Ich bin ja bei Dir. Nur habe ich z.B. bei den Norma Pulvern oft nicht ganz so große Überraschungen wie bei den VV erlebt. Un ja auch bei verschiedenen Patronen sind die Abweichungen beim selben Pulver teils zum Wundern
Auch wenn QL/GRT suggerieren, man könne einfach sämtliche Patronen mit einem Pulverdatensatz mit hoher Genauigkeit simulieren, ist dem nicht so. Wer die Programme so anwendet, muss zwangsläufig mit relativen Fehlern von (mindestens) 30-40% (oder auch mehr...) rechnen. Und das liegt nicht an den Pulverdaten, sondern z.B. an verschiedenen Anzündbedingungen und unterschiedlichem Abbrand von Patrone zu Patrone. Die Pulverdaten kommen zum Teil aus dem Labor und sind zum Teil an Schussdaten angepasst. Für die Patrone und die Laborierung, für die sie angepasst wurden, passen sie natürlich am besten. Auch für geometrisch und auch sonst ähnliche Patronen kann man gute Übereinstimmung erzielen. Öffnungsverhältnis und Massenverhältnis zwischen Ladung und Geschoss könnten beispielsweise Ähnlichkeitskriterien sein. Die Modelle haben auch Fehler eingebaut, die mit der Pulvermenge anwachsen. Wer diese Fehler umgehen und höhere Genauigkeit erzielen möchte, muss die Pulverdaten regelmäßig an seine Bedingungen anpassen. Dazu reicht es überwiegend Ba und den (fälschlicherweise) so genannten Isentropenexponenten anzupassen. Seltener muss man wahrscheinlich die Formfunktion ändern. Die Programme bieten dazu die Möglichkeit, sind ja schließlich empirische Modelle. In QL kann man z.B. ganze Gasdruckverläufe eingeben und Pulverdaten anpassen. Ich will auch nicht ausschließen, dass die Schöpfer von QL/GRT manchmal Müll bei den Pulverdaten produzieren. Bei manchen Datensätzen habe ich den Eindruck...
Schließlich kann man die Labordaten nicht einfach in die Simulation übernehmen, sondern muss diese an das Modell und Schussdaten anpassen. Insofern macht das Bashing hier von manch einem Pulverhersteller wegen mangelhafter Pulverdaten auch keinen Sinn. Es gilt umso mehr das oben Gesagte!