Weitschuss / Long Range

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#1244:
Ich habe nie ein gutes Gefühl bei solchen Schüssen gehabt
und versuche sie zu vermeiden.
wie wäre es, dann den Schuss auf Wild zu unterlassen?

Es geht aber leider nicht immer.
Warum müsste oder muss geschossen werden?
Um wessen Leben und Gesundheit ginge es,
von dem des Wildes mal abgesehen?

Das ist absolut richtig und jedem überlassen , der darf dann aber nicht im Hochgebirge auf Schafe oder Steinwild , zum Beispiel , jagen.

Diese endlose Diskussion hat auch schon stattgefunden.
 
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Das ist absolut richtig und jedem überlassen ...

Ich behaupte, diese Diskussion ist in dem Moment unaufrichtig, in dem man von Trefferwahrscheinlichkeiten als einzig diskutierbares Maß für verantwortbare jagdliche Schüsse auf andere Beurteilungskriterien (wie Schussdistanz, Zielgröße oder Haltepunkt) schwenkt.

Was wir also diskutieren könnten, was aber niemand verinnerlicht hat und deshalb mit einer konkreten Aussage überfordert ist, wäre die "waidgerechte Mindesttrefferwahrscheinlichkeit", die man noch unter allgemeiner Anerkennung akzeptieren könnte.

Das Problem dabei ist, dass es unsere jagdliche Welt auf dem Kopf stellen würde. Könnte man z. B. den gezielten Schuss vom Hochsitz bei der Einzeljagd noch mit 90% Trefferwahrscheinlichkeit akzeptieren, also jeder 10 Schuss auf Wild wäre nicht umgehend tödlich, würde eine so hohe Hürde das AUS für Bewegungsjagden bedeuten, die erfahrungsgemäß selten besser als 1:1,5 Schuss-/Trefferverhältnis abschneiden. Die Flintenjagd wäre völlig ausgeschlossen, weil dort selten besser als 1:2 getroffen wird und JEDER Schrotschuss auf schnell bewegte Tiere einen sehr hohen Grad an unkalkulierbarer Verletzung birgt, der gerade bei Flugwild oder Kaninchen in Bau-Nähe nicht erfolgreich nachsuchbar ist.

Fazit: wir ignorieren bei der Jagd solche Fakten weitgehend, entschuldigen sie damit, dass es "nötig" wäre, weil sonst diese Jagdart nicht machbar ist und schießen auch unter eher geringen Trefferwahrscheinlichkeiten, weil wir es WOLLEN! Damit wird die Kritik an Jägern zur Farce, die sich für Schüsse entscheiden, von denen sie glauben, sie zu beherrschen und schießen, weil sie es WOLLEN, während der Kritiker eine aus seiner persönlichen Sicht zu geringe Trefferwahrscheinlichkeit UNTERSTELLT (oder zu hohe Gefahr qualvoller Verletzungen), während er selbst im nächsten Moment bei einer viel schwierigeren schießtechnischen Herausforderung, z. B. Drück- oder Treibjagd, unter deutlich geringeren Trefferwahrscheinlichkeiten abdrückt, weil er es WILL. ;-)
 
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Dem ersten Absatz kann ich voll zustimmen.

Der zweite Absatz unterstellt die Unterstellung (:cool:), dass es immer die anderen sind, die schlechter schießen als es jagdlich zu verlangen sei.
Zumindest auf Rehwild, das auf DJ den Vorgaben nach nicht flüchtig beschossen werden soll, dürfte auf die um 50m liegenden Schussweiten gar nicht schlecht getroffen werden.

Jede Schussweite beginnt an der Mündung und Möglichkeit auf zunehmende Entfernung nur linear weniger gut zu treffen, ist ein Trugschluss.
Zu wenige Jäger (gehörte in "jagdlichen Weitschuss"!!!) schießen auf 100m so gut, dass sie auf Wild auf 200 oder 300m ähnlich gut treffen.

Auf die Scheibe spielt das aber alles keine Rolle, denn außer fehlen, gut oder schlecht treffen, fehlt ja die Möglichkeit des "Krankschießens", das mit dem jagdlichen Schuss untrennbar verbunden ist.
 
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Ich behaupte, diese Diskussion ist in dem Moment unaufrichtig, in dem man von Trefferwahrscheinlichkeiten als einzig diskutierbares Maß für verantwortbare jagdliche Schüsse auf andere Beurteilungskriterien (wie Schussdistanz, Zielgröße oder Haltepunkt) schwenkt.

Was wir also diskutieren könnten, was aber niemand verinnerlicht hat und deshalb mit einer konkreten Aussage überfordert ist, wäre die "waidgerechte Mindesttrefferwahrscheinlichkeit", die man noch unter allgemeiner Anerkennung akzeptieren könnte.

Das Problem dabei ist, dass es unsere jagdliche Welt auf dem Kopf stellen würde. Könnte man z. B. den gezielten Schuss vom Hochsitz bei der Einzeljagd noch mit 90% Trefferwahrscheinlichkeit akzeptieren, also jeder 10 Schuss auf Wild wäre nicht umgehend tödlich, würde eine so hohe Hürde das AUS für Bewegungsjagden bedeuten, die erfahrungsgemäß selten besser als 1:1,5 Schuss-/Trefferverhältnis abschneiden. Die Flintenjagd wäre völlig ausgeschlossen, weil dort selten besser als 1:2 getroffen wird und JEDER Schrotschuss auf schnell bewegte Tiere einen sehr hohen Grad an unkalkulierbarer Verletzung birgt, der gerade bei Flugwild oder Kaninchen in Bau-Nähe nicht erfolgreich nachsuchbar ist.

Fazit: wir ignorieren bei der Jagd solche Fakten weitgehend, entschuldigen sie damit, dass es "nötig" wäre, weil sonst diese Jagdart nicht machbar ist und schießen auch unter eher geringen Trefferwahrscheinlichkeiten, weil wir es WOLLEN! Damit wird die Kritik an Jägern zur Farce, die sich für Schüsse entscheiden, von denen sie glauben, sie zu beherrschen und schießen, weil sie es WOLLEN, während der Kritiker eine aus seiner persönlichen Sicht zu geringe Trefferwahrscheinlichkeit UNTERSTELLT (oder zu hohe Gefahr qualvoller Verletzungen), während er selbst im nächsten Moment bei einer viel schwierigeren schießtechnischen Herausforderung, z. B. Drück- oder Treibjagd, unter deutlich geringeren Trefferwahrscheinlichkeiten abdrückt, weil er es WILL. ;-)


Exzellent erkannt und geschrieben! Genau so führt man die ganzen KlugscheiXXer hier vor.

Das Hauptproblem ist, wie schon erwähnt, daß die ganzen selbsternannten (deutschen?) Moralapostel vom eigenen beschränkten Horizont (sowohl geistig, physisch bzw. in diesem Fall der jagdlichen Handwerksfähigkeit und vor allem ethisch) ausgehen und diesen auf andere projizieren. In den USA z.B. ist dies nicht annähernd so ausgeprägt.

Der offensichtliche Zwang die gegenseitige "moralische" Bevormundung so auf die Spitze zu treiben, wie es hier im deutschsprachigen Raum bzw. eigentlich in ganz Mitteleuropa unter den Jägern und Legalwaffenbesitzern passiert, wird uns allen über kurz oder lang das Hobby & die Leidenschaft kosten.

Das politisch korrekte Mehrheitsdiktat muß derweil eigentlich nur zwei Dinge tun, um das schlussendliche Ziel (=Abschaffung/radikale Einschränkung der Hobbyjagd und Verbot des privaten Waffenbesitzes, etc.) zu erreichen: 1) Aufrechterhaltung der ständigen offensichtlichen und unterschwelligen Propaganda gegen Jäger & LWB durch die (linken) Einheitsmedien und 2) Hinsetzen und zusehen wie sich die Jäger und LWB aufgrund der anscheinend inhärenten KlugscheiXXermentalität selbst zerfleischen.

Angesagt wäre stattdessen:


  • Gegenseitiger Respekt für die jeweilige individuelle Ausprägung der Jagdleidenschaft und -ausübung.
  • Komplett einheitliches Auftreten unter der Prämisse "Einer für Alle, Alle für Einen!" (oder mit anderen Worten, auch wenn ich z.B. keinen Halbautomaten für Jagd oder Sport benötige/will, werde ich mich trotzdem mit aller Kraft und vollkommen kompromisslos dafür einsetzen, dass mein Jagd- oder Sportschützenkollege seinen Halbautomaten weiterhin bekommt/behalten kann)
  • Bildung einer gemeinsamen gewichtigen und hoch professionell Lobbyorganisation zur beinharten Beeinflussung der Politik (national & EU)

Wer ein geeignetes Vorbild zum Abkupfern braucht: NRA, WWF, Birdlife, Greenpeace, Pharma Lobby, Atomkraft Lobby etc.
 
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Wir sollten doch nicht vergessen, dass dieser Dredd ursprünglich eine ganz andere Intension hatte, als es der aktuelle Verlauf darstellt.

Meine Ansicht nach ist der "Longrange" das Ausloten ballistische Möglichkeiten auf große bis sehr große Schussweiten.

Dagegen bezieht sich der Dredd, der unter dem Titel "Jagdlicher Weitschuss" läuft, primär auf die Bejagung von Wild unter dem Aspekt der "Waidgerechtigkeit".

Deutlich wird das hier, wenn hier in #1246 geschrieben wird:
Kugelfang ist der Stein
der gleiche Autor schreibt zum jagdlichen Weitschuss in #4:
Kugelfang ist das Reh
und bezieht sich auf die Schüsse eines Users, der jagdlich häufig "weit" schießt und auch dazu steht.

Wenn wir die beiden "Weitschuss-Bereiche" auseinanderhalten würden, wäre schon viel gewonnen. Aber wie häufig, wenn nicht immer, führt die Vermischung der Begriffe zu vermeidbaren Missverständnissen
 
A

anonym

Guest
Auch wenn OT, und keine Rechtfertigung, .....

wenn ich mit einem weichem Sportgeschoss auf diese Entfernung schiesse, und das Risiko einer Personengefährdung bei Null sehe, ist es meine Entscheidung und mein Risiko das zu machen, oder zu lassen.
keiner hier hat das Umfeld gesehen, und kann das Beurteilen.

mit der Aktuellen Jagdlichen Labo will, und kann ich nicht soweit schiessen. (BC 0.2... zu 0.52..)

und der letzte Spruch, " jeder ist für seinen Schuss verantwortlich" bis das Geschoss, oder die Reste regungslos am Boden liegen (womöglich noch solange, bis Sie fachgerecht Entsorgt sind).

Und die, die sich aufregen, weil hier welche auf Pappe oder Stahl über Ihre gesetzte Grenze schiessen/üben, die sollen mal lieber selbst üben gehen.

wer auf über zb. 500 meter übt, und Wiederholbar trifft, ist mit Sicherheit in der Lage auch auf 150-170 m zb. ein Reh zu erlegen, für den Feldjäger keine Frage, für den Waldjäger bricht die Welt zusammen
 
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Die Hinterland gefaehrdung auf 1000m ist geringer wegen den Aufschlagwinkel als auf 200m...so nebenbei gesagt!

Rainer
 
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#1253:

Nachdem das mehr auf "jagdlich" abdriftet, habe ich im "jagdlichen Weitschuss" darauf geantwortet.
 
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Nicht ganz richtig, ich darf im Revier die Büchse einschiessen, da steht nirgends auf welche Distanz.
Dann bitte ich meine falsche Darstellung zu entschuldigen.
Ist es bei euch in den Laender verschieden geregelt?


Richtig.

Nur bei uns sehen sie oft aus wie verlinkt.

In Deutschland (zumindest in BY) darf man Kontrollschüsse machen und Einschießen.
Die Schusszahl spielt keine Rolle.
Wird aber nur selten gemacht weil
1. Man hat keinen geeigneten Platz dafür
2. Der Nachbar könnte denken, es wird alles totgeschossen
3. das Wild das Revier verlässt

Zwei Laksfischer, die auch Jaeger sind, haben mir gesagt das bei ihnen nur ein Kontrollschuss in Revier gemacht werden darf. Sie sind aus Schleswig Holstein.

tømrer
 
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Ist es bei euch in den Laender verschieden geregelt?

Nein.

Das Bundeswaffengesetz regelt das eindeutig.

§13 Absatz 6

(6) Ein Jäger darf Jagdwaffen zur befugten Jagdausübung einschließlich des Ein- und Anschießens im Revier,[....]ohne Erlaubnis führen und mit ihnen schießen,...


und da es im Waffengesetz drinsteht gibt es keine Ländereigenen Regelungen.


Gilt auch für Mecklenburg-Vorpommern. Kontrollschuss zum Sicherstellen der Treffpunktlage Ja, Einschießen Nein.

Das ist falsch.

https://www.jaegermagazin.de/jagd-a...hiessen-uebungsschiessen-was-darf-der-jaeger/

seit 2003 im Gesetz geregelt.

Übungsschießen sind verboten, also Kontrollschuss, passt nicht, Absehen korrigieren, Passt, Schiessen beendet.

JJ sollten das eigentlich wissen.


Wird aber nur selten gemacht weil
1. Man hat keinen geeigneten Platz dafür Dann sorgt man für einen passenden
2. Der Nachbar könnte denken, es wird alles totgeschossen :lol:
3. das Wild das Revier verlässt so kleine Reviere kenne ich auch...:roll:
 
Zuletzt bearbeitet:
A

anonym

Guest
@hubät
solch eine Schiessbahn, für Ziviles nutzen zu haben, währe schon was.
austausch der Scheiben für Zivile Nutzung,
Turm brauchen wir nicht unbedingt,
und Gut währe es
Träumereien am frühem Abend


(schxxxx Zeilen umbruch )
 
Zuletzt bearbeitet:
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27 Aug 2004
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Besonders der 300m Stand ist die beste Entfernung um das Wind lesen zu ueben,besonders fuer Anfaenger.Oder man schiesst mit .22lr auf 100m um eine 308win @300m zu simulieren.
Der Sinn der Uebung ist den ersten Schuss auf die Scheibe zu bringen darum ist die 300m Winddrift die entscheidenste auch wennst auf 600-1000m schiesst.

Rainer

So ist es. Windbeobachtungen auf 100m gehen meistens in der Schuetzenstruung verloren.
 

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