Jagd und Natur TV: Bleifrei - Rückschritt oder Fortschritt?

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... Wie gesagt der Zug ist weg. ...

Die Vergangenheit hat sehr oft gezeigt, dass irgendwann alles wieder kommt. :cool:

Wenn sich die Bleifrei-Fetischisten ausgetobt haben und genug schief gegangen ist, greift man wieder auf Bewährtes zurück.
Diese Bleifrei-Hysterie ist halt auch so ein Auswuchs unserer "modernen" Gesellschaft wo alles in Frage gestellt werden muß.

Der einzig positive Aspekt, welchen ich in meinem Umfeld feststelle, ist der, dass die Hunde mehr Nachsuchen haben und damit besser ausgelastet sind. :biggrin: Ist halt die "moderne" Version vom "Leid ersparen".
 
A

anonym

Guest
Hab ich dem Sir schon einige Male gesagt. Aber er liest (oder versteht) nur, was er will.
Dass Blei und Kupfer prinzipiell einige Größenordnungen in der Giftigkeit bzw. Bedenklichkeit auseinander liegen und dass unser Körper über einen Kupferstoffwechsel aber keinen Bleistoffwechsel verfügt, blendet er fein aus.

Restblei im Wild stellt in der Regel keine Gesundheitsgefährdung für die Allgemeinheit dar.
Aber es ist einfach unwahr, blöd und unserem Ansehen kontraproduktiv zu behaupten, dass bei verschlucktem metallischen Blei prinzipiell keine Bleiaufnahme bzw. -vergiftung auftreten kann.
Auch das wurde schon an klinischen Beispielen bewiesen:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1278491/

Danke fürs Verlinken.


...

Ständig werden irgendwelche unbewiesenen Behauptungen, Vermutungen und Thesen verbreitet, die immer noch einer Bestätigung harren.

...

Siehe Link im Beitrag von Thersites. Aber wie er schon bemerkt wurde, wollen manche nicht, nicht sehen, nicht hören, nicht lesen. Albern Sir, welche Verrenkungen du auch hier wieder zum Thema Beigeschmack anstellst und damit deinem und anderer Anliegen einen Bärendienst erweist.
 
A

anonym

Guest
Wir haben doch schon andere Stoffe in unserer Umwelt, die als Beispiel im Umgang gelten könnten:
Nehmen wir mal Formaldehyd:
Ist bei geringer Einnahme (immerhin kann der Mensch davon täglich mehrere Gramm abbauen) eher weniger giftig als Blei.
Trotzdem steht auf den betreffenden Produkten wie Kosmetika und Kleidungsstücken der Hinweis: "Kann Formaldehyd enthalten".
Wir können doch einfach den Verbraucher entscheiden lassen und bei in den Handel gebrachtem und bleihaltig geschossenem Wild etikettieren:
"Dieses Lebensmittel kann Blei enthalten"

Wär das nicht ein Vorschlag?


:thumbup::thumbup::thumbup:
 
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:cheers:


@Tersites-Link
Die beschriebene Appendixentzündung wäre auch mit Kirschkernen entstanden


@oldMM
zum Stichwort Ökologie mal eine kleine Gegenüberstellung.
Die Giftigkeit von Grünspan wurde nicht einmal aufgeführt
16222692jj.jpg


@stöberjäger
@justusJonas
Geschosse testen - Lachanfall
hier lässt man sich über Geschosse und Kaliber aus, ohne sie jemals geschossen zu haben.
Gängige "Beurteilung": sollte, dürfte, müsste, könnte.
Ist schon Test auf Präzi schwierig, siehe die wenigen Outings. die meisten lassen vom Büma "testen".
Und hinsichtlich Wirkung, siehe die wenigen Erlegungen bei einem statistischem Durchschnitt von 1,5 Stück Hochwild und 3 Rehen.
Belastungen von Wild oder über Geschossmaterial auf den Menschen, siehe mangelnde eigenen Möglichkeiten. Je nach ideologischer Ausrichtung werden "Ergebnisse" untergeschoben, die wir nicht verifizieren können.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

anonym

Guest
Je nach ideologischer Ausrichtung werden "Ergebnisse" untergeschoben, die wir nicht verifizieren können.

Je nach ideologischer Ausrichtung werden nicht nur die Ergebnisse untergeschoben.
Schon die angeblichen Themen auch!

Ich verweise nochmals auf den doch recht seltsamen Umstand dass man hier einen angeblichen Mißstand über das Jagdgesetz zu lösen versucht/gedenkt.:roll:
Vom geänderten bleifreien deutschen Jagdrecht betroffen wär für den Verbraucher (den gilt es ja nebst der Tierwelt zu schützen - angeblich) NUR das in Deutschland erzeugte Wildbret!

Ginge man an Vorschriften fürs Lebensmittel hingegen wären Tonnen von Wildbret aus dem Ausland ebenfalls betroffen. (Und den Ideologen nach müsste es auch um unglaubliche Mengen an Blei gehen die nicht mehr auf deutschen Tellern landen.)
Sähen sich die ausländischen Wildbreterzeuger und -händler damit konfrontiert reagieren zu müssen käme auch in den dortigen Ländern weniger Blei in die Umwelt - oder in die dortigen Greifvögel.

Man darf sich durchaus fragen ob die hiesigen Ideologen so dumm sind das nicht zu erkennen, sie den Rest der Welt gerne (nach ihrer Auffassung) vergiftet sähen, tja, oder ob es schlicht um ganz was Anderes geht...:roll:


Ich hätte dazu auch einen Thread gestartet.
http://forum.wildundhund.de/showthread.php?90201-Bleifrei-und-sein-Platz-in-Politik-und-Gesetzgebung
 
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Soso, Blinddarmentzündung... Link von Thersites:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1278491/

Ist vielleicht dein Übersetzer kaputt oder verweigert er, so etwas zu übersetzen?

....showing 29 lead pellets scattered in the areas of the appendix and adjacent parts of the colon. High lead levels were found in his blood (674 μg/L) and urine. After treatment with enema and EDTA salt infusions, his condition improved. X rays, however, revealed that 14 lead pellets were still trapped in the appendix.

29 oder 14 Kieselsteinchen oder Kirschkerne hätte die gleichen Sympome ausgelöst.
Wen es interessiert, kann ich den Link ja auf- und durchdröseln.

Grob gesehen, war nach natürlichem Abgang des Bleis der Blutspiegel bei den Patienten in Kürze wieder normal.
Ich habe mich selbst auch schon untersuchen lassen, dass nix gefunden wurde, lag sicher am Unvermögen der Institute.

Daraus einen Englischkurs abzuzweigen, lenkt nur vom Thema ab.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Waidmanns Gruß
Wenn das so sein sollte wie am Ende des Beitrages angeführt,
dann müsste sich doch bei Menschen, die ihr Wasser aus Bleirohren beziehen,
eine Bleibelastung nachweisen lassen.

http://kaernten.orf.at/news/stories/2553146/


....

Zumindest die Möglichkeit(en) besteht leider :?

17 Jahre Streitereien hin und her. Gutachten pro, Gutachten kontra... man lese und staune.

Oder aber die Gute hat bisher zu viel ...... Ach, ne, besser nicht :?
 
A

anonym

Guest
....showing 29 lead pellets scattered in the areas of the appendix and adjacent parts of the colon. High lead levels were found in his blood (674 μg/L) and urine. After treatment with enema and EDTA salt infusions, his condition improved. X rays, however, revealed that 14 lead pellets were still trapped in the appendix.

29 oder 14 Kieselsteinchen oder Kirschkerne hätte die gleichen Sympome ausgelöst.
Wen es interessiert, kann ich den Link ja auf- und durchdröseln.

Grob gesehen, war nach natürlichem Abgang des Bleis der Blutspiegel bei den Patienten in Kürze wieder normal.
Ich habe mich selbst auch schon untersuchen lassen, dass nix gefunden wurde, lag sicher am Unvermögen der Institute.

Daraus einen Englischkurs abzuzweigen, lenkt nur vom Thema ab.

Meinst du?

Na dann hier der Volltext des Abstracts zum gemeinsamen Lesen:

"Intoxication from an Accidentally Ingested Lead Shot Retained in the Gastrointestinal Tract
Per Gustavsson and Lars Gerhardsson

...

Abstract
A 45-year-old woman was referred to the Department of Occupational and Environmental Health in January 2002 because of increased blood lead concentrations of unknown origin. She suffered from malaise, fatigue, and diffuse gastrointestinal symptoms. She had a blood lead level of 550 μg/L (normal range < 40 μg/L). The patient had not been occupationally exposed to lead, and no potential lead sources, such as food products or lead-glazed pottery, could be identified. Her food habits were normal, but she did consume game occasionally. Clinical examination, including standard neurologic examination, was normal. No anemia was present. Laboratory tests showed an increased excretion of lead in the urine, but there were no signs of microproteinuria. An abdominal X ray in October 2002 revealed a 6-mm rounded metal object in the colon ascendens. Before the object could be further localized, the patient contracted winter vomiting disease (gastroenteritis) and the metal object was spontaneously released from the colon during a diarrhea attack. The object was a lead shot pellet, possibly but not normally used in Sweden for hunting wild boar or roe deer. Blood lead levels slowly decreased. Nine months later the patient’s blood lead levels were almost normal (~ 70 μg/L) and her symptoms had almost completely disappeared. In this case, a rare source of lead exposure was found. In investigations of blood lead elevations of unknown origin, we recommend abdominal X ray in parallel with repeated blood lead determinations."

Soviel zur Bleiaufnahme über den Verdauungstrakt.
 
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naja - jeder liest was er gerne liest:

Blood lead levels slowly decreased. Nine months later the patient’s blood lead levels were almost normal (~ 70 μg/L) and her symptoms had almost completely disappeared. In this case, a rare source of lead exposure was found. In investigations of blood lead elevations of unknown origin, we recommend abdominal X ray in parallel with repeated blood lead determinations."

Soviel zur Bleiaufnahme über den Verdauungstrakt.


Für diejenigen ohne e-Kenntnisse:
"Wenn man nicht genau weiß woher eine Erhöhung des Blei-Blutspiegels kommt, empfiehlt sich röntgen des Bauchraumes".

Ganz tolle Erkenntnis - aber ebenso, dass die Syptome ziemlich komplett verschwunden sind.

Blei liefert halt nicht unbedingt bleischwere Argumente :trophy:
 
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Werter Sir,
es ist nicht jedem gegeben, wissenschaftliche Studien auszuwerten - ist ja auch keine Schande.
Niemand ist bei Verschlucken von Schroten erkrankt oder gar gestorben.
Ein Fall würde reichen, harrt aber immer noch der Veröffentlichung.

Nu is er da, und gleich mehrere Fälle:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1278491/

aber:
@Tersites-Link
Die beschriebene Appendixentzündung wäre auch mit Kirschkernen entstanden

Höflich darauf hin gewiesen:
Soso, Blinddarmentzündung... Link von Thersites:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1278491/

Ist vielleicht dein Übersetzer kaputt oder verweigert er, so etwas zu übersetzen?
darauf:
....showing 29 lead pellets scattered in the areas of the appendix and adjacent parts of the colon. High lead levels were found in his blood (674 μg/L) and urine. After treatment with enema and EDTA salt infusions, his condition improved. X rays, however, revealed that 14 lead pellets were still trapped in the appendix.

29 oder 14 Kieselsteinchen oder Kirschkerne hätte die gleichen Sympome ausgelöst.
Wen es interessiert, kann ich den Link ja auf- und durchdröseln.

Grob gesehen, war nach natürlichem Abgang des Bleis der Blutspiegel bei den Patienten in Kürze wieder normal.

Aha, Kirschkerne lösen Müdigkeit, diffuse Bauchschmerzen und Enzephalopathie aus - wieder was dazu gelernt.
Und dass nach Behandlung mit Chelatbildnern und nach Abgang bzw. Entfernung des nicht abgangsfähigen Rest-Bleis die Blut-Blei-Spiegel sinken, zeigt an, dass wieder alles in Ordnung ist??????????
Wir haben wiederholt darauf hin gewiesen, dass dann das wenigste Blei "ausgewaschen" worden ist. Stattdessen sind bis 90 % weiterhin im Knochen gelagert mit einer Halbwertzeit von bis zu 20 Jahren - bei "normalem" Blutspiegel.
Dieser zeigt nur die akute, nicht die chronische Vergiftung an.

Ich weiß nicht, an was für einer Form der Encephalopathie es geschuldet ist, diese Tatsachen (die wohlgemerkt in dieser Form bisher nur in Einzelfällen nachgewiesen werden konnten) einfach zu ignorieren.

Ist es denn so schwer zuzugeben:
Vergiftungen des Menschen durch bleikontaminiertes Wild sind bisher selten nachgewiesen, aber es gibt sie.
 
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Ich denke wir können uns darauf einigen, dass ein Bleifuß gefährlich ist.:lol:

Diese Diskussion bzw. Argumentation, dass Blei nicht giftig ist weil man Schrotkugeln schlucken kann und nicht sofort daran stirbt nützt gar nichts.
Wenn sich jemand hinstellt und nur sagt, dass Blei im Fleisch enthalten ist, dann hat dieses Produkt beim Verbraucher auch ohne Angabe von Konzentrationen und Auswirkung ein schlechtes Image. Das kann man nicht entkräften. Der wird keine Abhandlungen und Studien lesen und sich ein "objektives Urteil" bilden.
Ich glaube viele Verbraucher haben noch nie über dieses Thema nachgedacht. Er denkt ja auch nicht über Antibiotika in anderen Fleischprodukten nach. Wenn das Thema aber in den Fokus rückt bzw. gerückt wird, dann hat er auch eine Meinung (begründet oder auch nicht). Zumindest ist er verunsichert.

Dann auf seinem Standpunkt zu beharren, wem nützt dies? Uns als Jäger jedenfalls nicht, unseren anderen grünen Freunden schon.
Und die Art der Argumentation pro Blei disqualifiziert hier teilweise völlig. Nur die Aspekte der Waidgerechtigkeit können hier angeführt werden, oder halt der Nachweis, dass z.B. ein gebondetes PB kein Blei abgibt. Ob dies so ist weiß ich aber nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Waidmanns Gruß @chicco
.....

.... Wenn man vorher mit der 9,3 und einem TM Geschoss brav seine Rehe an den Platz gebannt hat und nun zum Naturalis (nur mal so als Beispiel) greift, kann eine mangelnde Wirkung doch nicht zu dem Urteil führen, dass bleifreie Geschosse für die Jagd untauglich sind. Man muss sich auch anpassen (wollen).
In meinem Drilling 7x57 habe ich es geschafft in der 9,3 noch nicht.
, womit bitte?

Dieses Problem kann man in den Griff bekommen und dies wird auch geschehen. In fünf oder 10 Jahren wird man mit dem Kopf darüber schütteln, dass man mal mit Blei gejagt hat.
mitnichten.. schüttle ich ja auch nicht den Kopf darüber, dass ich jemals PKW´s ohne KAT hatte.

Das ist eben der Gang der Zeit mit ihren Veränderungen.

Wenn es von Jetzt auf Gleich "funktionierende Bleiersatzmunition" gäbe, würde keiner drüber nachdenken und sie diskussionlos verwenden.

Oder ist irgend wer der Meinung, dass es nicht auch erst bei den Bleimumpeln die jahrzehntelange "Feldarabeit" nebst brauchbaren Erfahrungswerten geben musste, bis man sie auf heutigem Stand hatte?

Und wie man überall liest, ist es scheinbar selbst da noch nicht jedem Hersteller gelungen, absolute Top Munition her zu stellen.
 

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