskennt, weiß was der Jäger macht, wenn er bei seinem Auto angelangt ist. Er muß nur geduldig und unbemerkt warten.
Darum bei normaler Ansitzjagd das Auto entweder versteckt abstellen. Oder (meine bevorzugte Variante) eben sehr gut sichtbar "mitten auf dem Acker". Unbemerktes Heranschleichen, auch dank WBK, nahezu unmöglich.

Ein vierbeiniger Begleiter macht auch immer Sinn.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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@Hesse 1987: Ich weiß, ich weiß. Diese einwandfreie jagdethische Gesinnung die hier zur Schau getragen wird. Die läßt mich ehrfürchtig verstummen. Im Ernst, jede Situation ist anders. Wenn 2 nun führungslose schwächere Frischlinge sich berührend deckungsgleich auf 20 m breit stehen. So kann ich bei der Kugel hinters Blatt zwingend mit Ausschuß rechnen. Und dann kann die Kugel ca. 3 cm fliegen bevor sie in den nächsten Wildkörper eintritt/eintreten muß.

Die Nachsuche war quasi vorüber. Die gesuchte Sau lag in Sichtweite 20 m. Der Hundeführer ging um eine Kuppe herum um die Fährte der zuletzt bögelnden Sau auszugehen und machte die Frischlinge hoch die dann breit auf 20 m vor der Bache standen. Der Hundeführer außer Sicht hinter 2 hohen Kuppe (Hohlweg). Mir war es sehr recht, dass die bd. Frischlinge, die den Rest der bitterkalten Nacht bei der langsam erstarrenden Mutter ausgeharrt haben, dass diese nun auch gestreckt waren. Damit war die ungute Situation bereinigt

Ich sehe nun, die Meisten hätten in dieser Situation nicht geschossen und die wenigsten hätten ein Gewehr dabei gehabt. Und Regeln sind sinnvoll und oft eine Hilfe im Leben.

Ich nehme mir aber heraus, mein Handeln situationsabhängig von Fall zu Fall zu entscheiden. Und in diesem Fall habe ich so entschieden. In einem anderen Fall entscheide ich wahrscheinlich ganz anders. Ich bin in meinem Leben bisher sehr gut damit gefahren selbstständige Entscheidungen zu treffen. Wäre der Förster ein verbiesterter Knochen gewesen hätte ich vielleicht anders entschieden. In jedem Fall bin ich immer bereit, die Konsequenzen meiner Entscheidungen zu tragen.
 
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@Hesse
In jedem Fall bin ich immer bereit, die Konsequenzen meiner Entscheidungen zu tragen.
Hier ist im weitesten Sinne alles Gut ausgegangen. Da ist es leicht die Konsequenzen, in diesem Fall Kritik von Besserwissern und Jagdethikern, zu erdulden. Hätte auch, wie so oft im richtigen Leben, anders kommen können. Von solchen Stories hört man dann nichts. Do not talk about own mistakes. Das gilt auch für die "unfehlbaren" NSF , die sich durch ihre Verschwiegenheit über ihr eigenes Unvermögen und hoffentlich auch über die Fehlleistungen ihrer Kundschaft auszeichnen.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

Guest
Mal was anderes: Kennt den niemand hier im Forum ein Beispiel aus eigenem Erleben wo für die Begleitung des NSF das Mitführen einer Waffe wichtig oder wenigstens hilfreich war?

Ich habe ein Beispiel, welches zeigt, das ein NSF wenigstens besser nicht alleine im fremden Revier nachsuchen sollte. Diese Geschichte ereignete sich in unserer Gegend im Herbst 2018. Oder war es schon 2017? Ein älterer Jäger schießt nächstens auf eine stärkere Sau. Die geht fort. Der Nachsuchenführer am nächsten Tag entfernt sich vom Schützen (ob der nicht mehr mitkam oder auf Wunsch des NSF weiß ich nicht) und dringt immer tiefer in die Hecken und Hänge der Schwäbischen Alb. Er war ortsunkundig. Irgendwann klingelt das Handy des Schützen und der NSF berichtet mit schwächer werdenden Stimme das er angenommen wurde und das es ihm schlecht gehe. Gefragt wo er sei sagte er , er wisse es nicht. Er hat aber ein paar Besonderheiten der Gegend beschrieben (ich glaube es waren hohe Wacholderbüsche) dann brach die Stimme ab. Der Nachsuchenführer war bewußtlos geworden. Sofort ging eine Meldung an das DRK. Der diensthabende Notarzt war ein erfahrener Jäger dem die Brisanz der Situation sofort klar war. Er aktivierte die Feuerwehr für eine Kettensuche. Glück war allerdings, das sein begleitender Rettungsassistent ortskundiger Jäger war und das Revier kannte. Er konnte die letzte Ortsbeschreibung des NSF zuordnen. So wurde der NSF mit nur sehr schwachen Lebenszeichen und eröffneter Schlagader in der Kniekehle tief bewußtlos bald gefunden. Das Gewehr lag in den Hecken, die Sau war über alle Berge. Der NSF hat die Sache gut überstanden. Es stand aber spitz auf Knopf und nur weil das Rettungsteam vom Fach und ortskundig war hat er überlebt. (Hb knapp über 5 g/dl für die Kundigen).

Die örtlichen Jäger nahmen die Sache dann persönlich und suchten weiter nach der Sau, die dann am Folgetag verendet gefunden wurde. Es war ein kompakter Keiler zw. 80 und 90 kg.
 
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Mal was anderes: Kennt den niemand hier im Forum ein Beispiel aus eigenem Erleben wo für die Begleitung des NSF das Mitführen einer Waffe wichtig oder wenigstens hilfreich war?

Ich habe ein Beispiel, welches zeigt, das ein NSF wenigstens besser nicht alleine im fremden Revier nachsuchen sollte. Diese Geschichte ereignete sich in unserer Gegend im Herbst 2018. Oder war es schon 2017? Ein älterer Jäger schießt nächstens auf eine stärkere Sau. Die geht fort. Der Nachsuchenführer am nächsten Tag entfernt sich vom Schützen (ob der nicht mehr mitkam oder auf Wunsch des NSF weiß ich nicht) und dringt immer tiefer in die Hecken und Hänge der Schwäbischen Alb. Er war ortsunkundig. Irgendwann klingelt das Handy des Schützen und der NSF berichtet mit schwächer werdenden Stimme das er angenommen wurde und das es ihm schlecht gehe. Gefragt wo er sei sagte er , er wisse es nicht. Er hat aber ein paar Besonderheiten der Gegend beschrieben (ich glaube es waren hohe Wacholderbüsche) dann brach die Stimme ab. Der Nachsuchenführer war bewußtlos geworden. Sofort ging eine Meldung an das DRK. Der diensthabende Notarzt war ein erfahrener Jäger dem die Brisanz der Situation sofort klar war. Er aktivierte die Feuerwehr für eine Kettensuche. Glück war allerdings, das sein begleitender Rettungsassistent ortskundiger Jäger war und das Revier kannte. Er konnte die letzte Ortsbeschreibung des NSF zuordnen. So wurde der NSF mit nur sehr schwachen Lebenszeichen und eröffneter Schlagader in der Kniekehle tief bewußtlos bald gefunden. Das Gewehr lag in den Hecken, die Sau war über alle Berge. Der NSF hat die Sache gut überstanden. Es stand aber spitz auf Knopf und nur weil das Rettungsteam vom Fach und ortskundig war hat er überlebt. (Hb knapp über 5 g/dl für die Kundigen).

Die örtlichen Jäger nahmen die Sache dann persönlich und suchten weiter nach der Sau, die dann am Folgetag verendet gefunden wurde. Es war ein kompakter Keiler zw. 80 und 90 kg.
Es ist wie immer eine Einzelfallentscheidung. Bei einem Reh mit Laufschuss ist es sinnvoll die Dickung abstellen zu können. Meistens ist eine zweite Waffe nur Balast. Die stört beim Bergen des Stückes. Die ganze Diskussion ist ein wenig undifferenziert. Nachsuche am kommenden Morgen, da kann die Waffe getrost zu Hause bleiben. Nachsuche im Rahmen einer Drückjagd. Schütze verweilt am Anschuss. Da sucht der NSF alleine, oder die Waffe muss notgedrungen mit. Ich gehe mit den Nachsuchegespannen bei Drückjagden öfter mit. Des Öfteren wünschen die Begleitung als Bergehilfe. Ich bin groß, stark und konditionell in guter Form, also laufe ich oft mit. Meist weiß ich nicht, wo ich die Waffe lassen soll. Dann nehmen ich die mit, das hat noch nie zu Diskussionen geführt. Ich habe aber auch noch nie im Rahmen einer Nachsuche geschossen.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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Wenn 2 nun führungslose schwächere Frischlinge sich berührend deckungsgleich auf 20 m breit stehen. So kann ich bei der Kugel hinters Blatt zwingend mit Ausschuß rechnen. Und dann kann die Kugel ca. 3 cm fliegen bevor sie in den nächsten Wildkörper eintritt/eintreten muß.

Das Geschoss wird auch in keinster Weise im Wildkörper abgelenkt, zerlegt oder pilzt auf.
Es tritt absolut horizontal aus dem ersten Wildkörper aus, um dann mit immer noch genügend Restenergie in den nächsten Wildkörper einzudringen um das Stück sauber zu strecken.

Sowas kann unmöglich ein Jäger schreiben.....
 
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Ja, das gilt v.a. für die Rückkehr von der Nach(t)suche (um beim Thema zu bleiben)... gefährlich, gefährlich :eek:
Auch deswegen scheint es mir also dringend geboten, dass der in der Nacht suchende SHF für sich und seinen Schweißhund je einen schwerst bewaffneten Bodyguard mitführt.
Da hier meist Fachpublikum mitliest, kann man Deine Antwort unschwer einordnen.
 
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Wir waren wie gesagt im Staatswald, der Förster und NSF war in seinem Revier welches er betreut. Er war hier also Jagdherr. Es war in jener Zeit in der kaum Sauen geschossen wurden (heute gut 2 stellig/Jahr). Ich habe in kurzer Zeit eine Entscheidung treffen müssen und würde sie wieder so treffen. Jedenfalls war der Förster hocherfreut, das er 2 sauber geschossene Frischlinge in der idealen Stärke von der Nachsuche nach Hause mitnehmen hat können. Den unter der Schwarte steckenden Geschoßkern hat er mir später geschenkt, da er diesen Frischling selbst verspeist hat.

Ich habe meine Jahre schon schlechter begonnen als an diesem klaren, klirrend kalten Neujahrsmorgen im dick verschneiten Winterwald.

Der Förster ist in seinem Revier weder Jagdherr noch Jagdleiter! Er darf auch nicht spontan irgendeiner externen Person eine Jagderlaubnis erteilen! Rein rechtlich liegt unbefugtes Jagen vor - ein vorsichtiges Umschreiben des Vegriffes Wilderei!
Nun aber zur Nachsuche: wie dämlich kann man nur sein, wenn man während einer Nachsuche einfach gesundes Wild in einem fremden Revier beschiesst und dann noch stolz darauf ist, einen Paketschuss angebracht zu haben?
 
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Der Förster ist in seinem Revier weder Jagdherr noch Jagdleiter! Er darf auch nicht spontan irgendeiner externen Person eine Jagderlaubnis erteilen! Rein rechtlich liegt unbefugtes Jagen vor - ein vorsichtiges Umschreiben des Begriffes Wilderei!
Ich setze mal Regiejagd voraus. Da ist der Revierleiter von seinem Vorgesetzen (Betriebsleiter) mit der Durchführung, Ausübung und Leitung der Jagd in seinem Zuständigkeitsbereich regelmäßig beauftragt. Da sind auch spontane, situative Entscheidungen möglich.
 
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Ich setze mal Regiejagd voraus. Da ist der Revierleiter von seinem Vorgesetzen (Betriebsleiter) mit der Durchführung, Ausübung und Leitung der Jagd in seinem Zuständigkeitsbereich regelmäßig beauftragt. Da sind auch spontane, situative Entscheidungen möglich.

Sorry Hubät, ich war lange Zeit Revierleiter in einem staatl. Betrieb! Sowohl rechtlich wie auch fachlich ist da überhaupt nichts richtig gelaufen!!!
Wenn ein RL so etwas dulden würde ( angefangen von der nächtlichen sog. Nachsuche bis zum gewollten, unerlaubten Paketschuss), und diese Umstände würden bekannt, bekäme nicht nur der Schütze, sondern auch der RL ein Problem!
 
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Nochmal zur Definition: Jagdherr im Staatswald ist der zuständige Minister, Jagdleiter der Forstamtsleiter - beide können natürlich delegieren!
 
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Sorry Hubät, ich war lange Zeit Revierleiter in einem staatl. Betrieb! Sowohl rechtlich wie auch fachlich ist da überhaupt nichts richtig gelaufen!!!
Wenn ein RL so etwas dulden würde ( angefangen von der nächtlichen sog. Nachsuche bis zum gewollten, unerlaubten Paketschuss), und diese Umstände würden bekannt, bekäme nicht nur der Schütze, sondern auch der RL ein Problem!
ok, vielleich hat der RL den Frischling deswegen selbst gegessen.
 

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