da verstehts du was falsch. Ein "Kirrdödel" ist kein Jagdscheinaspirant der im zuge seines Lehrprinzenjahres die Kirrungen kontrolliert und gegebenenfalls wieder neu bestückt, sondern einer, der bereits die Jägerprüfung erfolgreich abgelegt und den Jagdschein gelöst hat. Dann hat er sich, seinen finanz. Möglichkeiten nach, eine praxistaugl. Jagdausrüstung inkl. Bekleidung und sogar ein passendes KfZ (inkl. Anhänger) zugelegt und hofft nun, im Gegenzug zu denen von ihm abgeleisteteten Revierarbeiten und damit verbundener Freizeitopferung, auch Jagdmöglichkeiten im betr. Revier zu bekommen.
Aber weit gefehlt. Der/die Pächter haben da "ihre" Leute, meist welche die für Revierarbeiten weder geeigent noch gewillt sind, aber aus irgendwelchen Gründen (verwandschaftl., gesellschaftl., geschäftl.) mit ihm/ihnen verbandelt sind und außer für die kurz- oder mittelfristige Schußabgabe auf Trophäenträger sonst keinen Sinn für die Jagd und ihr Drumherum haben.
Dem Jagdhelfer werden allensfalls mal ein/zwei Frichlinge/ÜL bis 40kg pro Quartal oder gar Jagdjahr zugesichert und wenn er ganz, ganz lieb und bitte macht, auch mal einen Knopfbock.
Ansonsten hat er gefälligst jeden Tag, mind. aber 5x die Woche, die Kirrungen zu kontrollieren und evtl. Reparaturen an Ansitzeinrichtungen zu verrichten.
Wenn´s ganz perfide läuft, darf er noch einen dicken "Hegebeitrag" an den/die Pächter leisten, denn umsonst sind ja 3 Frilis/Jahr und evtl. noch ein Knopfbock nicht.
Dieses Prozedere kann sich über Jahre (oder Jahrzehnte) hinziehen. Wer die "Ehre" hat, so ein Laufbursche zu sein, der ist ein "Kirrdödel".
Hallo Sirius, danke für die Erläuterungen zum Begriff "Kirrdödel". Dann will ich mich mal gerne korrigieren und mal so ausdrücken, daß der Jagdscheinanwärter sich beim Beschicken von Kirrungen befleißigen konnte.
Komme aber nicht umhin, mal auf deine Ausführungen einzugehen.
Wer das mit sich machen lässt, ist nicht nur doof sondern saudoof. Glaube mir, es wird nur noch ein paar Jahre dauern und die Situation wird sich ändern.
Auch wenn immer wieder gesagt wird, daß es noch nie so viele Jagdscheininhaber in diesem Land gab wie jetzt, werden bald sehr viele von diesen Jagdherren und ihresgleichen wegsterben.
Wenn ich mit meinen 55 Jahren bei uns im Hegering mal so in die Runde schaue, dann muss ich nämlich sagen, daß ich mit zu den Jüngsten zähle.
Unser Landesjagdverband erhöhte erst kürzlich seinen Mitgliedsbeitrag wegen Mitgliederschwund und das sicher nicht nur wegen Austritten.
Das Angebot an Gebrauchtwaffen ist jetzt bereits ein Spiegelbild der hoffnungslosen Überalterung der Jägerschaft. Und genau wegen solcher selbstherrlicher Jagdherren, hat auch kaum ein junger Mensch, der einigermaßen klar im Kopf ist, Interesse am Jagdschein.
Machen wir uns doch nichts vor, die Jagd ist ohnehin schon sehr teuer, aber wenn man als junger Mensch dann noch so schäbig ausgenutzt wird, wie soll denn da noch Nachwuchs gewonnen werden ? Maximal solche Pfeifen, wie die in dem besagtem Filmbeitrag, machen dann den Jagdschein, von Ausnahmen mal abgesehen, die mag es geben.
Ich sage Dir, in zehn Jahren, wird es in diesem Land anderes aussehen, mit der Anzahl der Jagdscheininhaber.
Und vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Zahl an Jagdgegnern, sollten diejenigen, die das Sagen in diesem Land in Sachen Jagd haben, es sich gründlichst überlegen, wie sie mit dem jagdlichen Nachwuchs umgehen. Mit Nachwuchsgewinnung, hat das nämlich nicht viel zu tuen.
Wenn dann nämlich die Talfahrt in Sachen Jagdscheininhaber beginnt, wird auch unser politisches Gewicht als Wähler schwinden.
Und mal abgesehen davon, viel Kameradschaft und Zusammenhalt, habe ich bei Jägern noch nicht feststellen können.
Ich bin fest davon überzeugt, daß unsere Gegner in den kommenden Jahren es sehr viel leichter haben werden ihre Forderungen durchzusetzen.
Bedanken können wir uns dann bei denen, die heute das Sagen in der Jagd haben !
Viele Grüße und Weidmannsheil !