Zum Cäsium hatte ich vor kurzem eine heitere Unterhaltung mit unserem Chef vom Strahlenschutz.
Zur allgemeinen Beruhigung nochmals (wir hatten das Thema vor ein paar Monaten ja schonmal):
Der gesetzliche Grenzwert ist 600 Bq/kg. Dieser sollte bei weitergabe von Fleisch eingehalten werden. Allerdings: persönlich würde ich bedenkenlos Fleisch bis zu einer Belastung von 2000 Bq/kg essen.
Wenn man nämlich weiss wie der Grenzwert seinerzeit gegen den Rat sämtlicher Experten zustande kam ist man etwas gelassener:
Der Grenzwert wurde nach Tchernobyl sehr hektisch als "wir tun was" Aktion erlassen. Nach dem Motto "nur nicht vorwerfen lassen man hätte zu wenig getan" wurde der Wert, welcher von Experten für K40 bei Kleinkindern empfohlen wurde generell übernommen.
Warum kann man bei Cäsium mehr tolerieren? Nun, der Hauptunterschied liegt darin, dass das Kalium in die Knochen eingebaut wird, also auf Lange Sicht im Körper verbleibt, während Cäsium zum größten Teil sofort wieder ausgeschieden wird, d.h. wenn kein Nachschub kommt ist bald nichts mehr im Körper vorhanden. Dadurch ist Cäsium schon weit weniger problematisch als Kalium. Weiter waren die 600 Bq/Kg (was eigentlich nur für Milch empfohlen wurde und, je nach Region, auch ohne Tchernobyl erreicht werden kann) wie gesagt nur für Kleinkinder gedacht. Diese sind noch im Wachstum, so dass sich besonders viel Kalium in die Knochen einlagert und über lange Zeit wirken kann.
Daher mein Rat: natürlich bei der Abgabe alle gesetzlichen Vorgaben einhalten, aber bitte selbst nicht in Panik verfallen!
Oliver