Kein Erlebnis = keine Jagd. So einfach ist Tennis. Das gilt für den als "konservativ" geframten Jäger ebenso, wie für den selbsternannten "progressiven" Jäger. .
Korrekt!
Verlogen ist jede andere angebliche Motivation. Das gilt für den edlen Bestandsregulator als Ersatz für Großraubwild und mit Romantik plus Hörnerklang genauso wie für den Dienstleiter an der Gesellschaft, der mit seinem jagdlichen Tun gleichzeitig die Umwelt (den Wald) rettet, als auch "ökonomisch relevante Vermögensgegenstände" schützt..
Das ist nicht korrekt! Das "Erlebnis" wird automatisch "mitgeliefert". Das "Erlebnis" muss aber nicht bei jedem Jäger Triebkraft sein. Die "Passion" muss jeder haben, der Beute machen möchte. Jeder Jäger muss ein Tier töten und es versorgen können.
Die Motivlage hingegen kann höchst unterschiedlich sein.
Und genau an dem Punkt unterscheidet sich die Jägerschaft signifikant.
Ebenso ist es ein Unterschied, in welche Dienste ich meine Passion als Jäger stelle. In die Dienste der freizeitorientierten, erlebnisrelevanten Jagd oder in die Dienste der Ökologie, die von einer gesellschaftlichen Mehrheit unterstützt wird. Dazu gehört einer, der nach Afrika fliegt und Trophäenträger abknallt, zuhause aber seinen Abschuss nur mittelprächtig erfüllt, schon mal nicht. Und dazu gehört sicherlich auch kein Jäger, der keinerlei Empathie fürs Wild hat und nur schießt, weil er den Wald als Renditeobjekt betrachtet. Aber das hat nix mit einer ökologischen Jagd zu tun. Ein ökologischer Jäger hat nur verstanden, wozu Jagd da zu sein hat und wozu eher weniger. Er jagd aus Idealismus mit Passion und Beutetrieb, völlig klar. Aber EBEN unter anderen Vorzeichen.
Erstaunlich und bewundernswert nebenbei, dass obwohl der ökonomische Sachverstand ausgerechnet bei vielen Förstern so hoch ist, sie ihn trotzdem nicht für ihre eigene privatwirtschaftliche Wertschöpfung nutzen, sondern sich so altruistisch mit Mehrheit in öffentliche Beschäftigungsverhältnisse begeben um für den vergleichsweise schmalen Sold der Allgemeinheit zu dienen.
Die Entscheidung, welchen Berufsweg ein junger Mensch einschlägt, ist seine persönliche Entscheidung. Manche bevorzugen die Sicherheit eines öffentlichen -rechtlichen Arbeitgebers, manche gewichten andere Dinge mehr.
Entscheidend ist in JEDEM Falle, dass jemand den Job, den er macht, gut macht und Einsatz bringt. Egal, wo man hinschaut. Schnarchzapfen gibt es in jeder Berufsgruppe. Die Leute, die beim Staat oder in der öffentlichen Verwaltugn unter kommen, haben in der Regel jedoch nicht die schlechtesten Examina. Vielmehr gehören sie i.d.R. zu den Besten ihres Jahrganges.
Wer sich für "grüne" Berufe entscheidet, ist in vielen Fällen auch Idealist und macht das mit Leidenschaft. Insofern ist das, was Du hier anführst, einfach nur Bullshit.
Zu überlegen wäre allerdings, ob ein dergestalt öffentlich Alimentierter, dessen Broterwerb am Ende vom Wald und vom Wohlgefallen der Gesellschaft am Walde abhängt, überhaupt in der Diskussion zum Thema Jagd gehört werden sollte. Schließlich ist die offensichtliche und unmittelbare Befangenheit gegeben. .
Dieser Satz ist ein noch größerer Bullshit. Jagd hat eine ausschließlich dienende Funktion und ist kein Selbstzweck.
Die Jagd um der Jagd willen gibt es nach modernem Gesellschaftsverständnis nicht mehr. Hierfür fehlt die Akzeptanz. Als Dienstleistung wird die Jagd eingefordert und zwar von jenen Institutionen oder Leuten, die sie benötigen. Also vom Forst oder vom privaten Eigentümer. Vielmehr dürfen individuelle jagdliche Interessen keine Rolle mehr spielen, außer sie sind mit den übergeordneten Zielvorgaben vereinbar.
Der Staat hat die Jagd zu beaufsichtigen und die Rahmenbedingungen per Gesetz vorzugeben. Ebenso wie der Staat dafür verantwortlich ist, dass der Gesellschaft ein funktionsfähiger Wald erhalten bleibt. Was ein funktionsfähiger Wald ist oder sein sollte (ökologisch, ökonomisch, Artenvielfalt, ...) wurde im Parallelfaden ausführlichst dargestellt.
Der Jäger kommt dabei ganz hinten an. Er ist Erfüllungsgehilfe, sonst nix. Auch im Sinne des Jagdgesetzes. Denn was ein - den landeskulturellen Verhältnissen angepasster - Wildbestand ist und was nicht, bestimmt letzlich die Gesellschaft vor dem Hintergrund ihrer Lebensbedürfnisse. Die Jäger haben an der Gesellschaft einen Anteil von 0,5 Prozent oder weniger. Entsprechend sollte ihre Gewichtung im Entscheidungsprozess sein. Im Vergleich dazu vertreten staatliche Förster rd. 50% des Volkseigentums Wald, den es zu erhalten und erneuern gilt.
Bezieht man die Verpflichtungen der Privaten durch das Waldgesetz mit ein und zwar unter der Berücksichtigung, dass auch private Wälder gesamtgesellschaftlich relevante Funktionen erfüllen, vertreten Förster 100 % Wald, da über die Privaten die verbeamteten AELF-Förster "wachen".
Also mach mit oder geh golfen.