"Will to please" beim Labrador

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Ich stelle zunehmend fest, dass unser Labbi-Rüde Kommandos sehr wohl versteht aber nur dann umsetzt, wenn er Belohnung (Leckerlis) erwartet. Lob ist ihm vollkommen egal. Gleiches gilt für Streicheleinheiten als Belohnung, obwohl er grundsätzlich sehr verschmust ist...

Das ist erstmal kein grosses Problem, er lernt schnell, benimmt sich, weiss wer sein Chef ist und bei einem 19 Monate alten intakten Rüden wundert mich gar nichts mehr...
Aber ich frage mich schon, was es mit dem vielbeschworenen "will to please" auf sich hat. Ich erkenne bei unserem Exemplar nur "will to be pleased".

Und nun, @Allez, @Ips typographus , übernehmen Sie. Ich bin sicher, innerhalb von 2 Seiten haben wir herausgearbeitet, warum ich ein Vollcretin bin.
 
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"Will to please" ist nicht gemeint fur der Chef, das betrifft der Hund auf sich selbst.


(2 labradoodle hier, ausserst schlau und kunnen vieles lernen. Machen es aber nur wenn sie "Lust" drauf haben. Meine sind auserdem nicht aus jagdlinie und auch nicht drauf eingeleitet/asugebildet. Eigentlich nicht "meine" weil ein von meine Tochter und eine von meine Frau.)
 
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Ist das dein erster Lab?

Der "wil to please" Ist halt unterschiedlich stark ausgeprägt.

Wir habe jetzt den zweiten Lab, als Familienhund.

Der erste , eine blonde Hündin, war wirklich perfekt. Absoluter Gehirsam und will to please. Mit ihr konnte ich ohne Leine in Köln auf der Hohen Strasse gehen. Sie war im perfekt bei Fuss und wäre nie auf dumme Ideen gekommen. Auch war sie gelehrig.

Jetzt haben wir eine braune Hündin.
Aber kein Vergleich zu Ersten.
Auch ein toller Familienhund.
Aber als sie noch jünger war, ist regelmäßig aussgebüxt und hat selber Spaziergänge im Dorf unternommen, inklusive dem Ausuchen
Etwaiger Miststellen um sich dort voll zu fressen.
In Köln ohne Leine undenkbar, sie wäre in nullkomma nix im nächsten Restaurant verschwunden und würde sich dort den Bauch vollschlagen.

Die Blonde wäre nie weg gelaufen.
Ich erinnere mich eine schöne Situation im Urlaub in Südfrankreich.
Wir verbringen einen heißen Tag am See.
Plötzlich steht sie auf und läuft im See.
Meine Freundin will sie schon zurück rufen.
Ich sage ihr, lass sie, die haut nicht ab.
Die Hündin läuft zum See trinkt , geht kurz in Wasser und kommt zurück. Der See war gut besucht. Sie hat keine andere Badegäste belästigt und schüttelt sich natürlich erst bei uns. Sie war echt wasserverrückt .

Die braune geht auch ins Wasser aber kein Vergleich zur Blonden.

Du siehst die sind alle wirklich unterschiedlich.
 
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Der will to please ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die Unterschiede zwischen Field-triallinien und den Standardlinien sind enorm groß. Mein Eindruck ist, bei den Standardlinien muß der will to please oft erst durch gemeinsames, strukturiertes Arbeiten geweckt werden.
 
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Unser knickt bei einem moderaten Nein ein, lässt die Ohren hängen , schleppt irgendein Zeug an und wird erst wieder ein Hund , wenn ein Lob kommt.
Das war früher noch ausgeprägter, wenn ich mit der Teckelline rauer sprach , also ein scharfes Pfui oder Nein, hat der sich mehr oder minder auf den Boden geworfen und sich auf den Rücken gedreht.
 
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Ist das dein erster Lab?
Jup, laut Züchterin "sehr temperamentvoller, selbstbewusster Rüde", deswegen wollte sie, dass er zu uns kommt (Paar anfang 30, keine Kinder, aktiv).

Unser knickt bei einem moderaten Nein ein, lässt die Ohren hängen , schleppt irgendein Zeug an und wird erst wieder ein Hund , wenn ein Lob kommt
Das hätte ich bei "will to please" einsortiert. Unseren kannst du auf Deutsch, Englisch oder Russisch zusammenstauchen, ist ihm gleich.

Mein Eindruck ist, bei den Standardlinien muß der will to please oft erst durch gemeinsames, strukturiertes Arbeiten geweckt werden
Unserer ist irgendwo zwischen Standard und Dual-Purpose. Kannst du dazu bisschen mehr erzählen? Apport macht er 3x korrekt (ablegen, holen, ausgeben, belohnung) dann hat er keinen Bock mehr. Er ist ein ziemlicher Nasenhund, aber im jagdlichen Sinne kann man das vergessen da ihm jegliche Schärfe fehlt. Das darf gerne so bleiben weil hier alles voller Katzen und Fusshupen ist.

Edit: vielleicht noch wichtig, der feine Herr wurde als Familienhund angeschafft, jagdliche Arbeit wäre "nice to have"
 
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Unser knickt bei einem moderaten Nein ein, lässt die Ohren hängen , schleppt irgendein Zeug an und wird erst wieder ein Hund , wenn ein Lob kommt.
Das war früher noch ausgeprägter, wenn ich mit der Teckelline rauer sprach , also ein scharfes Pfui oder Nein, hat der sich mehr oder minder auf den Boden geworfen und sich auf den Rücken gedreht.
Das ist Unsicherheit mit anschließender Übersprungshandlung.
 
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Unserer ist irgendwo zwischen Standard und Dual-Purpose. Kannst du dazu bisschen mehr erzählen? Apport macht er 3x korrekt (ablegen, holen, ausgeben, belohnung) dann hat er keinen Bock mehr. Er ist ein ziemlicher Nasenhund, aber im jagdlichen Sinne kann man das vergessen da ihm jegliche Schärfe fehlt. Das darf gerne so bleiben weil hier alles voller Katzen und Fusshupen ist.
Holt er angebleite Enten, Hasen, Fasane, Tauben, Kanin?

Wenn ja, dann fehlt ihm keine Wildschärfe. Wenn nein, dann fehlt Wildschärfe. Fehlende Raubwildschärfe, Schalenwildschärfe und Aggression gegen Artgenossen sind kein Mangel da beim Retriever nicht Zuchtziel. Will man so etwas, dann muß man eine andere Rasse wählen!
 
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Ein selbstbewusster Rüde wird eher nur wenig will to please haben.

Soll der Lab jagdlich geführt werden oder nur als Familienhund?
 
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Holt er angebleite Enten, Hasen, Fasane, Tauben, Kanin?

Wenn ja, dann fehlt ihm keine Wildschärfe. Wenn nein, dann fehlt Wildschärfe. Fehlende Raubwildschärfe, Schalenwildschärfe und Aggression gegen Artgenossen sind kein Mangel da beim Retriever nicht Zuchtziel. Will man so etwas, dann muß man eine andere Rasse wählen!
Er schleckt Katzen ab...
Angebleites Wild hatte er noch nicht im Fang.
 
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Ein selbstbewusster Rüde wird eher nur wenig will to please haben.

Soll der Lab jagdlich geführt werden oder nur als Familienhund?
Siehe oben, wenn er will/kann, würde ich jagdlich mit ihm arbeiten. Aber kein muss, wenn er am Ende Sofa-Retriever wird, auch okay.
 

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