Nee, nicht hin oder her! Es geht nicht um vollständige Abstinenz, aber es geht um Waffe in Verbindung mit Alkoholkonsum im Allgemeinen und um -exzess im Besonderen. Wer mehr als 1,6 Promille im Blut hat und damit aufrecht laufen kann, gilt als Säufer. Ein Gelegenheitstrinker würde mit diesem Pegel umfallen, ein regelmäßiger Trinker aber nicht und genau das macht hier den Unterschied.
He, mal ganz ruhig. Ich bin ja im Prinzip bei Dir.
Was mir nur nicht gefällt ist, dass gerne so getan wird, als gäbe es Alkoholmißbrauch und damit einhergehende Unzuverlässigkeit nur bei "Hobby-Waffenbesitzern". Dieses Problem ist auch bei der Dienstwaffen-tragenden Spezies nicht unbekannt und trotzdem hinterfragt das niemand in gleichem Maße wie z.B. in diesem Fall. Es hat seinen guten Grund, warum Straftaten mit Schußwaffengebrauch beim statistischen Bundesamt nicht nach Legalwaffen und illegalen Waffen aufgedröselt werden. Und ebenso hat es seinen Grund, warum es keine Statistik zu Straftaten gibt, die mit einer Dienstwaffe begangen werden.
Ich möchte nicht, dass das nicht hinterfragt wird, sondern dass das auf ALLE gleich angewendet wird. Wird das nämlich nicht getan, dann ist das Ziel solcher Veröffentlichungen und Diskussionen eigentlich schon deutlich.
Eines ist jedenfalls sicher: sollte sich im o.g. Fall herausstellen, dass der Schußwaffenbesitzer ein Alkoholproblem hat, dann wird er seine Zuverlässigkeit und damit seine Waffen los. Gottseidank.
Im geschilderten Fall des Schützenbruders, von dem alle "wussten", dass er unzuverlässig ist und ihn nur keiner anzeigt: das sieht wohl auch bei den Dienstwaffenträgern nicht anders aus, oder ? Und wird trotzdem in der Öffentlichkeit nicht so hoch gehängt wie jeder Fall im privaten Legalwaffenbereich. Das empfinde ich einfach verlogen.
Bleiben wir doch einfach mal bei den Fakten:
dieser Fall wird völlig zu Recht seine Konsequenzen haben, ist aber trotzdem einer der in Relation zum Waffenbesitz wenigen Fälle mit unsachgemäßem Schußwaffengebrauch. Dass aber z.B. nur in 0,9% aller Straftaten legale Schußwaffen genutzt werden, wird dabei mal wieder unter den Tisch gekehrt. Stattdessen wird aus einem Einzelfall eine Verallgemeinerung. Wer dabei mitmacht, ist selbst schuld, wenn es der eigenen Zunft an die Gurgel geht.