Abschied von Idealen

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Das wäre bei den Hirschen doch absoluter Weltrekord, 40kg Geweihgewicht
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ach dann hatte ich das missverstanden!
ich dachte, der keiler wog 40kg, nicht die gewehre!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dilldapp:
...Jetzt reisst mich nicht in Stücke.
Gruß
Dilldapp
<HR></BLOCKQUOTE>

Von wegen!

Du hast mir in wunderbarer Weise diese längere Erläuterung abgenommen.

Dank dafür. Ich vermute aber, es wird nicht so rechten Eingang ins Oberstübchen finden. Es ist wie bei den Jagdhunden: starke jagdliche Schlüsselreize blockieren die Synapsen und unterbrechen die Kommunikationsfähigkeit zum Trainer!
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dilldapp:
Jetzt reisst mich nicht in Stücke.
Gruß
Dilldapp
<HR></BLOCKQUOTE>

Würden wir doch nie tun.
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Deine Ausführungen nehmen sich plausibel aus. Leider beruht Punkt 4 auf Hypothesen und ist, soweit es meine Beobachtungen und die Kenntnisse der Literatur betreffen, nicht belegt. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, obgleich es meinen "jagdlichen Schlüsselreizen" zuwider laufen würde.
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Die Gültigkeit deiner Ausführung impliziert z.B. das es heute nicht genügend reife Keiler in den Bundesdeutschen Wälder gibt. Ein Rundgang über die Trophäenschauen vermittelt mir jedoch ein ganz anders Bild.
Und um ein grünes Beispiel noch anzuführen: Wir haben bei uns drei bestätigte Rotten im Revier mit einer gesunden Alterstruktur, sprich reife Bachen, Überläufer und Frischlinge. Dazu ziehen noch zwei, mehrfach bestätigte starke Keiler ihre Fährte. Nach deinen Ausführungen werden wir im kommende Jahr keine führenden Überläuferbachen zu erwarten haben, da ja die alten Bachen das Rauschgeschehen bestimmen und nur richtige Kerle an sich ran lassen. Im Gegenzug sollen die Keiler verhindern, das die jungen Hüpfer sich an die Halbwüchsigen Damen rannmachen. Leider scheint es dieses Jahr noch nicht geklappt zu haben, vielleicht waren die starken Keiler auch einfach zu jung gewesen, die Überläuferbachen führen nämlich dieses Jahr.

Gruß

Brackenjäger

[ 05. Juni 2003: Beitrag editiert von: Brackenjäger ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brackenjäger:


.... Leider beruht Punkt 4 auf Hypothesen und ist, soweit es meine Beobachtungen und die Kenntnisse der Literatur betreffen, nicht belegt. ....QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Nicht so ganz unbegründet. Die leichten Frischlings/Überläuferbachen können die schweren Keiler nicht tragen. Umgedreht duldet er starke die leichteren Keiler nicht bei der Rotte wenn was läuft.
Ausserdem scheinen die jüngeren Keiler noch nicht genügend Ausdauer für die nötigen Begattungsaktionen zu haben wenn gleich die ganze Rotte rauschig wird. Da gibts schließlich einiges an "Arbeit" innerhalb kurzer Zeit.


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brackenjäger:
[QB]
...Und um ein grünes Beispiel noch anzuführen: Wir haben bei uns drei bestätigte Rotten im Revier mit einer gesunden Alterstruktur, sprich reife Bachen, Überläufer und Frischlinge. Dazu ziehen noch zwei, mehrfach bestätigte starke Keiler ihre Fährte. Nach deinen Ausführungen werden wir im kommende Jahr keine führenden Überläuferbachen zu erwarten haben, da ja die alten Bachen das Rauschgeschehen bestimmen und nur richtige Kerle an sich ran lassen. Im Gegenzug sollen die Keiler verhindern, das die jungen Hüpfer sich an die Halbwüchsigen Damen rannmachen. Leider scheint es dieses Jahr noch nicht geklappt zu haben, vielleicht waren die starken Keiler auch einfach zu jung gewesen, die Überläuferbachen führen nämlich dieses Jahr.

Gruß

Brackenjäger

[ 05. Juni 2003: Beitrag editiert von: Brackenjäger ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Manchmal kommen die kleineren halt doch zum Zug. Auch in den besten Familien kommt mal was vor (oder gerade dort).

WH
 
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Trotz aller Differenzen, die sich in den Postings offenlegen, freue ich mich über diesen wirklich sachlichen Thread.

Selten das man in einem Thread mit 100 Beiträgen keine persönlichen Diffamierungen vorfindet und den Eindruck gewinnt, als ginge es wirklich um die Sache.

Brackenjäger
 
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@Stöberjäger

leider hast du in deinem Profil keine Mailadresse. Mail mich mal an.

Gruß

Brackenjäger
 
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Leute,

was houndman hier erklärt hat, ist komplett druckreif!

Und nicht nur wohlklingende Theorie.

Aber es wird sich nicht durchsetzen, weil es Änderungen bedingen würde, die von großen Teilen der Jägerschaft nicht mit getragen werden. Zu sehr hat man sich an die mit den hohen Beständen einhergehenden, erfolgversprechenden Sauansitze gewöhnt.

Darin sehe ich das größte Versagen, das sich die Jägerschaft bezüglich der "Schwarzwildmisere" wird vorwerfen lassen müssen.

Und ich bin sicher, alle diejenigen, die die Lust der nächtlichen Dauerkirrungsansitze nicht mehr in sich bekämpfen können, die unterschwellig ihre eigene Versklavung in dieser Leidenschaft bemerken, spüren es auch irgendwie.

(Damit will ich die bisher lobenswerte Sachlichkeit dieses Threads nicht torpedieren, um meinem Ruf gerecht zu werden, sondern getroffene Zeitgenossen zur Selbstreflektion annimieren!)
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brackenjäger:
@Stöberjäger

leider hast du in deinem Profil keine Mailadresse. Mail mich mal an.

Gruß

Brackenjäger
<HR></BLOCKQUOTE>

Mach ich nachher...muss jetzt leider dringend weg.

ciao, bis denne
 
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Also man mag es Belehrungsresistent nennen, ich bin nicht überzeugt.

1. Ist die Behauptung, das vorhanden sein reifer Keiler würde die Beteiligung am Rauschgeschehen von Überläuferbachen -zumindest teilweise - verhindern, nicht erwiesen. Das weiterhin reife Keiler zur Strecke kommen und dennoch die Überläuferbachen führen ist aber ein Hinweis, auf die Unrichtigkeit - oder Überbewertung - der Hypothese.

2. Auch bei Bejagung der Keiler der Mittelklasse kommen genug durch, um sich zu reifen Keiler zu entwickeln. Die Trophäenschauen geben hinreichend Belege dazu ab. Das ist sehr wahrscheinlich bedingt, durch die wildbiologische Schätzung, das wir nur ca. 1/3 des tatsächlichen Schwarzwildbestandes bestätigen.

3. Auf Drückjagden mit der 50kg-Regel, werden viele Stücke nicht zur Strecke gebracht, da sich der Schütze über das Gewicht nicht sicher wird. Das ist für die Regulierung des Schwarzwildbestandes kontraproduktiv.

4. Im Hintergrund aller Argumentationen steht die Unterstellung, das große Teile der Jägerschaft, durch Missachtung von Bejagungsrichtlinien - das Lüneburger Modell steht hier nur als Schlagwort - das Problem verschärft haben.
Nach meine persönliche Beobachtung allerdings, hat gerade auf Drückjagden eine weitgehende Beachtung dieser Richtlinien stattgefunden.

Gruß

Brackenjäger
 
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Ich denke gerade bei Drückjagden werden wegen der vorhandenen Öffentlichkeit die "Ideale" noch am ehesten eingehalten, jedenfalls wenn die entsprechenden Richtlinien dort verkündet werden.
Nur wie hoch ist der Drückjagdanteil an der deutschen Gesamtstrecke?

Wohl eher noch gering.

WH
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sauenjäger:
Ich denke gerade bei Drückjagden werden wegen der vorhandenen Öffentlichkeit die "Ideale" noch am ehesten eingehalten, jedenfalls wenn die entsprechenden Richtlinien dort verkündet werden.
Nur wie hoch ist der Drückjagdanteil an der deutschen Gesamtstrecke?

Wohl eher noch gering.

WH
<HR></BLOCKQUOTE>

Bei den Revieren, in denen ich einen groben Überblick über die Strecke habe, liegt der Anteil der auf Drückjagden erlegten Stücke bei 2/3 zur Gesamtstrecke eines Jagdjahres. In einigen - wenigen - sind es sogar 3/4.
 
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Ich aknn den Sinn einer gesunden Altersstruktur (gerade bei Bachen) nur unterstreichen. Bewegungsjagden und zu kleine Reviere mit zu hohen Wildschäden stehen dem leider entgegen. Die auf Drückjagden in Bewegung gebrachten Rotten ziehen meist viele Kilometer und suchen sich neue Lebensräume, wenn keine "alte" Bache mit Ihrer Erfahrung zur Seite steht. Untersuchungen in Schleswig-Holstein zufolgen, die anläßlich der Schweinepestbedrohung gemacht wurden, haben Rotten mit einem gesunden Altersaufbau einen Bewegungsradius von 20 km. Andere Rotten irren, einmal angerührt, oft im ganzen Land umher.

auffällig ist jedoch -und das spricht gegen die reine, intensive Ansitzjagd- dass die sauen vielfach ihren Aktivitätszeitraum in die zweite N8hälfte verlegt haben und eher morgens und Mittags umherbummeln als abends.

Ich denke, es hängt ausschließlich von der Revierstruktur z.B. des Hegerings ab, welche Jagdart ich wählen würde. Wäre nicht gerade der hohe Bestand der Sauen ein Grund, eine Hegegemeinschaft zu bilden?

Ich kenne auch gute Waldreviere, die es verstehen, klasse revierübergreifende Drückjagden zu organisieren. Das finde ich gut. Aber: Damit lehre ich auch dem Schwarzwild, sich in die Feldmark zu orientieren und kleine Gehölze anzunehmen, die als Ausgangspunkt nächtlicher Wildschadensattacken genutzt werden.

Die Kreisübergreifende Bejagung nach guten (Lüneburger) Modellen könnte klappen. Auch muß man sich fragen, ob es das ganze Jahr gilt: nicht führende Stücke dürfen geschossen werden. Bei dem heutigen 1Fortpflanzungsverhalten werden es immer mehr die männlichen Stücke sein, die fallen. Die Sauen setzenm inzwischen schon als Frischling und dann das ganze Jahr. (Könnte nicht hier auch eine alte Bache helfen, denn bekanntlich werden die stücke in einer Rotte kurz nacheinander rauschig, wobei die Leitbache eine große Rolle spielt).

Ach ja, zum Thema IDEALE:
Wieso verdammt noch mal ist es eigentlich so verpöhnt, auch auf ganz junge frischlinge zu waidwerken?! Ich denke, HIER muß man ansetzen, um effektiv den Bestand (waidgerecht) zu senken. Man mag mir den Vergleich verzeihen, aber bei Krähen und Elstern, deren Besatz eindeutig zu hoch war, gehörte es zum Erfolg eines guten Niederwildrevieres, Horste auszunehmen. Wenn ich dann zuviel Sauen habe, sie kaum zu Gesicht bekomme, dann nicht entscheiden kann, zu welchem weiblichen Stück die Frischlinge gehören, für einen Frischling nächtelang durch das ansitzen auch anderes Wild beunruhigen muß... usw. dann ist es doch effektiver, frischlinge schon im / am kessel zu entnehmen. Ich denke, hier haben sich die Jäger einer (sonst so gefürchteten)Bambimenthalität hingegeben und fürchten vielleicht auch das "wie erkläre ich es zu hause".

[mal sehen, was DAS für eine Lawine lostritt]

Mit streitfreudigem Gruß

[ 06. Juni 2003: Beitrag editiert von: wildmeister ]
 
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auch ich glaube, dass gut orgenisierte drückjagden einen erheblichen teil der gesamtstrecke ausmachen.
klar kommt es auf revierverhältnisse, schützen... an, aber insgesamt sind bei maisdrücken, walddrücken... mit einem male hohe zahlen zu erreichen.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Brackenjäger:


Bei den Revieren, in denen ich einen groben Überblick über die Strecke habe, liegt der Anteil der auf Drückjagden erlegten Stücke bei 2/3 zur Gesamtstrecke eines Jagdjahres. In einigen - wenigen - sind es sogar 3/4.
<HR></BLOCKQUOTE>

bei uns ist der Anteil eher umgekehrt. Es kommen auf Drückjagden nur etwa 20 %
des Schwarzwildes zur Strecke. Der Waldanteil spielt dabei wohl eine gewisse Rolle.
Rüdiger
 

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