Aha. Wie sollen denn die "großflächigen Fichtenplantagen" umgewandelt werden, wenn nicht durch großflächigen Umbau? Wie soll man am Standort nicht vorhandene Arten einbringen, wenn nicht durch Kunstverjüngung?
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Auch bei grösster Anstrengung gelingt es dem Forst in den wenigsten Fällen, alle anderen Bäume als die Fichte komplett auszurotten.
Meistens sind noch Samenbäume anderer Arten verstreut vorhanden, die man nutzen kann (und zwar nicht in der Form von Einschlag).
Und so gut wie alle Fichtenmonkulturen, die ich selbst kenne (und das sind einige), haben als Altbestand am Boden fast ausschliesslich Laubholz-Naturverjüngung, die wurde nur früher bekämpft und wieder durch künstliche Fichtenpflanzungen ersetzt. Damit muss ebenfalls Schluss sein.
Ausserdem wird oft unterschätzt, welche ungeheuren Mengen von Samen durch Vögel von aussen eingetragen werden.
Wenn geschlossene Fichtenbestände z.B. durch Sturmwurf umgelegt werden und so Licht auf den Boden kommt, wächst danach die Vogelbeere innerhalb weniger Jahre wie die Haare auf dem Hund. Damit ist der Boden schon mal geschützt und der Verbissdruck auf die Hauptbaumarten ganz natürlich reduziert.
Und dann kann man ja auch wirtschaftlich gewünschte und vom Standort her geeignete Baumarten wie z.B. Weisstanne und Bergahorn nachpflanzen, den Bestand sozusagen also etwas modulieren.
Diese Forderungen sind in ihrer Radikalität jedenfalls komplett daneben und wären eine ungeheure Verschwendung von Steuergeldern :
"... Zur Realisierung der Waldumbauszenarien wird künstliche Verjüngung unterstellt, da die vorhandene Bestockung größtenteils nicht übernommen werden kann. ..."
"... Ebenso ist beim Umbau mit neuen Baumarten mit erhöhten Kosten für Zaunbau oder Verbissschutz sowie für die Entfernung unerwünschter“ Naturverjüngung zur Konkurrenzregulation zu rechnen. ... "
Wer so etwas fordert, hat aus früheren Fehleren offensichtlich nichts gelernt !
Der propagiert ja sogar noch den Zaunbau, das ist ja sowas von daneben.