Zielfernrohr Wolf CVI 63 in 1-4x24 von Grube

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Hallo alle zusammen,

wer hat das Glas schon nutzen können. Was muß man über die Technik des Absehens wissen. Kann mich erinnern, dass es mal eins für die Elchjagd gab. Von Kaps?

Gruss,
A.
 
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Danke. Der Konjunktiv bestätigt mich in meiner Annahme, dass es typischerweise nur unter definierten Bedingungen wie der laufenden Scheibe bei bekannter Laborierung sauber funktionieren kann.
 
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Ich habe das Glas auch in die engere Wahl gefasst und bin aber grundsätzlich positiver Meinung.
Es gibt von CVI zwei verschiedene Absehen, einmal für schnellere und einmal für langsame Laborierungen. Es kommt also auf die Geschwindigkeit an und nicht so sehr aufs Kaliber.
Die hinter dem Glas stehende Dreipunktschiesstechnik und alle Gedanken darum sind grundsätzlich nicht verkehrt. Das Absehen ist explizit nicht für den laufenden Keiler sondern für die mit 50km/h flüchtende Sau entwicklet worden. Wie genau das mit deiner Waffe harmoniert muss man selbst rausfinden. Das ist aber mit jedem ZF das gleiche, nur das es bei anderen Zielfernrohren noch schwieriger ist als mit dem von CVI.
@Alg_de im CVI Youtube Channel findest du einiges an Videos zu dem Thema.
Michael Gast vom Deutschen Jagdblog hat sich sehr lobend über das Glas geäussert.

Gekauft habe ich es mir noch nicht. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Universal Drückjagdglas, das ich auch in meinem Waldrevier für den Ansitz einsetzen kann.
Wenn das Trijicon Credo 1-8x28 nur nicht so teuer wäre...

Hat jemand anderes Erfahrungen mit dem CVI sammeln können?
 
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Den Test hab ich gelesen und so richtig gut weg kommt das Glas darin nicht, wenn ich mich richtig erinnere.
 
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Es war Norbert Klups, der den Artikel verfasst hat. Deine Befürchtungen @AndreGeronimo haben sich bewahrheitet, wie wir gleich sehen werden.

Das Zielfernrohr wird als Mittelklasse beschrieben, aber im Preis-Leistungsverhältnis als in Ordnung - das Zielfernrohr wird ja auch nicht mit 1800€ angeboten, sondern liegt im unteren Preissegment um einer breiten Jägerschaft diese Technik zugänglich zu machen. Die Einschätzung ist sicherlich richtig.

Problematisch ist das Verständnis um die Dreipunktschießtechnik, die hier vorgestellt wird. Ich schieße selbst das ZF. Es braucht eigentlich nicht viel um zu verstehen, wie die Dreipunktschießtechnik funktioniert, aber Herr Klups hat's leider nur zu einem viertel verstanden. Das ist für diese Idee mehr als ärgerlich, denn er selbst stellt sich ja gern als Spezialist in dem Segment vor. Und das die Dreipunktschießtechnik funktioniert bezweifelt keiner, der nur etwas in der Schule aufgepasst hat, siehe Beitrag #3, @dagobert011 , Erfahrungen liegen dazu ja auch schon vor, mein ZF habe ich seit drei Jahren auf der Büchse. Und die Flinte wird nur noch mit FFV geschossen, auch Dreipunktschießtechnik.

Der Entwickler, bzw. die CVI haben YouTube Präsentationen dazu herausgebracht und man darf sich fragen - warum schaut sich Herr Klups das nicht an? Sehr wichtig bei dem ganzen Thema ist die Einschätzung der Wechselgeschwindigkeit des Wildes, dazu gibt es eine eigene Darstellung, um die Geschwindigkeit beim Schwarzwild einzuschätzen - leicht verständlich und auch mit Beispielen für die Anwendung des Absehens bei den verschiedenen Geschwindigkeiten. Das Thema wird in dem Artikel nicht mal mit einem Wort erwähnt!

In dem Buch "Bewegungsschießen mit der Dreipunktschießtechnik" wird sogar abgeraten, den lahmen (!) laufenden Keiler nach DJV-Standard mit diesem Absehen zu beschießen, weil das mit Schießen im Revier nichts, bzw. nur sehr wenig zu tun hat. Im Revier ist das Wild bei leichter Flucht ca. dreimal so schnell. DJV-Zuggeschwindigkeit entspricht Trapp und ist gegenüber hochflüchtig nur 20% der Geschwindigkeit, braucht also auch nur 20% aus dem Vorhalt des Absehens. Die Schießregel in der ZF-Beilage, wie sie bei meinem Zielfernrohr j auch dabei war, hat er offenbar nicht gelesen.

Gleiches Thema Schießkino - da schreibt Herr Klups, es macht keinen großen Unterschied, ob das Stück nun als nah oder fern dargestellt wird. Auch hier empfiehlt jener Christian Volquardts in seinen Ausführungen immer wieder Schießsimulationskinos nach dem Modell und Konzept von Marksmann zu nutzen - denn da wird richtig auf Entfernung simuliert und der Schütze bekommt eine korrekte Rückmeldung auf richtig oder falschen Treffersitz.

Das Schießkino scharfer Schuss hat nach seiner Einschätzung eine Berechtigung für die Schießtechnik, Anschlage usw. und die jagdliche Situation, wenn es nicht in Spaß-Ballern ausartet - da bin ich, zugegeben, auch infizierbar .... - nicht aber für die Trefferbewertung. Das schreibt er in seinem Buch "Ballistik für den Jagdgebrauch" ganz deutlich und begründet das auch.

Ich habe mir die Mühe gemacht, die Präsentation der CVI hier mal einzuverlinken und hoffe, es verstößt nicht gegen die Regeln des Forums:

Grundlage Dreipunktschießtechnik:
Grundlagen der Dreipunktschießtechnik

Geschwindigkeitsschätzen für die Dreipunktschießtechnik beim Schwarzwild
Geschwindigkeitsschätzen beim Schwarzwild für die DPST

Schießtraining für die Dreipunktschießtechnik
Schießtraining für die Dreipunktschießtechnik

Die Qualität der Wiedergabe ist vielleicht nicht so doll, aber man kann dem gut folgen. Das ZF wird in Youtube auch vorgestellt, aber das kann vielleicht auch jeder selber suchen.

Es ist bedauerlich, dass die DJZ so wenig Qualität liefert. Der Artikel ist ein Beweis dafür, wie wenig inhaltlich sich Herr Klups mit der dem Zielfernrohr zu Grunde liegenden Idee der Dreipunktschießtechnik beschäftigt hat - oder aber für sein mangelndes technisches Verständnis.

So macht man gute Ideen lächerlich, denn wer kauft schon ein DJZF, um damit nur auf Pappscheiben zu schießen, wie Klups in seinem Resümee angibt. Tatsächlich ist das Zielfernrohr gerade für das Revier und gerade nicht für die Schießbahn entwickelt worden. So habe ich, getreu der Empfehlung, auf den laufenden Keiler damit noch nie geschossen. Aber Doubletten auf Schwarzwild.

Den Entwickler wird's nicht freuen oder gefreut haben, der Jagd wird's nicht helfen und die Leserschaft ist auch einmal mehr verdummt worden. @AndreGeronimo da lagst Du wohl richtig.

Schade.
 
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Ich verwende das ZF seid 2019 und habe damit einiges an Sauen erlegen können.
Die Geschwindigkeit des Wildes und dessen Winkel der Laufrichtung muß man immer richtig schätzen, das ist bei allen Visierungen gleich, denn diese Parameter bestimmen maßgeblich den Vorhaltewinkel.(Neben anderen, aber die lasse ich jetzt mal weg im Post)
Insofern ist das "Interpolieren" bei allen ZFs notwendig und kein spezifischer Nachteil dieses Glases. Die Halbbögen (bzw jeweils einer davon, je nach Richtung der linke oder rechte) gibt praktisch das Maximum vor, also hochflüchtig und querab. Langsamer trollendes Wild oder z.B. spitz zum/vom Schützen reduziert den Vorhalt, das ist aber auch bei allen Gläsern gleich, nur beim CVI durch die Beschränkung auf das Wesentliche leichter zu bewirken.
Das Glas benötigt allerdings etwas Eingewöhnung, weil das gewohnte "Kreuz" fehlt. Nach meiner persönlichen Meinung, die sich nicht mit der des Entwicklers deckt, "fehlt" mir eine quasi durchgehende horizontale Linie, ich habe etwas Probleme, die Höhe richtig zu halten. Mag aber meine persönliche Unzulänglichkeit sein oder ne Macke von mir, das will ich gerne zugeben.
Für das Geld ein gut brauchbares Glas, ich bin zufrieden damit.
 
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Danke. Der Konjunktiv bestätigt mich in meiner Annahme, dass es typischerweise nur unter definierten Bedingungen wie der laufenden Scheibe bei bekannter Laborierung sauber funktionieren kann.
Bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass der Hersteller jenes Zielfernrohres offenbar meint, man kann bei jenen Kalibern eine Geschoss-Waffen-Kombi haben oder zusammenstellen, die eine für das Absehen und die üblichen Schussweiten erforderliche Mündungsgeschwindigkeit ausweist. Das mag etwas akademisch klingen, hat aber den Hintergrund, dass wir bei manchen Kalibern eine - entgegen der üblichen Wahrnehmungen - große Range an Mündungsgeschwindigkeiten haben. Natürlich spielen auch Lauflängen dabei eine Rolle. Der Hersteller schreibt beispielsweise für mein Zielfernrohr, CVI-63, etwas von 800 m/sec. Tja, das ist Ballistik, Außenballistik und das versteht vielleicht auch nicht jeder? Meine 7x64 hat etwas mehr, aber wirklich relevant wird der Unterschied nur bei wirklich hochflüchtigen Stücken auf größeren Distanzen. Für mich passt es gut so.
"Sauber" kann das sowieso nur funktionieren, wenn der Schütze die Idee verstanden hat. Dazu ist das Niveau der 10. Klasse nicht erforderlich, der Realschulabschluss reicht völlig aus, soweit dessen Niveau gehalten worden ist. "Sauber" aus der Intuition zu schießen ist sowieso ein Glücksspiel - wobei, ich schieße meine Büchse inzwischen mit diesem Absehen eigentlich fast intuitiv, nachdenken ist nicht mehr erforderlich, ich seh einfach sofort, was ich machen soll - mit der Flinte genauso.
Auch hier darf ich anmerken, wie schade, das eine funktionierende Idee so zerrissen wird - aber, das ist bei guten Ideen, die für den Jungjäger einen Quantensprung ohne jahrelange Erfahrung in der Befähigung bei Bewegungsjagden bedeutet, nichts ungewöhnliches - frei nach, "sollen die Jungen doch nicht besser schießen können als ich ...."

"...Herkömmliche Kaliber wie 30-06, .308 Win, 7x64, 8x57 IS usw. befinden sich in der Regel in diesem Bereich. Auch leichtere Geschosse in 9,3 und schwerere in den rasanteren Kaliberguppen können dazu passen. ..."
(https://shop.cvinnovation.de/buechs...chnik/78/djzf-1-4x24-cvi-63-wolf-zielfernrohr)

Fällt dir der Lotteriegedanke zur Beschreibung auf?
insofern, hier offenbar unvollständig zitiert wie ich dank des von Dir beigefügten Links eben auch noch feststellen konnte - oder auch nicht verstanden, was der Hersteller meinte?
Ja, wenn ich bei Drückjagden auf mein ZF angesprochen werde - naja teure Büchse, aber eben kein Zeiss oder Swaro, sondern "nur" Mittelklasse - dann gibt es auch Jäger, die verstehen es sofort und andere, naja, die sind eben etwas hinten dran.

und wenn ich schon diesen stürmischen Vormittag eine Lanze brechen soll:
Ich verwende das ZF seid 2019 und habe damit einiges an Sauen erlegen können.
...
Insofern ist das "Interpolieren" bei allen ZFs notwendig und kein spezifischer Nachteil dieses Glases. ...
Interpoliert habe ich mit der früheren Methode auch nicht, aber vielleicht lag's daran, dass das nicht so erfolgreich für mich war. Interpolieren kann man aber auch nur dann, wenn man was zum Anlehnen hat - im Absehen. Ein Absehen 2 hat das nicht, ein Nur-Rotpunkt auch nicht. Ein Absehen 1 oder 4, ja da geht das, wie man bei der Vorstellung im Jägermagazin vor ein paar Jahren auch nachlesen konnte, zwar nicht gut, aber es geht und bei der Ansitzjagd mache ich das mit meinem Zeis 3-12x56 auf ziehendes Wild durchaus jetzt auch so.
Der Klups hat in Unkenntnis der Schießregel nur mit dem Halbbogen als Visiermarke geschossen, wie er in dem Artikel auch konkret beschreibt - das ist eben schlicht falsch. Gutes Werkzeug muss man eben auch bedienen können. Aber in seinem Buch zum Drilling verwechselt er ja auch gern mal den Umschalter mit der Sicherung.

In einer Zeit, wo wir Jäger zunehmend für schlechte Schießleistungen und mieses Schießen gerade bei Bewegungsjagden in die Kritik kommen, eine Alternative die das Zeug hat, hier für Verbesserung zu sorgen, so zu zerreißen hat suizidalen Charakter. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, dann ist es bald vorbei mit Drückjagden oder Treibjagden auf Schalenwild. Ich fänd's schade.
 
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Hallo alle zusammen,

wer hat das Glas schon nutzen können. Was muß man über die Technik des Absehens wissen. Kann mich erinnern, dass es mal eins für die Elchjagd gab. Von Kaps?

Gruss,
A.
um die Frage nach Spezialabsehen zu beantworten, es gab mal eine Entwicklung von Nickel für den lahmen DJV-laufenden Keiler. Das Zielfernrohr hatte im Absehen zwei Zielstachel, die getrennt voneinander eingeschossen werden sollten(!). Einen für die Scheibe von links nach rechts und einen für von rechts nach links. In der Hand hatte ich es nie, nur darüber gelesen, aber für die Jagd so natürlich völlig untauglich.
 
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Vielleicht ist es das beste, ich kauf mir eins und schaue, ob es sich besser schießt als DocterSight und die bisherigen variablen Gläser. Hilft es mir nicht, eignet es sich vielleicht für die Kinder. Die sind noch unverdorben und noch nicht auf der DJ unterwegs. Zumindest nicht als Schütze.
 
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Ich hab mir das Glas auch gekauft und nach einer Drückjagdsaison wieder abgegeben. Das Ding ist viel zu kompliziert, geht vielleicht auf dem Schießstand, im Revier aber nicht. Dem Artikel in der DJZ kann ich nur voll und ganz zustimmen. Hatte mir das Glas leider schon gekauft, bevor der erschienen ist.
 
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Ich hab mir das Glas auch gekauft und nach einer Drückjagdsaison wieder abgegeben. Das Ding ist viel zu kompliziert, geht vielleicht auf dem Schießstand, im Revier aber nicht. Dem Artikel in der DJZ kann ich nur voll und ganz zustimmen. Hatte mir das Glas leider schon gekauft, bevor der erschienen ist.
so scheiden sich die Geister - mein Jungjäger würde es gern übernehmen, steht's noch zum Verkauf?
 

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