[Niedersachsen] Schafe in Revier, was kann man (dagegen) tun?

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Die Heide entstand weil man den Wald abhacken ließ. Angeblich brauchte die Hanse das Holz, auf heutige Zeit übertragen ein Skandal, man muss nur ein paar Hundert Jahre warten und es wird Kultur draus.
Gleiches in den Alpen, die Almwirtschaft verhindert den Bergwald. Aber "Kultur".
Vor 2000 Jahren, als die Römer hier durcmarschierten stand der Wald bis auf ein paar wenige Lücken von der Nordsee bis zu den Alpen, das ist Natur in Mitteleuropa.
 
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Die Heide entstand weil man den Wald abhacken ließ. Angeblich brauchte die Hanse das Holz, auf heutige Zeit übertragen ein Skandal, man muss nur ein paar Hundert Jahre warten und es wird Kultur draus.
Gleiches in den Alpen, die Almwirtschaft verhindert den Bergwald. Aber "Kultur".
Vor 2000 Jahren, als die Römer hier durcmarschierten stand der Wald bis auf ein paar wenige Lücken von der Nordsee bis zu den Alpen, das ist Natur in Mitteleuropa.
Nach der Eiszeit, mit dem Rückzug der Gletscher in Europa, ..... Tundra, ......

"Die Vegetation auf der Erde änderte sich der Klimaveränderung entsprechend. Weite Gebiete des nicht von Eis bedeckten Landes wurden zu Steppe und Tundra, (Kälte-)Wüsten und Grasland. Die Waldgebiete und auch die tropischen Regenwälder gingen zurück."

" Im mitteleuropäischen Raum ist der Rothirsch eines der größten freilebenden Wildtiere. Er kommt hier fast nur noch in Waldbiotopen vor. Ursprünglich handelt es sich beim Rothirsch jedoch um eine Tierart offener und halboffener Landschaften."

Ist immer nur eine Frage wie weit man zurück Landschaft beurteilen will. Aber das kann ja jeder selbst recherchieren.
 
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Aber eine Rückkehr zur "vollen" Natur wird es eben nicht mehr geben, zumindest nicht solange Menschen leben. Hat den einfachen Hintergrund in einem psychologischen Problem welches den Menschen, aber ganz im besonderen den Deutschen, betrifft.

Es geht bei einer Umnutzung nicht um ein "Zurück zur Natur", sondern den Ersatz einer Kulturform durch eine andere. Dass die "alte" einen Denkmalstatus haben kann ist klar, aber wir erhalten auch keine Harzungsbestände, Waldweiden etc. in einem Umfang wie die Heiden. Sicher, die haben enorme Bedeutung für den Tourismus, aber auch das kann man gegenrechnen.
 
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Ich würde da wie schon vorher empfohlen mal die Kirche im Dorf lassen. Die Grundstückseigentümer kommen mit der Beweidung evt. auch einer nötigen Ernteverpflichtung für irgendwelche Grünlandprogramme nach. Sei froh das die Flächen beweidet werden und nicht gemäht. Zumindest bei uns ist dass so das der (Wander)schäfer jede Fläche auch nur 2-7 Tage je nach Größe beweidet. Die haben es doch mit dem Wolf eh schwer genug. Wenn mir da als Landwirt dann noch ein Jagdpächter kommt mit Rehwildbejagung nicht mehr möglich weil da mal eine Woche Schafe stehen, würde ich mich eher Wundern. Also als Tipp, such das freundliche Gespräch und vielleicht kommt er ja nächstes Jahr später, oder in anderer (und gewünschter) Reihenfolge.
 
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Es geht bei einer Umnutzung nicht um ein "Zurück zur Natur", sondern den Ersatz einer Kulturform durch eine andere. Dass die "alte" einen Denkmalstatus haben kann ist klar, aber wir erhalten auch keine Harzungsbestände, Waldweiden etc. in einem Umfang wie die Heiden. Sicher, die haben enorme Bedeutung für den Tourismus, aber auch das kann man gegenrechnen.

Das ist Deine, und auch meine Ansicht.

Aber Du weißt auch, das unter einigen der Entscheidungsträger heute und in Zukunft unverbesserliche Naturromantiker sind - die sich wie kleine Kinder nicht beirren lassen Ihren Unsinn umzusetzen. Auch über den Köpfen von Fachleuten hinweg.

Teilweise auch um einer zu einem nicht unerheblich von der Natur entrückten und von der Urproduktion vollkommen abgehobenen Bevölkerung gefällig zu sein.

Auch in dem Wissen, dass dieses die Zukunft dieses Landes vollends gegen die Wand fahren lassen wird.

Bei aller Liebe zum ökologischen Gedanken, die Nachhaltigkeit ist wichtiger als ein kurzfristiges politisches Ziel... siehe die Fehlleistungen welche die Umweltschutzverbände geleistet haben. Die sind Legion.
 
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Gegenfrage: warum "muss" man diese Kulturlandschaft erhalten? Landnutzung entwickelt sich fort und die Ansprüche der Gesellschaft wandeln sich. Früher hat man die Heideregionen ausgeplündert, so sind die entstanden. Heute wäre es aus verschiedenen Gründen sinnvoll, die wieder zuwachsen zu lassen. Ob diese Gründe sich gegen die zum Offenhalten durchsetzen kann sich auch kurzfristig ändern.
Ganz einfach, weil sich das Artenspektrum verschoben hat, und der Ausgangspunkt nicht mehr zu erreichen ist, das entstandene allerdings oft schützenswert im Sinne des Artenschutzes ist.
 
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Lustig. Ihr habt wohl alle keine Wölfe in euren Revieren.
Hier in Brandenburg stehen wir nämlich Seite an Seite mit jedem noch so kleinen Schäfer. Wir veranstalten gemeinsame Feuer-Nachtwachen und bringen jedes gerissene Schaf in die Zeitung. Selbstverständlich sind wir auch immer für eine öffentliche Stellungnahme bereit.
Wir sind jetzt ganz, ganz dicke Freunde und laden jeden Schäfer gerne auf unsere Wiesen ein.
 
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Deichschutz und -unterhaltung ist eine Sache, Kulturlandschaftspflege in z.B. Heidegebieten etwas anderes. Wenn man die Heiden anders nutzen will (oder muss), dann erfolgt eben eine Umnutzung. Das muss nicht dirigistisch sein, sondern kann über Umgestaltung der Fördersysteme o.ä. gehen. Und gerade da muss sich die Gesellschaft laufend fragen, wofür z.B. Förderung gezahlt wird und wofür nicht. Vor 20 Jahren gab es eine Aufforstungsprämie, dann die Biogasförderung, mit allen bekannten Folgen. Und das wird sich in den nächsten Jahren auch wieder ändern.

Alles richtig,
auch die Ansprüche der Gesellschaft an die Form einer Landnutzung sind im ständigen Fluss und kein statischer Vertrag über Jahrzehnte.
Ich wiederhole mich da gerne, genau dies wird und darf auch die Forstfraktion aktuell und in naher Zukunft m eigenem Leib erfahren, nach dem Motto:
"von der Forstuniform zum Ranger - Käppie".
Auch bei der Ausrichtung, Beurteilung und Akzeptanz der Forst-Wirtschaft findet ein ja nun aktuell ein massiver Paradigmenwechsel in der Gesellschaft und damit auch in der Politik statt, welche diese gesellschaftlichen Strömungen schnell aufsaugt und auch programmatisch umsetzt.
Aus meiner Wahrnehmung heraus bahnt sich doch aktuell in vielen Bereichen eben auch eine Umnutzung vom wirtschaftlich orientiertem Forst hin zum "Bürger-Wald a la Peter Wohlleben" an!
Im gleichen Atemzug werden sich die alten und liebgewonnenen Strukturen in der Forstwirtschaft/Verwaltung auch schnell ändern und alte Zöpfe werden abgeschnitten werden müssen;
durch die aktuell schwierige Situation unserer Wälder hat sich die zeitnahe Umsetzung nur etwas verzögert, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Ich höre schon die lauten , aber vergeblichen Aufschreie der hier vertretenen Forst-Protagonisten!
Ich persönlich hatte gerade erst wieder eine derartige "forst - und landwirtschaftschaftliche Nahtoderfahrung" bei einer Besprechung auf höherer Ebene;
ich bekomme bei den Vorstellungen einiger an den entsprechenden Hebeln in der Politik da regelmäßig Alpträume!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Lustig. Ihr habt wohl alle keine Wölfe in euren Revieren.
Hier in Brandenburg stehen wir nämlich Seite an Seite mit jedem noch so kleinen Schäfer. Wir veranstalten gemeinsame Feuer-Nachtwachen und bringen jedes gerissene Schaf in die Zeitung. Selbstverständlich sind wir auch immer für eine öffentliche Stellungnahme bereit.
Wir sind jetzt ganz, ganz dicke Freunde und laden jeden Schäfer gerne auf unsere Wiesen ein.

Das ist vorbildlich, und sollte mal zumindest einigen einen positiven Denkanstoß geben.

Auch wir hier unterstützen unsere Schäfer, sowohl als Landwirte, aber auch als Jäger. Diese ganzen Legenden sind schon eine Krux, aber leider was sich einmal an Dummheit in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat, bleibt so hartnäckig drin kleben wie ein Kaugummi am Florteppich.

Hängt leider aber auch vielfach damit zusammen, dass Leute aus großen Gemeinden die nicht nah an der Landwirtschaft leben und arbeiten, oder eben Menschen aus der Stadt, keinerlei Bezug mehr dazu haben. Darum müssen die irgendwas "Erfinden" was in deren Weltbild passt, und heutzutage gibt sich keiner mehr die Blöße seine Unwissenheit publik zu machen.

Leider, denn das Problem hast Du auch schon in der Ausbildung. Und so pflanzt sich Inkompetenz fort, durch die ganze Bevölkerung.
 
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Gibt eben solche und solche.

Ein anderer Schäfer hat - bevor er weiter zog - seine Herde schnell noch mal auf meinen Wildacker mit Winteräsung geschickt. Da war dann nichts mehr für den Winter.
 
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Auch wenn die Beunruhigung durchaus deutlich ein paar Tage und Nächte zu spüren ist:
Eine von Schafen beweidete Fläche entspannt mich deutlich mehr als eine mit Maisanbau.....kann man also auch positiv sehen (ja, auch wenn die Böden anders sind)
Und der Schäfer baut seine Zäune wenigstens wieder ab, wenn es weitergeht.
 
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Ich gebe @cast ja ungern recht, aber ohne Heidschnucken wäre es Wald. Aber die Heide gibt‘s eben schon seit Jahrhunderten und das ist auch gut so. Die Heidschnuckenhalter muss man unterstützen, die sind eh am ko... rückwärtsessen.
Warum?
Nach der Eiszeit, mit dem Rückzug der Gletscher in Europa, ..... Tundra, ......

"Die Vegetation auf der Erde änderte sich der Klimaveränderung entsprechend. Weite Gebiete des nicht von Eis bedeckten Landes wurden zu Steppe und Tundra, (Kälte-)Wüsten und Grasland. Die Waldgebiete und auch die tropischen Regenwälder gingen zurück."

" Im mitteleuropäischen Raum ist der Rothirsch eines der größten freilebenden Wildtiere. Er kommt hier fast nur noch in Waldbiotopen vor. Ursprünglich handelt es sich beim Rothirsch jedoch um eine Tierart offener und halboffener Landschaften."

Ist immer nur eine Frage wie weit man zurück Landschaft beurteilen will. Aber das kann ja jeder selbst recherchieren.
Wenn eine Eiszeit ausbricht und Tundra entsteht ist das natürlich, wird der Wald abgehackt und Schafe verhindern die Bewaldung ist das künstlich.
Ganz einfach, weil sich das Artenspektrum verschoben hat, und der Ausgangspunkt nicht mehr zu erreichen ist, das entstandene allerdings oft schützenswert im Sinne des Artenschutzes ist.
Da ist gar nichts schützenswert und natürlich könnte man den Ursprungszustand wieder herstellen, einfach keine Forst oder Landwirtschaft, dauert nur ein bisschen.
Siehe Tundra und Entwicklung zum Mitteleuropäischen Wald. Eine Frage des Klimas und der Zeit.
Lustig. Ihr habt wohl alle keine Wölfe in euren Revieren.
Hier in Brandenburg stehen wir nämlich Seite an Seite mit jedem noch so kleinen Schäfer. Wir veranstalten gemeinsame Feuer-Nachtwachen und bringen jedes gerissene Schaf in die Zeitung. Selbstverständlich sind wir auch immer für eine öffentliche Stellungnahme bereit.
Wir sind jetzt ganz, ganz dicke Freunde und laden jeden Schäfer gerne auf unsere Wiesen ein.
Und zu was, Schäfer werden missbraucht für unsinnige Forderungen?
Kauft ihr ihm wenigstens auch die Wolle ab, die nur ein Abfallprodukt darstellt?
Schäferei lohnt hierzulande nur noch, wenn überhaupt, durch Masse und genügend Aufträge zur sog Landschaftspflege, ansonsten würde jeder Schäfer drauflegen.
Also zum Großteil Subventionen.
 
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Gibt eben solche und solche.

Ein anderer Schäfer hat - bevor er weiter zog - seine Herde schnell noch mal auf meinen Wildacker mit Winteräsung geschickt. Da war dann nichts mehr für den Winter.

Die gibt es in jeder Gruppe, berufsgruppenunabhängig...

Wir hatten hier auch einen Jäger der durch den Winterweizen in der Marsch im Februar gefahren ist, und 25 cm tiefe Furchen gefahren hat, weil er meinte 30 m seien zu weit um einen Überläufer zu bergen - oder er eben befürchtete, dass seine Gummistiefel nicht hoch genug wären für den weichen Boden.

Ein anderer hat einen Hochsitz da aufgestellt wo ein Überweg war, so dicht daran, das man kaum mit dem Pflug oder dem Grubber dran vorbei kam. Hat beim Verpächter zu einem massiven Donnerwetter geführt und letztendlich zu einem Zerwürfnis mit den Jagdgenossen, die die Pacht vorzeitig über den juristischen Weg beendet haben, weil dieses nicht das einzige Vorkommnis war.

Aber man soll und darf nicht immer allen anderen Vorwerfen was eine vielleicht nicht einmal Handvoll von Personen aus einem gewissen Kreis heraus an Fehlleistungen erbracht haben. Das sind Anekdoten, nichts anderes - man erinnert sich daran, lächelt und wundert sich wer nun dieses Kreuz zu tragen hat, vielleicht nicht einmal mehr das.
 
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