Interessantes Thema, ich denke, daß, wie einige andere hier, der beschriebene Sachverhalt bereits teilweise eingesetzt hat. Was mir immer auffällt ist, daß von Seite der Jägerschaft immer auf das Grüne Abitur gepocht wird, kann aber leider davon in der Praxis nicht viel feststellen.
Jetzt sitzen wir in einem Dilemma. Wenn wir die Anforderungen in den Prüfungen hochschrauben, dann werden mit Sicherheit weniger Leute sich einer jägerischen Ausbildung unterziehen wollen. Mit der Folge, daß unser Zahl abnimmt. Was ebenso ein sehr gefährlicher Sachverhalt wäre, denn die Wählerstimmenzahl hat schon Einfluss auf politische Entscheidungen.
In der Jägerschaft wird in den kommenden Jahren etwas entscheidendes geschehen. Sehr viele werden wegsterben, denn wir sind hoffnungslos überaltert.
Ich sammele teilweise alte jagdliche als auch vogelkundliche Literatur bzw. Periodika. Wenn ich dann mal so Vergleiche anstelle, zwischen den Beiträgen in den 30iger Jahren und denen von heute, graut es mir wie das Niveau gesunken ist. Mit was für einem Interesse an allgemeinen Dingen rund um die Natur sich damals die Jägerschaft auseinandersetzte, ist für mich sehr beeindruckend, insbesondere, interessierten sich die damaligen Jäger wesentlich mehr für Hege und Naturschutz. Heute sind das im wesentlichen nur noch Lippenbekenntnisse. Da könnt ihr mich jetzt steinigen und ausbuhen, es ist so. Die Zeitschriften sind eigentlich nur noch Kommerz. Kaum noch eigene Jagderlebnisse, Aktivitäten im Sinne der Hege und des Naturschutzes feststellbar. Teilweise totale Lachnummern von Beiträgen. Einer der größten Possen die ich je in irgendeiner Jagdzeitschrift mal las, war ein Beitrag über Jagd kontra Naturschutz, zum Thema jagbare Arten und Hege. Da bin ich fast unter den Tisch gerutscht. Die Redaktion sollte sich echt schämen, solchen Schwachsinn zu veröffentlichen. Da wurde doch glatt erklärt, anhand des Bildes eines Steinkauzes, daß wir ihnen nicht hegen können, da er nicht dem Jagdrecht unterliegt. Was hindert denn den Jäger daran, sich für den Schutz und den Erhalt von Arten einzusetzen, die nicht dem Jagdrecht unterliegen ?
Wenn hier irgendeine Fachtagung vom Naturschutz abgehalten wird, sieht man auch keinen Jäger mehr. Eigentlich sollten gerade die Verbände dort präsent sein und Flagge zeigen. Machen sie aber nicht, daß wären die einfachsten Dinge, daß man einen anderen Eindruck von uns gewinnen würde. Geschieht aber nicht, was sollen denn unsere Kritiker von uns denken, wenn es nur noch um Vorsatzgeräte und viele andere technische Spielereien geht ? Technischer Fortschritt ist ja schön und gut , aber Jagd und Hege ist eben ein bisschen mehr als nur das.
Ich prophezeihe der Jägerschaft keine gute Zukunft, wenn hier nicht bald ein Ruck durchgeht. Am Ende werden wir zum Schädlingsbekämpfer degradiert werden, weil einfach kein Interesse an anderen Dingen rund um die Natur mehr feststellbar ist, bzw. das nur noch auf einzelne Vertreter unserer Zunft zutrifft.