Jäger bei Nachsuche von Sau getötet

Y

Yumitori

Guest
Moin zusammen,

nur mal zur Information: Ich habe mal einer gerichtlich angeordneten Obduktion zusehen "dürfen", bei der es um den Nachweis der Verursachungsanteile (juristisch) des Todes ging; der Tote war nicht nur mit einer üblen Schussverletzung, vielmehr auch mit den Anzeichen eines Herzinfarktes eingeliefert worden. Hatte ich alles schon mal mehrfach in meiner Ausbildung gesehen - aber eine Schussverletzung mit einem jagdlichen Geschoss aus einer .338 WM, die sah ich zuvor noch nie.
Ob der polnische Förster zuerst das eine oder das andere erlitt, ist nicht rausgefunden worden - aber d i e Schussverletzung sah übler aus, als alles zuvor.
Ich bin wirklich keiner, der Panik macht - aber die Meidung von Verletzungen sollte an allererster Stelle stehen, immer und immer.
Erst gestern sagte mir in junger Mann, seit fast 20 Jahren Jäger, er habe schon so oft Wild beim Besteigen der Kanzel abgehen oder anwechseln sehen, er lade die Waffe immer schon "unten". Mal abgesehen von den UVV - ich weiß, dass dies oft gemacht wird, auch mein Lehrprinz hat dies so gemacht und geglaubt, ich hätte es nicht bemerkt.

Immer mal selbst über eigene Verhaltensweisen nachdenken und "Meidungstaktiken" überlegen.
 
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12 Jun 2015
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Hängt sehr vom Revier ab.

Bei uns sind markierte Notfallpunkte im ganzen Revier. Mit Angabe der Nummer sollte der Rettungsdienst wissen wie er da hin kommt.

Das dauert kaum länger als im eigenen Haus.

@cast: kannst Du mehr zu den Notfallpunkten bzw. deren Markierung nebst der Registrierung bekanntgeben? Gern auch via PN aber das Thema ist interessant... Danke vorab
 
A

anonym

Guest
Man suche im Netz, nach

Hilfe im Wald

ist eine App fürs Handy, recht brauchbar
 
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http://hqmeded.com/resuscitative-endovascular-balloon-occlusion-aorta-reboa/

Wir sollten trotz allem auf der praktischen Seite bleiben und bei Verfahren die fast jeder anwenden könnte. Das Ding da oben kriegt nicht jeder Gefäßchirurg hin.

Schon richtig, ich habe das auch nur angeführt auf die obige Frage nach Abdrücken/Tourniquet etc. REBOA ist die fortgeschrittene intraluminale kompresse.
Kurz: Wenn's richtig blutet Kompression, , wenn das nicht schnell funktioniert ( innerhalb von Minuten) dann Tourniquet.

Unser lokaler 1. Hilfe Anbieter unterrichtet auch Wilderness 1st Aid, da ist ein halber Nachmittag (von 2 Tagen) Jagdunfälle.
 
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14 Aug 2012
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An dieser Stelle muss ich - der sich selten meldet und meistens nur mitliest - auch mal ein paar Gedanken äußern
Zur Gesellschaftsjagd und Erster Hilfe: Wenn ich auf der Jagd bin habe ich immer ein Erste Hilfe Päckchen dabei. Insbesondere auf Gesellschaftsjagd und auch bei Nachsuchen habe ich mein Erste Hilfe Pack immer außen am Rucksack oder an meinem Jagdgürtel (TT Warrior Belt) In dieser Tasche habe ich immer eine israeli Bandage ein C.A.T. Pflaster, Mini Tampons, Quickclot Wundauflage, Klammerstrips, Kleiderschere und Nitrilhandschuhe. Warum außen?!?! Damit es gut sichtbar ist und im Notfall auch von Helfern an mir benutzt werden kann. Was im Rucksack ist weiss man nicht und in einer Stresssituation kommt man vielleicht nicht darauf in einen fremden Rucksack zu schauen. Gut geeignet für sowas sind IFAK-Taschen.
Dies mache ich so und das kann jeder halten wie er will aber ich halte es so.
Nun aber zu dem Thema, was die Erste Hilfe auf und vor allem das Tragen von gut sichtbaren Erste Hilfe Kits gerade auf Gesellschaftsjagden schwierig macht: Und das sind die "Lodenjockel" die bei der Sichtbarwerdung von modernen Hilfsmitteln oder Ausrüstung, die nicht aus Loden oder Leder ist mit blöden Kommentaren kommen wie "Willst in der Kriech ziehen oder wat soll der Kram" oder "Wofür brauchste denn dä Kram, häste angst vor der Bock"Diese
Mir persönlich gehen Leute mit dieser Meinung am A... vorbei und bekommen den Kommentar alles klar, du willst also keine Hilfe wenn dir was passiert?!?! Aber diese Leute sind gerade für Jungjäger oder Jäger in Ausbildung(Die als Treiber mitgehen) häufig schlechte Vorbilder, die auch meinen sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. und vergrämen Jungjäger von solchen Jagden bzw. verhindern ein Lernen von guter Jagdvorbereitung.
Dieser Kommentar soll keine Unterstellungen bezüglich des oben diskutierten Unfalls machen, da mir keine weiteren Infos vorliegen. Es soll nur darstellen, dass Aufgeschlossenheit helfen kann Unfälle zu vermeiden oder im Falle des Falles die Folgen negativen folgen minimieren kann.
 
Y

Yumitori

Guest
An dieser Stelle muss ich - der sich selten meldet und meistens nur mitliest - auch mal ein paar Gedanken äußern
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............Hilfsmitteln oder Ausrüstung, die nicht aus Loden oder Leder ist mit blöden Kommentaren kommen wie "Willst in der Kriech ziehen oder wat soll der Kram" oder "Wofür brauchste denn dä Kram, häste angst vor der Bock"Diese
Mir persönlich gehen Leute mit dieser Meinung am A... vorbei und bekommen den Kommentar alles klar, du willst also keine Hilfe wenn dir was passiert?!?! Aber diese Leute sind gerade für Jungjäger oder Jäger in Ausbildung(Die als Treiber mitgehen) häufig schlechte Vorbilder, die auch meinen sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. und vergrämen Jungjäger von solchen Jagden bzw. verhindern ein Lernen von guter Jagdvorbereitung.
Dieser Kommentar soll keine Unterstellungen bezüglich des oben diskutierten Unfalls machen, da mir keine weiteren Infos vorliegen. Es soll nur darstellen, dass Aufgeschlossenheit helfen kann Unfälle zu vermeiden oder im Falle des Falles die Folgen negativen folgen minimieren kann.

Moin,

alles unbedingt richtig, auch ic h halte viel von modernen Hilfsmitteln und habe ein kleines ""1st aid kit"" auf dem Rucksackriemen, also für jedermann sichtbar.
Ich gebe jedoch zu bedenken, dass Jäger nicht allzu sehr nach "tactical" aussehen sollten. Nicht, weil "in den Krieg gezogen wird", vielmehr, weil bereits zwei Jäger in "camo" auf dem Weg zur Taubenjagd eine offenbar hysterische Anwohnerin die Polizei abrufen ließ und diese - noch hsyterischer - sogleich d. SEK ausrücken ließ.

Natürlich absolut irre, keine Frage - aber ganz leicht wird ein Ausrüstungsgegenstand fehlinterpretiert und schon ist wirklich beinahe Krieg - der mit der Bürokratie.
Davon mal abgesehen, ich bin ein "Tweed-Jockel" (weil ich Tweed schöner finde und auch so manche der britischen Jagd-Traditionen einfach schön finde...
.... Und das rote Kreuz auf weißem Grund auf einem Loden- oder Ledertäschchen auch gut sichtbar ist !
 
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23 Mai 2012
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Ich habe mal (2007 oder 08) eine Präsentation der Bundeswehr gesehen die die Erfahrungen der NATO-Truppen in Afghanistan mit Hämostatika und TQ ausgewertet hat. Darin kam man zu dem Schluß das man auch in der Bundeswehr mal langsam auf den Zug aufspringen sollte und das nicht nur bei Spezialkräften. Wenn man die Bundeswehr kennt dann kann man ungefähr erahnen wie erfolgreich der Einsatz der neuen Behandlungsmethoden gewesen sein muss.
Und wenn ich dann lese das man TQs in den zivilen Rettungsdienst aufnehmen will, in einem Land in dem "Abbinden" die Todsünde schlechthin war?
Ich habe das Glück und jage in einem Umfeld in dem sich viele Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und (Not)Ärzte tummeln. Und da hat jeder eine erweiterte Ausrüstung im Auto und EH-Kit am Mann. Denn denen ist bekannt das die Rettungskette hier im Mittelgebirge durchaus etwas länger werden kann wenn man nicht gerade an einer Straße verunglückt.
In meiner jetzt über 25-jährigen Tätigkeit in der Feuerwehr habe ich zum einen mehrere Einsätze gehabt in denen wir verunfallte Personen aus unwegsamen Gelände retten mussten um sie dem Rettungsdienst übergeben zu können und zum anderen habe ich auch schon RTWs gesehen die sich auf Anfahrt zum Patienten festgefahren haben. Man sollte sich also nicht drauf verlassen das der RD und/oder Notarzt innerhalb von 15 Minuten neben einem kniet.
Deshalb mein Rat: Jedes Jahr (oder von mir aus jedes Zweite) einen EH-Lehrgang besuchen und zu jeder Jagd (ob Ansitz oder DJ) ein EH-Set dabei haben. Es muss nicht die lebensbedrohliche Gefäßverletzung sein die behandelt werden muss, manchmal reicht auch ein Pflaster wenn sich jemand in die Finger geschnitten hat. Und das sollte man leicht zugänglich bei sich tragen. Ich habe das entweder am Mann (Ausrüstungsgürtel) oder außen am Rucksack (mit MOLLE befestigt). Und ich habe immer ein TQ dabei.
"Be prepared..."
 
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7 Jul 2008
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Morgen am 20.12 um 11 Uhr wird die Asche von Ronald zu seiner letzten Ruhestätte gebracht.
Ronald war in keiner Kirche, aber wer etwas Zeit erübrigen kann, könnte kurz innehalten und an ihn denken.
An ihn, einen Ornithologen, einen Naturschützer, einen Hundeführer, einen Jäger, einen Menschen, ..... wie wir auch.
Mir war er ein Freund. Ruhe in Frieden Roni.

Bausaujäger
 
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Erst gestern sagte mir in junger Mann, seit fast 20 Jahren Jäger, er habe schon so oft Wild beim Besteigen der Kanzel abgehen oder anwechseln sehen, er lade die Waffe immer schon "unten". Mal abgesehen von den UVV - ich weiß, dass dies oft gemacht wird, auch mein Lehrprinz hat dies so gemacht und geglaubt, ich hätte es nicht bemerkt.

Immer mal selbst über eigene Verhaltensweisen nachdenken und "Meidungstaktiken" überlegen.

Zitat meines Beständers auf die Aussage, ich musste das Rehwild irgendwann verschrecken, um auf die Kanzel zu kommen: "hast Du keine Handspannung, unten laden!"

Mein Verweis auf die UVV wurde mit Kopfschütteln quittiert. Und ja, Verletzungen mit Teilmantelmunition sind übel, was das beim Menschen anrichtet, kann man sich gern auf Fotos der Opfer vom Herrn Breivik anschauen, der hat anscheinend auch mit TM geschossen.
 

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