Deutschland Änderung Bundesjagdgesetz: Kommt die Zertifizierung von Jagdmunition?

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Oder man hat keine Ahnung von Zielballistik und versteht nicht, was bestimmte Geschosse anrichten und was nicht. Bei meiner 9,3 macht "bleifrei" besser tot als die vorher genutzte "bleihaltige" Labo, viele Kollegen haben keine Änderungen, sofern die Geschosswahl stimmt. Also nur weil @äsungsfläche damit nicht klarkommt ist das nicht generell "teuer und uneffizient".
 
G

Gelöschtes Mitglied 22885

Guest
Ich kenne keinen Wiederlader, der der Zuschreibung entspricht und habe hier auch keine entsprechende Äußerung irgendwo von einem Wiederlader gelesen. Deshalb ist die Forderung schlichtweg eine Frecheit.
Nö. Ein großer Teil der Bleifreihelden ist Wiederlader, weils auch fast gar nicht anders ging. Fabrikmunition gibts erst die letzten Jahre einigermaßen brauchbare.
Das Bleiverbot macht genauso wenig Sinn wie ein Wiederladeverbot.
Da einige aber meinen in ihrem Bessermenschentum uns das aufzudrücken. Also selber Spass für alle, ich brauch den Wiederladeblödsinn nicht. Also kann man ruhig verbieten.
 
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Ein großer Teil der Bleifreihelden ist Wiederlader, weils auch fast gar nicht anders ging. Fabrikmunition gibts erst die letzten Jahre einigermaßen brauchbare.


Völlig daneben.

Richtig ist wohl eher, daß Handlader vernünftige Geschoßkonstruktionen suchen und verladen und darunter gibt es auch jagdlich ganz brauchbare "Bleifreie".

Definiere "letzte Jahre". Barnes "X" bspw. gibt es seit etwa 30 Jahren.
 
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In Deutschland in welchen Kalibern seit 30 Jahren?
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Warum unnütz mehr Geld ausgeben?
Das ist die für mich entscheidende Frage.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
Es geht aber zuvorderst bei der Jagdausübung nicht ums Geld sondern darum, dass das beschossene Wild nicht unnötig leidet und schnell zur Strecke kommt. Jede vermeidbare Nachsuche schont Wild, Hund und Hundeführer. Es geht ausserdem darum, sauber zu jagen, ohne unkalkulierbare Hintergrundgefährdung und ohne z.B. auf der Drückjagd anderes anlaufendes Wild oder gar Hunde durch wegprallende Splitter zu gefährden. Natürlich bestehen diese Risiken prinzipiell immer, auch mit Bleimunition. Jeder ist für seinen Schuss verantwortlich! Aber mit bleifreier Munition steigt dieses ohnehin gegebene Risiko deutlich. Das Problem beim neuen Bundesjagdgesetz ist doch überdeutlich. Es geht nicht nur darum, dass künftig Bleimunition jagdlich nicht mehr erlaubt ist sondern auch bleifrei ist künftig nur noch ein Teil davon, zertifizierte Munition, zugelassen. Dabei definiert das Gesetz die Zertifizierung nicht genauer. Es muss derzeit davon ausgegangen werden, dass diese Zertifizierung künftig über Verordnungen immer weiter restriktiv ausgedehnt wird und dass das jagdlich zugelassene Munitionsangebot immer weiter ausgedünnt werden wird. Der Jäger wählt künftig nicht mehr die Munition, die er für seine Zwecke und seine Waffe am geeignetsten hält sondern das, was die aktuelle Zertifizierung erfüllt - und verfügbar ist. Den kostenintensiven Aufwand für Zertifizierung jeder Laborierung aber werden nur grössere Anbieter - und dann auch nur für verbreitete Kaliber - leisten können. Kleine Firmen, private Wiederlader und bestimmte Kaliber werden aus dem Markt künftig herausfallen. Bürokraten und jagdferne Umweltromantiker schreiben uns mit diesem Gesetz künftig vor, mit welcher Munition und vielleicht sogar auch mit welcher Waffe wir jagen. Natürlich ist das nicht neu und natürlich wird die Jagd schon immer reglementiert. Ich sehe in der jetzt angekündigten Regelung aber eine neue, weitreichendere Qualität, eine weitere, deutliche Gängelung und einen starken Eingriff in unsere jagdliche Kompetenz. Wir sollten uns nicht die Wahl unserer Werkzeuge so einschränken lassen, gerade weil wir vor dem Gesetz und vor unserem Gewissen die Verantwortung für jeden Schuss tragen.
 
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...Wir sollten uns nicht die Wahl unserer Werkzeuge so einschränken lassen, gerade weil wir vor dem Gesetz und vor unserem Gewissen die Verantwortung für jeden Schuss tragen.
Wahrhaft gut gebrüllt!!!
Aber der Zug ist abgefahren.
Wir haben keine Entscheidungsgewalt mehr über Waffengesetz und Durchführung.
Und dass irgendein Wahlverhalten daran was ändert, glaube ich nicht mehr. Auch nicht, wenn AfD oder Grüne bei 110% angekommen sind...
Gruß-Spitz
 
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
Das mag ja sein. Aber es geht hier um den Entwurf zum neuen Bundesjagdgesetz. Nicht um das beschlossene (genauso fehlkonstruierte) Waffengesetz. Insofern ist der Zug rein formal noch nicht abgefahren. Wenn unsere Vertreter in den Verbänden - teilweise gut bezahlt - nicht endlich anfangen, die Interessen der Basis der Jägerschaft zu vertreten und dabei auch vor sehr deutlichen Worten nicht zurück schrecken, dann fährt allerdings auch dieser Zug - wie alle die anderen jagdfeindlichen Regulierungen vorher - ungebremst pünktlich aus dem deutschen Bahnhof. Aber muss man dazu auch noch applaudieren?
 
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Die Umsetzung im BJagdG ist nur die Folge der bereits bestehenden Vereinbarungen.
Daher ist man zu spät.
Es kommt leider immer noch nicht an, dass man international die Vorgaben macht und dann in Deutschland nur noch umsetzt.
Damit sind die demokratischen Prozesse und die Beteiligung der Bürger einfach ausgehebelt.
Das ist bereits jahrelange Routine.
 
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Nein,
es war tatsächlich so, dass die Wirksamkeit ("Tötungswirkung") von Nicht-Bleigeschossen in höchst polemischer und lautstarker Weise bestritten wurde ("....rauscht so durch, ist nicht tierschutzgerecht...") und deshalb, quasi zur Abwehr, eine "Zertifizierung" gefordert wurde, ohne die man keinesfalls "weidgerecht bleifrei" jagen könne.

Entsprechende Belegstellen und Quellen finden sich auch hier im Forum zahlreich.

basti

Exakt

Da darf man sich bedanken:

"Ende März stellte Carstensen unter dem Titel „Leiden vermeiden – Jagd nur mit zertifizierter Munition“ eine Online-Petition ins Netz, mit der er erreichen will, dass bleihaltige Munition bis auf Weiteres bei der Jagd verwendet werden darf. Zur Begründung trägt Carstensen darin unter anderem vor, dass die Jagd mit bleifreier Munition gegen das Tierschutzgesetz verstoße. "

https://www.welt.de/politik/deutsch...-Harry-Carstensen-blaest-online-zur-Jagd.html

Wurde ja schon passend als Rohrkrepierer betitelt

Aber die Legendenbildung hier im Forum war schon immer bemerkenswert.
 
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Wenn man wirklich vollkommen unbedarft ist, schreibt man sowas.
REACH ist vo 18.12.2006 und gilt seit Juni 2007(!)
Seitdem gibts auch die ECHA

Das nun zur Begründung herhaltende ALARA-Prinzip ist sogar noch älter
Verordnung (EWG) Nr.315/93 des Rates vom 8.Februar 1993 zur Festlegung von gemeinschaftlichen Verfahren zur Kontrolle von Kontaminanten in Lebensmitteln (ABl. L37 vom 13.2.1993, S.1))
 
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