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Gelöschtes Mitglied 26188
Guest
Du beschreibst hier die Problempunkte, gibst aber Deinen Standpunkt nicht preis. Wir haben im Verband zu all den Punkten sicher unterschiedliche Meinungen. Meinst Du es ist für den Verband und die Jäger als Gruppe zielführend, wenn jeder gleich austritt, weil ihm was nicht passt?
Da heißt es sich einbringen und für seine Überzeugung auch mit offenem Visier kämpfen.
Aber dann nicht schmollen, wenn man mal auf der Verliererseite steht. Kann ein andermal wieder umgekehrt aussehen.
edit
"Die" Jäger als Gruppe gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die Interessen und Bedürfnisse. Insofern kann man auch fragen, ob es heute überhaupt noch Sinn macht, in einen Verband bzw. in eine Kreisgruppe einzutreten, denn letzlich ist ohnehin klar, wo die Jagd hingehen wird bzw. auch hingehen muss.
Aus meiner Sicht gibt es nie Gründe zu "schmollen" und es gäbe in einem demokratischen System auch keine "Verlierer" im klassischen Sinne, sondern allenfalls Leute, deren Meinung nicht mehrheitsfähig ist.
Zudem kann man sich auch außerhalb offizieller Organe engagieren und für eine Überzeugung einstehen. Ob ein solches Vorgehen mittel-bis längerfristig Erfolg entfalten kann, hängt von unterschiedlichen (politischen) Faktoren ab.
Wenn ich die aktuelle "JiB" (S. 14) aufschlage und mir mit dem Textmarker die Sätze anstreiche, die etwas taugen, brauch ich nicht viel Farbe. Der weit überwiegende Teil ist BlaBla, genau von Leuten der Art, die auch schon werkelten, um den Verband dorthin zu bringen, wo Hr. Dr. Vocke aufgehört hat.
Was der Verband an erster Stelle bräuchte, ist kurz gesagt. Einen hauptberuflichen Geschäftsführer im Sinne des Wortes, in Form eines "Sanierers", der mit seiner Macht als GF UND entsprechender Qualifikation eine hocheffiziente Organisation durchgesetzt, soweit das den "hauptberuflichen" Teil des Verbandes anbelangt. Der also "bestimmt", was der Verband mit hauptberuflichen Kräften zu bewirken hätte bzw. was durch ehrenamtliche Leute erfolgen muss. Was der Verband ganz sicher hingegen NICHT braucht, sind Krampfgockel, die sich als erstes einmal über technische Standards und Telefonanlagen, Beschaffungsprozesse oder Mitarbeiterführungsgespräche Gedanken machen, denn das ist Sache der (hauptberuflichen) Geschäftsleitung, die dazu fachlich und persönlich in der Lage sein muss. Wenn nicht, ist sie zu liquidieren, also abzuberufen.
Käme nun jemand nach "Lindau" und stünde sich mit derartigen Ansagen ans Mikrofon, so würde er ausgepfiffen, sofern ihm nicht relativ zügig das Mikro abgestellt würde. Das liegt daran, dass in der Corona überwiegend Leute sitzen, die das nicht begreifen können oder auch nicht begreifen wollen. GENAU das ist u. a. ein Grund, weshalb wir überhaupt in diese verfahrene Situation gekommen sind, die uns weit über die Landesgrenzen hinaus die größte Blamage seit dem Bestehen des Verbandes eingebracht hat.
Der Verband bräuchte also vier Dinge (mit Rückführung in den DJV wären es fünf!), um tatsächlich zu "gesunden" und sich für die Zukunft vernünftig aufzustellen.
1. Eine hauptberufliche Geschäftsführung mit entsprechender Qualifikation, die den Namen verdient und das Sagen hat, was Organisation, Personal und Finanzen anbelangt.
2. Eine Demokratisierung der Strukturen dahingehend, dass JEDES ordentliche Mitglied einer Kreisgruppe stimmberechtigt ist. Das MUSS deshalb so sein, weil es in so manchen Kreisgruppen zu viele Krampfgockel gibt, die weniger taugen aber Deligierte (Funktionäre) geworden sind, weil es kein Anderer machen wollte bzw. sich zu wenig Qualifizierte UND zugleich Willige zur Wahl stellten. Die Folge ist meist, dass es die "typischen" Vereinsmeier werden, die außer "Gschaftlhubern" keinen Plan und keine klare Vorstellung entwickeln können, die zur Realität passt. Geschweige denn, das nach "innen" zu kommunizieren. Weiters wäre das auch deshalb notwendig, weil es dann für Leute Sinn ergeben könnte, sich erfolgreich zu engagieren, ohne Deligierte werden zu müssen. Wer nämlich eine Idee hat, die er auf Landesjägertagen oder in den Sozialen Medien kommunizieren möchte, der wäre dann nicht zwingend darauf angewiesen, dass unfähige Krampfgockel das für gut befinden müssen, sondern man könnte direkt eine Abstimmung unter allen Mitgliedern (natürlichen Personen) herbeiführen.
3. Was Fr. StBin Maurer bereits verlautbart hat, ist richtig und professionell voranzutreiben. Des Weiteren bedarf es Kassenprüfer, die KEINE Hanswürste sind und NICHT mehr oder weniger automatisch schon von den Akteuren in Stellung gebracht werden, die sie prüfen sollen.
4. Einen Präsidenten, der auch "präsidiabel" ist. "Präsidiabel" ist ein Kandidat, der eine so umfangreiche Bildung UND einen herausgehobenen Lebenslauf vorzuweisen hat, woraus man schließen kann, darf und sollte, dass der Kandidat auf ALLEN gesellschaftlichen und politischen Ebenen eine souveräne Figur abgibt. Der Lebenslauf sollte weiters dokumentieren, dass diese Persönlichkeit im bisherigen beruflichen Leben komplexe, anspruchsvolle Aufgaben (nicht nur in der Politik) erfolgreich bewerkstelligen konnte und auch hat. Eine interne Verbandskarriere und durchschnittliche Begabungen auf für einen Präsididenten wichtigen Feldern (Kommunikation, PR, etc.) reichen sicherlich nicht.
Leider muss man sagen, dass sich anhand dieser Kriterien erschreckenderweise kein optimaler Kandidat als Nachfolger für und auf Augenhöhe mit Hr. Dr. Vocke gefunden hat. Das ist äußerst traurig und bitterlich. Zu meinem großen Bedauern hat Herr Staatssekretär Eck abgesagt.
Ein jüngerer, williger Volljurist mit Entwicklungspotential und politischer Karriere, wie Herr Flierl wäre noch die beste Lösung. Das hat drei ganz einfache Gründe.
Erstens zeigt die politische Entwicklung Talente, die ein Präsident haben muss und zweitens ist ein Volljurist mit klarem politisch erfolgreichem Lebensweg auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen ein adäquater bzw. bestmöglicher Vertreter eines Jagdverbandes, solange dieser Verband als Einzelorganisation auf großer bundesdeutscher und europäischer Bühne vertreten sein muss und will. Diesen Job kann und soll niemand machen, dessen "Provinzialität" und Ungeeignetheit für jeden professionell denkenden Personaler aber auch Jäger bereits nach wenigen Minuten Interview durch ein Jagdmedium vollstens zum Ausdruck gebracht wurde.
Für Herrn Flierl spräche u. a. auch, dass er als Jurist bzw. Abgeordneter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft Mitglied der mitregierenden Partei wäre, da in Bayern, aber auch im Bund "schwarz-grün" in der Zukunft wohl wahrscheinlicher sein wird, als alles andere.
Entscheidend ist also NICHT, überhaupt NICHT, unter gar keinen Umständen NICHT, dass ein Präsident auch noch mit dem letzten Deligierten aus Hintertupfing regen Kontakt pflegt.
Für die Sorgen und Nöte, Wünsche und Begehrlichkeiten der Basis sind die Vizepräsidenten und nachgeordnete Funktionäre zuständig, die dem Präsidenten diese Informationen zutragen müssen. Gelegentliche Besuche in den Kreisgruppen bieten zudem immer die Möglichkeit, sich persönlich mit dem Präsidenten auszutauschen. Das wäre nämlich NICHT primäre Pflicht bzw. Aufgabe eines Präsidenten, der an der repräsentativen Spitze eines so mitgliederstarken Verbands - wie der BJV es nun einmal ist - steht.
Die Wahl in Lindau wird also sehr genau zeigen, ob wir überwiegend von krampfgockelnden Deligierten vertreten werden oder eine Mehrheit von einem rational möglicherweise vielleicht auch ausreichend vorhandenen Verstand Gebrauch macht und der BJV auf ALLEN politischen und gesellschaftlichen Ebenen von einem Präsidenten vertreten wird, der von den Eliten und Entscheidungsträgern tatsächlich ernst genommen werden kann oder ob man sich insgeheim denkt, ach ... der BJV babbelt auch was....
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