Das
WMH!
Ich habe in meinem Jagdrevier an einer Stelle das Problem, das Schwarz und Rotwild bei einer Wiese genau immer an einer Geländekante austritt, an der es in einen Graben sozusagen ins verderben geht. Sprich der Graben ist 200-300m tief, sausteil und mit Dornen Mannhohen Sträuchern usw. bewachsen. Weiters führt kein Weg in diesen Graben. Sprich Wild MUSS nach oben geborgen werden.....und das ist wie man vermuten könnte immer eine Wahnsinns Prozedur.
Ich schieße momentan eine 308 mit 500er Lauf und einem 150gn Nosler Accubond. Bin mit diesem Geschoss wirklich sehr zufrieden, nur habe ich speziel bei Rotwild das "Problem" das die Stücke teilweiße 20-30m gehen,
WMH Florian
Erstmal meine persönliche Meinung zu der Stelle im Revier .
An so einer kritischen Stelle in Bezug auf die Bergung würde ich nicht jagen . Dort werden ja auch eventuelle Nachsuchen richtig schwierig. Das Wild wechselt ja auch bestimmt an anderen Stellen durch das Revier .
Meine Erfahrung zeigt mir , dass beim Schwarzwild die meisten Wildbretgewichte zwischen 10kg und 50 kg liegen und der geringere Teil der Strecke darüber . Beim Rotwild liegen die meisten Gewichte zwischen 30 kg und 100 kg aufgebrochen .
Dann kommen noch die Hirsche und die Keiler hinzu , welche aufgebrochen über 100 kg wiegen . Somit benötige ich ein Geschoss , welches in dieser Bandbreite der Körpergewichte , das meistmögliche an Energie abgibt .
Zweitens zeigt mir meine Erfahrung dass die Stücke nicht immer auf der gleichen Entfernung sowie im gleichen Winkel zum Schützen stehen .
Somit sind die Auftreffenergie und der Schusskanal im Wildkörper immer unterschiedlich .
Auch dies muss ein Geschoss in der Bandbreite erfüllen .
Drittens zeigt mir meine Erfahrung, dass Sommerschwarte/ Decke und Winterschwarte / Decke
durch die Haardichte und Länge anderen Widerstand gegenüber dem Geschoss darstellen . Gerade bei Sauen welche ordentlich gesuhlt haben und somit eine dicke " Betonschicht " zwischen den Borsten haben . Auch dies muss das Geschoss in der Bandbreite vor dem eigentlichem Eindringen in den Wildkörper gleichermassen abdecken .
Viertens zeigt mir meine Erfahrung dass nicht immer der gleiche Knochen / Rippe beim Einschuss getroffen wird .
Auch diese Aufgabe müsste ein Geschoss immer gleich erfüllen -
Fünftens fällt mir beim Aufbrechen auf , das es manchmal Hämathome gibt , manchmal weniger gross , manchmal so gut wie gar nicht und manchmal schon ganz heftig .
Bei Knochentreffern einschusseitig produziert das Geschoss grössere Schusskanäle und zerstört somit mehr Gefäße . Dann sieht von innen der Ausschuß meistens grösser aus als es unter umständen von aussen den Anschein hat .
Liegt der Einschuß zwischen den Rippen und der Ausschuß ebenfalls kann es gut sein , das ich mehr oder weniger einen sauberen kleinen schußkanal habe und der sogenannte Vollmanteleffekt eintritt .
Desweiteren habe ich schon Stücke erlegt , welche mit weniger Zerstörung im Knall gelegen haben und andere Stücke mit Schuss durch beide Blätter , noch Vollgas die Flucht antreten .
Rippen oder Blätter eines 15 kg Frischlings sind ein ganz anderer Widerstand als die Blätter/ Rippen eines Hirsches von 120 kg .
Ein Geschoß was alle Punkte unter allen jagdlichen Bedingungen gleich gut erfüllt gibt es eigentlich nicht bzw. ich habe es noch nicht kennengelernt .
Von daher würde ich wie anfangs geschrieben mir Gedanken über den Ort zu machen .
Das einzige wo Stücke sicher an den Platz gebannt werden sind Schüsse durch das ZNS .
Diese sind aber bei den geringsten Verwacklern mit viel Tierleid und schwierigsten Nachsuchen verbunden . Vor allem auf Entfernungen ,wie im Anfangspost beschrieben , für 99,9 % aller deutschen Jäger nicht sicher durchzuführen und somit zu unterlassen .