Augenblickswirkung bei bleifreier Munition

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Hallo zusammen,

Ich bin Wiederlader und schiesse im Kaliber .308. Leider habe ich ausgesprochen leidliche Erfahrungen bezüglich der Fluchtstrecken gemacht. Nahezu alle Sauen rennen 50, zum Teil 100m. Nun würde ich gerne die sogenannte Augenblickswirkung erhöhen und frage mich, welches die bestimmenden Faktoren nach dem Treffersitz und der Vziel sind. Die Hoffnung ist, dass ich dann die entsprechenden Geschosse/Laborierungen dafür zusammenstellen kann. Ich höre immer und überall etwas von BUMS/Um und sehe das auch in einigen Videos. Bei mir liegt im Mittel eine Sau von 20 innerhalb von 5m. Das muss geändert werden. Zerleger und Blei fällt leider aus.

lg davman

so um 75 Rehe und Sauen mit der RWS Hit bleifrei in 2 JJ erlegt. Alle in 8 × 57 auf Pirsch oder Ansitz mit einer R93. Durchschnittliche Schuss Entfernung lag bei 50 m (ich dokumentiere alles in der Revierwelt App ).

Ausnahmslos Kammertreffer, davon die meisten zwei Finger hinter Blatt. Bumm&um hatte ich bei einer Packung kaum, jetzt öfter. Generell war es so, dass schwere Stücke (Sauen) im Schluss lagen oder Fluchtwege unter 50 m hatten. Die Ausschüsse waren bei dem Geschoss einfach größer, da die Deformationswirkung erst richtig auftreten konnte. Bei schwachem Stücken hatte ich trotz gutem Treffersitz teilweise sehr lange Totsuchen. Ausreißer waren ein Frischling mit über 1 km und eine Geiß mit grob 100m). Das Geschoss machte gar nicht auf und war gefühlt ein Vollmantel. Ich hatte sogar einige Stücke ohne Ausschuss. Habe nur ein Stück weich geschossen, da ich immer warte bis es gut steht.

Versuchsweise hatte ich den Zerleger von RWS. Da lagen die Stücke im Schuss. Allerdings zu hohe Entwertung.

In meiner Kombination 8x57; R93, RWS Hit kann ich dein geschildertes Verhalten bestätigen. Leugnen kann ich allerdings nicht, dass der Hund genug zu tun hatte.

Mit .222 und 6 × 70, beides verbleit, hatte ich auf Rehwild nicht eine Totsuche über 50 m. Mit 30.06 bin ich jetzt bei meinem Drilling wieder beim Blei. Der Grund ist einzig und allein, ein begrenzter Spaß nach 22:00 Uhr Nachzusuchen. Die Untersuchung zur Kontamination des Wildbrets habe ich vor einigen Monaten durchgelesen. Die Zahl stimmt nicht, aber ich meine dass über 90 % der Kontamination im Schusskanal besteht. Und da ich hier weder Nasche und es auch nicht dem Hund gebe, usw usw.

Fazit in meiner Kombination für mich ist, dass ich nach RWS etwas mehr Geschossgewicht suche. Und da ich glaube, dass Fabrikmunition halt Qualitätsschwankungen hat, auch nach bei Herstellern, die auch hier im Forum oft wegen der gleichbleibenden Qualität gelobt werden.

Da bin ich gerade bei Reichenberger/Skadi, da ich bei Skadi jmd. am Telefon hatte, der mal Ahnung in der Kombi Wild/Entfernungen/Waffe hatte.

Edit: Ich gehe aufs Geschossgewicht, da es m.E. bei meinen Entfernungen mit der R93 und viel Pirschen (Gras, Ast, Getreide,...) mehr bringt als Speed.
 
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.308 und bleifrei...
Liebe Rückstoßbedenkenträger...
ihr schießt doch dem Wild auch aufs Blatt.... macht auch aua
Ist doch Weihnachten, gönnt Euch mal ein ordentliches Kaliber.
Mit Schalli und leichtem Bleifreigeschoss schießt sich die 8x68S auch wie ne .308, macht garantiert nicht aua und erspart manche Nachsuche! 😅
Gruß vom Christkind
 
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Ich hatte die Daten bewusst nicht genannt, weil ich auf eine allgemeine Aussage/Regelmäßigkeit gehofft hatte

Ich schiesse .308 mit 508mm Lauflänge und einem ttsx und tsx geschoss mit 150gr und einer gemessenen V0 von 885 bzw 878 m/s.

Lg davman
 
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Ich hatte die Daten bewusst nicht genannt, weil ich auf eine allgemeine Aussage/Regelmäßigkeit gehofft hatte

Ich schiesse .308 mit 508mm Lauflänge und einem ttsx und tsx geschoss mit 150gr und einer gemessenen V0 von 885 bzw 878 m/s.

Lg davman
was hast du da für eine L6 und welches Pulver. Das ist schon sehr schnell. Hast Du den Druck messen lassen? Oder mal wieder keine 308 Win?

Der L6-Fuchs
 

Wheelgunner_45ACP

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Die Ladung ist ziemlich zügig. Was ist dien Haltepunkt? Grad bei Reh kann Hinter das Blatt mit BF-Deformator problematisch sein
 
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@Löffelmann
Das hängt wohl entscheidend vom Hülsenvolumen ab und bei mir sagt Quickload bzw. das wesentlich bessere Grt nix von Überdruck. Am Maximum ja (+4000bar) aber nicht darüber.

@Wheelgunner
Der Haltepunkt (zugegebenermaßen ist das nicht immer der Treffersitz) ist immer 2 Finger breit hinter der Spitze des Blattes auf halber Höhe. Gemeint ist der am weitesten nach hinten herausragende Teil des Vorderlaufs. Da sind aber auch Treffer dabei gewesen, die mal davon abwichen. Umgefallen (also innerhalb von 10m) sind 3 von vielleicht 60. Unter 35m sind es vielleicht 7. Der Rest ging 50+. Hierbei sind vornehmlich Sauen (ca. 25 bis 100kg - im Mittel 30 bis 60kg) gemeint. Beim Rehwild ist es bei weitem nicht so schlimm (ca. 50% der Fluchtstrecke und 60% bleiben in der Nähe des Anschussess) und beim Rotwild (nur 5Stck max 85kg Schmaltiere und Kälber) ist es bis jetzt sehr gut. Die lagen alle nach wenigen Schritten

Wirkt denn ein schwereres Geschoß bei ebenfalls hoher V0 (z.B. 165gr tsx mit 840ms) im direkten Vergleich besser?

lg Davman
 
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Ich bin der Meinung man kommt zum jetzigen Zeitpunkt noch schwer an Zerlegern vorbei. A ist es nicht immer möglich das Blatt zu treffen bei ziehenden oder trollenden Stücken und auch mit einem evtl. Weichschuss muss das Stück mal in angemessener Entfernung zu liegen kommen und B bekomme ich mit Jagdherrn Probleme wenn ich schon beim Reh voll auf Blatt hämmern muss.
Kollege schiesst die Evo green und ist ok. Wäre wohl auch mein Versuch wenn ich wieder auf bleifrei gehe. Frohes Fest
 
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...Wirkt denn ein schwereres Geschoß bei ebenfalls hoher V0 (z.B. 165gr tsx mit 840ms) im direkten Vergleich besser?

Ein schweres Geschoss mit hoher V transportiert auf jeden Fall mehr Energie. Die KANN es im Wildkörper abgeben, wenn es weich konstruiert oder der Wildkörper sehr massiv ist, oder es nimmt sie auf der Ausschussseite mit, z. B. bei Vollmantelgeschossen.
Aber selbst wenn es viel Energie abgibt, ist es immer noch vom Treffersitz und Schusskanal abhängig, ob die Wirkung gut ausfällt.
 
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......und auch mit einem evtl. Weichschuss muss das Stück mal in angemessener Entfernung zu liegen kommen....

Nein, muss es nicht, kann es vielleicht, wenn man Glück hat. Kaputt geschosse Gedärme töten nun mal nicht sehr schnell, weder mit .223, noch mit 8x68S oder 9,3x64, da kommt gewöhnlich auch keine "angemessene Entfernung" bei raus, wenn das Wild nicht freiwillig früh ins Wundbett geht.

.... A ist es nicht immer möglich das Blatt zu treffen....

Wer nicht in die schnell tödlichen Körperzonen trifft, hat ein Problem, das man nicht mit kalibern oder Geschossen ausgleichen kann! Mit Zweizentimer-Sprengbrand vielleicht, aber nicht mit üblicher Jagdmunition. Am sauberen Treffer geht KEIN Weg vorbei. Alles Andere ist Träumerei, die aber offenbar immer zur Jägerei dazugehören wird.
 
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@insulaner05
Zerleger mag ich nicht. 1. wird alles Wild verwertet und da mag ich einfach keine Geschoßfragmente bei mir oder gar einem Kunden/Freund auf dem Teller und 2. habe ich eine Heidenangst davor, wenn etwas "unkontrolliert" explodiert. Wenn ich damit einen Hund verletzen sollte, hätte ich ein Riesenproblem mit mir. also doch lieber Deformatoren, die in den meisten der Fälle doch berechenbar bleiben
 
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Wirkt denn ein schwereres Geschoß bei ebenfalls hoher V0 (z.B. 165gr tsx mit 840ms) im direkten Vergleich besser?

Das kann man nicht so pauschal sagen, bei (bleifreien) Geschossen ist neben dem Geschossaufbau u.a. die Auftreffgeschwindigkeit entscheidend für die Wirkung. Hattest du bis jetzt immer Ausschuss mit dem 150gr (T)TSX oder des Öfteren Probleme mit Steckschüssen?
Wenn du immer Ausschuss hattest, denke ich nicht, dass du das schwere TSX benötigst.
Der BC ist nur geringfügig besser (0,42 lb/in² zu 0,442 lb/in² - Herstellerangabe!), damit gerechnet hast du selbst noch auf 300m mit dem 150gr (T)TSX eine höhere Auftreffgeschwindigkeit. Die V0 beträgt hier gemäß deiner Messwerte 882m/s (Mittelwert) bei 150gr. und mal die "angenommene" V0 von 840m/s beim 165gr. TSX.

Gruß
Bock
 

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