Der Bauer/ Landwirt...

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Mich würde auch einmal interessieren, was bei heutigen Maschinen die optimale Schlaggröße ist.

Manche Landwirte vermitteln ja immer noch die Überzeugung, dass jeder in der Feldflur verbliebene Strauch das Ende des christlichen Abendlandes oder doch zumindest bäuerlichen Landwirtschaft bedeutet und man möglichst Feldschläge bis zum Horizont braucht.

Rekord in MV soll ja ein Maisacker von 3.000ha sein.

Also, wie groß sollte ein Feld heutzutage sein, dass man es rationell bewirtschaften kann, ab welcher Größe spielt das keine Rolle mehr ?
 
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Ganz einfach:

Wenn Du Mittags wenden kannst ist das optimal, sonst brauchst Du am Feierabend einen Fahrer zurück zu Deinem Auto!
:bye:

*scnr*

Joe
 
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Ganz einfach:

Wenn Du Mittags wenden kannst ist das optimal, sonst brauchst Du am Feierabend einen Fahrer zurück zu Deinem Auto!
:bye:

*scnr*

Joe

Dann pass auf, dass Du keinen Schock in Wien bekommst. Da ist alles bisschen überschaubarer ;-)
 
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Das muss ja jeder Landwirt für sich selbst entscheiden, dabei gibts natürlich auch größenwahnsinnige...
Für mich sind Schläge von 5-15 ha gut zu bearbeiten. Schläge unter 3 ha, gerad wenn sie schlecht geschnitten sind, sind schon ärgerlich.
Güter mit entsprechender Technik können auch Schläge bis 100 ha gut ab, darüber hätte ich keine Lust mehr, da keon Ende in Sicht ist ...
 
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Entwcheident für die Rentabiliotät ist die auslastung der Maschieneneinsätze; der Mimimierung der Rüst-Wege-und Nebenkosten; die Auslastung der eingesetzten Arbeitskräfte.


Ein Arbeitskraft ( AK) kann mit dem Pferd wen er gut ist 0,5 ha am Tag ( 12-14 Std) pflügen; mit einem 240 PS Schlepper; Pflug mit 2,5 Meter Arbeitsbreite als Volldrehpflug mit entsprechender Nachläufereinrichtung aber auch 30 ha. Soll die AK von ihrere Arbeit auch leben und eine Familie ernähren können ( 2000 € durchschnitlicher Monatsverdienst ohne Überstundenausgleich )

dann kostet der Lohnansatz mit dem Pferd ( 2000 € / 6 Tage-Woche/12 Std = 6,94 € Std) 6,94x12x2 = 166,66 € Lohnansatz für 1 ha Pflügen. Bei 30 ha mit dem 240 PS-Bolieden = 6,94 € Std / 2,5 ha Pflügen in der Stunde = 2,78 € Lohnansatz für Pflügen...

also ist das Pferdegespann 163,88 € pro ha teurer als der Modern Ackerschlepper. Lohnunternehmer als Dienstleister bieten Pflügen komplett für 70 € / ha incl Schlepper; AK; Betriebsstoffe an...

Vor 20 jahren hatte eine Durchschnittliche Pflanzenschutzspritze 12- 15 Meter Arbeitsbreite; ein Tankvolumen von 600-800 l; was für 3-4 ha Einzatztfläche ausreichend war.
Heute haben die Pflanzenschutzspritzen Arbeitsbreiten von 24-30 Meter; ein Tankvolumen von ca 2500 l und eine Einsatzfläche pro Tankfüllung von ca 12,5 ha.. letztere mittlerweile durch Elektronische Dosierhilfen und GPS-unterstützte Fahrer- Assistenzsysteme in ihrer Effektivität deutlich verbessert.


Früher hatte Wauztzebautzes Arbeitsplatz ein Stehpult; einen Federkiel als Schreibgerät; einen Abakus als Rechenhilfe und für die Komunikation einen Laufburschen.


Heute Gesundheitsstuhl; Tintenkiller und PC mit Textkorrektur und Exel-Anwendungen; alles mit seinem Smartphone Synchronisiert....

nur die Landwirtschaft soll in der Steinzeit verharren ?

Oder soll Wautzebautz wieder ans Stehpult; Gänsefederkiel und Abakus mit Laufburschen... und wen er nicht Konkurrenzfähig ist ? was soll's... für das Wohlbefinden anderer hätte er schlieslich auch Opfer bringen können.

TM
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Waidmanns Gruß @Teufelsmoorer
......

dann kostet der Lohnansatz mit dem Pferd ( 2000 € / 6 Tage-Woche/12 Std = 6,94 € Std) 6,94x12x2 = 166,66 € Lohnansatz für 1 ha Pflügen. Bei 30 ha mit dem 240 PS-Bolieden = 6,94 € Std / 2,5 ha Pflügen in der Stunde = 2,78 € Lohnansatz für Pflügen...

also ist das Pferdegespann 163,88 € pro ha teurer als der Modern Ackerschlepper.
und wo rechnet man die Anschaffungs- nebst Unterhaltskosten für beide Boliden ein ?
Lohnunternehmer als Dienstleister bieten Pflügen komplett für 70 € / ha incl Schlepper; AK; Betriebsstoffe an...
....
TM
wie viele Betriebsstunden muss der 4-rädrige Bolide runter reissen, um betriebswirtschaftlich sinnvoll zu sein?
 
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Waidmanns Gruß @Teufelsmoorer
und wo rechnet man die Anschaffungs- nebst Unterhaltskosten für beide Boliden ein ?
wie viele Betriebsstunden muss der 4-rädrige Bolide runter reissen, um betriebswirtschaftlich sinnvoll zu sein?


Geh davon aus das ein Schlepper heute mit 10.000 Betriebstunden oder bummeligen 12 jahren Nutzungsdauer am Ende ist..

10.000 / 12 jahre = 833 Betriebsstunden p.a.

Läuft der Schlepper mehr als 3 Std Einsatzzeitraum im Jahr wird er nach Stunden abgesrieben; läuft er weniger nach Zeit.

Anschaffungspreis / Einsatzzeitraum in Jahre oder Stunden = Abschreibung

240 PS kommt heute ca 180.000 € durch 12 durch 833 = 18€ Betriebstunde Schlepper. Dazu 6 % auf halben Kapitalwert als Verzinsung= 6,48 € Zinsansatz; 1% Anschafung für Unterbringung= 2,16 € Unterbringung; Versicherung; Reperatur; Wartung ca 4000 € jahr = 4,80 € Std; Diesel und Betriebsstoffe : 20 l x 1,35 € x 75 % = 20,25 € Std...

Macht zusammen bei 833 Std jährliche auslastung :

AFA =18,00 €
Zinsansatz : 6,48 €
Unterbringung : 2,16 €
Versicherung/ Unterhaltung : 4,80 €
Diesel : 20,25 €.. zusammen : 51,69 € / Std ohne Fahrerer und Maschiene...


TM
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
...... zusammen : 51,69 € / Std ohne Fahrerer und Maschiene...


TM

@Teufelmoorer, .. danke

Steuer für den Boliden schon mit drin?.. wieviel ist das denn, bei so einem Gerät mit wie viel L Hubraum?

Wie kommt man auf 833 Std/Jahr? ..also nicht nur ein rechnerisch, das ist nachvollziehbar.
 
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@Teufelmoorer, .. danke

Steuer für den Boliden schon mit drin?.. wieviel ist das denn, bei so einem Gerät mit wie viel L Hubraum?

Wie kommt man auf 833 Std/Jahr? ..also nicht nur ein rechnerisch, das ist nachvollziehbar.


Fahrzeuge; die überwiegend Land- und Forstwirtzschaftlich genutzt werden; also nicht ünerwiegend auf den Straßen und nicht Gewerblich genutzt wertden sind Steuerbefreit und tragen ein Grünes Kennzeichen.


Die Abschreibungsschewlle 833 Std errechnte sich aus Lebensleistung 10.000 Betriebsstunden geteilt durch Technisches Nutzalter Max von 12 jahren..

In dem Rechenbeispiel summieren sich die Summen auf :

AFA : 14.994 € / jahr;oder 180.000 auf 12 jahre
Zinsansatz : 5400 € jahr oder 64800 € 12 jahre
Unterbringung : 1883 € jahr oder 22591 € 12 jahre
sowie 4000 €/ jahr/ 48.000 € 12 jahre Wartung/ Versicherung...


macht Summa Sumarum 315.391 € gesamt oder 26.282 €wen der Schlepper nicht mehr als 833 Std/ Jahr läuft...



läuft der Boliede " nur" 500 Std dann verteuert sich das Acker-Dieselmonster auf ( 26.282 / 500 ) 52,57 € plus 20,75 € Diesel auf 73,31 €...

ackert er aber 1000 Std ( Vollast natürlich... ausgelastedt müssen die schon sein ) verkürzt sich die Nutzungsdauer auf 10 Jahre :

Afa : 180.000 €
Zinsen auf 54.000 €
Unterbringung auf 18.830 €
Versicherung/ Wartung 40.000 : Summa = 292.830 € oder 29,28 € Std plus 20,75 Diesel = 50,03 €/ bStd...statt 73,31 €/ Std weil der Schlepper " nur" besser ausgelastdet ist.

Einige Lohnunternehmer spulen bis zu 1600 Std im Jahr auf den Tacho...


Genauere Kostenanalysen und deren Berchnung gibt das KTBL ( Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft) heraus... DIE Sammlung für Betriebswirtschaftliche Analysen
und Auswertungen im Bereich Landwirtschaft; Tierhaltung und Energieerzeugung im EEG.


http://www.ktbl.de/



TM
 
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Das geht ganz locker. Im Frühjahr Acker herrichten für Frühjahrsbestellung,danach Feldfrucht säen.Dann Silo herstellen mehrmals im Jahr. Danach Ernte einbringen der Mähdrescher fährt ja nicht zum Lagerplatz,nun Feldvorbereitung für die
Herbstbestellung ,Feldfrucht säen ,Maisernte ,Winterfurche fürs nächste Jahr u. s. w.

Von Mitte April bis Ende Oktober sind das 5,5 Monate mal 25 Arbeitstage (da bin ich bei der geringsten Arbeitszeit)mal 8 Stunden ergibt 1100 Stunden.

Im Winter fährt der noch Schneepflug oder das Futter in den Stall u.s. w.

Gruß Seppel

So läuft das bei uns im Betrieb .
 
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Das geht ganz locker. ...
Von Mitte April bis Ende Oktober sind das 5,5 Monate mal 25 Arbeitstage (da bin ich bei der geringsten Arbeitszeit)mal 8 Stunden ergibt 1100 Stunden...

Gruß Seppel

Wobei aber auch daruf hingewisen werden sollte das Statitisch gesehen in Deutschland in der Industrie 1650 Stunden ( und damit wöchendlich 3 Stunden mehr als Tarif vereinbart)
malocht wurde.

Würde in der Ldw nach 1650 jahresarbeitsstunden dem Bauern die Forke aus der Hand fallen; hätte er einen langen Urlaub von fast 1/4 jahr...


.. den Bauern wächst halt alles nur so zu ! Neben Dachrinnen; Wege und Gräben:trophy:..

alleine der Bürokratische Mehraufwand der Gesetzlich vorgeschrieben Verwaltung; Dokumentation und Statistiken bindet langsam pro Betrieb eine 1/2 AK...


TM
 
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@Teufelsmoorer du hast das vollkommen richtig erklärt ich bin ja auch von 8Stunden ausgegangen,du weißt selbst das es teilweise während der Ernte 14-16 Stunden sind.

Gruß Seppel
 
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Vielen Dank für die schönen Rechenbeispiele, aber eine vernünftige Schlaggröße für einen mittelständisch wirtschaftenden Landwirt (konkret meinetwegen Milchbetrieb mit 40 ha und 100 Kühen) kenne ich damit immer noch nicht.

Welche Flächen sind zu klein, und ab welcher Größe macht es keinen Unterschied mehr ?
 

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