Der schlechte Ruf des Nadelholzes ist auf die im Wesentlichen als Reinbestände begründeten Fichten oder Kiefernforsten zurückzuführen. Diese stamm in erster Generation meist aus den 1850er Jahren, wenn es sich um verlichtete, übernutzte Wälder handelte. Beide Baumarten sind spätfrosthart und produzieren viele Samen, man kann also große Stückzahlen nachziehen. Die nächste Welle stammt aus den 1890er Jahren, als Reichskanzler v. Caprivi die Zollpolitik des deutschen Reiches veränderte mit der Folge, dass viele landwirtschaftliche Betriebe aufgeben mussten und die Flächen aufgeforstet wurden. Die nächste Welle war die Wiederaufforstung der Reparations- und Exporthiebe 1946 ff. und anschließend in den Mittelgebirgen die Aufforstung landwirtschaftlicher Ungunstflächen. Reinbestände aus Fichte, besonders die mäßig durchforstete Variante hat große Rohhumusvorräte aufgebaut und dadurch den Nährstoffkreislauf unterbrochen. Dank kräftiger Durchforstung und Stickstoffeinträgen (so problematisch diese insgesamt auch sind), ist das nur noch reliktisch zu beobachten. Das sind die vom Naturschutz geschmähten Flächen, heute würde auch niemand mehr auf die Idee kommen, solche Wälder zu begründen. Um die Wälder umzubauen braucht man Baumnarten, die schattenertragend sind (und dann unter dem Altholz begründet werden können) oder spätfrostharte Baumarten, wenn es auf der Freifläche geschehen soll. Schattenertragende Klassiker sind Weißtanne und Buche, die Buche ist sehr konkurrenzstark und wird weniger verbissen und bietet eine leicht abbaubare Laubstreu, kein Wunder also, dass man überall Buchenvorbauten sieht und diese auch gefördert werden. Aus diesen Vorbauten - da sollte man sich keinen Illusionen hingeben, wird überwiegend in der ersten Generation Brennholz und Zellstoffholz erwachsen, aber auch Samenbäume für die nächste Generation. Die Tanne braucht niedrige Rehwildbestände, Zäune oder Einzelschutz. Ohne eine dieser Maßnahmen braucht man es mit Tanne gar nicht erst versuchen, was schade ist, denn die Tanne bietet ein wertvolles sehr dauerhaftes Holz, ist dank Pfahlwurzel sturmfester und kommt mit der Wurzel auch an tiefere Wasser und Nährstoffvorräte.
Auf der Freifläche könnte man an Traubeneiche denken, die ist aber ebenso verbissempfindlich wie die Tanne.
Die Buche schwächelt im Alter aber, auch wenn der Lebewohl anderes behauptet. Ein vielgestaltiger Wald (holzig, krautig, Licht und Schatten, usw.) bietet ökologisch natürlich immer mehr als ein dunkler Reinbestand und sollte deshalb, mit regionalen Anpassungen, das Leitbild sein. Wenn man nun das Klimathema einbezieht, dann sollte dieser Wald auch langlebig nutzbares Holz produzieren.
Küstentanne fällt in Süddeutschland häufig im Alter +- 40 aus, das Holz ist von schlechter Qualität, wie schon beschrieben. Aber dort, wo sie gut wächst, ist sie zumindest ein CO2-Speicher für einige Jahrzehnte, das ist ja auch ein Wert an sich, zumal ja auch > 50 % der Buche im Ofen landen, auch wenn es ersnthafte Versuche gibt, zukünftig mehr daraus zu machen ("Laubholztechnikum").