Abschusskriterien

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.....
Inwiefern ist die Tatsache, hauptsächlich ältere Böcke zur Strecke gekommen sind (obwohl jeder Bock gefallen ist, der in Anblick kam) ein Zeichen für eine gesunde Altersstruktur?

:oops: die Frage ist hoffentlich nicht ernst gemeint - oder?

Aha, da haben wir es. Es geht einen Dreck um das Wild. Es geht um dein Vergnügen.

:LOL::LOL::LOL: als ob es DIR bei Deinen Knallaktionen um das Wohl des WILDES gehen würde...
 
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Gelöschtes Mitglied 3257

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Du hast keine Sauen, das solltest du dazu sagen.

Intervalljagd ist im Sauenrevier Mumpitz. Bei uns mit den vielen Besuchern sowieso.
30 Stück Rehwild schießen wir auch, aber auf 1000ha.

Hier geht es aber nicht um Sauen sondern um Rehwild. Und bei mir sind es 300 Hektar
 
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Richtig; Wenn aber ein zu hoher Bestand reduziert wird, steigen i.a.R. auch die Gewichte... ;)

Allgemeinplatz! nach was bemisst sich denn in diesem Fall die Definition von "zu hoch"?
In den allermeisten Revieren wird das "zu hoch" doch nicht von der wildbiologisch relevanten Lebensraumkapazität des Biotops abhängig gemacht, sondern von der (angeblichen oder tatsächlichen) forstlichen Schäden - und damit wird die Latte deutlich darunter angesetzt.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Allgemeinplatz! nach was bemisst sich denn in diesem Fall die Definition von "zu hoch"?
In den allermeisten Revieren wird das "zu hoch" doch nicht von der wildbiologisch relevanten Lebensraumkapazität des Biotops abhängig gemacht, sondern von der (angeblichen oder tatsächlichen) forstlichen Schäden - und damit wird die Latte deutlich darunter angesetzt.

Da hast Du recht, und Rehwild kann durchaus beachtliche Dichten "ertragen". Hinweise, die für mich auf hohe Dichten schließen lassen sind:

  • schwache und wenige Kitze
  • viele Knopfböcke
  • häufig flüchtendes Rehwild in Anblick
  • Rehwild in suboptimalen Einständen
  • Parasitenbefall (v.a. Dasseln)
Optimal-Dichten sind, wenn die Gewichte nicht mehr ansteigen und obige Indikatoren nicht auffällig vorhanden sind.

Die nur im Bezug auf das Rehwild, nicht auf seine Umwelt.

Raesfeld schreibt übrigens, dass auch unter optimalsten Lebensraumbedingungen die Dichte 12-15 Rehe auf 100ha nicht überschreiten sollte. Und der war sicherlich kein Ökojäger...
Bei diesen Dichten gäbs aber keine Diskussionen mehr über Verbiss...
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Rehe leben aber auch ganz massiv in für diese Wildart sehr gut geeigneten Biotopen in denen Verbiss überhaupt keine Rolle spielt. Man hat hier oft das Gefühl, daß Rehwild und Verbiss in diesem Forum eine Art Zwangspaarung sind und jagdliches Handeln und die Bestandshöhe bestimmt. Ich führe das darauf zurück, daß die vielen foristi ohne Verbissdruck daraus nur einfach kein Thema machen.

Ich habe keinen Abschussplan beim Rehwild und kein Mensch interessiert sich bei mir für Verbiss, weil die Waldflächen nicht bewirtschaftet werden. Rehwild wird nicht scharf bejagt sondern nach Gefühl, Wildpretabsatz und Freude an der Jagd bejagt. Ich schätze den Bestand auf ca. 15/100ha, erlegt werden etwa 3-4/100ha. Schwerpunktwild ist SW. Trotzdem wurde im Revier seit Jahren kein Knopfer gesehen, Trophäen und Wildpretgewichte der Ak2 sind durchschnittlich um die 18-20kg und ab Ak2 sieht man sicher zu 90% nur 6er, wenn auch ohne großes Gehörngewicht und besonders starke Vereckung. Parasitenbefall ist nahezu unbekannt. Rachendasseln gab es schon ewig nicht mehr. Das Rehwild ist sehr einstandstreu und lässt sich an den langen Wald-Wiesenkanten mit Ansage erlegen. Hegering und Revier werden von ortsansässigen Jägern jetzt bis zu 40 Jahre bejagt. Wir könnten viel mehr Rehwild erlegen, aber wozu?
 
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Hier geht es aber nicht um Sauen sondern um Rehwild. Und bei mir sind es 300 Hektar

Du würdest dich wundern wie sehr Sauen deinen Rehwildbestand beeinflußen.
Die meisten haben Sauen im Revier, mittlerweile.
Wenn du auf 300ha 30 Stück schießt, scheint es ja ein wenig zu viel zu geben.
Unsere Verbißgutachten sagen deutlich weniger als 10% Verbiß aus, also warum mehr schießen?
Im übrigen macht ein Abschußplan für 300ha imho sowieso wenig Sinn, meist hockt man ja irgendwie an der Grenze, bei solchen Zwergrevieren.

und zu den Wildbretgewichten. Das hat auch was mit dem Nahrungsangebot zu tun.
Im Wald hat ein Bock bei uns so ca 15kg, im Feld, das vom Wald einigermaßen getrennt ist, ca 20 kg.
 
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Wenn du auf 300ha 30 Stück schießt, scheint es ja ein wenig zu viel zu geben.

Warum?
Je nach Revier ist das absolut nichts besonderes. Kenn da ganz andere Zahlen.
 
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Da hast Du recht, und Rehwild kann durchaus beachtliche Dichten "ertragen". Hinweise, die für mich auf hohe Dichten schließen lassen sind:
  • schwache und wenige Kitze
woher weißt Du denn, wieviele Kitze z.B. den Sauen zum Opfer fallen?
  • viele Knopfböcke
wie bereits oben gesagt wurde - eine Korrelation ist hier nicht zwingend gegeben!
  • häufig flüchtendes Rehwild in Anblick
häufig flüchtendes Rehwild hast Du viel häufiger bei falscher Bejagung als bei zu hoher Dichte
  • Rehwild in suboptimalen Einständen
was sind denn suboptimale Einstände? es gibt wohl, neben den Sauen, keine Schalenwildart, die so anpassungsfähig ist wie das Reh
  • Parasitenbefall (v.a. Dasseln)
auch dieser Punkt ist nicht alleine von der Dichte abhängig, Du wirst IMMER Stücke mit und ohne Parasitenbefall finden - und Du hast Jahre, wo bei gleicher (Reh)Wild-Dichte mehr Individuen befallen werden als in anderen

Optimal-Dichten sind, wenn die Gewichte nicht mehr ansteigen und obige Indikatoren nicht auffällig vorhanden sind.

Die nur im Bezug auf das Rehwild, nicht auf seine Umwelt.

Raesfeld schreibt übrigens, dass auch unter optimalsten Lebensraumbedingungen die Dichte 12-15 Rehe auf 100ha nicht überschreiten sollte. Und der war sicherlich kein Ökojäger...
Bei diesen Dichten gäbs aber keine Diskussionen mehr über Verbiss...

Die oben genannten angeblichen engen Korrelationen bestehen in ALLEN Punkten gar nicht so eng...
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Die oben genannten angeblichen engen Korrelationen bestehen in ALLEN Punkten gar nicht so eng...
Aber in der Gesamtbetrachtung kann man sich durchaus ein Bild machen. Wenn Du etwas draußen bist, dann merkst doch sehr wohl, ob die Geißen vermehrt schwache Einzelkitze setzen, ob sie verstärkt flüchten, weil sie im Strss sind und keine ruhigen Einstände finden, bzw. sich eben in suboptimale Einstände zurückziehenen müssen, wo sie bei der kleinsten Störung flüchten müssen. Hast dann och viel Fallwild im Winter, so spricht das schon eine Sprache. Dichte ist halt immer auch Lebensraumabhängig.
Was sind dann Deine Kriterien?
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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Hier geht es aber nicht um Sauen sondern um Rehwild. Und bei mir sind es 300 Hektar
Für ein reines Rehwildrevier sind 10/100ha sicherlich ein etwas höherer Normalabschuss, vieilleicht noch abhängig vom Feldanteil.
Wenn du jedoch Sauen und Rotwild auch im Revier hast wird die Rehwilddichte deutlich geringer sein
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Mit der jagdlichen Konzentration auf andere Wildarten sinkt meist der Rehwildabschuss, was in der althergebrachten Denke einer Linearbeziehung von Strecke und Bestand leicht zu Fehldeutungen führt.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Mit der jagdlichen Konzentration auf andere Wildarten sinkt meist der Rehwildabschuss, was in der althergebrachten Denke einer Linearbeziehung von Strecke und Bestand leicht zu Fehldeutungen führt.

Auch. Aber gerade eine hohe Rotwilddichte hat schon eine arg verdrängende Wirkung aufs Rehwild. Sauen gar nicht mal so. Höchstens anfangs, wenn das Rehwild die Sauen noch nicht Kennen und sie nur Wechselwild sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

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Bei Rotwild stimme ich zu, Dam-, Muffel- und SW geht bei entsprechenden Revierverhältnissen ziemlich gut.

Ist natürlich immer eine Frage der Gesamtumstände und Bestandshöhen.
 
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Aber in der Gesamtbetrachtung kann man sich durchaus ein Bild machen. Wenn Du etwas draußen bist, dann merkst doch sehr wohl, ob die Geißen vermehrt schwache Einzelkitze setzen, ob sie verstärkt flüchten, weil sie im Strss sind und keine ruhigen Einstände finden, bzw. sich eben in suboptimale Einstände zurückziehenen müssen, wo sie bei der kleinsten Störung flüchten müssen. Hast dann och viel Fallwild im Winter, so spricht das schon eine Sprache. Dichte ist halt immer auch Lebensraumabhängig.
Was sind dann Deine Kriterien?

Noch einmal: ALL diese Faktoren, auch im Zusammenspiel, wirken sich erst dann aus, wenn die (forstliche) Schadenstoleranzschwelle längst überschritten ist - und das ist, allen defätistischen Unkenrufern zum Trotz, nur in einer ganz geringen Zahl der Reviere der Fall!
Passt also die waldbauliche Situation, passt auch die Dichte - auftretende Einzelfaktoren Deiner obigen Liste haben damit gleichzeitig einen oder mehrere andere Gründe, die ich mit der Schraube "Rehwild-Peng" jedenfalls nicht in den griff bekomme!
Der Rest ist Augenwischerei und schlicht und ergreifend Forstpolitik!

Damit dürften MEINE Kriterien deutlich geworden sein - und im Rahmen dieser Kriterien erlaube ich es mir sehr wohl, dort wo ICH es für vertretbar halte, auch einmal einen Bock älter werden zu lassen und nicht auf jede Geis zu knallen, nur weil sie den Kopf aus der nächsten Dickung streckt.
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Noch einmal: ALL diese Faktoren, auch im Zusammenspiel, wirken sich erst dann aus, wenn die (forstliche) Schadenstoleranzschwelle längst überschritten ist - und das ist, allen defätistischen Unkenrufern zum Trotz, nur in einer ganz geringen Zahl der Reviere der Fall!
Passt also die waldbauliche Situation, passt auch die Dichte - auftretende Einzelfaktoren Deiner obigen Liste haben damit gleichzeitig einen oder mehrere andere Gründe, die ich mit der Schraube "Rehwild-Peng" jedenfalls nicht in den griff bekomme!
Der Rest ist Augenwischerei und schlicht und ergreifend Forstpolitik!

Klar, Du hast ja auch explizit die forstlichen Bewertung ausgeklammert. Deshalb bin ich rein auf die Populationsfaktoren eingegangen.
 

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