Beagle

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Beagle sind ähnlich wie Teckel schlicht unterschätzte Hunde.
Die Leute trauen ihnen weder etwas zu noch beschäftigen Sie sich im Vorfeld damit wie diese Hunde arbeiten.
Bzw. wie sie arbeiten sollen.

Wenn ich einen Hund suche der Führerbezogen Jagd und sich immer wieder beim Führer Rückversichert ist beim Beagle nunmal falsch.
Diese Hunde treffen beim Jagen ihre eigenen Entscheidungen und jagen nicht nur an sondern verfolgen (in der Regel laut) sehr ausdauernd.

(y)

ich ergänze: wenn man einen Hund sucht, der hart und primär bis ausschließlich an Sauen jagt, liegt man mit dem Beagle ebenfalls falsch; hinsichtlich der Ausprägung des Lautes und des Fährtenwillens gehört der Beagle für mich aber in jedem Fall in die Spitzengruppe der Brackenrassen und braucht sich auch vor keiner anderen Rasse zu verstecken.
 
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Ich kannte Rehe brackierende Beagle aus schwedischer Zuchtlinie, die brauchten dafür den ganzen Tag und fehlten nach jeder Jagd - aber die Rehe kamen sehr schön langsam vor diesen Hunden, weil sie sehr langsam arbeiten/jagen.

Was die aber mit einem waidwunden Stück machen, möchte ich lieber nicht sehen...

Die Wildschärfe beim Teckel ist in der Regel sehr gut in der Rasse fixiert, das würde ich bei den "Laborhunden" nicht sagen.
 
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Vielleicht auch weil der Thread - Starter es nicht erwähnt hat, es gibt neben dem Beagle - Club Deutschland noch den Verein Jagd - Beagle, beide Vereine sind vom JGHV anerkannt.
Ohne Wertung, man beachte aber den Namen des 2.Vereins!

Den VJB gibt´s schon seit über 25 Jahren, er wurde u.a. von einem Ehren-Hirschmann mit aus der Taufe gehoben, der bis zuletzt auch einen Beagle besaß...
 

Westwood

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Was die aber mit einem waidwunden Stück machen, möchte ich lieber nicht sehen...

Die Wildschärfe beim Teckel ist in der Regel sehr gut in der Rasse fixiert, das würde ich bei den "Laborhunden" nicht sagen.
Es gibt in den jagdlichen Linien durchaus Schläge die ein krankes Stück binden, so war es zumindest bei meinen, Rehe, kleinere Sauen o.ä. kein großes Thema.
Wenn es aber Wehrhaftes bzw. großes Wild ist fehlt ihnen der Schneid bzw. Sie halten einen Lebensverlängernden Abstand, da hast du vollkommen recht.

Ich fand das aber als Führer angenehmer als den Wachtel der sich in jedes Stück geworfen hat ohne auf eigene Unversehrtheit zu achten.
 
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Ich möchte niemand zu nahe treten und ich formuliere im Folgenden mal etwas pointiert, aber man darf zumindest mal die Frage stellen, an welchem Ende der Leine das Problem vorzufinden ist. Dass beim Beagle eine wirklich konsequente Erziehung vonnöten ist, wird wohl kaum jemand in Abrede stellen. Und ich bin der Überzeugung, dass nur weil man den Jagdschein hat, man noch nicht zwingend auch einen Hund ausbilden/erziehen kann. Das bekommt ein Großteil der Menschen schon nicht bei ihnen Kindern hin. Und die „Sprache“ des Hundes muss man auch erst mal lernen. Nur weil jeder einen Hund kaufen darf, bedeutet das nicht, dass man das auch machen sollte. Ein Gutteil der „Hundeliebe“ unter Jägern kommt sicher auch daher, dass seit jeher kolportiert wird „Jagd ohne Hund ist schund“ oder so ähnlich. Und dann legt sich mancher einen Hund zu, der weder zu seinen Jagdmöglichkeiten, noch zu seiner Lebenssituation passt und hinterher ist das Wesen des Hundes schuld. Beagle sind Meutehunde, d.h. sie wollen von der Zuchtanlage her immer in Gesellschaft sein. Allein gelassen neigen sie zu grobem Unfug, sind auf der anderen Seite aber in aller Regel sozial sehr verträglich – egal ob mit Kindern, anderen Menschen, Katzen oder anderen Hunden. Aber er will beschäftigt werden - und zwei kurze Runden Gassi gehen á 20 Minuten reichen da halt nicht aus – er ist und bleibt ein Laufhund.

Der Hund eines guten Freundes hat jeden Tag mindestens 2 Stunden Auslauf - und das nicht im Garten. 1,5-2h joggen machen nicht den Hund fertig, sondern das Herrchen und auch das machen die 4x die Woche. Und dann geht es noch an 4-5 Tagen ins Revier.

Auf den typischen „Treibjagden“ im Schwarzwald stöbert der Hund vorbildlich Spurlaut und bringt das Wild ruhig vor die Schützen. Alle Totsuchen, die ich mit dem Hund erlebt habe, waren beeindruckend – sauber ausgearbeitete Spur, aber ohne einen Haken zuviel. Ein im besten Sinne passionierter Jagdhund. Wildschärfe ist allerdings Fehlanzeige, erwartet man beim Beagle aber auch nicht.

Der mangelnde Gehorsam hat in diesem Fall ausschließlich mit der unzureichenden Konsequenz des Führers zu tun. Trotzdem ist das ein unglaublich lieber Hund, der noch nie ein Anzeichen von Aggressivität gezeigt hat. Aber er ist unfassbar verfressen und hier auch sehr erfinderisch, um an alles fressbare zu kommen. Wenn bei uns ein Hund ansteht, ist der Beagle mit Sicherheit in der engeren Auswahl.
 
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Ein fast stimmiges Porträt.
Nur zwei Anmerkungen...
1. Auch Meute Hunde kann man bei Einzelaufzucht zu normal ungestörten Wesen bekommen.
Ich hatte auch mal einen typischen Meutehund, den man den Ursprung nicht mehr anmerkte.
Jeder Vertreter des Rudeltiers Hund, der zu wenig Zuwendung bekommt und nur weggesperrt wird, bekommt Verhaltensstörungen.

2. Es braucht ein Mindestmaß an Wildschärfe: ich will keinen Jagdgebrauchshund der um ein waidwundes Reh im Wundbett sitzend herumtanzt und dem nicht an die Drossel gehen will, als Beispiel. Stichwort Tierschutz!
Eine Rasse, bei der die Wahrscheinlichkeit zu solchem Verhalten sehr hoch ist, scheidet da von vornherein aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich möchte niemand zu nahe treten und ich formuliere im Folgenden mal etwas pointiert, aber man darf zumindest mal die Frage stellen, an welchem Ende der Leine das Problem vorzufinden ist. Dass beim Beagle eine wirklich konsequente Erziehung vonnöten ist, wird wohl kaum jemand in Abrede stellen. Und ich bin der Überzeugung, dass nur weil man den Jagdschein hat, man noch nicht zwingend auch einen Hund ausbilden/erziehen kann. Das bekommt ein Großteil der Menschen schon nicht bei ihnen Kindern hin. Und die „Sprache“ des Hundes muss man auch erst mal lernen. Nur weil jeder einen Hund kaufen darf, bedeutet das nicht, dass man das auch machen sollte. Ein Gutteil der „Hundeliebe“ unter Jägern kommt sicher auch daher, dass seit jeher kolportiert wird „Jagd ohne Hund ist schund“ oder so ähnlich. Und dann legt sich mancher einen Hund zu, der weder zu seinen Jagdmöglichkeiten, noch zu seiner Lebenssituation passt und hinterher ist das Wesen des Hundes schuld. Beagle sind Meutehunde, d.h. sie wollen von der Zuchtanlage her immer in Gesellschaft sein. Allein gelassen neigen sie zu grobem Unfug, sind auf der anderen Seite aber in aller Regel sozial sehr verträglich – egal ob mit Kindern, anderen Menschen, Katzen oder anderen Hunden. Aber er will beschäftigt werden - und zwei kurze Runden Gassi gehen á 20 Minuten reichen da halt nicht aus – er ist und bleibt ein Laufhund.

Der Hund eines guten Freundes hat jeden Tag mindestens 2 Stunden Auslauf - und das nicht im Garten. 1,5-2h joggen machen nicht den Hund fertig, sondern das Herrchen und auch das machen die 4x die Woche. Und dann geht es noch an 4-5 Tagen ins Revier.

Auf den typischen „Treibjagden“ im Schwarzwald stöbert der Hund vorbildlich Spurlaut und bringt das Wild ruhig vor die Schützen. Alle Totsuchen, die ich mit dem Hund erlebt habe, waren beeindruckend – sauber ausgearbeitete Spur, aber ohne einen Haken zuviel. Ein im besten Sinne passionierter Jagdhund. Wildschärfe ist allerdings Fehlanzeige, erwartet man beim Beagle aber auch nicht.

Der mangelnde Gehorsam hat in diesem Fall ausschließlich mit der unzureichenden Konsequenz des Führers zu tun. Trotzdem ist das ein unglaublich lieber Hund, der noch nie ein Anzeichen von Aggressivität gezeigt hat. Aber er ist unfassbar verfressen und hier auch sehr erfinderisch, um an alles fressbare zu kommen. Wenn bei uns ein Hund ansteht, ist der Beagle mit Sicherheit in der engeren Auswahl.
Lustig, wenn ein Jungjäger, die Jagd mit Hunden erklärt.
 
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Lustig, wenn ein Jungjäger, die Jagd mit Hunden erklärt.
was für ein gehaltvoller und differenzierter Beitrag. An welcher Stelle behaupte ich etwas Falsches? Aber da fühlt sich wohl jemand auf den Schlips getreten?!

Und ich kenne genug Altjäger die von Hunden keine Ahnung haben und seit Jahren die Tiere quälen und dennoch der Meinung sind, sie machen alles richtig.
Und wer sagt dir, dass ich mich nicht mit Hunden auskenne und nicht mit Hunden aufgewachsen bin - nur weil ich derzeit keinen habe?
Aber jetzt wird es wirklich zu komplex
 
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Ich möchte niemand zu nahe treten und ich formuliere im Folgenden mal etwas pointiert, aber man darf zumindest mal die Frage stellen, an welchem Ende der Leine das Problem vorzufinden ist. Dass beim Beagle eine wirklich konsequente Erziehung vonnöten ist, wird wohl kaum jemand in Abrede stellen. Und ich bin der Überzeugung, dass nur weil man den Jagdschein hat, man noch nicht zwingend auch einen Hund ausbilden/erziehen kann. Das bekommt ein Großteil der Menschen schon nicht bei ihnen Kindern hin. Und die „Sprache“ des Hundes muss man auch erst mal lernen. Nur weil jeder einen Hund kaufen darf, bedeutet das nicht, dass man das auch machen sollte. Ein Gutteil der „Hundeliebe“ unter Jägern kommt sicher auch daher, dass seit jeher kolportiert wird „Jagd ohne Hund ist schund“ oder so ähnlich. Und dann legt sich mancher einen Hund zu, der weder zu seinen Jagdmöglichkeiten, noch zu seiner Lebenssituation passt und hinterher ist das Wesen des Hundes schuld. Beagle sind Meutehunde, d.h. sie wollen von der Zuchtanlage her immer in Gesellschaft sein. Allein gelassen neigen sie zu grobem Unfug, sind auf der anderen Seite aber in aller Regel sozial sehr verträglich – egal ob mit Kindern, anderen Menschen, Katzen oder anderen Hunden. Aber er will beschäftigt werden - und zwei kurze Runden Gassi gehen á 20 Minuten reichen da halt nicht aus – er ist und bleibt ein Laufhund.

Der Hund eines guten Freundes hat jeden Tag mindestens 2 Stunden Auslauf - und das nicht im Garten. 1,5-2h joggen machen nicht den Hund fertig, sondern das Herrchen und auch das machen die 4x die Woche. Und dann geht es noch an 4-5 Tagen ins Revier.

Auf den typischen „Treibjagden“ im Schwarzwald stöbert der Hund vorbildlich Spurlaut und bringt das Wild ruhig vor die Schützen. Alle Totsuchen, die ich mit dem Hund erlebt habe, waren beeindruckend – sauber ausgearbeitete Spur, aber ohne einen Haken zuviel. Ein im besten Sinne passionierter Jagdhund. Wildschärfe ist allerdings Fehlanzeige, erwartet man beim Beagle aber auch nicht.

Der mangelnde Gehorsam hat in diesem Fall ausschließlich mit der unzureichenden Konsequenz des Führers zu tun. Trotzdem ist das ein unglaublich lieber Hund, der noch nie ein Anzeichen von Aggressivität gezeigt hat. Aber er ist unfassbar verfressen und hier auch sehr erfinderisch, um an alles fressbare zu kommen. Wenn bei uns ein Hund ansteht, ist der Beagle mit Sicherheit in der engeren Auswahl.

Sehr lieb geschriebene Zusammenstellung von Allgemeinplätzen - an verschiedenen Stellen jedoch leider so nicht richtig!

Der Beagle ist z.B. längst kein reiner Meutehund mehr (im Ggs. z.B. zum Foxhound), sondern wird seit langem hier bei uns als Solohund geführt und ist als solcher sehr wohl einsetzbar (Meutehund nur insofern, als dass ALLE Hunde grundsätzlich Meutetiere sind, deren Meuteführer eben mittlerweile der Mensch ist - zumindest meistens).

Auch was die Wildschärfe betrifft, bin ich eher bei @Busch: Selbstverständlich erwarte ich ein Mindestmaß an Wildschärfe von einem Jagdhund, der zur selbstständigen lauten Jagd (und zu "Totsuchen") eingesetzt wird. Ich erwarte KEINEN rabiaten "Keilerwürger", aber ein Hund, der nicht, wie ober beschrieben, ein krankes Stück Wild bindet oder zumindest hartnäckig stellt, hat bei solchen Jagden nix verloren. Übrigens kenne ich einige Beagles, die das durchaus auch hinbekommen.
 

z/7

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Und wer sagt dir, dass ich mich nicht mit Hunden auskenne und nicht mit Hunden aufgewachsen bin - nur weil ich derzeit keinen habe?
Das meint er nicht.

Für die Jagd, wie sie in DE ausgeübt wird, ist Wildschärfe eine Eigenschaft, die nicht zur Disposition steht. Wer das in einem Nebensatz abtut, zeigt, daß er von Jagd noch nicht viel versteht.
 
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.....deshalb scheiden einige Rassen aus, bei denen Wildschärfe nicht auf der "Agenda " steht - die jagdlich gezüchteten Beagle gehören wohl nicht dazu!

Wobei man sich über die Definition des Begriffes "Wildschärfe" trefflich streiten kann!
 
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Das meint er nicht.

Für die Jagd, wie sie in DE ausgeübt wird, ist Wildschärfe eine Eigenschaft, die nicht zur Disposition steht. Wer das in einem Nebensatz abtut, zeigt, daß er von Jagd noch nicht viel versteht.
Auch das ist mir zu pauschal und so sicher nicht richtig. Das kommt doch auf den Einsatzzweck an.
Und mit über 5.000 Posts ist man in einem Forum natürlich der bessere und erfahrenere Jäger.
Aber ich habe offen gestanden nicht die Zeit und die Lust jedes Argument hier auf die Goldwaage zu legen und/oder auseinander zu nehmen.
Ich würde einen Beagle u.a. gerade wegen der fehlenden oder zumindest stark reduzierten Wildschärfe nehmen. Ob ich in den Augen irgendwelcher anonymer Forumskoryphäen damit als unerfahren und gar unwissend dastehe, ist mir offen gestanden wurscht.
 
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Mit einem nicht wildscharfen Hund verbieten sich bspw. Nachsuchen aller Art. So ein Hund ist nicht tierschutzgerecht einsetzbar!
In meinen Augen verbietet sich auch der Einsatz auf Drückjagden. Gerade dort kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Hund an ein krankes Stück kommt. Was bringt es, wenn der Vierbeiner ein solches Stück über sieben Berge vor sich her hütet.
 

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