Wind

z/7

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Toll danke erstmal für die schnelle Antwort!
Und versuchst du dir dann für spezielle Stellen in Abhängigkeit von allgemeiner Windrichtung , Tageszeit, Sonne… die tatsächliche Luftströmung zu merken?
Oder ist das zu verkopft?!
Beim Bergwind ist das klar, das Relief bleibt ja immer dasselbe, da ist nur die Frage, ob der von stärkeren Strömungen überlagert wird.

Nach Einschlägen können sich Strömungsrichtungen ändern, wenn auf einmal der Waldrand durchlässiger ist, oder die Thermik sich verschiebt.

Am einzelnen Sitz sind das aber so viele Faktoren, die zusammenspielen, daß man am Ende doch nur ausprobieren kann, wann es wahrscheinlicher ist, daß etwas kommt. Sitze, an denen nie etwas geht, gibt man halt auf. Ich hab einen, da geht immer was, obwohl der Wind oft scheinbar direkt zum Wild weht. Und einen andern, der war auch sehr gut, bis man durchforstet hat, danach war schlagartig nix mehr zu kriegen, oder nur mit sehr viel Aufwand, obwohl sie da nach wie vor viel unterwegs sind.
 
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Ich bin da von meinen recht extremen Ansichten zu der Bedeutung von Wind im Waldrevier auch wieder etwas abgerückt. Es sind einfach zu oft Situationen dabei wo es eigentlich gar nicht gepasst hätte und doch kommt man mit Beute heim. Wenn ich an einer Waldwiese sitze achte ich darauf, dass der Bereich in dem das Wild meist in der Dickung sichert bevor es austritt nicht im Wind liegt. Wenn ich irgendwo an einer Kirrung sitze achte ich auch darauf, dass der wahrscheinlichste Wechsel dort hin nicht in meinem Wind liegt. Ich nutze eine Dose Talkum-Pulver und die Hauptwindrichtung der Wettervorhersage. Der gefährliche Bereich sollte weder in den Abwinden der Hauptwindrichtung noch in den Abwinden der lokalen Verwitterung liegen.

Aber wenn man Im Bestand oder an einer Rückeschneise sitzt und es gibt nicht die eine Autobahn wo alles Wild immer zieht ist es mir inzwischen echt egal. Wenn unter 10 km/h Wind angesagt sind ist es bei mir eh Voodoo wie der dann im Revier zieht.
 

z/7

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Wind immer mit Pulver oder (so mache ich es) kleinen Flusen (zB vom Lodensitzkissen) überprüfen. Wenn der Wind küselt besser abbaumen und woanders hingehen oder ein Bier trinken.
Nach Hause gehn. Wenn der ständig die Richtung wechselt, tut er das überall. Nicht nur Zeitverschwendung, sondern echt schädlich, weil das Wild großflächig mitbekommt, daß der Jäger präsent ist. Braucht man nicht.
 
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Was Rehwild angeht, achte ich auch nicht mehr sonderlich auf die Windrichtung; in meinem ganzen Jägerleben kann man an einer Hand ablesen, wann eines mal deswegen abgesprungen ist. Außerdem stolpern Rehe eh im ganzen Revier rum und man weiß nie, aus welcher Richtung sie anlaufen.
Wie Vorredner schon anmerkten, ist es bei Sauen etwas anders. Aber auch da hatte ich schon Erfolg an der Kirrung, wenn Frischlinge die Mama überholt hatten, um zuerst fressen zu können...
 
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Was Rehwild angeht, achte ich auch nicht mehr sonderlich auf die Windrichtung; in meinem ganzen Jägerleben kann man an einer Hand ablesen, wann eines mal deswegen abgesprungen ist. Außerdem stolpern Rehe eh im ganzen Revier rum und man weiß nie, aus welcher Richtung sie anlaufen.
Wie Vorredner schon anmerkten, ist es bei Sauen etwas anders. Aber auch da hatte ich schon Erfolg an der Kirrung, wenn Frischlinge die Mama überholt hatten, um zuerst fressen zu können...
Sehe ich auch so: Rehwild ists egal, ich habe mich auf mehreren Ansitzen "einfach mal" umgedreht und zack - standen auf 30m sanft äsende Rehe in meinem Rücken. Fast schon stumpf.

Auch Jungfüchse sind da manchmal eher neugierig als mißtrauisch. Die reagieren eher auf Bewegung.
 
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Servus Südjaja,
Meine Erfahrung ist im Wald: Ab 3m/s ist der Wind Konstant und überschlägt sich nicht! Sprich unter der Windgeschwindigkeit macht es kein Sinn zu sitzen - grade Nachts auf Sauen.
Ich benutze die App YR ( Norweger) und lasse mir die Windrichtung und die Windgeschwindigkeit (m/s) anzeigen.
Teste es.....
Wenn hügliges Gelände im Spiel ist, gibt es ab dem Wert einen Saugeffekt der dafür sorgt, dass der Wind vom dahinterliegendem Tal angesaugt wird.... dann kannst auch sitzen wenn die Windrichtung direkt auf die Kirrung geht - dein Wind geht dann über dem Wald mit dem Wind mit.
Waidmannsheil Floorman
 

JIP

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Es hängt ja auch ganz maßgeblich davon ab, welcher Freizeitdruck im Revier herrscht. Wenn viel los ist, geht das Wild anders mit menschlicher Witterung / Störung um. Ich hab schon Rehe 2m vom Weg in der Deckung liegen sehen und Spaziergänger haben nicht gestört.
 
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Also im Feld ist es mir fast wurscht auf den meisten Sitzen. Am Waldrand wurde ich Anfang der Woche wieder eines besseren belehrt. Windstille, aber die Kalte Luft (teilweise Nebel) sank auf den Boden und nahm meine Witterung mit. Die Wiese fällt von der Kanzel gesehen nach vorne hin ab. Der Platz ist schwierig zu beschreiben. Jedenfalls lief mir mal ein Kitz, mal ne Geiß voll rein. Etwa 15-20 m vor mir begannen die Stücke zu sichern, jeweils an zwei aufeinander folgenden Tagen an absolut gleicher Stelle und identischer Wetterlage. Konnte natürlich mit bloßem Auge jedes Detail studieren, wie sie die Luft reinsaugten und nach kurzer Zeit mehr oder weniger schnell absprangen. Da saß ich dann und konnte am Horizont noch 12 Rehe beobachten. Natürlich kein Kugelfang vorhanden. War wieder mal lehrreich, denn eigentlich hätte ein Ansitz reichen müssen für die Gewissheit und gegen meinen Dickschädel :cautious:.
 
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Ich denke das Thema Wind ist fast so wie die Kaliberfrage.Irgendwie nie richtig ,doch meistens effektiv wenn man ein wenig darauf achtet.Ich hatte schon Rehwild 50 Meter vor mir auf dem Feld.Der Wind tobte so das es unmöglich war einen Schuss abzugeben so stark wurde die Kanzel durchgerüttelt.Den Rehen war der Starkwind egal.
 
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Meine Erfahrung ist, im Wald sind die Rehe vorsichtiger und empfindlicher als im Feld. Interessant ist vielleicht noch, dass der Wind entgegen der allgemeinen Windrichtung sich an Hängen anders verhalten kann: abends kann die noch wärmere Luft aufsteigen und am Morgen die kühlere Luft abfallen. Hängt natürlich von der Umgebung ab: an Waldschneisen vom Waldrand in einen Hang am Wald aber gut zu beobachten.
 
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Mir ist der Wind im Wald scheißegal… das Wild kann ja von allen Seiten her kommen.
Kirrung ist was anderes.
 

JIP

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Mir ist der Wind im Wald scheißegal… das Wild kann ja von allen Seiten her kommen.
Kirrung ist was anderes.
Das mag in jedem Revier anders sein. Bei mir im Wald gibt es viele Stellen, da weiß ich genau, aus welcher Richtungen die Rehe zu welcher Uhrzeit (und Jahreszeit) kommen und wohin sie ziehen. Natürlich gibt es immer ein paar Einzelfälle, in denen ein Reh sich mal in der Richtung vertut, aber die meisten halten sich daran.
 

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