Biodiversitätsstrategie und Waldstilllegung

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Das du die auch noch in Schutz nimmst, kann ich nicht nachvollziehen.

:mad: Ich nehme die nicht in Schutz, aber es waren eben nicht nur die hiesigen, die durch Sparwut etc. ihre Verwaltungen so dezimiert haben, dass die heute wirkunsglos sind. Das haben andere Bundesländer ebensogut hingekriegt. Und wir haben doch am meisten darunter zu leiden gehabt (als Generation und als Wissenschaft per se). "Die" versuchen jetzt, uns die Lösung liefern zu lassen, um ihren Karren aus dem Dreck zu ziehen: "Wir brauchen von der Wissenschaft ein DSS, das Laien bedienen können. / Wir brauchen mehr Transfer von Wissen direkt an die Waldbewirtschafter, das müssen Sie ... / Wir brauchen die Antworten sofort ... / usw.". Davon, dass mal die Versuchsanstalten als Mittler zwischen Wissenschaft und Praxis fungieren sollten, und man da heute je nach Bundesland aber keinen Ansprechpartner mehr hat weil da die Versuchsanstalten de facto geschliffen wurden, schweigen die aber gerne.
 
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dann würde sie dafür sorgen das einerseits das forstliche Personal deutlich aufgestockt wird

Die personalpolitischen Fehler der Vergangenheit werden sich besonders in Krisenzeiten rächen.
Gleich ob nach Kyrill oder in den Trockensommern 18/19...
Es ist im übrigen in allen Bundesländern das Gleiche.
Seit Jahren gibt es enorme administrative Aufgabenvermehrung und Vergrößerung der Organisations-Einheiten.

In Hes, RLP, BaWü schwächt bzw. zerschlägt man zus. gerade noch aufgrund der Kartellrechts-Vorgaben die gewachsenen und bewährten Strukturen des gemeinschaftlichen Holzverkaufs.
Gravierende Organisations-Änderungen in Zeiten, wo alle Kräfte gefordert wären, lähmen zusätzlich...
In Kalamitätszeiten erschwert das den notwendigen Holzabfluß am Markt und die Aufarbeitung der Schäden. Andere wichtige Projekte zur Innovation werden nach hinten geschoben.
Vieles an Wald-Produkten, die wir nicht in den Export verschleudern, wird schlicht vergammeln - dolle Wertschöpfung eines klimafreundlichen Rohstoffs.
Aber egal, die Wohllebens unserer Zeit werden ja dazu als "Fachleute" angehört. (n)
 
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z/7

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Die Bestände stammen alle aus einer Zeit, als man noch einfacher hingelangt hat um das Vermögen zu schützen. Das sollte bei diesen Beständen beibehalten werden.
Ich versteh grad Bahnhof. Magst Du das einem Nicht-Einheimischen etwas weniger telegrammatisch vermitteln?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ich nehme die nicht in Schutz, aber es waren eben nicht nur die hiesigen,

Fein, dann sind wir uns ja einig, dass nicht nur den Politikerdarstellern der brandenburger SPD nicht zu trauen ist, sondern keinem von denen.

Ich versteh grad Bahnhof. Magst Du das einem Nicht-Einheimischen etwas weniger telegrammatisch vermitteln?

Der Aufbau der großen Kiefer- und Fichtenbestände erfolgte aus rein wirtschaftlichen Gründen.
Der Probleme die diese Monokulturen hervorbringen konnten war man sich durchaus bewußt. Kalamitäten durch Käfer und Falter gabs schon immer mal.
Den biotischen Gefahren konnte man schlicht durch den schnellen und gezielten Einsatz von Insektiziden begegnen. Durch die hohe Personaldichte (600 ha pro Revierförster, statt 3000) konnte man einen Befall schnell feststellen und die behandelten Flächen konnten klein gehalten werden. Außerdem waren genug WA vorhanden um zügig einzugreifen. Versuch mal heute für die befallenen Flächen einen "Baumschubser" heranzubekommen.

Ein Waldumbau unter Schirm sollte dem auf riesigen Freiflächen vorgezogen werden, darum und auch um die bereits beschriebenen Probleme abzufedern, sollte dem sofortigen Einsatz von Insektiziden auf diesen Flächen stattgegeben werden. Wäre besser als erstmal ewig zu labern und einen punktuellen Befall zu einem flächigen eskalieren zu lassen.

In einer normalen Welt könnte man den Umbau in den Wirtschaftsbetrieb eines Forstrevieres integrieren, möglich auch mit einer schwarzen Null, so wie es jetzt läuft hat man dagegen den doppelten Schaden - unverkäufliches Käferholz + riesige Flächen zur Wiederaufforstung = doppelte Kosten. Die Nullen sind so nur schwarz rot gryn


CdB
 
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Man braucht da nicht unbedingt gleich an die Insektizide zu denken. Fehlendes Personal führt halt neben einer verzögerten Entdeckung des Schadens auch dazu, dass z. B. die Einzelwürfe aus 2017 nicht aufgearbeitet bzw. nicht händisch entrindet wurden, was mancherorts den BoKä die Startbedingungen 2018 sehr verbessert hat.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Schrub ich ja, wenn auch nicht so schön.
 
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Rechtzeitige Schaden-Entdeckung ist das Eine, aber was ist, wenn der Wald rot wird und keiner kommt zur Aufarbeitung ?
Kommunalwälder so unter ca. 1500 ha haben z.B. in RLP so gut wie keine Regiekräfte mehr und wenn, hauen die kein Holz mehr.
Die Unternehmerszene wurde systematisch (staatlicherseits) kaputtgemacht.
Dumping-Preiskampf dazu verkompliziertes Ausschreibungs-Recht und geforderte Nachweise, Zertifikate, Lehrgänge usw. fast bücherdick - kleinere örtliche Forstunternehmer strecken hierzu die Segel …
Unternehmen mit vielen Großmaschinen ziehen durch die Republik von großer Fläche zu der nächsten; der kleine und mittlere Waldbesitzer steht vor seinem sterbenden Bestand und ist überfordert...
 
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z/7

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Dumping-Preiskampf dazu verkompliziertes Ausschreibungs-Recht und geforderte Nachweise, Zertifikate, Lehrgänge usw. fast bücherdick - kleinere örtliche Forstunternehmer strecken hierzu die Segel …
Dazu brauchts nichtmal große staatliche Vorschriften, die BaySF z.B. haben das schon über die Mindestabgabemengen für Brennholz geschafft. Was natürlich noch viel weitgehendere Folgen hat, aber eben auch die zeitnahe Aufarbeitung von initialen Käferinselchen verhindert. Was für bürokratische Wasserköpfe man zu diesem Zweck stattdessen hier installiert hat, wollt ihr gar nicht wissen. Käferzuchtprogramme könnt man nicht geschickter aufziehen.
 
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Dazu kommt aber auch noch, dass die Holzindustrie die Kräfte des Marktes voll ausnutzt und bereit ist einen lächerlichen Preis zu bezahlen. Damit fehlt das Geld, dass ich eigentlich für den Umbau benötige.

Dazu kommt, dass die Landesforst in Brandenburg den Einschlag nicht reduziert hat. Angeblich wegen Lieferverträgen würde sie an ihrem Hiebsatz (inkl. Schadholz) festhalten. Das ist natürlich Schwachsinn, da wird auf dem Rücken der privaten Waldbesitzer das Eigentum der Bürger verramscht.
 

z/7

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Angeblich wegen Lieferverträgen würde sie an ihrem Hiebsatz (inkl. Schadholz) festhalten. Das ist natürlich Schwachsinn,
Lieferverträge sind nun mal Lieferverträge, da kommt man nicht so einfach raus. Wenn die auf Jahre hinaus abgeschlossen sind, und die Sägewerker da aktuell günstige Konditionen haben, werden die einen Teufel tun und den Vertragspartner da rauslassen.

Daß der Staatsforst bisher immer versucht hat die Auswirkungen von Kalamitäten abzupuffern war zwar nett, aber nicht seine Pflicht. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß das Ausmaß des Schadens im Privatwald häufig selbst verschuldet war, Punkt Baumartenwahl und Pflegezustand. Als rechnender Betrieb, wohlgemerkt von der Vertretung des Volkes, also auch dem privaten Waldbesitzer, dazu gemacht, ist das in der Gesamtbilanz ohnehin nur die Frage, auf welchem Weg das Geld beim Bürger landet oder auch nicht.
 

z/7

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Wenns mal so ist, der Landesforst hat so ein Talent dafür, den niedrigsten Preis zu fordern...
Das können sie alle gut. War vor einiger Zeit ein ziemlicher Aufstand, weil die BaySF mit nem großen Sägewerker nen langfristigen Vertrag gemacht hatte, den der Holzmarkt dann zur Farce machte. Pacta sunt servanda.
 
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Wenns mal so ist, der Landesforst hat so ein Talent dafür, den niedrigsten Preis zu fordern...

Sagen wir´s anders: die meisten Landesforsten - egal in welcher Rechtsform sie nach außen firmieren - haben ein phänomenales Talent dazu, durch "sozialistische Planwirtschaft" den eigenen Karren richtig tief in den Dreck zu fahren.
Unterstützt und angeleitet werden sie dabei regelmäßig durch weitgehend unfähige Politiker, die, i.d.R. aus völlig sachfremden, politisch überlagerten Erwägungen heraus, kräftig in die Betriebsleitung und -führung eingreifen und Entscheidungen forcieren, die den letzten Rest an Sachverstand geradezu konterkarieren; dies gilt insbesondere für die jeweilige Personalpolitik.
Das im Nachbar-Faden diskutierte Einbinden der Bundeswehr ist dabei geradezu ein Offenbarungseid!
 

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