Neues Waffengesetz (Spiegel.de)
Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich eine
Front zur weiteren Verschärfung des Waffenrechts ab. Innenminister
Gottfried Timm (SPD) forderte nach dem Amoklauf eines 19-Jährigen im
Erfurter Gutenberg-Gymnasium die Anhebung des Mindestalters für den
Besitz und das Führen einer Waffe von 18 auf 21 Jahre. Dies werde er
an diesem Dienstag im Kabinett vorschlagen, sagte Timm am Montag in
Schwerin. Die PDS signalisierte Zustimmung. Der Innenexperte der PDS-
Landtagsfraktion, Gerd Böttger, schlug außerdem vor, dass
Sportschützen ihre Waffen im Verein lassen und nicht mit nach Hause
nehmen sollten.
Das am Freitag vom Bundestag verabschiedete Waffengesetz steht
voraussichtlich am 31. Mai im Bundesrat zur Abstimmung. Am Wochenende
waren bereits Forderung zur einer Verschärfung des Gesetzes laut
geworden. Derzeit dürfen Mitglieder in Schützenvereinen mit 18 Jahren
eine Waffenbesitzkarte bekommen und damit Schusswaffen und Munition
bei sich führen und besitzen. Auch der Amokläufer von Erfurt war in
einem Schützenverein und hatte eine Waffenbesitzkarte. Er führte
Pistole und Pumpgun legal mit sich. In der Toilette der Schule und
der Wohnung des Täters wurden 1200 Schuss Munition sicher gestellt.
Timm kritisierte, dass Mitglieder in Schützenvereinen oder auch
deren Kinder zu leicht an Waffen kämen. Mit dem Bundesverband der
Schützenvereine müsse das «ernsthafte Gespräch» dazu gesucht werden.
«Es sind zu viele Waffen im Umlauf», sagte der Minister weiter. Auch
sei es geboten, Hinweise auf mögliche Anschläge wie dem in Erfurt
wesentlich ernster nehmen.
Böttger regte eine «grundlegende Diskussion» über die Ursachen der
Gewalt an. «Gewalt muss mehr geächtet werden», sagte er. Böttger
verwies auf die rund 600 Schulsozialarbeiter, die seit dem
Amtsantritt der SPD/PDS-Koalition in Mecklenburg-Vorpommern
angestellt wurden. Ob damit eine solche Katastrophe wie die in Erfurt
zu verhindern ist, könne man nicht automatisch sagen. «Doch es ist
ein Ansprechpartner da, der frühzeitig Probleme mit der Schule, mit
Mitschülern oder den Eltern erkennen kann.»
dpa/mv il yymv mg
291156 Apr 02
Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich eine
Front zur weiteren Verschärfung des Waffenrechts ab. Innenminister
Gottfried Timm (SPD) forderte nach dem Amoklauf eines 19-Jährigen im
Erfurter Gutenberg-Gymnasium die Anhebung des Mindestalters für den
Besitz und das Führen einer Waffe von 18 auf 21 Jahre. Dies werde er
an diesem Dienstag im Kabinett vorschlagen, sagte Timm am Montag in
Schwerin. Die PDS signalisierte Zustimmung. Der Innenexperte der PDS-
Landtagsfraktion, Gerd Böttger, schlug außerdem vor, dass
Sportschützen ihre Waffen im Verein lassen und nicht mit nach Hause
nehmen sollten.
Das am Freitag vom Bundestag verabschiedete Waffengesetz steht
voraussichtlich am 31. Mai im Bundesrat zur Abstimmung. Am Wochenende
waren bereits Forderung zur einer Verschärfung des Gesetzes laut
geworden. Derzeit dürfen Mitglieder in Schützenvereinen mit 18 Jahren
eine Waffenbesitzkarte bekommen und damit Schusswaffen und Munition
bei sich führen und besitzen. Auch der Amokläufer von Erfurt war in
einem Schützenverein und hatte eine Waffenbesitzkarte. Er führte
Pistole und Pumpgun legal mit sich. In der Toilette der Schule und
der Wohnung des Täters wurden 1200 Schuss Munition sicher gestellt.
Timm kritisierte, dass Mitglieder in Schützenvereinen oder auch
deren Kinder zu leicht an Waffen kämen. Mit dem Bundesverband der
Schützenvereine müsse das «ernsthafte Gespräch» dazu gesucht werden.
«Es sind zu viele Waffen im Umlauf», sagte der Minister weiter. Auch
sei es geboten, Hinweise auf mögliche Anschläge wie dem in Erfurt
wesentlich ernster nehmen.
Böttger regte eine «grundlegende Diskussion» über die Ursachen der
Gewalt an. «Gewalt muss mehr geächtet werden», sagte er. Böttger
verwies auf die rund 600 Schulsozialarbeiter, die seit dem
Amtsantritt der SPD/PDS-Koalition in Mecklenburg-Vorpommern
angestellt wurden. Ob damit eine solche Katastrophe wie die in Erfurt
zu verhindern ist, könne man nicht automatisch sagen. «Doch es ist
ein Ansprechpartner da, der frühzeitig Probleme mit der Schule, mit
Mitschülern oder den Eltern erkennen kann.»
dpa/mv il yymv mg
291156 Apr 02