Schwarzwild 2020/2021

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25 Dez 2012
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Zuerst ein Dickes WMH an alle Erleger👍🏾👍🏾👍🏾

Wenn ein Keiler stinkt hat sich bei mir ein Vorgehen bewährt.

1. Beim Aufbrechen zuerst die Schwarte im Bereich des Pinsels sehr großzügig entfernen.
2.nach dem Aufbrechen wird sofort abgeschwartet.
Dabei achte ich bei allen Arbeitsschritten penibel darauf mit dem Messer oder der Hand mit dem ich Kontakt zur Schwarte aussen hatte nicht ans Fleisch komme.
Lieber Handschuhe und Messer öfter wechseln.
3.Fleisch auslösen (Feist so gut wie mgl. entfernen) anschließend Vakuumtieren und für längere Zeit (6Monate) frosten.
4. Das Fleisch zu geräucherten Würsten verarbeite .

Das Ergebnis war bislang immer ohne Probleme verwertbar. ( Und ich bin da sehr empfindlich)

Es ist ein gewisser Aufwand aber Fleisch wird nicht weggeworfen wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

Der Hinweis von Colchicus (Glückwunsch😉) ist auch sehr gut. Ich hab auch die Erfahrung gemacht das ein Stück welches stinkt in der Bratprobe nicht zwingend durchfallen muss.
Ich hab Mal ne in der Rauschzeit ne ÜLB geschossen deren Geruch keine Fragen offen ließ was die die Tage vorher so getrieben hatte...😏...die Nase sagte im ersten Moment "sofort verwerfen" beim Braten überhaupt kein Problem.

Gruß und weiterhin viel Waidmannsheil
 
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Du hast aber schon mitbekommen, dass die ASP in Deutschland angekommen ist oder?
Ein Keiler(chen) kann das ganze Jahr über stinken. Weiß man vorher leider nicht. Willst die deswegen immer schonen? Klar ist es ärgerlich, wenn man das Stück dann nicht verwerten kann und hochwertiges Fleisch verworfen werden muss, aber grade jetzt kann man es nicht nicht mehr erlauben eine Chance nicht zu nutzen.


Es ist immer sehr ärgerlich, wenn ein Stück verworfen werden muss, egal aus welchen Gründen. Ich halte es aber für eine sehr einseitige und wenig reflektierte Ansicht auch hier das ASP-Argument auszupacken. Das ist schlicht ungeeignet.

Dennoch Waidmannsheil!

wipi
 
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Grds. muß nicht jeder "riechende "Keiler/Keilerchen verworfen werden, das ist klar.

Aber ganz so einfach, wie klb 95 beschreibt, ists dann doch nicht getan.
Der ganze Apparat: Pinsel, Samenstränge, Harnleiter, Blase, Klötze und Nebenhoden muß äußerst sorgfältig ausgebaut werden, möglichst ohne irgendeine Verletzung der Leitungen zu verursachen ! Das ist schon fast was für einen Chirurgen ! ;)

Und ne Bache ?... kann höchstens äußerlich riechen, wenn der Bursche grad draufgehockt ist - ansonsten hat die keine gefährlichen Körpersäfte !

Schwarte schnell runter bei kritischen Stücken ist sowieso das Mittel der Wahl - da sitzt viel Dreck und damit Geruch drin !

Bei uns ist die Hauptrausche mit dem Oktober vorbei - viele (Ü)B haben schon inne und frischen in 4 Wochen, grad erst am Sam beim Aufbrechen gesehen.

Niemals würd ich eine gute Gelegenheit ziehen lassen, auf eine Sau - erstmal strecken, dann kann man immer noch sehen, wie man damit umgeht. Natürlich jetzt zunehmend keine dicke Einzelne, die nicht nach Keiler aussieht...

Wer dort jagt, wo er quasi unter Rotten lebt, kanns gern anders machen und sich immer die Küchen-Frischlinge rauspicken...:giggle:
 
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25 Dez 2012
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Grds. muß nicht jeder "riechende "Keiler/Keilerchen verworfen werden, das ist klar.

Aber ganz so einfach, wie klb 95 beschreibt, ists dann doch nicht getan.
Der ganze Apparat: Pinsel, Samenstränge, Harnleiter, Blase, Klötze und Nebenhoden muß äußerst sorgfältig ausgebaut werden, möglichst ohne irgendeine Verletzung der Leitungen zu verursachen ! Das ist schon fast was für einen Chirurgen ! ;)

Und ne Bache ?... kann höchstens äußerlich riechen, wenn der Bursche grad draufgehockt ist - ansonsten hat die keine gefährlichen Körpersäfte !

Schwarte schnell runter bei kritischen Stücken ist sowieso das Mittel der Wahl - da sitzt viel Dreck und damit Geruch drin !

Bei uns ist die Hauptrausche mit dem Oktober vorbei - viele (Ü)B haben schon inne und frischen in 4 Wochen, grad erst am Sam beim Aufbrechen gesehen.

Niemals würd ich eine gute Gelegenheit ziehen lassen, auf eine Sau - erstmal strecken, dann kann man immer noch sehen, wie man damit umgeht. Natürlich jetzt zunehmend keine dicke Einzelne, die nicht nach Keiler aussieht...

Wer dort jagt, wo er quasi unter Rotten lebt, kanns gern anders machen und sich immer die Küchen-Frischlinge rauspicken...:giggle:

Richtig. Danke für die Ergänzung.👍🏾

Was beim präzisen Arbeiten noch sehr wichtig ist sind gutes Licht und ein wirklich scharfes Messer um mit Gefühl arbeiten zu können.

Aber mit der nötigen Sorgfalt kann man viel retten.

Gruß
 
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Das aber eine schöne Rasselbande, da kannst jeden nehmen

Ja, die passen alle.
Allerdings bilden die einen derartigen Klumpen, das es gar nicht so leicht ist, da mal eine einzeln stehende zu bekommen. Auf dem Bild sieht man auch schön, das die einzelne im Vordergrund auch wieder nicht geht, weil hinter nicht frei ist.

Geduld ist gefragt und wird belohnt :)
 
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Grds. muß nicht jeder "riechende "Keiler/Keilerchen verworfen werden, das ist klar.

Aber ganz so einfach, wie klb 95 beschreibt, ists dann doch nicht getan.
Der ganze Apparat: Pinsel, Samenstränge, Harnleiter, Blase, Klötze und Nebenhoden muß äußerst sorgfältig ausgebaut werden, möglichst ohne irgendeine Verletzung der Leitungen zu verursachen ! Das ist schon fast was für einen Chirurgen ! ;)
....

M. W. liegt die Ursache der Nichtverwertbarkeit von "zivilen" Ebern bei Pheromonen, die sich im Fettgewebe einlagern (und durch Kastration ausgeschaltet werden). Da die genotoypischen bzw. physiologischen Unterschiede zwischen Wild- und Hausschwein gering sind, müsste das beim "wilden" Keiler ähnlich sein - oder? Dann aber die dürften die o.g. Maßnahmen (die ich grundsätzlich auf vornehme) aber lediglich kosmetischer Natur sein und wenig Einfluß auf die Konzentration genannter Pheromone haben.

Bitte um Feedback bzw. Korrektur, wenn ich falsch liege.
 
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M. W. liegt die Ursache der Nichtverwertbarkeit von "zivilen" Ebern bei Pheromonen, die sich im Fettgewebe einlagern (und durch Kastration ausgeschaltet werden). Da die genotoypischen bzw. physiologischen Unterschiede zwischen Wild- und Hausschwein gering sind, müsste das beim "wilden" Keiler ähnlich sein - oder? Dann aber die dürften die o.g. Maßnahmen (die ich grundsätzlich auf vornehme) aber lediglich kosmetischer Natur sein und wenig Einfluß auf die Konzentration genannter Pheromone haben.

Bitte um Feedback bzw. Korrektur, wenn ich falsch liege.

Du liegst nicht falsch, die Wahrnehmung ist bei den Menschen unterschiedlich ausgesprägt. Es ist auch nicht jeder Keiler gleich stark geruchsbeeinträchtigt. Grundsätzlich: Wenn er "durch die Kochprobe fällt", kannst ihn wegwerfen. Wir haben schon mit halb Hausschwein gemischt für Rohwurst und alles weggeworfen, und jetzt sagt nicht, meine Landsleute können keine Wurst machen.

Es gibt auch Wildbrethändler die schneiden die Kochprobe direkt neben dem Pinsel raus, da stinken dann alle. Weil sie so freundliche Menschen sind, nehmen sie den Keiler zum "Entsorgen" gleich mit...

Wir hatten hier einen Metzger, der verarbeitete schon vor vielen Jahren holländisches Eberfleisch. Bin da einfach nicht mehr hingegangen, habs einfach geschmeckt. Welche Mengen von gegrillten Ripperl vom Stand werde ich wohl schon verdrückt haben? Ist alles Geschichte, kann an die Gockel nicht mehr hin mit dem Fischmehlgestank die daneben hängen.
Naja wer Dachs essen muss, oder Surströmming dem sei auch ein rauschiger Keiler gegönnt. Die Katz mag auch Mäus, ich net......
 
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21 Jan 2011
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Natürlich tut es weh, wenn man ein Stück verwerfen muss.
Aber sein wir mal ehrlich : wahrscheinlich keiner nagt am Hungertuch und ist zwingend auf jedes Gramm Fleisch angewiesen.
Selbst wenn die Kochprobe gut ausfällt, wüsste ich nicht, ob mir das Fleisch schmecken würde.
 
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6 Aug 2019
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Zuerst ein Dickes WMH an alle Erleger👍🏾👍🏾👍🏾

Wenn ein Keiler stinkt hat sich bei mir ein Vorgehen bewährt.

1. Beim Aufbrechen zuerst die Schwarte im Bereich des Pinsels sehr großzügig entfernen.
2.nach dem Aufbrechen wird sofort abgeschwartet.
Dabei achte ich bei allen Arbeitsschritten penibel darauf mit dem Messer oder der Hand mit dem ich Kontakt zur Schwarte aussen hatte nicht ans Fleisch komme.
Lieber Handschuhe und Messer öfter wechseln.
3.Fleisch auslösen (Feist so gut wie mgl. entfernen) anschließend Vakuumtieren und für längere Zeit (6Monate) frosten.
4. Das Fleisch zu geräucherten Würsten verarbeite .

Das Ergebnis war bislang immer ohne Probleme verwertbar. ( Und ich bin da sehr empfindlich)

Es ist ein gewisser Aufwand aber Fleisch wird nicht weggeworfen wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

Der Hinweis von Colchicus (Glückwunsch😉) ist auch sehr gut. Ich hab auch die Erfahrung gemacht das ein Stück welches stinkt in der Bratprobe nicht zwingend durchfallen muss.
Ich hab Mal ne in der Rauschzeit ne ÜLB geschossen deren Geruch keine Fragen offen ließ was die die Tage vorher so getrieben hatte...😏...die Nase sagte im ersten Moment "sofort verwerfen" beim Braten überhaupt kein Problem.

Gruß und weiterhin viel Waidmannsheil
Ich würde sogar soweit gehen und die tote Sau erst duschen und dann vor dem aufbrechen bereits abschwarten. Geht warm auch ganz gut von der Hand.
Das mache ich ohnehin gerne bei feisten Sauen, von denen man sich leckeren Bauchspeck verspricht. Da bleibt dann alles schön sauber am Bauch und das gibt richtig leckere GrillFackeln 😍
 
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