Augendominanz die x-te

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Ich schaffs nicht mal mir Augentropfen reinzutun. Wie soll ich dann erst die Dinger reinbringen?
 
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Ich bin auch davon betroffen - Rechtshänder, aber mit Augendominanz links.
Mein Glück war, dass es bei mir sehr früh im Verein beim Bogenschießen festgestellt wurde und ich mich in dem Alter noch einfach daran gewöhnen konnte mit links zu schießen.
Es ist also alles andere als unmöglich - zumal sich mir auch der Gedanke aufdrängt, dass sicherlich immernoch viele Leute gar nicht wissen, dass sie eigentlich Linkshänder sind, sondern in der Schule und von klein auf einfach gelernt haben mit der rechten Hand zu schreiben.
Vielleicht entfällt ja auch ein Teil derer mit "falscher" Augendominanz darauf - falls ja wäre es allemal einen Versuch wert sich auf das Schießen mit links umzugewöhnen.
 
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:shock:

Das erinnert mich irgendwie an die SAW Filme :help:
 
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Ich kann mir ned dauernd ne neue Brille kaufen. Dafür bin ich dann doch zu arm :no:

Ne ich werde ganz ordinär die Tapemethode probieren.
 
A

anonym

Guest
Das Schließen von einem Auge führt zu zwei Problemen:
- das schon erwähnte Fehlen des räumlichen Sehens
- das Verkleinern des Sehfeldes auf einer Seite

Der erste Punkt ist ein nur kleiner Nachteil, den man aber trotzdem nicht unterschätzen sollte. Sehen findet im Gehirn statt und nicht im Auge, und wie schon beschrieben erfordert das Auswerten der visuellen Information von Gehirn eine gewisse Zeit. Wenn das Gehirn eine fliegenden Wurftaube erkennen und räumlich verorten will ist die Stereoinformation äußerst wichtig. Auf der Jagd, wo es nicht so einfach ist wie auf dem Wurfscheibenstand, spielt das eine noch viel wichtigere Rolle. Man muss extrem schnell die Entfernung einschätzen und entscheiden, ob eine Schussabgabe noch angebracht oder das Ziel schon zu weit entfernt ist. Ein Auge beim Wurfscheibenschießen komplett zu schließen und das von Anfang an sollte wirklich die ultima Ratio sein und wertet das Wurfscheibenschießene als Üben für die Jagd stark ab.

Bei Punkt zwei ist es umgekehrt: Wenn ein Linksdominanter sein linkes Brillenglas abklebt und den Querreiter auf der Jagd daher erst (zu) spät sieht ist das Pech und er schießt dann halt nicht. Kommt sowieso nur einmal von x Fällen vor und vielleicht an einem ganzen Jagdtag überhaupt nicht und ist daher weniger dramatisch. Beim Skeet z. B. für die abstreichende Scheibe auf Stand 2 und 3 das linke Auge geschlossen zu halten ist dagegen wohl kaum empfehlenswert. Der Schütze sieht die Scheibe viel zu spät.

Mr. Shotguns Theorie, dass es nachteilig sei, das Auge erst in der Bewegung zu schließen, finde ich interessant, aber nicht überzeugend. Tatsächlich ist es so, dass das Gehirn leichter und schneller eine optische Situation erfasst, wenn über das Stereosehen auch räumliche Informationen vorliegen. Hat das Gehirn da erst einmal alle Objekte und deren Bewegung erfasst kann die Stereoinformation wegfallen und das Objekt wird auch ohne räumliche Information weiterhin korrekt erkannt. Sehen bedeutet, dass das Gehirn aus einer Reihe von Farb- und Helligkeitsinformationen, die der Sehnerv vor seiner Haustür "abkippt", irgendetwas Schlüssiges "zusammenreimen" muss. Und das ist um so einfacher und schneller je mehr das Gehirn weiß, worum es geht. In der Wahrnehmungspsycholgie gibt es das bekannte Autobahnbeispiel, was jeder leicht nachmachen kann: Man fährt mit kostanter Geschwindigkeit auf der Autobahn hinter einem Fahrzeug her, dessen Nummernschild man nicht kennt und aufgrund der Entfernung nicht lesen kann. Dabei lässt man sich von einem weiteren Fahrzeug überholen, schaut kurz auf dessen Nummernschild - und kann das dann noch lesen, wenn dieses Fahrzeug auf gleicher Höhe wie das Vorausfahrende ist. Man sieht also zwei Autos vor sich in gleicher Entfernung und kann bei einem das Nummerschild deutlich lesen und beim zweiten sieht man nur eine verschwommene Fläche. Die Erklärung dafür ist, dass das Gehirn bei dem überholenden Auto weiß, was auf dessen Nummerschild steht und die spärlichen Farb- und Helligkeitsinformationen noch auswerten kann.

Ob wie von Mr. Shotgun zu Bedenken gegeben eine Störung des "Sehflusses" stattfindet, wenn man in der Bewegung ein Auge schließt, kann jeder selbst testen, indem man einfach im täglichen Leben spontan ein Auge schließt. Bei mir entsteht dabei kein "Ruckler" oder sonstige Unterbrechung im Sichtbereich des verbleibenden Auges, sondern es wird einfach nur der Teil des Sehfeldes soft aus-und eingeblendet. Das passiert bei mir sowohl beim Schließen des dominaten als auch des nicht dominanten Auges. Insofern glaube ich nicht, dass das Schließen des Auges erst während des Schießvorgangs ein Nachteil ist - aber umgekehrt den Vorteil bringt, dass man vorher ein größeres Sehfeld hat. Bei Trap wohl egal, bei Skeet extrem wichtig.
 
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Vorausgeschickt: Ich bin kein guter Flintenschütze, dazu kam noch, dass ich als Rechtshänder eindeutig links-dominant bin, mein re. Auge ist auch ein klein wenig schwächer.
Es macht mir keine Mühe, ohne Gesichtverrenkungen das li Auge zu schließen (nicht zu"kneifen"), trotzdem klebte ich lieber meine Brille ab.
Von Zeit zu Zeit überprüfe ich meine Augendominanz mit der üblichen Blickwechselmethode, was nicht nur mit dem ausgestreckten Daumen, sondern auch mit der angeschlagenen Flinte geht.
Und siehe da: Man kann offenbar die "Dominanz" wechseln, wenn die Augen nicht allzu unterschiedlich sind und man sich auf ein Auge "konzentriert" Ich behaupte sowieso, dass die Rechtsaugenschützen nicht so binokular sehen, wie sie immer behaupten: In dem Augenblick, wo das Zielauge eine markante Struktur vor sich hat (das ist die Schiene der Flinte oder der rote Punkt eines Docter) wird das nicht-zielende Auge irgendwie vernachlässigt. Das Zielauge wird dann so dominant, dass echtes binokulares Entfernungssehen dann eh nicht mehr klappt.

Versucht es mal: Haltet den Daumen vor euch und peilt mit beiden Augen ein entferntes Ziel an: Der Daumen ist "doppelt" zu sehen (was bei einem Flintenlauf nie der Fall ist). Jetzt schließt ganz kurz das nichtzielende Auge. Bei "falscher" Dominanz" rutscht der Daumen vom Ziel weg. Richtet ihn dahin wieder aus und konzentriert euch auf das Ziel, behaltet den Daumen aber im "Gedächtnis". Bei jetzt wieder beidseitig geöffneten Augen bleibt der Daumen (unscharf aber nicht doppelt) auf dem scharfen Zielbild erhalten: Das Zielauge hat "übernommen" (genauer gesagt: Die betreffende Großhirnrinde - die sich ja auch daran gewöhnt hat, dass doch nicht alles auf dem Kopf steht)
 
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Schade nur, dass Weltklasseschützen scheinbar nicht wissen, dass man nichts treffen kann, wenn man das "störende" Auge beim Schiessen "abstellt". So hat meines Wissens nach Kimberley Rhode ein ähnliches oder das gleiche Problem wie Du, und immerhin ist sie aktuelle Olympiasiegerin und hat bei 5 Olympiaden in Folge auf dem Treppchen gestanden. Ich kennen auch noch etliche andere, die beim Wurftaubenschiessen mit entsprechend präparierter Brille oder geschlossenem Auge hervorragend treffen.

Fakt ist: Nach Einschätzung mehrerer mir bekannten Schießlehrer (und eigener Erfahrung) liegt die Quote der Schützen mit Dominanzproblemen bei fast 50 %!!! Hier ein Text, den ich in einem älteren Posting zum gleichen Thema geschrieben habe:

Augendominanz bei Flintenschützen
Bei jedem Flintenschützen sollte vor Beginn der Ausbildung erst einmal herausgefunden werden, ob ein dominantes Führauge auf der Anschlagseite vorhanden ist oder nicht. Es gibt aber nicht nur Rechts- oder Linksdominanz, sehr viele Schützen haben eine Zentralvision, bei der weder das rechte noch das linke Auge dominant ist Nach meiner Einschätzung haben ungefähr 40-50 Prozent (!!) aller Schützen Probleme mit der Augendominanz. Getestet habe ich das in ungefähr 25 Jahren an (gefühlt) mehreren tausend Personen während der Jungjägerausbildung, bei Flintenproben sowie bei Vorträgen und Seminaren.

Bei einer nicht 100 %igen Augendominanz auf der Anschlagseite ist das Schließen des nichtzielenden Auges die einzig wirklich sichere Methode, die damit unumgänglich verbundenen Probleme zu beseitigen. Wird das zweite Auge jedoch erst während oder nach Vollendung des Anschlags geschlossen, gibt es zwangsläufig Probleme und ich kann deshalb nur dringend raten, das nichtzielende Auge bereits vor dem Abrufen (bzw. bei Entschluss zur Schussabgabe auf Wild) zu schließen.

Zeitverzögerung: Oft dauert es einige Zeit, manchmal deutlich über 1 Sekunde nach dem Schließen des nichtzielenden Auges, bis das Sehzentrum sich auf die neue Situation eingestellt hat und das „richtige“ Auge die Dominanz übernimmt. Das führt zu einer Änderung der Zielwahrnehmung während der Anschlag- und Schwungbewegung und erschwert unnötig die kontrollierte Schussabgabe.
Parallaxe: Die relative Verschiebung zweier Objekte bei sich veränderndem Standort des Beobachters führt zu Problemen bei der Schwungkontrolle. Hat man (bei Kreuzdominanz) zunächst das Ziel mit dem linken Auge erfasst, muss unmittelbar vor Schussabgabe der neue Blickwinkel berücksichtigt und der "Haltepunkt" entsprechend korrigiert werden. Vor allem die vermeintlich einfachen Geradeaustauben werden dann oft unerklärlich "vorbeigesemmelt". Versuche mit dem Marksman-Computersystem (zeichnet u.a. die Waffenbewegung während des gesamten Anschlags auf) belegen dies anschaulich.
Zielerfassung: Das Auge kann ein sich schnell bewegendes Ziel nur klar erfassen, wenn es sich "mitbewegt", da ansonsten nicht genügend Bilder pro Sekunde übermittelt werden (Das menschliche Auge erfasst nur 16 Bilder pro Sekunde - Bei Erscheinen der Taube wird zunächst nur ein oranger "Strich" wahrgenommen, sobald das Auge „mitgeht“, ist die Taube in der Kontur klar zu erkennen). Startet man mit beiden Augen offen und schließt erst später das nichtzielende Auge, so ist es zwei Mal erforderlich, das Ziel entsprechend zu erfassen und ein fließender, dynamischer Anschlag wird unmöglich.

Sicher gibt es Schützen, die gelernt haben, das Auge erst im Anschlag zu schließen und damit auch mehr oder weniger leidlich klarkommen. Aber man sollte einem Beginner diesen langen Weg ersparen und von Anfang an das "Problemauge" schließen. Häufig ist ein technisches Hilfsmittel (Klappe/Brille mit Okklusionsfolie etc.) vorteilhaft, da vor allem Einsteiger schon genügend Stress mit anderen Sachen haben.

Oft wird bei einem Selbsttest die "Zentralvision" oder ein "wechselndes Führauge" nicht festgestellt! Nach meiner Überzeugung kann die Dominanz nicht zuverlässig vom Schützen selber festgestellt werden (da er nicht merkt, dass unbewusst korrigiert wird), eine zweite Person ist dagegen viel besser in der Lage, dies zu beurteilen. Dabei macht der Beobachter einfach ein Auge zu und fordert den Schützen auf, seinen Daumen vor das offene Auge des Beobachters zu bringen. Sieht der Beobachter nun bei wiederholten, schnellen, auf Kommando erfolgenden Versuchen den Daumen auf dem rechten Auge des (rechtshändigen) Schützen, so ist die Dominanz eindeutig rechts (ca. 50 %). Steht der Daumen jedoch vom Beobachter aus betrachtet auf der Nasenwurzel des Schützen, so hat dieser Zentralvision (ca. 30 %). Sitzt der Daumen auf dem linken Auge, so zeigt dies die Kreuzdominanz (circa 5 %). Bei entsprechend sorgfältigem Test kann so auch ein Wechsel des Führauges (mal links/mal rechts) oder ein permanentes Korrekturverhalten (z.B. rechts/auf Zentral korrigierend bzw. Zentral/auf rechts korrigierend) festgestellt werden (circa 15 %).

Die Prozentangaben sind nicht wissenschaftlich untermauert, sie entsprechen meiner persönlichen Einschätzung (und entsprechen ziemlich exakt der einiger geschätzter Kollegen!).

Manchmal bekommt man auch den Tipp, auf Links umzulernen. Dies ist in fast allen Fällen unsinnig und meist nur mit extremem Trainingsaufwand machbar. Mein Tipp: Probier es einfach aus! Wenn Du, wie Du schreibst, mit einem geschlossenen Auge gut triffst, hast Du die Lösung für Dich bereits gefunden!
Schade .... habe diesen Beitrag erst heute entdeckt.
ich habe zwar keine Kreuzdominanz-
aber nach der Empfehlung der Egsperten habe ich auch ich nach jahrelanger Schließung des linken Auges versucht mit beiden Augen offen zu schießen.
FlopHabe Paralaxe-Probleme beobachtet.
Also wieder - linkes Auge zu.!!!:thumbup:
P.:)
 
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Ich komme bisher mit einem Fingernagel großen Tesafilm oder labello klecks klar.. Ich sehe Stereo die taube links starten... dann kommt der Film und der Kopf stellt um auf .. taube jetzt über der schiene. .

Konnte aber auch schon mal um den Aufkleber herum schielen. ..
 

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