Jäger müssen mehr Wild schießen

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26 Jun 2006
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Hohe Abschußziele wurden von einem in der Region bekannten Schnellschützen des Forstamtes auch bei uns propagiert.

Das Forstamt lud in Übereinstimmung mit den Gemeinden und Jagdgenossenschaften unseres Hegerings zu einer Infoveranstaltung ein.

1. Peinlichkeit war, dass von den Jagdgenossenschaften und Gemeinden nur 5 der 18 Reviere vertreten waren. Sieht man also, wie wichtig den Verpächtern das Thema ist.
Die Quote der Pächter war besser (14 von 18).

Kurz und knapp gesagt: man soll zwischen 20 und 30 Stück Rehwild/100 ha jedes Jahr erlegen, erst dann hätte man seine Pflicht getan und der Wald könnte sich ohne Schutzmaßnahmen verjüngen.
Es wurde nicht nach Revierqualität und -struktur differenziert, also: "Schieße alles, was du siehst!"

2. Peinlichkeit war, dass nur in 3 der 18 Reviere das waldbauliche Betriebsziel lt. Gutachten durch Rehwild als gefährdet gilt. Eines der 3 Reviere ist ausgerechnet der staatliche Eigenjagdbezirk, wo seit 15 Jahren mit den o.g. Abschußzahlen gejagt wird.
Warum sollen wir also "abknipsen", wenn das nicht erforderlich ist? Warum wird beim Staat so agressiv gejagt, wenn das offenbar nichts bringt?

3. Peinlichkeit war die Häufung der Fehler, sowohl Rechtschreibung und Grammatik in den Folien als auch einige gesprochene Worte, z. B. dass die Ricke wirft (! :no:)


Fazit: Ich hätte besser die Quote der Pächter um "1" schlechter machen sollen und statt dessen das Kartoffelfeld im Revier "elektrifiziert":biggrin:

WH.
TicTac
 
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Das Problem wird seit Jahren aufgebauscht und sonst nix. Und hier im W&H-Forum springen wir ja auch noch regelmäßig darauf an.:roll:
 
G

Gelöschtes Mitglied 13232

Guest
Solche Forderungen kommen ja öfter vom Forst, nicht nur, wenns ums Rehwild geht.
Leider hat man da noch nicht erkannt, dass es einfach nichts bringt den Jagddruck zu erhöhen, um mehr Wild zu erlegen. Denn das führt nur zu mehr Verbiss oder Schälschäden, nicht weniger. Trotzdem wird es immer weiter gefordert. Bei so viel Ignoranz kann man nur mit dem Kopf schütteln.:no:
 
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13 Sep 2012
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Wer auf Kanzeln schläft, bekommt vielleicht zu wenig mit.

Der Bericht ist sachlich und für Bayern - leider - zutreffend.

Seite 1 von 20
30 Jahre "Waldsterben - 30 Jahre Wildverbiss" und sonstige Irrungen
Auf dem Holzweg
- Eine kritische Bilanz -
Dokumentation über Waldschäden und Wildverbiss, über Aussagen, Prognosen, Warnungen und
Forderungen von vielerlei Experten und vermeintlichen Experten, von Politikern und von Praktikern.
Recherchiert und chronologisch zusammengestellt von Peter Busch, Vorsitzender des Unterfränkischen
Jagdklubs Würzburg e.V.
Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Geschichte um Wald- und Verbissschäden weniger ein
globales, europäisches oder gesamtdeutsches Problem darstellt, sondern ein überwiegend bayerisches.
Waldsterben ist ein Dogma von Forst- und Umweltverbänden, mit dem es diesen Gruppen gelang, bei
Presse und Politik 30 Jahre lang im Rampenlicht zu stehen. Ihre fortgesetzten Entdeckungen neuartiger
Waldschäden, mit Benennen der Verursacher, rückte sie in das Licht von "Rettern der Nation". Bund und
Ländern kostete die um das Waldsterben angefachte Hysterie und deren Folgen aberhunderte Millionen
Mark bzw. Euro.
Chronologische Recherche 1979 bis 2010


Seite 1 von 20
30 Jahre "Waldsterben - 30 Jahre Wildverbiss" und sonstige Irrungen
Auf dem Holzweg
- Eine kritische Bilanz -
Dokumentation über Waldschäden und Wildverbiss, über Aussagen, Prognosen, Warnungen und
Forderungen von vielerlei Experten und vermeintlichen Experten, von Politikern und von Praktikern.
Recherchiert und chronologisch zusammengestellt von Peter Busch, Vorsitzender des Unterfränkischen
Jagdklubs Würzburg e.V.
Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Geschichte um Wald- und Verbissschäden weniger ein
globales, europäisches oder gesamtdeutsches Problem darstellt, sondern ein überwiegend bayerisches.
Waldsterben ist ein Dogma von Forst- und Umweltverbänden, mit dem es diesen Gruppen gelang, bei
Presse und Politik 30 Jahre lang im Rampenlicht zu stehen. Ihre fortgesetzten Entdeckungen neuartiger
Waldschäden, mit Benennen der Verursacher, rückte sie in das Licht von "Rettern der Nation". Bund und
Ländern kostete die um das Waldsterben angefachte Hysterie und deren Folgen aberhunderte Millionen
Mark bzw. Euro.
Chronologische Recherche 1979 bis 2010
1979
In diesem Jahr fing alles an!
Der Göttinger Bodenforscher Bernhard Ulrich kündigt Waldschäden an, verursacht durch Sauren Regen
und Schwefeldioxid. Seine Prognose: In fünf Jahren sind die ersten Wälder durch diese Schadstoffeinträge
abgestorben. Das wird zunächst nicht ernst genommen, da selbst auf dem Mittelstreifen der Autobahn alles
wächst und gedeiht.
Erstmals kommt Forstdirektor Felix Feineis des unterfränkischen Forstamtes Burgebrach wegen seiner
Gewinne im Waldbau ins Gespräch. Nachbarförster Dr. Georg Sperber aus Ebrach, der ungewöhnlich hohe
rote Zahlen schreibt, beobachtet Feineis argwöhnisch, weil dieser im Gegensatz zu ihm weitgehend auf
kostspielige Zäunungen gegen Wildverbiss verzichtet.
So kommt es, dass Feineis von zwei Professoren des Lehrstuhls für Waldbau in München, Peter
Burschel und Jürgen Huss, besucht wird, um seine Waldbaumethoden zu beurteilen. Das Ergebnis der
Untersuchungen war für Feineis vernichtend. Beide Professoren attestierten: Der Burgebracher Wald
ist hundertprozentig verbissen. Die Verjüngung wird in nicht tolerierbarem Umfang reduziert. Es ist ein
umfangreiches Zäunungsprogramm zu erstellen und der Rehwildabschuss unverzüglich zu erhöhen.
Forstamtsleiter Feineis zäunte nicht, schoss nicht mehr Rehe als zuvor, beobachtete die Verjüngungen und
wartete ab, wie sich sein Wald entwickelt.
1981
Entdeckung neuartiger Waldschäden durch Forstbotaniker Professor Peter Schütt. Der Begriff
„Waldsterben“ wird endgültig etabliert und geht in die Geschichte ein. Prognose von Schütt: Im Jahr 2000
ist der Deutsche Wald durch Wildverbiss und Schadstoffe tot.
 
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Ich kenne Reviere, da funktionieren nichtmal die Zäune, weil der Druck vom Rehwild zu groß ist. Soll da der Waldbesitzer kapitulieren und nurnoch Fichten Pflanzen? Wer schreibt den Bauern vor, dass sie nurnoch ungefährdete Früchte anbauen dürfen?

Genauso wie es im Staatswald Ecken gibt, wo es nicht funktioniert, gibt's in privaten Revieren Ecken, wo es klappt (teilweise sogar unabhängig vom Abschuss). Tendenziell bin ich aber überzeugt, dass man im Staatswald den Zielen im Schnitt deutlich näher ist, als in den privat verpachteten Gemeinschaftsrevieren. Allen hier aufgeführten Gegenbeispielen zum Trotz! Insgesamt zeigt sich auch, dass die Situation insgesamt besser wird. Vor 20 oder 30 Jahren hätte man allein mit den Zäunen im Staatswald eine Strecke bis nach Peking abzäunen können. (ohne die noch Zahlreicheren Zäune im P- und K-Wald...)

Der Staatswald in Bayern macht gerade mal 10% der Landesfläche aus. Kleinere Besitzungen unter 81,75 ha sind zwangsläufig Teil von Gemeinschaftsjagdrevieren. Der Großteil des Privat und Körperschaftwaldes wird in Gemeinschaftsjagdrevieren oder verpachteten Eigenjagden bewirtschaftet. Dass die Hälfte der bayerischen Waldfläche von den Grundstücksbesitzern selbst bejagt wird, halte ich für eine nicht belegte Behauptung!
 
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Seite 1 von 20
30 Jahre "Waldsterben - 30 Jahre Wildverbiss" und sonstige Irrungen
Auf dem Holzweg
- Eine kritische Bilanz -
Dokumentation über Waldschäden und Wildverbiss, über Aussagen, Prognosen, Warnungen und
Forderungen von vielerlei Experten und vermeintlichen Experten, von Politikern und von Praktikern.
Recherchiert und chronologisch zusammengestellt von Peter Busch, Vorsitzender des Unterfränkischen
Jagdklubs Würzburg e.V.
...

Und weil das ein Vorsitzender eine Jagdklubs geschrieben hat, entspricht das alles der Wahrheit???
Sind wir froh, dass das Waldsterben so nicht gekommen ist und hoffen wir, dass wir die Wälder rechtzeitig so umbauen, dass sie dem erwarteten Klimawandel überleben werden und auch wieterhin die vielfältigen Waldfunktionen für die Bevölkerung erfüllen können.

Nota Bene: Alle großen Mächte der Antike und es Mittelalters sind untergegangen, sobald sie ihre Wälder zerstört hatten!
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Wer auf Kanzeln schläft, bekommt vielleicht zu wenig mit.

Der Bericht ist sachlich und für Bayern - leider - zutreffend.


Völlig richtig und vermutlich nicht nur in Bayern.

Ja ich gehre sogar so weit und behaupte:

Wenn sich die Jäger völlig zurückziehen würden und nicht mehr jagen
UND NICHT MEHR FÜTTERN WÜRDEN träte bereits eine Verbesserung ein !
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
...

Nota Bene: Alle großen Mächte der Antike und es Mittelalters sind untergegangen, sobald sie ihre Wälder zerstört hatten!

Richtig, aber erstens ist Deutschland ja keine große antike Macht und zweitens lehn ich mich mal weit aus dem Fenster, geht es dem Wald in Deutschland nach Jahrhunderten Raubbau, Abnutzung, Devastation heute, sehr gut.

Und im Vergleich zur Antike im Mittelmeer hat unser Wald die Verwüstung schon deshalb überstanden, weil wir in einer gänzlich anderen Klima- und Vegetationszone leben!!!!


CdB
 
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Kenn ich, müßt ihr Deiche bauen, wenn Zäune der Rehwildflut nicht mehr standhalten.Oder auf die Ebbe warten... :bye:




CdB:trophy::trophy:

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten...!" :lol::lol::lol:


Die Ebbe ist so eine Sache: 1. kann man da teilweise sehr lange warten, 2. kann sie eigentlich nur der Jäger herbeiführen. 3. muss er die Ebbe auch wollen und 4. muss er die Ebbe im Rehwildbestand auch herbeifühen können. Die Jäger, die Ebbe wollen und können, findet man nicht so einfach und die sind in aller Regel auch nicht bereit 12€/ha und Jahr zu löhnen. Dazu kommt, dass Ebbe ja auch noch bei den Sauen herrschen soll. Insgesamt die Quadratur des Kreises.

Aber mal ehrlich: Selbst wenn der deutsche Durchschnittsjäger jedes Reh erlegen würde, dass Jagdzeit hat und dessen er habhaft werden könnte (wie das teilweise ja beim Schwarzwild geefordert und tw. auch praktiziert wird), der Rehwildbastand würde nicht mal ansatzweise an den Rand der Auasrottung gedrängt werden. Man sollte den Jägern erst mal die Angst nehmen, dass Sie ihr Rehwild ausrotten würden, bei den Sauen schaffen sie das ja auch nicht.
 
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Richtig, aber erstens ist Deutschland ja keine große antike Macht und zweitens lehn ich mich mal weit aus dem Fenster, geht es dem Wald in Deutschland nach Jahrhunderten Raubbau, Abnutzung, Devastation heute sehr gut.


CdB

Alles richtig, es fehlt aber das entscheidende: "...nach Jahrhunderten Raubbau, Abnutzung, Devastation heute WIEDER sehr gut."

Wir haben mittlerweile 300 Jahre Nachhaltigkeit (hat ein deutscher Waldbewirtschafter erfunden und zur Maxime der Waldbewirtschaftung erhoben!) in unseren Wäldern. Auch die Reparationshiebe liegen mittlerweile mehrere Jahrzehnte zurück! Die Folgen werden auch andere sein, als sie es in der Antike waren: Heute baut man Schiffe nimmer aus Holz, aber das (kleinörtige) Klima wird maßgeblich vom Wald geprägt, die Erholung findet zum Großteil darin statt, die Luft wird gereinigt und v.a. das Wasser wird in Waldböden gereinigt und gehalten. Hochwasser und Dürreperioden würden ohne Wald in D deutlich zunehmen. Ohne Trinkwasser ist unsere Zivilisation nicht überlebensfähig!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ist wohl so teilweise richtig, nur sind deine Horrorszenarien fern ab jeglicher Realität, das ist es auch worauf der Teufelsmoorer hinweisen wollte.


CdB


PS: Das
kannst du dir gepflegt vor die Kniescheibe nageln :biggrin:.

Oder kannst du dich an eine Zeit vor der menschlichen Waldnutzung in D erinnern.
 
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Ich habe das ja schon mal geschrieben, wir kranken an unseren Extremen. Die einen wollen Zoodirektoren sein und die nächsten Kopfschlächter. Die gesunde Mitte wird zwischen den beiden Extremen aufgerieben, obwohl sie in der Mehrheit ist.
 
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Wie wird der Wildschaden eigentlich im Ausland geregelt bzw. verhindert?

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Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Geschichte um Wald- und Verbissschäden weniger ein
globales, europäisches oder gesamtdeutsches Problem darstellt, sondern ein überwiegend bayerisches.
Waldsterben ist ein Dogma von Forst- und Umweltverbänden, mit dem es diesen Gruppen gelang, bei
Presse und Politik 30 Jahre lang im Rampenlicht zu stehen. Ihre fortgesetzten Entdeckungen neuartiger
Waldschäden, mit Benennen der Verursacher, rückte sie in das Licht von "Rettern der Nation". Bund und
Ländern kostete die um das Waldsterben angefachte Hysterie und deren Folgen aberhunderte Millionen
Mark bzw. Euro.
Chronologische Recherche 1979 bis 2010
1979
In diesem Jahr fing alles an!
Der Göttinger Bodenforscher Bernhard Ulrich kündigt Waldschäden an, verursacht durch Sauren Regen
und Schwefeldioxid. Seine Prognose: In fünf Jahren sind die ersten Wälder durch diese Schadstoffeinträge
abgestorben. Das wird zunächst nicht ernst genommen, da selbst auf dem Mittelstreifen der Autobahn alles
wächst und gedeiht.
Erstmals kommt Forstdirektor Felix Feineis des unterfränkischen Forstamtes Burgebrach wegen seiner
Gewinne im Waldbau ins Gespräch. Nachbarförster Dr. Georg Sperber aus Ebrach, der ungewöhnlich hohe
rote Zahlen schreibt, beobachtet Feineis argwöhnisch, weil dieser im Gegensatz zu ihm weitgehend auf
kostspielige Zäunungen gegen Wildverbiss verzichtet.
So kommt es, dass Feineis von zwei Professoren des Lehrstuhls für Waldbau in München, Peter
Burschel und Jürgen Huss, besucht wird, um seine Waldbaumethoden zu beurteilen. Das Ergebnis der
Untersuchungen war für Feineis vernichtend. Beide Professoren attestierten: Der Burgebracher Wald
ist hundertprozentig verbissen. Die Verjüngung wird in nicht tolerierbarem Umfang reduziert. Es ist ein
umfangreiches Zäunungsprogramm zu erstellen und der Rehwildabschuss unverzüglich zu erhöhen.
Forstamtsleiter Feineis zäunte nicht, schoss nicht mehr Rehe als zuvor, beobachtete die Verjüngungen und
wartete ab, wie sich sein Wald entwickelt.
1981

Das ist DIE PR-Bombe!
Der Bayerische Jagdverband (BJV), Vertreter von damals rund 41.000 Jagdscheininhabern - die
bislang nichts von Totverbiss und Waldsterben gesehen haben -, fordert als Sofortmaßnahme
Äsungsverbesserungen im Wald für das Wild.
1982
Die Politik wird von Presse, Forst- und Umweltverbänden wegen Tatenlosigkeit in Sachen Waldsterben
attackiert.
1983
Dr. Georg Sperber, Forstamtsleiter in Ebrach, springt auf den fahrenden Zug: Wildverbiss ist Hauptursache
für das Waldsterben. Mit dieser Aussage fährt er seinem Nachbarförster Felix Feineis in die Weichen, der
auf teure Zäunung verzichtet und seinen Rehwildabschuss nicht erhöht.
Der Rehwildkrieg der Forstpartie wird eingeläutet, unterstützt durch den Bund Naturschutz (BN) mit Hubert
Weinzierl an der Spitze, und Dr. Georg Sperber, „Programmemacher“ des BN (laut „Süddeutsche Zeitung“).
Jagdpächter und Jäger werden für das Waldsterben mit verantwortlich gemacht.
1984
Für Expertisen zum Waldsterben setzt nun der Geldregen aus Bonn ein. Es überschlagen sich die
wissenschaftlichen Ergebnisse der Waldschadensforscher. Ein Professor Reichelt macht das Kernkraftwerk
Würgassen in Nordrhein-Westfalen für die Waldschäden verantwortlich. Da es den Begriff „Waldsterben“
bislang nicht gab und keiner wusste woran man denn den sterbenden Wald erkennen könne, wurde als
Weiser für das Waldsterben von Forstleuten die Theorie der „Baumkronenverlichtung“ entwickelt.
1985
„Die Zeit“, Nr. 3/85, bringt einen Artikel: „Der waidwunde Wald“. Soll es im Jahr 2000 überhaupt noch Wald
geben, muss das Wild abgeschossen werden, „das den Wald zammfrisst&
Im gleichen Jahr werden erste Verbissaufnahmen von der Forstpartie gestartet, ohne Einbeziehung der
Jägerschaft.
1986
Reaktorunfall, Tschernobyl : Zusammenbruch des Wildbretmarktes.
Im Jahr 1986 werden dann auch die Ergebnisse des ersten Verbissgutachtens mit abenteuerlichen Verbiss-
und Fegeschäden veröffentlicht. Forstoberrat Klaus Behr, Würzburg: „Durch selektiven Rehwildverbiss
100 Prozent Totverbiss der Eiche. 84 Prozent Gesamtverbiss. Edellaubhölzer sind über Verbisshöhe durch
Fegeschäden forstlich nicht mehr nutzbar. Eiche und Edellaubholz lässt sich nur hinter Zaun nachziehen.
Der Rehwildabschuss ist deutlich zu erhöhen.“
Die Jägerschaft steht verblüfft und vor den Kopf geschlagen als Sündenbock am Pranger. Obwohl
fast täglich draußen und im Wald, sahen sie weder das viele Wild, noch die unterstellten Verbiss- und
Fegeschäden! Zudem waren sie nicht in das Aufnahmeverfahren mit einbezogen. Die Jagdbehörden
erhöhen die Abschusspläne und drohen bei Nichterfüllung Strafen an
 

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