Wirtschaftsprüfer sind eingeschaltet. Man könnte das Ergebnis abwaren. Aber gleich mal Kmüppel aus dem Sack ist viel einfacher. Vor allem für die Nicht BJVler....
Wer sich mit Wirtschaftsprüfern auskennt, ist sich darüber im Klaren, was das etwaige Ergebnis sein wird. Ist die Rechnungslegung formal korrekt und entspricht sie den Vorschriften bzw. Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung bzw. Rechnungslegung, geht diese Prüfung aus, wie das Hornberger Schießen. Zudem ist auch immer die Frage, WER den WP aussucht und beauftragt. Du kannst grundsätzlich davon ausgehen, dass das nicht die Krtitischten sein werden, wenn sie ausgerechnet von jenen Leuten beauftragt wurden, deren Gebaren kritisch hinterfragt werden soll.
Ich gebe Dir ein einfaches Beispiel: In dem Faden wurde erwähnt, dass für Hr. Dr. Vocke offensichtlich ein Dienstfahrzeug für deutlich über 100 TEUR angeschafft wurde. Wenn dem so gewesen ist, kann der WP diesen Sachverhalt unterschiedlich würdigen. Es geht also nicht nur um die vertragskonforme Nutzung des Fahrzeuges oder etwa die Erfassung in der Rechnungslegung, sondern insbesondere um eine Aussage hinsichtlich der Angemessenheit eines solchen Kraftfahrzeuges. Ein kluger WP wird sich hierzu jedoch nur sehr verhalten bis gar nicht äußern, weil er sich angreifbar macht.
Man könnte in diesem Falle unterschiedlich, aber dennoch völlig schlüssig argumentieren. Einerseits gibt es Verbände mit ähnlichen oder sogar weniger Mitgliederzahlen, deren Repräsentanten ebensolche Fahrzeuge dieser Klasse zur Verfügung gestellt werden. Andererseits handelt es sich um einen gemeinnützigen und anerkannten Naturschutzverband, dessen Präsidentenamt ein "Ehrenamt" darstellt und dessen Mitgliedsbeiträge spendenabzugsfähig sind, d. h. Herrn Dr. Vocke stünde als Vielfahrer zur Erfüllung seines Ehrenamtes ethisch gesehen sicherlich ein komfortables und sicheres Auto zu, allerdings wäre unter diesem Aspekt zB auch ein geräumiger Volvo, der 50 TEUR günstiger ist, unter Kostengesichtspunkten als ehrenamtlich präsidiale Hämorrhoidenschaukel deutlich angemessener gewesen, da es sich eben um KEINEN Wirtschaftsverband, sondern um eine gemeinnützige Einrichtung handelt.
So könnte man das bei allen relevanten Ausgaben durchdeklinieren. Das ist aber nicht die Aufgabe eines Wirtschaftsprüfers, sondern Gegenstand der Kontrolle durch die Mitglieder des Verbandes, d. h. also, die Kreisgruppen müssen sich dafür interessieren und klar machen, wo der Spass ein Loch hat.
Und schon sind wir beim nächsten Problem. Die Vorstände der Kreisgruppen (oder Kreisjägerschaften) wollen gute Beziehungen zur Verbandsspitze. Wer auf Krawall gebürstet ist und kritisiert, zieht i. d. R. den Kürzeren. Der typische Vereinsmeier buckelt nach oben, um nach unten gut dazustehen. Die wenigsten Vorstände haben die Nüsse und die Kompetenz, um aktiv gegen Missmanagement an der Spitze vorzugehen.
Derlei Gefahren und Probleme können in jedem LJV lauern, bzw. sind möglicherweise im ein oder anderen Fall auch Realität. In Bayern wird es vielleicht nur besonders offensichtlich, weil durch die Schaffung zusätzlicher Liqudität infolge des Austrittes aus dem DJV die Neigung zur Verschwendung in den vergangenen Jahren besonders begünstigt wurde. Auch überschätzte man zuweilen die eigene Bedeutung sowie die Möglichkeiten eines LJV´s und dachte vielleicht, der "bessere DJV" werden zu können. In Bayern (also im Paradies) wachsen dem ein oder anderen Diener im Weinberg des Herrn die Flügel nun einmal leichter und dann hebt man eben ab ...
Die Landung wird dann schon mal härter, aber dafür haben wir ja unsere Lederhosen.