Pfullingen schafft das Jagdpachtsystem ab

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Ach, das kannst Du aus Ferne beurteilen, so als gottgegebener Gutjäger? Lächerlich. Und ärmlich.

Ach Oberförster du machst es doch genauso!

P.S. Ist die Anonymität im Internet nicht schön, man kann andere User als lächerlich und ärmlich bezeichnen und bleibt doch unerkannt!
Aber wer weiß schon, was alles im WorldWideWeb über einen zu finden ist;-)
 
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@ Jack: mich kannst Du mit wenig Aufwand googeln. Wer "TheJack" oder "Bonchasseur" ist weiß ich nicht. So viel zur Anonymität.
Ich habe mich auch noch nie zur Motivation der Jagd des Gutjägers geäußert, noch die Zustände in seinem jagdlichen Zuständigkeitsbereich (falls er einen hat, ich weiß es nicht) ferngemutet. Das umgekehrt zu erwarten ist doch nicht zu viel verlangt.
 
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Die Lodengrüne "Kompetenz" :biggrin: hat mal wieder, wie so oft, auf voller Linie Versagt. Eigenbewirtschaftete Jagden (Angestellter Jäger, Erlaubnisscheine...) gibt es letztlich auch bei nicht verpachteten Gemeinschaftsjagdrevieren. In einigen Fällen eine "Verschnaufpause" für den Wald, Resultate teils beeindruckend. Insofern ein netter Versuch, Ergebnis bleibt abzuwarten. Wäre auch nur halbwegs Fachkompetenz seitens der Jägerschaft vorhanden, und in diesem Punkt unterstelle ich das Fehlen dieser verallgemeinernd m.E. durchaus zurecht, würde es zu solchen Maßnahmen wie diesem Projekt doch garnicht erst kommen.
Absolut richtig im Sinne (im Übrigen auch gesetzlich verankerter) vorbildlicher Bewirtschaftung öffentlicher Wälder, dass sich diese Kommune für diesen Weg entschieden hat. Das mögliche Resultat, (auch finanziell betrachtet) langfristig betrachtet, stellt den entgangenen Pachtzins ohnehin in die Ecke.
 
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Auch in einem privaten Pachtrevier wäre man als Inhaber eines BGS, Dienstleister. Unabhängig davon, ob entgeltlich oder nicht. Man hat sich(auch hier zu Recht) nach den Wünschen und Vorgaben des Pächters zu richten. Solange man nicht selbst pachten kann oder will, oder aber als kleiner Feudalherr auf entsprechend großen Eigenflächen hockt, macht das letztlich keinen wesentlichen Unterschied.

Da ich als JJ noch nicht selbst pachten darf (und es zumindest derzeit auch gar nicht vorhabe) bin ich ein ganz normaler Ausgeher in unserer Gemeindejagd.
Als solcher muss ich mich auch Wünschen und Vorgaben beugen - nämlich die der Jagdgesellschaft bzw. des Jagdleiters bzw. meines Revierinhabers.
Soll ich deswegen meine Passion (oder "Hobby", wie es der Hr. Oberförster bezeichnen würde ;-)) aufgeben?

Was mir bei der ganzen Diskussion fehlt: Welche Maßnahmen haben eigentlich die betroffenen Gemeinden als Waldbesitzer und -bewirtschafter gesetzt, um die Situation zu verbessern?
Welche Bewirtschaftungsform setzten sie ein? Wird dort noch mit Schirm- oder Kahlschlägen gearbeitet, oder setzt man auf Femel- oder Plenterhiebe (welche einen wesentlich wildschadenresistenteren Wald ergeben)?
Wurden Verbissgehölzer geschaffen bzw. der Raum dafür zur Verfügung gestellt, oder wurde versucht, das absolute Maximum an Holzeinschlag zu erreichen?
Denn eines ist klar: Bei der richtigen Waldbewirtschaftung ist eine verträgliche Rot- und Rehwildpopulation möglich - bei der falschen ruft wahrscheinlich bereits ein Sprung Rehe "untragbare" Schäden hervor...

WmH Maresi
 
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Das naturnahe Waldbewirtschatung eines Plenterwaldes wesentlich wildschadensresistentere Wälder erzeugt als die aus der Mode gekommenen Altersklassenbewirtschaftung hätte ich gerne erklärt. Eher das Gegenteil ist meiner Meinung nach der Fall !

Bei der Bewirtschaftung im Altersklassenprinzip wurde gepflanzt und sofort gezäunt. Die jungen Bäume wurden dem Äser entzogen. Der Verbiss war gering ! Ausgezäunt wurde erst wenn die Bäume so hoch waren das Sie dem Äser entwachsen waren. In den oft dunklen Monofichtenkulturen gab es am Boden kaum Licht daher kaum Pflanzenwachstum und somit kaum Äsung. Und weniger Deckung.

Die Naturnahe Waldbewirtschaftung arbeitet ohne Zaun. Jungwuchs, also Äsung und Deckung überall. Die Baumweise Entnahme statt Kahlschlag sorgt für lichte Flecken auf denen junge Bäume hochkommen und andere Pflanzen wieder Äsung und Deckung.
Früher unerwünschte Pionierbaumarten wie Birke, Faulbaum, Holunder, Weide usw. werden nicht mehr entfernt sondern bleiben die Folge abwechslungsreiche Äsung.

Die vielen Rückegassen die ich für diese Bewirtschaftung benötige bringen Licht Äsung Deckung....

Letztendlich verändert der Mensch die Kulturlandschaft Wald mit der naturnahen Waldbewirtschaftung in eine Andere als Sie es vor 25 Jahren war.

Er bietet dem Wild wesentlich mehr Äsung und bessere Einstände als je zuvor.

Deshalb gibt es auch mehr Wild in diesen Wäldern. Logisch wo es mehr zu beißen gibt und mehr Einstände sind da Vermehrt sichs besser !

Der eigentliche Fehler der gemacht wird ist das nicht anerkennen zu wollen.

Hier gilt, wie beim fächendeckenden Maisanbau auch:

.......an die landeskulturellen Verhältnisse angepassten Wildbestand.........

Und wer die landeskulturellen Verhältnisse in Wald und Feld großflächig derart schalenwildfreundlich verbesseret er erhält eben dann das was man einen angepassten Wildbestand nennt !
 
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Nicht trotz, sondern wegen der von dir genannten Fakten sind Plenter- oder Femelwald resistenter gegen Wildschäden als der konventionelle Waldbau: Da es genügend Verbisspflanzen gibt welche Äsung bieten kann noch genügend Holz Nachwachsen, das nicht verbissen ist.
Natürlich darf man diesen Wald nicht sich selbst überlassen sondern muss ihn entsprechend bejagen.
Aber im naturnahen Wald kommt halt noch mehr zum Tragen, dass Verbiss nicht gleich Verbissschaden ist!

LG,

Maresi

PS: Wie gut Einzäunungen funktionieren sehen wir regelmäßig bei den Herbstjagden, wenn gefühlt mehr Rehe in der Umzäunung sind als außerhalb...
 
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Stimmt und da bin ich bei dir. Es ist alles eine Frage der Sichtweise.
Der naturnahe Wald bietet eben mehr und bessere Äsung. Manch einer regt sich dann auf das auf einem Ha ach so viele Bäume verbissen sind wegen die bösen Reh.
Das aber noch tausende stehen die nicht verbissen sind das übersieht man galant.
Bei uns läufst du auf geschätzten 1500 ha von einer fußbalplatzgroßen Buchenrauscherinsel in die Nächste. Ab Ende Mai ist das ein grüner Buchenurwald mit lichten Stellen, Rückegassen und Wegen. Da gibt es soviel Jungwuchs da ist es Rille wenn da mal ein Böckchen knabbert oder fegt.

Aber trotz der Verhältnisse sind unsrere Verbissgutachten bis dato gut bis sehr gut man muß halt was tun.

Tja mit der Umzäung ist es halt so eine Sache. Nur hinstellen nutzt nichts. Kontrollieren und Reparieren muß man schon.

Bei uns gibt es aber nur noch sehr wenige Gatter und die im Feld.
 

JMB

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Manch einer regt sich dann auf das auf einem Ha ach so viele Bäume verbissen sind wegen die bösen Reh.
Das aber noch tausende stehen die nicht verbissen sind das übersieht man galant.
So wie Du gerade das Problem der "Entmischung" übersiehst.
In einer artenreinen Naturverjüngung (was ja bei Buche sehr häufig so ist) hast Du Recht.
Hat man aber neben sehr stückzahlreicher Naturverjüngung einer Baumart noch sehr viel weniger Verjüngung einer anderen, selteneren Baumart, dann besteht auch bei Verjüngung "wie die Haare auf dem Hund" sehr schnell das Problem dass die seltene Baumart vom Wild herausselektiert wird.
Dass manche Baumart auch von einer anderen, wuchskräftigeren "herausselektiert" werden kann, wenn man ihr nicht rechtzeitig hilft sollte natürlich auch nicht verschwiegen werden.


WaiHei
 
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Ja Entmischung habe ich nicht "berücksichtigt"
Alles ist sicher Revierabhängig. Bei uns wurde auch die Esche und der Bergahorn heraus selektiert und wird es auch noch Heute weil er inselartig im ansonsten reinen Buchenwald vorkommt. Wobei das auch wieder eine Frage der Sichtweise ist. Wäre man gehässig könnte man sagen das ist gar keine "Naturverjüngung" denn diese 2 Baumarten hat man vor 15 Jahren versucht durch Anpflanzung zu etablieren. Wenn man aber weiter zurückdenkt sind die Buchen wohl auch mal gepflanzt worden vor langer Zeit.....
Letzendlich haben sich Eschen und Bergahörner aber bei uns auch soweit naturverjüngt das es da auch keine besorgniseregenden Zustände gibt, wie die Verbissgutachten zeigen.

Zugegebener Massen ist der bei uns in einer Revierhälfte vorkommende fast reine Buchenbestand auf Basalt und Muschelkalk eine Sonderlocke.Die andere Revierseite,die dir besser bekannt ist, ist schon deutlich artenreicher. Obwohl dort auf dem vorhandenen Buntsandstein eben auch bestimmte Baumarten dominieren, z.B Eiche, Kiefer, und Lärche. Die Buche spielt dort Wertholzmäßig eine kleine Rolle, ja hat öfter nur Palettenholzqualitäten.
 
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So wie Du gerade das Problem der "Entmischung" übersiehst.
In einer artenreinen Naturverjüngung (was ja bei Buche sehr häufig so ist) hast Du Recht.
Hat man aber neben sehr stückzahlreicher Naturverjüngung einer Baumart noch sehr viel weniger Verjüngung einer anderen, selteneren Baumart, dann besteht auch bei Verjüngung "wie die Haare auf dem Hund" sehr schnell das Problem dass die seltene Baumart vom Wild herausselektiert wird.
Dass manche Baumart auch von einer anderen, wuchskräftigeren "herausselektiert" werden kann, wenn man ihr nicht rechtzeitig hilft sollte natürlich auch nicht verschwiegen werden.
WaiHei

ach ja, die "Entmischung" und die bösen, bösen "Vermögensschäden"; wie gut lässt sich mit diesen dümmlichen Schlagworten die an so vielen Stellen grassierende forstliche Unfähigkeit kaschieren...
Wirklich seriös berechnen, lassen sie sich jedoch nach wie vor nicht!
 
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ach ja, die "Entmischung" und die bösen, bösen "Vermögensschäden"; wie gut lässt sich mit diesen dümmlichen Schlagworten die an so vielen Stellen grassierende forstliche Unfähigkeit kaschieren...
Wirklich seriös berechnen, lassen sie sich jedoch nach wie vor nicht!

Danke, dass Du wieder den Beweis geführt hast, dass Pfullingen alles richtig macht.
 
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Wäre auch nur halbwegs Fachkompetenz seitens der Jägerschaft vorhanden, und in diesem Punkt unterstelle ich das Fehlen dieser verallgemeinernd m.E. durchaus zurecht, würde es zu solchen Maßnahmen wie diesem Projekt doch garnicht erst kommen.

Wenn Du verallgemeinernd pauschal der Jägerschaft sogar nur halbwegs Fachkompetenz abspricht, macht es wenig Sinn, mit Dir über diese Fragen zu diskutieren.
Ausblenden der Realität- wie Du es machst- nennt man auch Ideologie und da ist jede Argumentation per se sinnlos.

Waidmannsheil
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Bei einer Eigenbewirtschaftung hat die Jagdgenossenschaft / Stadt erstmalig die Möglichkeit, die realen Abschüsse zu überprüfen.
Sie kann einen unfähigen unwilligen Jäger bei Jahresfrist kündigen. Beim Pächter muss sie 9 Jahre ausharren.
Das Problem sind die vielen Kugelschreiber Rehe die in manchen Pachtrevieren gebucht werden.
Standardaussage: Wir haben unseren Abschuss erfüllt. (auf dem Papier)
Ich hatte 3 Jahre als angestellter Jäger in einer Eigenbewirtschaftung mitgewirkt. 800ha eigene Beute 170 Rehe.
Wildunfälle im ersten Jahr 12
im 2. Jahr 3
im 3. Jahr 1!
Ich habe mir vom JG Vorstand die Abschuslisten der Vorpächter geben lassen. mich hats geschüttelt.

Ich war 15 Jahre Pächter und bin aus altersgründen in den Ruhestand gegangen, ebenso bei der Eigenbewirtschaftung.
Ich habe ich 200 ha Wald mit millionenfacher Tannen Naturverjüngung hinterlassen. und diese 200 ha sind gänzlich ohne Zaun.
 
D

DennisLE

Guest


Was ist Falsch, was ist richtig ?

Die Jagd ist mittlerweile einer der Wichtigsten Knotenpunkte im Naturnahenwaldbau und für mich unersetzbar wenn es darum geht verbiss Schäden in der Forstwirtschaft zu reduzieren bzw. auf einem normalen maß zu halten.


Natürlich haben wir jetzt einen Interessenkonflikt und ich will sogar behaupten kaum irgendwo ist der Interessenkonflikt so groß wie Heutzutage im Wald. Mittlerweile geht jeder davon aus der Wald gehört ihm sei es der Sportler der Waldbesucher, Wanderer, Mountainbiker am ende der langen liste gibt es heute sogar noch einen Waldkindergarten.

Wie soll man zwischen all der ganzen Beunruhigung noch eine vernünftige Forstwirtschaft bzw. Jagd ausüben ?



- Sitzen sie morgen ums 5 auf dem Hochsitz kommt der erster Sportler mit der Stirnlampe durch den Wald getrampelt

- Forst arbeiten sie sperren den Waldweg 5 Minuten später kommt die penetrante Rentner- Wandergruppe einfach durchgelaufen

- Schießen sie auf einer Treibjagd 5 Rehe freut sich der Forstamsleiter und ist ihr bester freund, ein Jäger der die Tradition schätz wird sie dafür nur müde belächeln.


- Nicht mal hier unter uns Jägern Klappt es sie lesen ein Forumsbeitrag der eine Jäger zieht über den Anderen her wirft ihm Sachen vor, kritisiert ihn in seiner Leistung in seinem vorhaben wie auch immer.


Egal wo sie hin schauen es fehlt das miteinander !!!!
Wie soll so eine Wahre, Optimale Strecke zustande kommen ?!? mit der wir Jäger sowohl auch das Forstamt leben können ???



Aber warum erwarte ich Verständnis und Fachwissen von einem Normalen Bürger in einem Bundesland in dem wir mit Herr Bonde einen Minister für Forst und Landwirtschaft haben der mit seinem Studium zum Diplom-Verwaltungswirt mehr wie fehl am platze in einem so komplexen und speziellen Bereich wie der Forst und Landwirtschaft ist.
 

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