Aktueller Pachtzinsspiegel

Registriert
28 Jul 2002
Beiträge
10.895
Hier merkt man mal wieder, das die Pachtpreise ein heikeles Thema sind und immer wieder Grund bietet zu heftigen Diskussionen. Aber wenn man die Pachtpreise sachlich betrachtet, gibt es dafür keinen Anlass.
In erster Linie bestimmen schlicht Angebot und Nachfrage den Pachtpreis. es ist legitim das der Verpächter - gleich ob Eigenjagdbesitzer, Jagdgenossenschaft oder Staat - den höchsten Preis erzielen will. Er kann aber auch andere Gesichtspunkte in den Fokus seiner Überlegung stellen. Z.B. gute Erfahrungen mit dem Vorpächter, Sicherstellung der ordnungsgemäßen Jagdausübung. Viele Pachtausschreibungen sehen Regelungen vor wie: "der Verpächter ist nicht am höchsten Gebot gebunden" oder "ortsansässige werden Bevorzugt". Viele Reviere werden auch gar nicht erst ausgeschrieben, sondern werden direkt über Pachtverlängerung vergeben. Die Reviere bei denen ein Spitzenpreis erzielt wird, gab es immer und wird es auch immer geben (ich hoffe die Aussage ist nicht zu prophetisch). Und wenn dies dem Pächter es Wert ist, ist es auch von dieser Seite aus legitim und kein Grund von einem "negativen Vorbild für andere Reviere" zu sprechen.

Gruß und Waidmannsheil

Brackenjäger
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
20.717
Von so kleinen Revieren halte ich, gerade im Rotwildkerngebiet, überhaupt nichts. Rotwild wird am besten großflächig einheitlich bewirtschaftet.
Das ist ein richtiges Abstauberrevier.

@Andreas

In unserem Rotwildring sind alle Reviere in Hegegemeinschaften integriert, wobei deren Zielsetzungen stark vom Pächterklientel abhängen. Offiziell geht's natürlich streng nach dem Gesetz...
Positiv ist der fast flächendeckend durchgeführte körperliche Nachweis durch Vertrauensleute, die sich jedes Stück anschauen und aufnehmen. Deshalb stimmen die Zahlen des diesjährigen Abschussergebnisses auch (die weinigen Postkartenabschüsse werden durch Fallwild ausgeglichen), knapp 1.200 Stück im Ring.
Wie hoch der freigegebene Abschuss in dem Revier ist, wei ss ich nicht, ich schätze aber 1 Hirsch I oder IIb, 1-2 Hirsche IIIb und 3-5 Stück Kahlwild incl. Hirschkälber.
Wir haben im kern reviere, die schießen pro 100 ha mehr Rotwild als wir Rehwild und das sind 9 Stück.
Jetzt am Samstag um 15.00 Uhr ist Hege-Show in Kempenich, wen es interessiert.
 
Registriert
5 Okt 2001
Beiträge
1.300
sicherlich hängt doch der Pachtpreis im Großen und Ganzen vom Angebot und Nachfrage ab. Wenn man also in der Nähe eines Ballungsraumes pachten will, dann gibt es dort nun mal Nachfrage von betuchten Menschen... und dann sind die Preise auch entsprechend, ich bin in der glücklichen Lage, nicht in der Nähe eines solchen Ballungsraumes zu wohnen...
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
20.717
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulf-Hubertus:
...ich bin in der glücklichen Lage, nicht in der Nähe eines solchen Ballungsraumes zu wohnen...<HR></BLOCKQUOTE>

Also am Arsch der Welt.
icon_wink.gif
 
Registriert
12 Apr 2001
Beiträge
2.271
Bei uns im Westewaldkreis, dazu gehört auch das Rotwildgebiet Montabaur, beträgt der Durchschnittspachtpreis um die 20 &#8364;, wenn ich den Informationen unserer Jagdgenossen glauben kann. Viele Pachtverträge laufen hier noch, so daß keine Preisschwankungen erkennbar sind.

Im Bereich von Hachenburg konnten dieses Jahr vier Reviere nicht neu verpachtet werden, weil sich einfach keine Pächter gefunden haben, die die Reviere haben wollten.

Ein Altpächter im Gebiet um Hachenburg wollte sein Revier nach Ablauf der Pachtperiode wieder haben und hatte 8 &#8364; pro ha geboten. Das war den Jagdgenossen zu wenig. Nachdem sie ihr Revier nicht losgeworden sind, hat er das Revier jetzt für 6 &#8364; pachten können
icon_biggrin.gif
und dabei einen wesentlich abgespeckten Pachtvertrag aushandeln können.

Unser Nachbarrevier ist auch mal wieder pächterlos und keiner will es haben. Kein Wunder, denn die Gemeinde hat einen absolut hirnverbrannten Pachtvertrag, über den sie nicht mit sich reden läßt und zudem ist das Revier mit einem großen und sehr wildschadensanfälligen Feldanteil ausgestattet, dessen Bejagung vergleichsweise schwierig ist.

Soweit ich das überblicken kann, gehen die Pachtpreise bei uns nach unten. Das betrifft uns leider nicht, denn unser Vertrag läuft noch drei Jahre.

Herzliche Grüße

Hizi

[ 25. M
 
Registriert
18 Jul 2001
Beiträge
4.771
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Im Bereich von Hachenburg konnten dieses Jahr vier Reviere nicht neu verpachtet werden, weil sich einfach keine Pächter gefunden haben, die die Reviere haben wollten.
<HR></BLOCKQUOTE>

...und weil sie auch etwas krude Vorstellungen hatten.
 
Registriert
5 Nov 2001
Beiträge
1.918
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulf-Hubertus:
sicherlich hängt doch der Pachtpreis im Großen und Ganzen vom Angebot und Nachfrage ab. Wenn man also in der Nähe eines Ballungsraumes pachten will, dann gibt es dort nun mal Nachfrage von betuchten Menschen... und dann sind die Preise auch entsprechend, ich bin in der glücklichen Lage, nicht in der Nähe eines solchen Ballungsraumes zu wohnen...<HR></BLOCKQUOTE>

@Blaser93
Und wo meinst Du, ist wohl der Jagdwert größer und wo bedarf es mehr eines Jägers: Am Arsch der Welt oder in Ballungsgebieten und deren Nähe?
Aber dann gibts da ja auch noch genug, die für diese Herren dankbar die Drecksarbeit machen können und dafür mal ein Schmaltier erlegen dürfen.
Egal wieviel Geld ich habe, was ich Ausgebe muss dem Wert entsprechen, nur so entsteht gesundes Angebot und Nachfrage.
Wie sieht es aber mit bestimmten Richtwerten aus, ähnlich Bodenwertzahl. Und die Jagd bekommt der oder die, die sie am besten ausüben können. (Obwohl ich nicht glaube, dass das klappt. Wahrscheinlich würde das in einem Meer von Schmiergelg untergehen.)

Weidmannsheil
Norbert
 
Registriert
12 Apr 2001
Beiträge
2.271
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mike B:


...und weil sie auch etwas krude Vorstellungen hatten.
<HR></BLOCKQUOTE>

Stimmt, das haben viele Jagdgenossenschaften in der Gegend und zwar sowohl in Bezug auf den Pachtpreis, als auch in Bezug auf den Vertragsinhalt. Viele Jagdgenossenschaften versuchen potentiellen Pächtern den Mustervertrag vom Städte- und Gemeindetag unterzujubeln und der ist eben extrem einseitig zum Nachteil des Pächters ausgestaltet. Daß man sich auf diesen Vertrag nicht einläßt, kann ich gut verstehen, zumal dann, wenn man auch ansonsten noch viel Geld für die Freude zahlen soll, sich an den Vertrag zu halten.

Gruß Hizi
 
Registriert
7 Feb 2002
Beiträge
3.668
In erster Linie bestimmen schlicht Angebot und Nachfrage den Pachtpreis

Also bei uns in Ostfriesland noch nicht.
Niederwildgebiet, wird seit Jahren oder Jahrzehnten nur an Leute im Dorf verpachtet, also nicht meistbietend.
Es ist notwendig ein sehr gutes Verhältniss zu den Landwirten zu haben.
Nur wenige Reviere bezahlen mehr als 5 €.
In einem der letzten Reviere die Verpachtet wurden , mit immerhin noch über 100 Hasen als Strecke, wurde der Pachtpreis verdoppelt.
Es ist jetzt wieder, wie viele unserer Reviere auf 30 Jahre verpachtet. Der vorherige Preis betrug 1 DM.
Da ist Hege möglich, die Staatsforsten verderben jetzt mit freier Verpachtung und Preisen für Forstbereiche, die fast wildleer sind die bisherigen Hegemöglichkeiten. 20-35 € werden da bezahlt.
 
Registriert
30 Sep 2002
Beiträge
158
Hallo Saubazi,

1350 ha Niederwildjagd im Münsterland mit 100 ha Bergteil mit Damwild kostet 10,50 EUR / ha. War gerade Neuverpachtung.

Streut hier bei uns aber ziemlich weit.
Von 5 bis 35 EUR ist alles drin.

Der Preis bei uns ist nicht billig, aber für das Revier ok.

Bei uns direkt in der Umgebung jagen aber meist Leute,die da auch wohnen und so solls ja auch sein.

Gruss

schüsseltreiber
 
Registriert
5 Nov 2001
Beiträge
1.918
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
@Saubazi
Es handelt sich um ein Staatswaldrevier mitten im Rotwildkerngebiet. Bestockung Fichte, Douglasie und Eichenniederwälder, mit Rotwild unterbaut, Größe ungefähr 110 ha.

Die Pächterklientel hier aus dem Köln-Bonner-Düsseldorfer Raum zahlt sowas aus der Portokasse...
<HR></BLOCKQUOTE>

Nun ja, dann werde ich wohl Post-Aktien kaufen. Hab ich natürlich vergessen, dass die Reviere bei Euch etwas kleiner sind. Was sagst Du eigentlich dazu, als Förster. Insofern bin ich froh, im Land Brandenburg zu Leben, wo die Mindestgröße der EJB 150 ha beträgt. Trotzdem kann ich das nicht gut finden. Auch wenn hier vielleicht einige "Neid" schreien, tut mir leid. Das ist der beste Weg, die Jagd als Geschäft zu sehen mit all ihren Folgen, die wir heute schon spüren (ESP usw.). Aber das betrifft ja diese Leute nicht, denn wer 160,00 &#8364; zahlt, kann letztlich jagen wo er will. Zur Not auch im Ausland.
Die Bindung von Jagd und Bevölkerung ist dadurch zerstört worden. Hier im Osten haben wir diese Probleme (noch) nicht, sind aber auf dem besten Wege dorthin.
Bitte verschont mich mit Sprüchen von Angebot und Nachfrage. Das ist nicht verhältnismässig, weil es eben auch andere Reviere versaut. Insofern muss Alexanders Beitrag ja wie eine Einladung klingen. Dankeschön dafür!

Weidmannsheil
Norbert
 
Registriert
16 Dez 2000
Beiträge
11.022
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
@Saubazi
Es handelt sich um ein Staatswaldrevier mitten im Rotwildkerngebiet...Größe ungefähr 110 ha.

Die Pächterklientel hier aus dem Köln-Bonner-Düsseldorfer Raum zahlt sowas aus der Portokasse...
<HR></BLOCKQUOTE>

Abschußvorgaben ?
Einbindung in Rotwildhegegemeinschaft ?

Ich habe von Rotwild nix Ahnung;
bezweifle aber das auf solch einem
" Handtuch" Rotwild sauber und Artangepast
Bejagd/ Bewirtschaftet werden kann.


Bei uns unter den Niderwildjägern giebts einen Spruch; den ich mal unkomentiert lassen will und auch nicht umbedingt meinen Meinung wiedergiebt:


Rotwild verdirbt den Karakter


Andreas
 
Registriert
6 Dez 2000
Beiträge
9.047
Schleswig Holstein, Kreis Rendsburg Eckernförde
Verpachtet werden soll eine Eigenjagd (erstmals) von ca. 100 ha. zu einem Preis von 50 Euro/ha!!!
Dabei sind ca. 6 ha Wald durch denn auch die Reviergrenze geht.
Der Rest ist Ackerland und wird mehr oder weniger für den Maisanbau genutzt, da der gute Mann Milchvieh besitzt.
Die einzelnen Felder sind natürlich noch durch bewachsene Knicks (Erwälle) getrennt, aber ansonsten gibt es bis auf ein oder zwei kleinere Wiesen keine Äsungsmöglichkeit/Deckung fürs Wild.
Sauen kommen dort vor, Rehwild und das ist das Hauptargument für den Pachtpreis, das Revier liegt zwischen zwei großen Waldrevieren und die Fernwechsel von Sau und Rotwild gehen genau durch sein Revier.
3 b Hirsche ("soviel sie können") dürfte man dort erlegen und 1 Kalb.
Ist doch ein gutes Angebot, gell.
icon_wink.gif

Ups, fast vergessen, Sauen natürlich unbegrenzt.

[ 26. M
 
Registriert
16 Dez 2000
Beiträge
11.022
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:

Es handelt sich um ein Staatswaldrevier mitten im Rotwildkerngebiet. Bestockung Fichte, Douglasie und Eichenniederwälder, mit Rotwild unterbaut,
Größe ungefähr 110 hax 160 &#8364;

<HR></BLOCKQUOTE>

Blaser ;
sind das die komplettpreise oder kommt da noch Nebenkosten wie Mwst; Jagst;Wildschadenpauschale ect dazu ?

Für das Geld was der an Pacht ausgiebt ( Hochwild gleich 12 Jahre; = 211200&#8364
icon_wink.gif
könnte
er das Revier allemal kaufen ( der werden für Wald mehr als 1920 &#8364; bezahlt ?)...

Für das Geld hätte er sich auch an anderer Stelle ein " Richtiges" Revier leisten könne.

Andreas
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
20.717
@Rugen
MWSt. und Jagdsteuer dürfte noch dazu kommen, Wildschaden weiß ich nicht.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
22
Zurzeit aktive Gäste
363
Besucher gesamt
385
Oben