Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Da Striegel heute mit Arbeitsbreiten bis 29 m genutzt werden und mit mehr als 10km/h den Acker kämmen, kann sich jeder denkende Mensch das Ergebnis ausmalen, da ist kein Bodenbrütergelege und kein Junghase mehr vorhanden.
Völlig unbestritten… das ist einer der großen Nachteile wie erwähnt. Physikalischer Pflanzenschutz ist aber kein Alleinstellungsmerkmal des Ökolandbaues . Wird zwar regelmäßig darauf hingewiesen, eine alternative Lösung scheint aber nicht in Sicht.

Das mit der Biodiversität ist aber (sorry) schlicht Unfug, da müssen wir unsere Jägerbrille auch mal abnehmen, wenn uns die LW da im Diskurs ernst nehmen soll…
 
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Die regelmäßige, bzw. dauernde Fütterung von Wildtieren, mit dem Ziel das Populationsniveau künstlich zu heben, obwohl der Lebensraum das gar nicht hergibt, hat für mein Verständnis mit Jagd nichts zu tun.

Guillermo

und die Konsequenz wäre dann klar formuliert welche ? alles sofort verbieten ?


Unsere heimischen Hühnervögel Fasan und Rebhühn gehören ( neben vielen anderen ) zu den grossen Verlierer im Lebensraum Feldflur u.a. durch den jahrzehntelangen Strukturwandels in der Landbewirtschaftung.

Das Zufüttern dieser Arten ( hier ja Reviergestaltung im Niederwildrevier ) ist nicht isoliert zu betrachten, sondern ist nur ein Baustein von mehreren. In deren Kombination allerdings ein sinnvoller da zielführender.

Mal etwas über den jagdlichen Tellerrand hinaus gucken macht Sinn. Was sagen also andere zum Thema Fütterung bzw warum positionieren die sich konkret wie ? Was kann man davon übertragen ?

Beispielhaft hier eine Artikel des Nabu zu dem Themenfeld.
Das Rebhuhn findet explizit Erwähung. Interessante inhaltliche Positionierung wenngleich man der Niederwildjagd natürlich vollständig feindlich gesonnen ist.
Die argumentativen Gemeinsamkeiten sind jedenfalls offenkundig.


Hinsichtlich des Zusammenspiels der relevanten Faktoren kann ich den unten verlinkten Beitrag von Jagues Hicter exemplarisch zum Rehhuhn nur empfehlen, der als Landwirt und Jäger nicht nur ein bemerkenswerter Visionär war, sondern auf eigener Scholle ganz praktisch und hart belegt geliefert hat. Ich denke in diesem grundsätzlichen Kontext ist auch die Komponente Fütterung nachvollziehbar und zukunftsfähig kommunizierbar. Insofern hielte ich es für geboten Deine kategorische Position einmal ganz sachlich zu reflextieren.

https://m.youtube.com/watch?v=AxBACSg1rsU

sowas wie auf dem Bild ist explizit natürlich nicht gemeint. Leider wird die Fütterung aber oft eben nur gezielt bzw ideologisch missbraucht.

80078671.jpg
 
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ich schrieb nichts über/von Biodiversität ☝️
War nicht auf dich bezogen, sondern auf die generelle Vermischung des Begriffes, alles gut 👍

Sollte auch niemanden angreifen oder oberschlau korrigieren. War mehr eine Bitte, hier exakter zu differenzieren. Wir Jäger wollen ja im Diskurs mit Externen ernst genommen werden bezüglich unserer Standpunkte (das mit dem Striegel ist zurecht einer davon).

Wir haben hier eben meist eine sehr eingeschränkte subjektive Wahrnehmung was das Thema angeht.
 
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Wir haben hier eben meist eine sehr eingeschränkte subjektive Wahrnehmung was das Thema angeht.
Das hat jede Seite die da mitmischt/diskutiert. Für mich ist dabei immer ausschlaggebend, dass alle Seiten die Anliegen und Motivationen der anderen Seite verstehen, sonst findet man keinen Konsens. Leider fehlt es oft am Willen zur gegenseitigen Akzeptanz......
 
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Mal ein kurzes Update zur Steckholzvermehrung. Bevor sich jemand die Zähne über irgendwelche Arten ausputzt, bin Europäer, das kann überall gewesen sein wo ich sie gesteckt habe... :p
Gleich das das Negative vorweg: Die Hartriegel, sowohl einheimisch als auch rot und gelb sehen aus wie das bittere Leiden. Dabei hätte ich mir da am wenigsten gedacht.
Sogar der Liguster bemüht sich...
IMG_5608.jpg
Wolliger Schneeball auch....
IMG_5610.jpg
Forsythien und die versch. Spiräen stehen sehr gut da..
Bei den Weiden 100 % Anwachserfolg, naja der Bock holt sich seinen Teil..
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Im Biberteich wuchern die Mandelweiden, unbeäst....
IMG_5607.jpg
 
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Mal ein kurzes Update zur Steckholzvermehrung. Bevor sich jemand die Zähne über irgendwelche Arten ausputzt, bin Europäer, das kann überall gewesen sein wo ich sie gesteckt habe... :p
Gleich das das Negative vorweg: Die Hartriegel, sowohl einheimisch als auch rot und gelb sehen aus wie das bittere Leiden. Dabei hätte ich mir da am wenigsten gedacht.
Sogar der Liguster bemüht sich...
Anhang anzeigen 256692
Wolliger Schneeball auch....
Anhang anzeigen 256693
Forsythien und die versch. Spiräen stehen sehr gut da..
Bei den Weiden 100 % Anwachserfolg, naja der Bock holt sich seinen Teil..
Anhang anzeigen 256690
Im Biberteich wuchern die Mandelweiden, unbeäst....
Anhang anzeigen 256691
Sehr schön!

Für was bringst du Forsythien ein?
Die haben doch keinen Mehrwert? Oder bin ich falsch informiert. Ähnlich Flieder.
 
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Sehr schön!

Für was bringst du Forsythien ein?
Die haben doch keinen Mehrwert? Oder bin ich falsch informiert. Ähnlich Flieder.
Nur Farbtupfer, aber von der Deckung her sind sie nicht schlecht wenn sie in Trupps gepflanzt werden. In CZ wird auf den Autobahninseln alles mögliche gepflanzt, da sieht man was die fremdländ. Arten als Deckung leisten. Ist dort zwar vermutlich kein Wild drin, aber man will den Pflegeaufwand gering halten, meist Reinkulturen mit Roten oder Gelben Hartriegel, Fasanenspiräen, neuerdings die Zwergpurpurweide, auch Schneebeere, Kolbenspiere, Liguster die dann periodisch auf den Stock gesetzt werden.
Flieder ist im Gegensatz zur Forsythie deutlich schlechter was die Deckung angeht...
Auf den frisch zurückgeschnittenen Flächen lassen sich sehr starke Steckhölzer gewinnen.
Wo bekommt man einjähr. Ligustersteckhölzer mit einer Länge von 1 m +
 
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und die Konsequenz wäre dann klar formuliert welche ? alles sofort verbieten ?


Unsere heimischen Hühnervögel Fasan und Rebhühn gehören ( neben vielen anderen ) zu den grossen Verlierer im Lebensraum Feldflur u.a. durch den jahrzehntelangen Strukturwandels in der Landbewirtschaftung.

Das Zufüttern dieser Arten ( hier ja Reviergestaltung im Niederwildrevier ) ist nicht isoliert zu betrachten, sondern ist nur ein Baustein von mehreren. In deren Kombination allerdings ein sinnvoller da zielführender.

Mal etwas über den jagdlichen Tellerrand hinaus gucken macht Sinn. Was sagen also andere zum Thema Fütterung bzw warum positionieren die sich konkret wie ? Was kann man davon übertragen ?

Beispielhaft hier eine Artikel des Nabu zu dem Themenfeld.
Das Rebhuhn findet explizit Erwähung. Interessante inhaltliche Positionierung wenngleich man der Niederwildjagd natürlich vollständig feindlich gesonnen ist.
Die argumentativen Gemeinsamkeiten sind jedenfalls offenkundig.


Hinsichtlich des Zusammenspiels der relevanten Faktoren kann ich den unten verlinkten Beitrag von Jagues Hicter exemplarisch zum Rehhuhn nur empfehlen, der als Landwirt und Jäger nicht nur ein bemerkenswerter Visionär war, sondern auf eigener Scholle ganz praktisch und hart belegt geliefert hat. Ich denke in diesem grundsätzlichen Kontext ist auch die Komponente Fütterung nachvollziehbar und zukunftsfähig kommunizierbar. Insofern hielte ich es für geboten Deine kategorische Position einmal ganz sachlich zu reflextieren.

https://m.youtube.com/watch?v=AxBACSg1rsU

sowas wie auf dem Bild ist explizit natürlich nicht gemeint. Leider wird die Fütterung aber oft eben nur gezielt bzw ideologisch missbraucht.

Anhang anzeigen 256583

Die Konsequenz wäre Wild auch als Wild zu behandeln.

Wenn eine Tierart in einem Lebensraum ohne regelmäßiges füttern nicht existieren kann, ist das für mich Tierhaltung im Freiland.

Die einzig waidgerechte Zielsetzung ist am Lebensraum zu arbeiten.

Guillermo
 
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Ja, wir haben es jetzt ein paar mal gelesen.
Danke für die Hinweise.

Ich werde trotzdem weiterhin füttern und Raubwild bejagen.
Es bringt halt was.

Von Jahr zu Jahr mehr Hühner und Fasanen.
Gut, die Hasen sind eher stabil, tendenziell werden es aber auch mehr.
Aufgrund der mangelnden Deckung nimmt die Dichte zwar über Winter etwas ab, im Frühjahr sieht es aber gut aus.

Wenn ich kann, versuche ich auch am Revier zu schrauben aber das geht nur schwer.
So nehme ich zumindest die Parameter in die Hand, welche ich habe.
Der Erfolg ermuntert mich!
 
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Entschuldige, wenn ich auf eine Frage antworte, die mir gestellt wurde.

Wenn Alle versuchen würden auch „am Revier zu schrauben“ wäre schon viel gewonnen. Dann hätten wenigstens Alle das wesentliche Problem und das wesentliche Ziel im Auge.

Guillermo
 
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Die einzig waidgerechte Zielsetzung ist am Lebensraum zu arbeiten.

Guillermo

Du meinst also, dass man lieber zuschauen soll wie Arten regional aussterben, anstatt ein paar Futtereimer aufzustellen?!

Anscheinend hast du entweder das finanzielle Kapital um Ackerflächen zu kaufen/pachten und wildtierfreundlich zu gestalten oder aber die jäger- und wildtierfreundlichsten Landwirte Deutschlands.

Schön, wenn es so ist. Bringt aber allen anderen Machern nix, die diese Möglichkeiten nicht haben.
 
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Ich denke wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte. Für mich heißt es immer an allen Stellschrauben zu drehen, nicht irgendwelche anstatt......

Wenn ich in schneearmen Wintern füttere, dann nicht um das Verhungern zu verhindern, sondern ich muss eine in Schieflage befindliche Artenschutzpolitik zum Wohl des Wildes einfach versuchen zu korrigieren. Wenn pro10 ha Winterraps 5 Bussarde sitzen, dann können wir die Bauern mit dem Pferdepflug aufs Feld schicken, das packt kein Rebhuhn. Also Füttern in der Deckung!

Es stellt sich die Frage, was kann man tatsächlich in Sachen Lebensraum tun? Da machen es sich natürlich manche sehr einfach. Die Grenzen sind da fließend. Natürlich ist es einfacher Futtereimer auszuhängen als Landwirte zu überzeugen. Der eine kann es, der andere nicht.

Überzeugungsarbeit zu leisten liegt nicht jeden. Unsere Gesellschaft ist mehr auf Selbstdarstellung und täglich neue Profilbilder auf FB spezialisiert. Damit überzeugt man aber keinen Bauern und das ist auch gut so.

Wir hatten hier mal einen Berliner Feuerwehrmann i.R. der hatte ein Revier gepachtet. Nun hat es ein Preusse hier nicht einfach und er hat sicher auf dem Level - 20 angefangen. Aber er konnte mit den Leuten umgehen. Ruckzuck entstanden auf einmal Buntbrachen, die es ein Revier weiter nicht gab. Wenn ich sah was er in kurzer Zeit schaffte, dann blickte ich ehrfurchtsvoll zu Boden.

Mit dem ständigen "auf die Brust trommeln" kommt man auf Dauer nicht weit.
 
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Ich muss aber mal etwas dem Flieder bestehen, da der hier etwas schlecht wegkam.
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Bei uns macht der sich prächtig und mit etwas knicken hier und da entsteht eine tolle Deckung. Im Herbst/Winter steckt der voll mit Fasanen. Wird dabei aber nicht zu hoch und bietet keine Anwarten.
 

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