Augen sind keine Messinstrumente. Das Sehen ist ein komplexer Vorgang bei dem Augen und Gehirn zusammenspielen. Statistisch halbwegs sicher ist höchstens die Erkenntnis, dass die maximal mögliche Pupillenöffnung mit dem Alter abnimmt. Daher sind jüngere Personen eher mit einer großen Austrittspupille (wie beim 8x56 Dialyt) gut bedient. Ältere Personen sollten stattdessen eher auf eine starke Vergrößerung setzen. Im Einzelfall ist es ist deshalb (leider) völlig subjektiv und nicht reproduzierbar, wie gut Person X mit Fernglas A sehen kann. Oder ob Person X durch Fernglas B eventuell besser sieht.
Besser als jeder Ratschlag, der hier gegeben werden kann ist es deshalb, eigene Erfahrungen zu sammeln.
Eine m.E. sehr gute Literatur zum Thema ist das in deutscher Sprache erschienene Buch von Prof. Holger Merlitz.
Zu der Behauptung, es hätte seit den 80ern außer im Marketing keinen nennenswerten Fortschritt gegeben, möchte ich nochmal ein paar Fakten aus folgendem Artikel zitieren:
http://www.allbinos.com/169.1-artic...twentieth_century_to_contemporary_times_.html
Dabei handelt es sich um gemessene, also objektiv nachprüfbare Messwerte der Transmissionsfähigkeit von Zeiss-Ferngläsern.
Diese Infos hatte ich schon in einem anderen Thread verlinkt. Ich halte sie aber für so interessant und wissenswert, dass ich sie hier gerne nochmal widergebe:
1980: Zeiss Dialyt 10x40 B -> ca. 80% Transmission
1988: Zeiss Dialyt 10x40 B T* P* -> ca. 90% Transmission
2004: Zeiss Victory 10x42 FL T* -> ca. 94% Transmission
Edit:
Als Nachtrag noch die Bedeutung der kryptischen Zeiss-Nomenklatur (ohne Gewähr):
B: Brillenträgerokulare
T: Transmissionsverbesserung durch T- bzw. T*-Vergütung
P: Phasenkorrektur