Versuchsballon Fleischpreise

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 13565
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Kreisstadt, wir haben noch 2 Handwerksbäcker im Ort, auch nur noch 3 Schlachtereien, von denen 2 auch selbst schlachten und 1 Pferdeschlachter. Da erzählt mir ein Landwirt aus dem Bekanntenkreis, dass Er seine Brötchen vor 8 von einem Discounter holt, weil sie dann 2 Cent billiger sind, als am Rest des Tages:unsure:
Der hat 150 Ha Eigentum und bestimmt 50 Häuser und Wohnungen vermietet:sleep::sleep::sleep:
 
Registriert
10 Jan 2018
Beiträge
1.563
Es liegt leider in der Natur unseres Volkes, dass die Menschen hierzulande dem pragmatischen und gemäßigten Weg, den viele unserer europäischer Nachbarn gehen (siehe Energiepolitik, Migration/Zuwanderung, Naturschutz, Bildung, Verteidigung etc), wenig abgewinnen können und tendentiell eher der, zumindest in der Theorie, "allerbesten" oder "totalen" Lösung hinterher rennen.
Mit der Realität konfrontiert merken die Menschen dann aber, relativ zur individuellen finanziellen Belastungsgrenze oder der Einschränkung der persönlichen Freiheit früher oder später, dass sich die Sache plötzlich doch deutlich anders anfühlt bzw deutlichere Konsequenzen hätte, als man das sich in der schmeichelnden Theorie erträumt hat - und geht dann entgegen der ursprünglichen Verlautbarung, doch einen anderen Weg.

Leider führt das im schlimmsten Fall zu dem unsere Politik und Öffentlichkeit aktuell prägende und von vielen als lähmend empfundene "Hü-un-Hott" Politik. Das mag solange funktionieren, wie wir genug Geld haben, um hier ausgleichend zahlen zu können, wenn sich irgendjemand hierzulande oder auf der Welt schlecht behandelt fühlt. Gnade uns Gott, wenn das eines Tages nicht mehr möglich sein sollte...

Vielleicht wäre die Politik bei der Rückbesinnung auf ihre hoheitlichen Aufgaben des Abwehrens von Schaden von unserem Land (und der tadellosen Erfüllung derselben) gefühlt deutlich erfolgreicher als jetzt und würde sich dafür aus der Ernährung, der geschlechterspezifischen Sprache, der kulturellen Ausrichtung, der aufoktroyierten Bevölkerungszusammensetzung und vielem mehr etwas mehr raushalten.

Auch ich hätte mir ein deutliches MEHR für landwirtschaftliche Erzeuger gewünscht. Ich merke zwar, dass die Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln aktuell stark zunimmt (siehe oben) und bekomme für gutes, sauber vakuumiertes, küchenfertiges Wildbret und zB auch meinen Honig deutlich bessere Preise, als manche, die das "nur" irgendwie los werden wollen.

Aber wenn die breite Masse eben billigste Lebensmittel will, trotz bewusster Konsequenzen für die Erzeuger, dann erfordert es die Demokratisierung auch des Essens, dass man sich dieser Tatsache stellt und nicht permanet von einem Wunschdenken einiger weniger ausgeht.

Das man Alternativen anbieten und für diese werben kann und sollte ist klar - aber hier etwas vorzuschreiben und die Menschen permanent zu gängeln und zu manipulieren gefährdet unser höchstes Gut - die individuelle Freiheit !

Und die hört bekanntlich nur dort auf, wo die eines anderen Menschen anfängt.
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.176

Ich kann, will und werde die Ausführungen des sicher mega kompetenten einzelnen Youtubers nicht bewerten. Er mag essen was er mag und wenn sein Gaumen diesbzgl. nicht sonderlich verwöhnt ist, dann sei es ihm gestattet, billigen Discounter Mampf gut zu finden.

Ich gehe davon aus, dass die Fleischqualität, die ich möchte, nicht für € 16,65/ kg herzustellen ist und bin sicher, dass irgendwer unterwegs den 'Preis' gezahlt hat um das Stück auf den Teller zu kriegen. Sicher werden bei der Gewinnung von tatsächlich hochwertigem Fleisch, das dann auch so gehandelt wird, haufenweise Millionäre gemacht, die dann als Landwirte große Schlepper und Mercedes PKWs fahren ;)

Die Qualität an Rindfleisch, von der ich rede, ist regelmäßig Lichtjahre von dem entfernt, was Lidl und/ oder Aldi in ihren Auslagen vorhalten. Deutschland hat keine ernstzunehmende 'Steak Kultur' (da hält man bekanntlich Rinderfilet für die Krone der Steak-Schöpfung) und ist für mich damit diesbzgl. nicht ansatzweise satisfaktionsfähig.


grosso
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.176
...
Vielleicht wäre die Politik bei der Rückbesinnung auf ihre hoheitlichen Aufgaben des Abwehrens von Schaden von unserem Land (und der tadellosen Erfüllung derselben) gefühlt deutlich erfolgreicher als jetzt und würde sich dafür aus der Ernährung, der geschlechterspezifischen Sprache, der kulturellen Ausrichtung, der aufoktroyierten Bevölkerungszusammensetzung und vielem mehr etwas mehr raushalten.

Ja, es wäre schön, wenn sich Politik endlich raushalten würde und es unterlassen könnte, in bekannter Dilettanten-Manier, die Dinge im Sinne der moralischen-, ethischen- oder sonstiger Überlegenheit regeln zu wollen.

...
Aber wenn die breite Masse eben billigste Lebensmittel will, trotz bewusster Konsequenzen für die Erzeuger, dann erfordert es die Demokratisierung auch des Essens, dass man sich dieser Tatsache stellt und nicht permanet von einem Wunschdenken einiger weniger ausgeht.
...

Die Menschen, die dieses Wunschdenken initiieren, sind die, die Politik gerne zum Handeln auffordern, nachdem sie am Montag Abend vor dem Fernseher saßen, Kullertränen ob der bösen Geflügelmast vergossen haben um dann am Dienstag in den besagten Lidl oder Aldi laufen um das Billigfleisch aus dem Regal zu reißen.

Die proklamieren ja auch gerne, dieses oder jenes sei viiiel zu teuer und sicher werde damit jemand - im Zweifelsfall die Landwirte - märchenhaft reich.

Besagte mögen kaufen und essen, was sie wollen, sie mögen nur so freundlich sein und dann die Klappe halten, wenn es um Tierhaltung oder sonstige ökologische Debatten geht.

Das man Alternativen anbieten und für diese werben kann und sollte ist klar - aber hier etwas vorzuschreiben und die Menschen permanent zu gängeln und zu manipulieren gefährdet unser höchstes Gut - die individuelle Freiheit !

Und die hört bekanntlich nur dort auf, wo die eines anderen Menschen anfängt.

Das wird aber in die Köpfe der Gutmenschen, die moralische und ethische Erhabenheit anstreben, nie reingehen.


grosso
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.176
Das subjektiv für mich beste Steak, das ich je gegessen habe, war eines von LIdl mit der Herkunft aus Uruguay.

Es sei dir unbenommen, das so zu bewerten. Ich werde mich hüten, hier entsprechende Empfehlungen auszusprechen.

Soweit wir bereit sind, diesem Gedankengut grundsätzlich zu folgen, sollten wir uns aber auch nicht wundern, wenn wir für Wildfleisch wenig bis nichts erlösen.


grosso
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: pp1
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Da hat @grosso recht, dass Deutschland keine Steakkultur hat. Aber zum Lidl Fleisch, ich habe jahrelang davon gelebt, lebende Rinder ein- und Rindfleisch zu verkaufen. U.a. auch an genannten Discounter der zur Schwarz Gruppe ( Kaufland ) gehört und ein ausgezeichneter Handelspartner war, mit gewissen Qualitätsansprüchen, aber halbwegs marktgerechten Preisen. Da kann sich manch ein Vollsortimenter eine Scheibe von abschneiden. Fleischqualität hängt ab von der Gattung und da sind Färsen und Ochsen weit vor dem Mastbullen, der Haltung, Schlachtung und Reifung. An der Gattung und Reifung mangelt es in Deutschland:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
29 Jan 2017
Beiträge
2.694
Ich kenne Jäger die fressen den billigsten Dreck aus dem Lidl Regal und verkaufen ihr Wildbret für mehr Geld . Einer frisst wirklich wie ein Schwein und geht danach sofort auf Toilette mit Durchfall . Ein Schwein vorm Herrn ist es . Nur billig und primitiv. Es gibt aber viele Menschen die lieber viel und billig anstatt gut und weniger essen .
Ich selber lege wert auf Qualität
 
Registriert
30 Jul 2019
Beiträge
3.395
Nur weil bei Edeka die H-Mich 30ct teurer ist, bedeutet das ja mitnichten, dass der liefernde Landwirt mehr bekäme, als er von Aldi bekommt. So ist das mit allen Artikeln. Wieso soll ich einen Händler ohne Not reich machen??
Zudem kann mittlerweile fast kein anderer Supermarkt bei richtig gutem Käse mit Aldi mithalten. Als fanatischer Käseesser fällt mir das regelmässig negativ auf, wenn ich mich mal in einen Rewe oder Edeka verirre. Außer Babbedeggelskäs, à la mittelalter Gouda in Scheiben und so'n Scheiß, gibt's da nix, das maximale geschmackliche Highlight ist dort Romadur oder Handkäs. Gruyère, Tête de Moine, Ziegenkäse und ähnliches nicht mal besonders exotisches Zeug, sucht man vergebens. Bei Aldi gibt's das einfach so im Regal.
Ganz genetisch un-(oder fehl- 🤔)belastet, gehe ich sehr, sehr ungern einkaufen. Und was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, ist kreuz und quer durch irgendeinen Laden zu rennen, weil aus konsumtaktischen Gründen heute leider das Mehl oder die Himbeermarmelade woanders steht, als gestern noch.
Deswegen eben auch viel lieber Aldi, als irgendein anderer Supermarkt.
Da kann ich mir meinen Einkaufszettel nach dem Warenstandort schreiben, also im Geiste durch die Gänge gehen und aufschreiben was ich brauch, und in jeden Aldi Süd marschieren und bin in 9Minuten wieder raus.
Nur in meinem Tante Emma Laden hier im Dorf klappt das gleich gut und schnell.
Wurst/Fleisch gibt's vom Metzger. Hier bei uns schlachtet jeder Metzger der mir bekannt ist selbst.
 
Registriert
11 Aug 2012
Beiträge
3.880
Die Menschen, die dieses Wunschdenken initiieren

Das sind dann nachher die, welche sinngemäss das hier fordern:

Verbietet-uns-endlich-etwas-600x450.jpg


Und auch wenn dieses Plakat ggf. satirisch gemeint sein könnte - es ist genau diese schäbige Geisteshaltung sauber damit beschrieben:
Die, die "uns" sagt, aber "euch" meint.
 
Zuletzt bearbeitet:

ElCaracho

Anzeige/Gewerblicher Anbieter
Registriert
12 Feb 2014
Beiträge
1.801
Ich kenne Jäger die fressen den billigsten Dreck aus dem Lidl Regal und verkaufen ihr Wildbret für mehr Geld . Einer frisst wirklich wie ein Schwein und geht danach sofort auf Toilette mit Durchfall . Ein Schwein vorm Herrn ist es . Nur billig und primitiv. Es gibt aber viele Menschen die lieber viel und billig anstatt gut und weniger essen .
Ich selber lege wert auf Qualität

Das siehst du doch auch bei den eigenen Wildbretkunden. Gerade zur Weihnachtszeit. Es gibt welche die haben immer feine Sachen auf dem Teller und geben sich auch in der eigenen Küche Mühe.
Die Anderen triffst du dann gelegentlich mal im Supermarkt und im ganzen Einkaufswagen liegt billig Wurst, "Fleisch", "Käse". Die meckern dann auch gern mal über die teure Rehkeule für sage und schreibe 32 Euro (für einen riesen Batzen Fleisch wohlgemerkt).

Man kann es den Leuten nicht verübeln, deren Geldbeutel es einfach nicht hergibt, aber den ganzen "Nachhaltigkeits-Schreihälsen" die dann trotzdem nur Mist kaufen schon.

Der Biomarkt hat seine Kunden längst gefunden und die sind nicht in der breiten Masse angesiedelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Wenn Lidl und/ oder Aldi solch eine Initiative starten, halte ich das Ergebnis - im speziellen Kontext - für nicht repräsentativ und damit völlig ungeeignet, Schlüsse zu ziehen.

Die Beobachtung wurde nicht nur beim Discounter gemacht - >

„Die Fragen sind hypothetisch, beim tatsächlichen Einkauf müsste aber klar sein, welcher konkrete Vorteil mit dem höheren Preis verbunden ist und in welchem Kontext dieser verlangt wird“ ...
Nur vergleichsweise wenige Verbraucher seien denn auch bereit, Mehrkosten für Zwecke außerhalb des reinen Produkts zu akzeptieren, erklärte Enneking. Bei einer von ihm entworfenen Studie am Beispiel Tierwohl zeigten gerade 16 Prozent eine erhöhte Kaufbereitschaft für bessere Haltungsbedingungen....
Beteiligt waren 18 Supermärkte der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover, die Ergebnisse basieren auf mehr als 18.000 Kaufakten.


CdB
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.687
Ja, es wäre schön, wenn sich Politik endlich raushalten würde und es unterlassen könnte, in bekannter Dilettanten-Manier, die Dinge im Sinne der moralischen-, ethischen- oder sonstiger Überlegenheit regeln zu wollen.

Neoliberalismus funktioniert genausowenig wie Kommunismus.

und immer die Jammerei übers Einkommen und Wohneigentum.

Schau mal bei dem Angestellten wie er so lebt.
Zwei Autos, Fernseher mit Skype und Netflix, Handyverträge für Unsummen, gebuchte Urlaube für mehrere Tausend Euro im Jahr usw. Von der Kiste Bier wöchentlich und den Zigaretten täglich und den Kneipen oder Restaurantbesuchen monatlich nicht zu reden.
Nur am Essen wird gespart.

Wer meint, hierzulande wären Lebensmittel teuer, sollte mal zur Abwechslung nach Frankreich fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Wer meint, hierzulande wären Lebensmittel teuer, sollte mal zur Abwechslung nach Frankreich fahren.

Der Satz war brauchbar an Deinem Post, Rest Naja. Ich weiß ja nicht was Du für Angestellte kennst und dass wir in Europa die letzten Plätze vor der Schweiz einnehmen kannst Du wohl nicht leugnen und die miserable Rente, nach vielen Arbeitsjahren auch nicht, das sind Tatsachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
110
Zurzeit aktive Gäste
540
Besucher gesamt
650
Oben