Es war Norbert Klups, der den Artikel verfasst hat. Deine Befürchtungen
@AndreGeronimo haben sich bewahrheitet, wie wir gleich sehen werden.
Das Zielfernrohr wird als Mittelklasse beschrieben, aber im Preis-Leistungsverhältnis als in Ordnung - das Zielfernrohr wird ja auch nicht mit 1800€ angeboten, sondern liegt im unteren Preissegment um einer breiten Jägerschaft diese Technik zugänglich zu machen. Die Einschätzung ist sicherlich richtig.
Problematisch ist das Verständnis um die Dreipunktschießtechnik, die hier vorgestellt wird. Ich schieße selbst das ZF. Es braucht eigentlich nicht viel um zu verstehen, wie die Dreipunktschießtechnik funktioniert, aber Herr Klups hat's leider nur zu einem viertel verstanden. Das ist für diese Idee mehr als ärgerlich, denn er selbst stellt sich ja gern als Spezialist in dem Segment vor. Und das die Dreipunktschießtechnik funktioniert bezweifelt keiner, der nur etwas in der Schule aufgepasst hat, siehe Beitrag #3,
@dagobert011 , Erfahrungen liegen dazu ja auch schon vor, mein ZF habe ich seit drei Jahren auf der Büchse. Und die Flinte wird nur noch mit FFV geschossen, auch Dreipunktschießtechnik.
Der Entwickler, bzw. die CVI haben YouTube Präsentationen dazu herausgebracht und man darf sich fragen - warum schaut sich Herr Klups das nicht an? Sehr wichtig bei dem ganzen Thema ist die Einschätzung der Wechselgeschwindigkeit des Wildes, dazu gibt es eine eigene Darstellung, um die Geschwindigkeit beim Schwarzwild einzuschätzen - leicht verständlich und auch mit Beispielen für die Anwendung des Absehens bei den verschiedenen Geschwindigkeiten. Das Thema wird in dem Artikel nicht mal mit einem Wort erwähnt!
In dem Buch "Bewegungsschießen mit der Dreipunktschießtechnik" wird sogar abgeraten, den lahmen (!) laufenden Keiler nach DJV-Standard mit diesem Absehen zu beschießen, weil das mit Schießen im Revier nichts, bzw. nur sehr wenig zu tun hat. Im Revier ist das Wild bei leichter Flucht ca. dreimal so schnell. DJV-Zuggeschwindigkeit entspricht Trapp und ist gegenüber hochflüchtig nur 20% der Geschwindigkeit, braucht also auch nur 20% aus dem Vorhalt des Absehens. Die Schießregel in der ZF-Beilage, wie sie bei meinem Zielfernrohr j auch dabei war, hat er offenbar nicht gelesen.
Gleiches Thema Schießkino - da schreibt Herr Klups, es macht keinen großen Unterschied, ob das Stück nun als nah oder fern dargestellt wird. Auch hier empfiehlt jener Christian Volquardts in seinen Ausführungen immer wieder Schießsimulationskinos nach dem Modell und Konzept von Marksmann zu nutzen - denn da wird richtig auf Entfernung simuliert und der Schütze bekommt eine korrekte Rückmeldung auf richtig oder falschen Treffersitz.
Das Schießkino scharfer Schuss hat nach seiner Einschätzung eine Berechtigung für die Schießtechnik, Anschlage usw. und die jagdliche Situation, wenn es nicht in Spaß-Ballern ausartet - da bin ich, zugegeben, auch infizierbar .... - nicht aber für die Trefferbewertung. Das schreibt er in seinem Buch "Ballistik für den Jagdgebrauch" ganz deutlich und begründet das auch.
Ich habe mir die Mühe gemacht, die Präsentation der CVI hier mal einzuverlinken und hoffe, es verstößt nicht gegen die Regeln des Forums:
Grundlage Dreipunktschießtechnik:
Grundlagen der Dreipunktschießtechnik
Geschwindigkeitsschätzen für die Dreipunktschießtechnik beim Schwarzwild
Geschwindigkeitsschätzen beim Schwarzwild für die DPST
Schießtraining für die Dreipunktschießtechnik
Schießtraining für die Dreipunktschießtechnik
Die Qualität der Wiedergabe ist vielleicht nicht so doll, aber man kann dem gut folgen. Das ZF wird in Youtube auch vorgestellt, aber das kann vielleicht auch jeder selber suchen.
Es ist bedauerlich, dass die DJZ so wenig Qualität liefert. Der Artikel ist ein Beweis dafür, wie wenig inhaltlich sich Herr Klups mit der dem Zielfernrohr zu Grunde liegenden Idee der Dreipunktschießtechnik beschäftigt hat - oder aber für sein mangelndes technisches Verständnis.
So macht man gute Ideen lächerlich, denn wer kauft schon ein DJZF, um damit nur auf Pappscheiben zu schießen, wie Klups in seinem Resümee angibt. Tatsächlich ist das Zielfernrohr gerade für das Revier und gerade nicht für die Schießbahn entwickelt worden. So habe ich, getreu der Empfehlung, auf den laufenden Keiler damit noch nie geschossen. Aber Doubletten auf Schwarzwild.
Den Entwickler wird's nicht freuen oder gefreut haben, der Jagd wird's nicht helfen und die Leserschaft ist auch einmal mehr verdummt worden.
@AndreGeronimo da lagst Du wohl richtig.
Schade.