Brunft / Blattzeit beim Rehwild

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Bei mir hatte es heute geklappt, reagieren hier aber noch sehr verhalten auf den Locker.
Sicherte kurz und wanderte dann weg von mir. Auf 134 m Stand er dann breit und ich hab sie fliegen lassen. Flucht 0m
 

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Tja, jetzt habe ich (gehe bei der Hitze mal nicht zur Jagd) Ellenberg, Stubbe, Neuhaus/Scheich, Kurt, Hespeler, den Herzog von Bayern und diverse Veröffentlichungen der Wiener Uni bemüht und ausgerechnet den Blase vergessen, mea culpa, den hatte ich entsorgt. Hat Jemand eine Antwort auf die Frage ?
Ich hab bislang ein einziges Mal eine Nachbrunft erlebt bzw. Geiß und Bock beim Treiben Mitte September gesehen. Ein Kitz stand daneben, drum sicher Geiß. Das war übrigens im Nationalpark Bayerischer Wald, sonst wäre der Bock auch gestorben. Dort gibt und gab es nicht all zu viele Rehwild. Vielleicht war das eher der Grund fürs Nachbrunften, weil die Geiß im ersten Anlauf keinen Bock gefunden hat.

Das eine Nachbrunft einen früheren Setzzeitpunkt und einen Ausfall der Eiruhe begründen würde, halte ich für eine gewagte These. Eher passt da schon, dass die Geißen wohl ziemlich genau 65 bis 70 Tage nach dem Setzen wieder brunftig werden. Somit würde die Geiß nächstes Jahr erneut im April setzen. Warum sollte die Eiruhe nicht auch einen +/- festen Zeitraum haben, bis die embrionale Entwicklung einsetzt.
 
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Ich hab bislang ein einziges Mal eine Nachbrunft erlebt bzw. Geiß und Bock beim Treiben Mitte September gesehen. Ein Kitz stand daneben, drum sicher Geiß. Das war übrigens im Nationalpark Bayerischer Wald, sonst wäre der Bock auch gestorben. Dort gibt und gab es nicht all zu viele Rehwild. Vielleicht war das eher der Grund fürs Nachbrunften, weil die Geiß im ersten Anlauf keinen Bock gefunden hat.

Das eine Nachbrunft einen früheren Setzzeitpunkt und einen Ausfall der Eiruhe begründen würde, halte ich für eine gewagte These. Eher passt da schon, dass die Geißen wohl ziemlich genau 65 bis 70 Tage nach dem Setzen wieder brunftig werden. Somit würde die Geiß nächstes Jahr erneut im April setzen. Warum sollte die Eiruhe nicht auch einen +/- festen Zeitraum haben, bis die embrionale Entwicklung einsetzt.
Du hast einen Denkfehler!
 
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Die Eiruhe fällt im Falle von herbstlicher Nachbrunft weg. Die beschlagenen Stücke setzen zu normalen Zeiten, wie die anderen auch.

So ists auch in der gängigen Rehwild-Literatur erwähnt, obwohl es lt. F. Kurt (S. 59) aus der Praxis dazu wenige Meldungen gäbe. An der Stelle wird auch der Winterbeschlag von Kitzgeißen angeführt, bei denen die Keimruhe nat. sowieso entfällt.

Im v. Raesfeld Rehwild-Klassiker wird in der 5. Auflage (v Lettow-Vorbeck/Rieck) auf S. 108/109 mehr zur sogen. Nebenbrunft im Nov/Dez geschrieben.
 
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Die Eiruhe fällt im Falle von herbstlicher Nachbrunft weg. Die beschlagenen Stücke setzen zu normalen Zeiten, wie die anderen auch.

So ists auch in der gängigen Rehwild-Literatur erwähnt, obwohl es lt. F. Kurt (S. 59) aus der Praxis dazu wenige Meldungen gäbe. An der Stelle wird auch der Winterbeschlag von Kitzgeißen angeführt, bei denen die Keimruhe nat. sowieso entfällt.

Im v. Raesfeld Rehwild-Klassiker wird in der 5. Auflage (v Lettow-Vorbeck/Rieck) auf S. 108/109 mehr zur sogen. Nebenbrunft im Nov/Dez geschrieben.
Ja, die Stellen habe ich auch gefunden, aber genau dort steht nur, es wurde Treiben beobachtet, niemals aber Beschlag. Treiben habe ich auch beobachtet, aber es scheint der wirkliche Nachweis eines Beschlags einer Ricke in der Literatur zu fehlen. Ist ja nun bei Kitzen simpel nachzuweisen.
 
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Ja, die Stellen habe ich auch gefunden, aber genau dort steht nur, es wurde Treiben beobachtet, niemals aber Beschlag. Treiben habe ich auch beobachtet, aber es scheint der wirkliche Nachweis eines Beschlags einer Ricke in der Literatur zu fehlen. Ist ja nun bei Kitzen simpel nachzuweisen.
sorry, ich interpretiere die Lit anders, eben so, daß es Beschlag und Nachbrunft und Geburten gibt, wenn auch selten. Die Fruchtbarkeit des Bocks ab Mai und potentiell auch noch nach der normalen Brunft ist belegt,
Hespeler als der Praktiker schreibt von Geißenbrunftigkeit und fruchtbarem Beschlag im Herbst/Frühwinter und sich dadurch nicht verschiebenden Geburten.
 
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Also dann kann ich mir das nur durch die verschiedenen Auflagen der Bücher erklären. Ist aber auch jetzt nicht sooo wichtig. Danke auf jeden Fall für die fundierten Antworten.
 
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Also dann kann ich mir das nur durch die verschiedenen Auflagen der Bücher erklären. Ist aber auch jetzt nicht sooo wichtig. Danke auf jeden Fall für die fundierten Antworten.
Wenn Du nächste Mal ne Ricke lebend fangen kannst, die Mitte August einen unbefriedigten Eindruck macht, markiere sie mit auffälliger Ohrmarke und dann gucken wir mal, was im Frühjahr passiert... ;)
ich machs auch so und wir vergleichen unsere Freiland-Versuchsreihen...
 
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Mach ich 😁. Aber Markieren allgemein wär schon interessant. Hatte hier mal ein verwaistes Bockkitz, das naturgemäß aufgezogen, markiert und frei gelassen wurde. Kam 3 Jahre später in 3km Entfernung zur Strecke. Zurück zum eigentlichen Thema…
 
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Die Eiruhe fällt im Falle von herbstlicher Nachbrunft weg. Die beschlagenen Stücke setzen zu normalen Zeiten, wie die anderen auch.

So ists auch in der gängigen Rehwild-Literatur erwähnt, obwohl es lt. F. Kurt (S. 59) aus der Praxis dazu wenige Meldungen gäbe. An der Stelle wird auch der Winterbeschlag von Kitzgeißen angeführt, bei denen die Keimruhe nat. sowieso entfällt.

Im v. Raesfeld Rehwild-Klassiker wird in der 5. Auflage (v Lettow-Vorbeck/Rieck) auf S. 108/109 mehr zur sogen. Nebenbrunft im Nov/Dez geschrieben.

Du meinst also, die während der Nachbrunft erfolgreich beschlagenen Geisen tragen 1 - 1,5 Monate länger?
Ich jedenfalls kann mich an zweimal Kitze ende März erinnern. Einmal im Ampertal und einmal standen die drei an einer Autobahn nahen Wiese und ließen sich nicht stören.
 
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  1. Wie beobachtet und nicht nur von mir sondern auch von ein paar der Foristen hier, gibt es beim Rehwild frühe Geburtstermine, nämlich im April;
  2. Wie auch schon geschrieben in diesem Forum, tritt der Eisprung bei der Ricke ungf. 2 Monate nach dem Setzen derer Kitze ein, ich hatte 62-65 Tage im Gedächtnis, es können auch mehr sein (Diplomwaldschrat 65-70 ;) ); also sind Frühsetzerinnen :unsure:notwendigerweise Frühbrunftiggewesene :), es hängt wahrscheinlich von der körperlichen Konstitution also auch vom Fett und somit vom Gewicht des Stückes ab;
  3. zur Herbstbrunft: ich habe persönlich einen -ziemlich jungen- Bock beobachtet, der sehr eifrig ein -auch ziemlich junges- weibliches Stück Mitte Oktober getrieben hat, habe tatsächlich keinen Beschlag beobachtet; ich kann keinen Grund finden, warum ein Bock ein Reh, so treibt, wenn es nicht brunftig wäre, die hechelten richtig laut; wahrscheinlich hatte das Reh früher die notwendige Kondition nicht erreicht; immerhin konnte ich kein abnormal spät gesetztes Kitz finden, im nächsten Herbst hatten alle Kitze ein für dieses Revier normales Gewicht erreicht;
  4. äußerst schwaches Kitz (7kg unaufg.) im Herbst (November, zB) habe ich einmal -1981-erlebt, und zwar in einem Revier, wo jahrelang (seit 1949 !) nur Böcke geschossen wurden, der Bestand war stark überhöht: in den ersten 3 Pachtjahren hatte man dort Verluste wegen div. Parasitosen;
  5. à propos Quellen: die obengenannte Literatur und mehr habe ich im Laufe der Jahre ( ü 50) auch im Kopf gespeichert, diese einzelnen Quellen kann ich nicht genau zitieren,
  6. Ich denke auch nicht, dass es mit dem Klimawandel zu tun hat, aber die Folgen vom Klimawandel auf die Vegetationsentwicklung, besonders die Mast, könnten dazubeitragen, dass es einigen Stücken besonders bekommt, und dass diese Einzelnen sich besonders günstig entwickeln können: wir hatten im Forstamt einen 700ha Wald, wo Edelkastanien reichlich vertreten, und jedes Jahr für eine ordentliche Mast gesorgt haben: starke Böcke 25kg aufg. und über 500g Gehörngewicht waren gang und gäbe, weibliches Rehwild meist über 22kg aufg.
 
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@Busch
Beim Thema Eiruhe bin ich nicht wirklich bei Dir. Ich glaube nicht, dass die Eiruhe eine fixe Zeit ist, sondern bei den einzelnen Stücken durch mir nichte bekannt Umstände individuell beendet wird und somit der Setztermin des Individuums sich jedes Jahr verschieben kann
Dazu habe ich keine Literatur oder sonstige Nachweise, aber es ist für mich eigentlch logisch. Ansonsten müssten 2-jährige Ricken fast immer früh setzen, da die Schmalrehe vielfach als erste die Paarung vollziehen.

wipi
 
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Hespeler als der Praktiker schreibt von Geißenbrunftigkeit und fruchtbarem Beschlag im Herbst/Frühwinter und sich dadurch nicht verschiebenden Geburten.
Hat er Beschlag beobachtet oder aus Literatur zitiert? Welches Buch von Hespeler?

Ich interpretier den F. Kurt wie Neukuekenstein also keine Meldungen von Nachbrunften im Herbst und Winter.Meine Auflage von F. Kurt ist von 1991.Hast du eine neuere?
 
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Es gibt da wohl wirklich Probleme, auf welche Auflage Bezug genommen wird, aber laut mir zur Verfügung stehender Literatur gibt es nur den bewiesenen Herbstbeschlag bei Kitzen und das beobachtete Treiben älterer Stücke ohne Beschlag. Dass Böcke auch andere Stücke treiben, wenn es brunftige Stücke( hier Kitze) gibt, wäre nicht verwunderlich. Ist aber doch nicht wirklich wichtig. Es gibt eine Herbstbrunft, das ist Fakt.
 

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