Zeitaufwand pro erlegter Sau

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Also mir als altem ÖK geht es um den Jagddruck und die mögliche Vermeidung desselben, gekoppelt mit einer möglichst hohen Strecke an Sauen.
Rechnen wir also mal die "Störungstage für alle Wildarten" pro erlegter Sau aus. Meine Drückjagd bringt 25 bis 40 Sauen an einem Tag, das sind 1/25 bis 1/40 Störungstage pro Sau. Für die gleiche Zahl an Sauen braucht es deutlich über 100 Ansitze (Ansitznächte) das sind 2 bis 4 Störungstage pro Sau, also das 50- bis 160-fache an Störungstagen. OK, der Störungseffekt bei einer Drückjagd ist ungleich höher als der eines Ansitzes. Wenn man aber draussen eine halbe Nacht rumsitzt, kriegen was weiß ich wieviele Viecher Wind, hören mein Auto des Nachts in der Hecke rumfahren, riechen meine Spur zum Hochsitz und zurück - kurzum, kriegen einfach mit, dass ihnen nachgestellt wird, schälen und verbeißen hochwahrscheinlich deutlich mehr als ohnehin schon. Außerdem hab' ich noch künstlichen Futterinput - egal in welcher Höhe - mit den möglichen Folgen erhöhter Fertilität.
Ist ja klar, Drückjagd geht nicht überall. Wo sie gut funzen, sind sie bei hohen Saubeständen unverzichtbar!
Gruß
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:


(...)

Ist ja klar, Drückjagd geht nicht überall. Wo sie gut funzen, sind sie bei hohen Saubeständen unverzichtbar!
Gruß
P.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich denke, das wir dir bezüglich Schwarzwild auch niemand widersprechen.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:
Also mir als altem ÖK geht es um den Jagddruck und die mögliche Vermeidung desselben, gekoppelt mit einer möglichst hohen Strecke an Sauen.
Rechnen wir also mal die "Störungstage für alle Wildarten" pro erlegter Sau aus. Meine Drückjagd bringt 25 bis 40 Sauen an einem Tag, das sind 1/25 bis 1/40 Störungstage pro Sau. Für die gleiche Zahl an Sauen braucht es deutlich über 100 Ansitze (Ansitznächte) das sind 2 bis 4 Störungstage pro Sau, also das 50- bis 160-fache an Störungstagen. OK, der Störungseffekt bei einer Drückjagd ist ungleich höher als der eines Ansitzes. Wenn man aber draussen eine halbe Nacht rumsitzt, kriegen was weiß ich wieviele Viecher Wind, hören mein Auto des Nachts in der Hecke rumfahren, riechen meine Spur zum Hochsitz und zurück - kurzum, kriegen einfach mit, dass ihnen nachgestellt wird, schälen und verbeißen hochwahrscheinlich deutlich mehr als ohnehin schon. Außerdem hab' ich noch künstlichen Futterinput - egal in welcher Höhe - mit den möglichen Folgen erhöhter Fertilität.
Ist ja klar, Drückjagd geht nicht überall. Wo sie gut funzen, sind sie bei hohen Saubeständen unverzichtbar!
Gruß
P.
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Karpi,

es ist ja löblich, dass du dich mit dem wichtigen Thema Jagddruck beschäftigst sowohl durch die Drückjagd als auch durch die Ansitzjagd. Für erstere bist du ausgewiesener Experte fürs zweitere aber ausgewiesener Laie. Bei mir ists dann eben umgekehrt also lass dir etwas über den Jagddruck bei der Ansitzjagd sagen:

Das Thema ist so einfach nicht wie es scheint und allein die Tatsache, dass der Kistensitzer nach hinten stinkt, bedeutet vorerst nur, dass er dann eben nicht nach vorne stinken kann.

Jagddruck ist die Korrelation zwischen Frequenz und Chancen. Eine grössere Anzahl von Ansitzen bedeutet bedeutet prima facie vorerst einmal eine höhere Anzahl von Chancen bis zu dem Punkt, wo die Verstänkerei überproportional zum jeweiligen Ansitz wirkt.

Ein einfaches Beispiel: Sich 10x hintereinander in die gleiche Kiste zu setzen bringt meist weniger als 10x in verschiedenen Kisten zu sitzen.

Daher teilt sich der schlauere Ansitzjaga sein Revier nach den Sitzen sehr genau ein und entwickelt ein System von lokalen und temporären Intervallen und wird auch in der Regel gut beraten sein manche Revierteile überhaupt nicht zu bejagen. Begleitend wird er dazu ein verkehrslogistisches System möglichst störungsarmer also optimaler An- und Abfahrten entwickeln, wird sich hüten aus dem Auto zu schiessen, wird auch in der Dämmerung mit Licht fahren und wird grundsätzlci nicht stehen bleiben, wenn er Wild aus dem Auto sieht um es zu beglotzen ( auch wenn das oft sehr schmerzhaft ist )kurz er wird versuchen das Wild an sich zu gewöhnen, um es dann im richtigen Moment am richtigen Ort zu überraschen.

Das ganze läuft nach natürlich revier- und vor allem auch jagaspezifisch und ist je nach dem mehr oder weniger erfolgreich.

Meine persönlich Erfahrung nach einer ziemlichen Anzahl von Ansitzjahren ist grosso modo die, dass der Jagdruck mit höherer Frequenz etwas degressiv ansteigt während eine Verringerung der Frequenz den Jagddruck nicht so progressiv absinken lässt, dass er zu der dann (nach absoluten Ziffern )erforderlichen Erhöhung der Abschussquote/Ansitz führt.

Also die auch für Drückjaga etwas vereinfachte Kurzformel lautet: Mehr sitzen mehr bumm - weniger sitzen weniger bumm!

H.
 
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Ich Habe nun wirklich keine Lust mir alles
hier durchsuackern;
deshalb unpluckt mein SEnf dazu ( und Entschuldigung wen ich hier was wiederholen sollte...)

Nehmen wir mal eine Durchschnitsdrückjagd
mit 45 Jägern und 12 Treiber und als Strecke
20 Sauen ( dann ist diese Jagd schon sehr gut gelaufen ! )
Jagddauer mit Begrüßung und anschliesender Wildversorgung : 5 Std;

45 j +12 T = 57 Nasen ( ohne Hunde) x 5 Std
gleich : 285 Jagdstunden durch Strecke gleich 14,25 Std / Drückjagdsau.

Nicht berücksichtigt die Vor- und Nachbereitung wie Stände ausschneiden; Nachsuchen ect.

Wen ich zum Nachteil der Ansitzjahd die Anfahrt der Kirrung und Kirrungsaufwand mit rechne; dann siehts auch für Dj düster aus ( in Brandenburg waren wir bei 28 Sauen mit 96 jägern von 8.00 Uhr bis 15 Uhr unterwegs; die Forstbedienstedten nicht mitgerechnet...
25 Foristi hatten eine Anfahrt von durchscnittlich 7 Stunden...)

Beim Ablaufen der Kirrunge laufe ich ja nicht nur stumpf die Trampelpfade zur Kirrung ab; da werden Wechsel und Fährten ausgewertedt; Rehwild beobachtedt; Fallen Kontroliert; .. also gejagdt; nicht nur auf Sauen )

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Kapis Frage ist diesbezüglich so Sinnvoll wie ein Kropf..

Andreas
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:


...fürs zweitere aber ausgewiesener Laie...
<HR></BLOCKQUOTE>

Fehlurteil, Hürsch: Auch wenn Du tausend Jahre alt würdest in Deinem Revierchen, könntest Du P. in Sachen Jagderfahrung (auch Einzelansitz) das Wasser nicht reichen! Wer seine Biographie kennt, versteht was ich meine (ist tlw. in der Jagdliteratur nachlesbar!!).

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:
...allein die Tatsache, dass der Kistensitzer nach hinten stinkt, bedeutet vorerst nur, dass er dann eben nicht nach vorne stinken kann...<HR></BLOCKQUOTE>

Schon mal was von küselnden Winden gehört?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:
...Daher teilt sich der schlauere Ansitzjaga sein Revier nach den Sitzen sehr genau ein und entwickelt ein System von lokalen und temporären Intervallen... <HR></BLOCKQUOTE>

Obwohl mein Revier mehr als doppelt so groß ist wie Deines, ist das Verhalten von Rot- und Schwarzwild sehr deutlich auch von den exzessiven Jagdweisen meiner Nachbarn geprägt. Deine schlauen Techniken in Ehren, aber sie werden sicher nur Erfolg haben, wenn sich Deine Nachbarn auf größerer Fläche in gleicher Weise verhalten.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Rugen:
...Beim Ablaufen der Kirrunge laufe ich ja nicht nur stumpf die Trampelpfade zur Kirrung ab; da werden Wechsel und Fährten ausgewertedt; Rehwild beobachtedt; Fallen Kontroliert; ...<HR></BLOCKQUOTE>

*gröl*

...und bei der Drückjagdplanung und Standmarkierung helfe ich natürlich auch älteren Damen bei der Orientierung ihrer Waldwanderstrecken, säubere Nistkästen, unterstütze die Amphibien-Kopulation, erschlage ein paar Borkenkäfer, Warn-markiere Hundekot auf dem Wanderweg, entferne die Kletten aus dem Schweif des Ponys der jungen Reiterin, u.s.w....

Du siehst: gegen Drückjagden ist kein Kraut gewachsen!

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stöberjäger:


*gröl*

...und bei der Drückjagdplanung und Standmarkierung helfe ich natürlich auch älteren Damen bei der Orientierung ihrer Waldwanderstrecken, säubere Nistkästen, unterstütze die Amphibien-Kopulation, erschlage ein paar Borkenkäfer, Warn-markiere Hundekot auf dem Wanderweg, entferne die Kletten aus dem Schweif des Ponys der jungen Reiterin, u.s.w....

Du siehst: gegen Drückjagden ist kein Kraut gewachsen!

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<HR></BLOCKQUOTE>

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Herrrrrrrrlichhhhhhhhhh !!!!
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Viele Grüße
Q.T., schüttelnd vor Lachen
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:
Also mir als altem ÖK geht es um den Jagddruck ...<HR></BLOCKQUOTE>

Erklär doch bitte mal was ÖK ist. Hab da zwar meine Vermutung, aber fragen kostet ja nix.
Ja ja, der Jagddruck! Man wird förmlich erdrückt und sieht, riecht, hört nichts anderes...
Jeder Hobbyjäger ist auch Revierverstänkerer aus Leidenschaft, dann kann er noch 10 Std. pro Kilo Sau länger sitzen, wir haben das verstanden.
Danke für die Läuterung!
Weidmannsheil
Norbert
 
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Umso höher der Mais-Input, desto niederiger die zu investierende Zeit pro Sau.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
Umso höher der Mais-Input, desto niederiger die zu investierende Zeit pro Sau.<HR></BLOCKQUOTE>

Ich bin immer wieder erschrocken, welche Mengen Mais (oder sonstiges Kirrgut) in manchen Revieren ausgebracht werden.
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Zeit=
Maismenge x Reviergröße
_______________________
Kirrstellenanzahl

So einfach ist das, Formel habe ich mal für das Revier von Brackenjäger aufgestellt.

Brenneke

[ 25. M
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brenneke:
Zeit= Maismenge x Reviergröße
_______________________
Kirrstellenanzahl

So einfach ist das, Formel habe ich mal für das Revier von Brackenjäger aufgestellt.

Brenneke

<HR></BLOCKQUOTE>

Also ein sogenanntes Nullsummenspiel?
 
A

anonym

Guest
ich frach mich (so ganz allgemein),ob beratungsresitenz in den genen verankert ist, oder ob sie mit der länge der forenzugehörigkeit, oder der anzahl der postings steigt.
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es könnte etvl. auch sein, daß die beratungsresistenz mit dem aus-dem-fenster-lege-maß zusammenhängt. das wäre natürlich extra-klasse, wenn das wuh-foren-aus-dem-fenster-lege-maß als international anerkannte einheit für beratungsresistenz eingeführt würde.

1 feuerlein = 10 saubazi, oder umgekehrt.

höhöhö
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Saubazi:


Erklär doch bitte mal was ÖK ist. Hab da zwar meine Vermutung, aber fragen kostet ja nix.
Ja ja, der Jagddruck! Man wird förmlich erdrückt und sieht, riecht, hört nichts anderes...
Jeder Hobbyjäger ist auch Revierverstänkerer aus Leidenschaft, dann kann er noch 10 Std. pro Kilo Sau länger sitzen, wir haben das verstanden.
Danke für die Läuterung!
Weidmannsheil
Norbert
<HR></BLOCKQUOTE>

Lieber N.,
es geht mir darum, solchen Typen wie Dir endlich klar zu machen, dass es außer der zum Teil recht stupiden Ansitzjagd noch weiterte Jagdarten gibt. Ich versuche seit langem die Vor- und Nachteile dieser oder jener Jagdart darzustellen.
Ich bin von der Effektivität, gepaart mit einem gewissen Spassfaktor der Bewegungsjagd, so sie von den Revierverhältnissen möglich sind, überzeugt - praktiziere ich diese doch schon seit geraumer Zeit. Unglücklicherweise (für Euch) sind diese Bewegungsjagden - richtig ausgeführt - hier und da derart erfolgreich, dass sie Auswirkungen auf die Dichte verschiedener Huftierarten haben. Diese geringere Dichte wiederum könnte den Jagderfolg in Euern Revieren schmälern und ich habe den leisen - ganz leisen Verdacht, dass der Erfolg dieser Jagden insbesondere im direkten Einwirkungsbereich des eigenen Reviers der Stein des Anstosses ist.
Natürlich kann jeder in seinem Revier soviel Jagddruck machen und sich das ganze Jahr den A... plattsitzen, wie er will. Ich halte es nur für verkehrt, da nicht zeitgemäß und wenig tierschutzkonform.
Gruß
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:
Lieber N.,
es geht mir darum, solchen Typen wie Dir endlich klar zu machen, dass es außer der zum Teil recht stupiden Ansitzjagd noch weiterte Jagdarten gibt...
<HR></BLOCKQUOTE>

Potz Blitz!
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Jetzt bin ich aber überrascht. Ich dachte, im Herbst das wären Grillveranstaltungen! Danke, man lernt immer was dazu.

Aber Deine Jagdneidbegründung ist langsam langweilig. Ist aber auch scheinbar sinnlos, mit dir darüber zu sprechen, da Du allen anderen als Motivation zur Jagd die Freuden des Kirrens und langen Sitzens unterstellst.
Beweg Dich weiter in Deinem Dunstkreis, er wird Dir sicher auch beim nächsten DKT eifrig Applaus spenden.

Weidmannsheil
Norbert
 

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