Schadwild und Jagdethik

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Schadwild und Jagdethik
:unsure:Ich kenne kein Schadwild der Ausdruck widerstrebt mir.
.
Philosophische Disziplin oder einzelne Lehre, die das sittliche Verhalten des Menschen zum Gegenstand hat; Sittenlehre, Moralphilosophie
"Probleme der Ethik"

Ich dachte immer Jagd wäre Handwerk und die nachhaltige Bewirtschaftung von Wildtieren.
Wer SW reduzieren will kommt um die Erlegung von "leit" Bachen nicht drum herum.
Übrigens Frischlinge kommen sehr gut auch ohne Bache zurecht, wenn die Streifen weg sind.
Ohne intelligente Führung einer Rotte durch erfahrene Bachen erleichtert sich die Bejagung erheblich und wir kommen dem Ziel einer Bestandsreduktion näher. Das ist leider nicht über den Frichlingsabschuß zu realisieren.
Alles andere ist wieder Vermenschlichung sowas gibt es in der Natur nicht.
Wir Jäger sollten aufhören es uns zur Aufgabe zu machen den Frischlingen eine schöne Kindheit im Schoße ihrer Mutter und den Tanten zu gewährleisten.
Auch Rehkitze kommen ab November bestens allein zurecht und auch hier kann ich denn Bestand nur reduzieren in dem Ricken als Zuwachsträger erlegt werden.
Letztlich sollten wir da Jagdlich etwas Ziel orientierter rangehen wir tun dem Wild mit überhöhten beständen auch keinen gefallen in unserer Kulturlandschaft.
 
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Eigentlich gefällt Dir ja nur nicht, dass Dir einer den Spiegel vorgehalten hat.
Das Threadthema ist jedenfalls nicht "einfach 'Bumm' machen". Der Abschuss von weiblichem Wild ist immer mit besonderer Vorsicht zu handhaben - und das wurde auch nicht in Frage gestellt.
Es geht um den richtigen Zeitpunkt. Und darum ob man einer Leitbache mehr als nur den "zunftüblichen und gesetzlich festgelegten 'Mutterschutz' " gewähren muss.

Ich empfehle Dir, als Saujäger mit Anspruch, dazu gerne ein altes (und immer noch neu aufgelegtes) Buch über/zur Bejagung des Schwarzwilds als Lektüre.
Es hat nur einen Haken für die heutigen Schubladendenker: Das Wort Leitbache kommt darin nicht vor. :rolleyes:

Wer hält mir denn wo einen Spiegel vor????
Nach meiner Meinung sollte man bei der Leitbache halt mehr als den Muttertierschutz beachten und in diesem Tröt wurde halt auch darüber geschrubbt, selbige bewusst aus der Rotte zu erlegen. Das ist für mich nicht vertretbar.

Ich denke dabei auch nicht in Schubladen, sondern versuche meine grundsätzliche Haltung nicht durch andere, gerade vermeintlich passende Rechtfertigungen zu unterlaufen oder mir Fehlverhalten schön zu reden. Das Fehler passieren können ist selbstverständlich, aber hier ging es um vorsätzliches Handeln

Welches Buch meinst DU konkret? Habe ein paar hier liegen, aber bin gerne bereit mich durch weitere Lektüre zu bilden.

Es ist aber schon ein wenig verwirrend, wenn einerseits immer mehr auf die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft verwiesen wird und andererseits die "alten Schinken" empfohlen werden. ;)

wipi
 
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Letztlich sollten wir da Jagdlich etwas Ziel orientierter rangehen wir tun dem Wild mit überhöhten beständen auch keinen gefallen in unserer Kulturlandschaft.

Auch wenn dir Begrifflichkeiten nicht gefallen, das was du tust ist Schädlingsbekämpfung.
 
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„Wald vor Wild“ ist Schädlingsbekämpfung.

Drückjagden sind Schädlingsbekämpfung, besonders wenn auch anderes Wild als SW offen ist.
 
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Auch wenn dir Begrifflichkeiten nicht gefallen, das was du tust ist Schädlingsbekämpfung.
Wenn Schwarzwild zu !Schaden! geht und Wild!schaden! verursacht, dann ist es in diesem Zusammenhang als Schädling zu betrachten. Im weiteren Sinne kannst Du dann auch von Schädlingsbekämpfung sprechen - ja!
Mir scheint - nein vielmehr bin ich mir sicher - das du keine eigene Erfahrung damit hast was es bedeutet, wenn nicht nur eine Rotte, bestehend aus 40 und mehr Stücken, Nacht für Nacht die Feldfluren und Wiesen aufsucht! Ich glaube Du weißt nicht wie es ist, wenn man hunderte von Hektar Raps- und Maisschläge im Revier hat und wie schwierig sich demzufolge die Bejagung gestaltet. Ich denke in Deiner Jagd ist Schwarzwild nur eine willkommene Abwechslung und Du freust dich über jedes Stück was Du im Anblick hast. Weidmannsheil!

PS: Ich zitiere mich gern noch einmal selbst!
Ich dachte mir, dass so etwas in Deiner anscheinend heilen Welt und Deinem in allen Belangen perfekten Umfeld nicht vorkommt.
 
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Schadwild und Jagdethik
:unsure:Ich kenne kein Schadwild der Ausdruck widerstrebt mir.
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Philosophische Disziplin oder einzelne Lehre, die das sittliche Verhalten des Menschen zum Gegenstand hat; Sittenlehre, Moralphilosophie
"Probleme der Ethik"


Auch Rehkitze kommen ab November bestens allein zurecht und auch hier kann ich denn Bestand nur reduzieren in dem Ricken als Zuwachsträger erlegt werden.

Warum hat es dann die Evolution so eingerichtet, dass die Kitze ein Jahr geführt werden? Selten so nen Sch... gelesen....
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Auch wenn dir Begrifflichkeiten nicht gefallen, das was du tust ist Schädlingsbekämpfung.
Das magst du so beurteilen.
Für mich ist es eine längst überfällige Anpassung der Bestände an den Lebensraum und eine natürliches reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen.
Deine Art zu jagen ist nun mal leider nicht geeignet die Bestände an den Lebensraum Kulturlandschaft anzupassen.
Aber gut das Problem der steigenden Wildtierbestände löst die Natur dann, wenn Jäger wie du gescheitert sind selbst.
Dann hoffen wir mal das die ASP auch die "Leit"Bachen schont.
Die Ausbreitung der ASP ist ein Ergebnis nicht angepasster Bestände.
Die SW Bestände kennen nur eine Richtung nach oben das nenne ich mal gute Hege mit dem Ergebnis das jetzt 80% der bestände elendig verrecken.
Kannst stolz drauf sein.
 
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Das magst du so beurteilen.
Für mich ist es eine längst überfällige Anpassung der Bestände an den Lebensraum und eine natürliches reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen.
Deine Art zu jagen ist nun mal leider nicht geeignet die Bestände an den Lebensraum Kulturlandschaft anzupassen.
Aber gut das Problem der steigenden Wildtierbestände löst die Natur dann, wenn Jäger wie du gescheitert sind selbst.
Dann hoffen wir mal das die ASP auch die "Leit"Bachen schont.
Die Ausbreitung der ASP ist ein Ergebnis nicht angepasster Bestände.
Die SW Bestände kennen nur eine Richtung nach oben das nenne ich mal gute Hege mit dem Ergebnis das jetzt 80% der bestände elendig verrecken.
Kannst stolz drauf sein.

Bei allem Respekt sind Deine Schlußfolgerungen falsch.
Die Ausbreitung der ASP hat in Deutschland nix mit den Bestandshöhen zu schaffen. Die steigenden SW Bestände haben ihren Ursprung auch ganz sicher nicht in der Hege, sondern in den Veränderungen in ihrem Lebensraum.
Unabhängig davon ist es aber selbstverständlich eine Herausforderung der Jägerschaft sich diesem Problem zu stellen. Dazu haben wir aber bereits Mittel an der Hand, die aber leider von einigen Revierverantwortlichen nicht gesehen werden (wollen). Durch die Einführung der NZT in einigen Bundesländern und der wohl kommenden Nutzungsmöglichkeit in der gesamten Republik ist ein weiteres Mittel verfügbar.
Erfolge sind ganz sicher nicht von der Erlegung der (Leit)Bachen abhängig.

wipi
 
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Unabhängig davon ist es aber selbstverständlich eine Herausforderung der Jägerschaft sich diesem Problem zu stellen. Dazu haben wir aber bereits Mittel an der Hand, die aber leider von einigen Revierverantwortlichen nicht gesehen werden (wollen). Durch die Einführung der NZT in einigen Bundesländern und der wohl kommenden Nutzungsmöglichkeit in der gesamten Republik ist ein weiteres Mittel verfügbar.
Erfolge sind ganz sicher nicht von der Erlegung der (Leit)Bachen abhängig.
Du solltest in Deiner Betrachtung aber bitte berücksichtigen, dass ein Großteil der Jägerschaft auch noch ein Berufs- und Familienleben hat und sich - trotz vorhandener Technik - nicht 24/7 um die "Schädlingsbekämpfung" ;) kümmern kann. Es ist und bleibt schwierig (zumindest in meinem jagdlichen Umfeld): dem Schwarzwild zugunsten veränderte landwirtschaftliche Bedingungen, ein Mastjahr nach dem anderen, milde Winter. Auch wenn es moralisch verwerflich ist: ich glaube der ein oder andere sehnt sich nach der Zeit nach der ASP (oder vielleicht doch nur nach ein paar harten Wintern und wenig Mast) - denn aufhalten werden wir sie nicht . ;)
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Die steigenden SW Bestände haben ihren Ursprung auch ganz sicher nicht in der Hege, sondern in den Veränderungen in ihrem Lebensraum.
Ein guter Jäger ist in der Lage sich den veränderten Bedingungen anzupassen und darauf zu reagieren, wer meint aber heute noch wie vor 50 Jahren Jagen zu können der wird sich natürlich über völlig überhöhte Wildbestände immer aufs neu wundern und die schuld dafür bei den anderen suchen.;)
 
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Du solltest in Deiner Betrachtung aber bitte berücksichtigen, dass ein Großteil der Jägerschaft auch noch ein Berufs- und Familienleben hat und sich - trotz vorhandener Technik - nicht 24/7 um die "Schädlingsbekämpfung" ;) kümmern kann. Es ist und bleibt schwierig (zumindest in meinem jagdlichen Umfeld): dem Schwarzwild zugunsten veränderte landwirtschaftliche Bedingungen, ein Mastjahr nach dem anderen, milde Winter. Auch wenn es moralisch verwerflich ist: ich glaube der ein oder andere sehnt sich nach der Zeit nach der ASP (oder vielleicht doch nur nach ein paar harten Wintern und wenig Mast) - denn aufhalten werden wir sie nicht . ;)

Es ist so, dass die aufgezählten Veränderungen der letzten Jahrzehnte zur Erhöhung der Bestände maßgeblich beigetragen haben.
Wenn ich den "Tenor" Deines Beitrages richtig verstehe, rechfertigt die nicht vorhandene Zeit des Jägers den Abschuss der Leitbache :oops: Das ist bisher die schlechteste Argumentation, die mir untergekommen ist.

wipi
 

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