Deutschland Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundesjagdgesetzes

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Wer in der Novelle den Baustein sieht, private Jagd zu verbieten, ist in meinen Augen ein „jagdlicher Querdenker“.
Es gibt keine Weltverschwörung gegen die Jagd, niemand der die Fäden der Marionette zieht. Wohl gibt es einen - eher kleinen - Teil der Bevölkerung und damit sicher auch der Politik, der grundsätzlich gegen die Jagd eingestellt ist. Das ist auch nicht weiter schlimm, sondern als Meinungsfreiheit bekannt. Denjenigen, denen die Jagd aus welchen Gründen auch immer am Herzen liegt, kommt die Aufgabe zu, gute Argumente für die Jagd zu benennen. Davon gibt es viele. Dass es gelegentlich erforderlich ist, ein Gesetz zu ändern, um den Gesetzeszweck zu erreichen, ist kein Privileg der Jagdgesetzgebung. Das ist vielmehr normal. Das BGB hat auch eine Reihe von Novellen gebraucht, um auf Stand zu bleiben.

Zum Blei: ich lese hier kein Bleiverbot wie schon in manchen Bundesländern codifiziert, sondern im Vergleich dazu wieder eine Öffnung, über die sich der BUND ja prompt aufregt. Vom Bleifreitrend bekommt der Platzhirsch RUAG eher wenig vom Kuchen ab. Daher erstaunt es, dass es keine Untersuchungen gibt, die eindeutig darauf hinweisen, dass die Bleikontanimierung des Wildbretes nicht gegeben ist, wenn bleihaltige Munition verwendet wird. So komplex kann das doch nicht sein. Offenbar scheint auch kein LJV in diese Richtung zu denken, vielleicht wären ja gebondete Geschosse absolut ausreichend im Sinne des Gesundheitschutzes und nur das TM zu verbannen?

Zum Klima und Wald: auch das scheint manchem Schreiber nicht zu schmecken, obwohl die Schadvermeidung an Land- und Forstwirtschaft einer der zentralen Elemente für das Jagdrecht war, seit 1848 und bis heute ist. Man könnte durch Jagd in diesem Sinne auch die Bedeutung der Jagd und damit auch der Jäger unterstreichen. Aber auch das wird bejammert. Aber wer braucht schon Jammerlappen?
 
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Ich habe den Entwurf Drucksache 19/26024 durchgelesen. Was die Munition angeht, sind bislang noch kaum detaillierte Aussagen getroffen, da kann noch alles bei herauskommen.
Klar ist, daß die IR-Aufheller an der Waffe erlaubt werden. Auch der Schießfertigkeitsnachweis für Gesellschaftsjagten über 6 Personen KANN von dem Jagdleiter verlangt werden.

Etwas beunruhigend sind allerdings die Aussagen, daß die Landesregierungen die Munitionssache per Rechtsverordnung (zu lesen: nach beliebigem Gusto) regeln können - da sind jagdfeindliche Ausuferungen zwar noch keineswegs schon als vorhanden zu sehen, vielleicht wird auch alles gut, aber die politische Erfahrung gerade der letzten Jahre läßt LEIDER sehr Übles befürchten. Es sind also auch die Landesverbände gefordert, die Landesregierungen hinsichtlich der zukünftigen Rechtsverordnungen zu beraten und notfalls auch gerichtliche Korrekturen zu bewirken, falls erforderlich.

Es ist nach meiner innerbehördlichen Erfahrung meistens gar keine böse Absicht, politische Gesinnung oder Verschwörung, wenn etwas unzweckmäßig geregelt wird, sondern schlicht Unkenntnis der Materie gepaart mit der Angst, irgend einen Fehler zu machen oder anzuecken bei Vorgesetzten. Daher muß an dieser Stelle rechtzeitig eingewirkt werden, sonst bleibt später nur noch der Klageweg, und der birgt Unsicherheiten.
 
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Das ist gelinde gesagt Unsinn.
Du stellst es so dar, als wenn es nur das Bleigeschoss und das Bleifreigeschoss gäbe.
Mein 98ger schießt mit dem RWS Hit Geschoss präziser als mit allen Bleigeschossen die ich vorher geschossen habe.
Ich habe keine Waffe die nicht mit bleifreien Geschossen gute bis sehr gute Streukreise erzielt.
Meine Doppelbüchse in 9,3 x 74 R war nur durch den Wechsel auf "bleifrei" zu akzeptablen Streukreisen zu bewegen.
Mein BBF in 6,5 x 55 erzielt dagegen mit der Geco Plus TLM bonded die besten Streukreise.
Ebenfalls akzeptabel schießt die S&B exergy bleifrei.
Beide kosten nebenbei bemerkt fast das Gleiche.

All das beweist aber weder das eine noch das andere.
Man merkt hier nur sehr schnell wer sich mit dem Thema auch praktisch auseinander gesetzt hat.

Gelinde gesagt, interessiert es mich mich nicht was du für Sinn oder Unsinn hälst.
Das ist meine Erfahrung. Punkt!
Du kannst gerne eine andere Meinung haben, die gönne ich dir sogar!

Und mit dem Thema RWS Hit, bestätigt du doch genau das was ich oben geschrieben habe!
Was kostet eine Packung RWS Hit...70€ ?

Zeig mir doch bitte die Streukreise von deiner Büchse mit der Hit und erklär mir doch nochmal bitte danach wieso ich die unbedingt auch noch ausprobieren soll?

Allerdings will ich hier keine Geschossdiskussion führen!
Wenn du den Faden in Gänze gelesen hättest, dann hättest du auch gemerkt, dass ich zu der ein oder anderen Aussage Stellung bezogen habe, mehr nicht!

Ich bin nicht der, der Blei missioniert oder anderen versucht die Verwendung von Bleigeschossen aufzuzwingen!

Ich find super das die Hersteller an Bleifreien oder Alternativen Geschossen arbeiten und diese auf den Markt bringen.

Ich finde es aber sch...., dass man per Gesetz auf biegen und brechen dazu gezwungen wird "bleifrei" oder ihrgendwelche Alternativen zu verwenden, obwohl die Auswahl noch viel zu begrenzt ist!
 
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Was die Munition angeht, sind bislang noch kaum detaillierte Aussagen getroffen, da kann noch alles bei herauskommen.
Weil die Details garnicht ins Gesetz kommen.
Dazu veranlasst man eben die angesprochene Rechtsverordnung.
Die ist in Arbeit und die Inhalte erfreuen mich so wenig, wie die Regelung in einer Verordnung.
Da entscheidet künftig das Beamtentum des Ministeriums was drin stehen soll und niemand wird beiteiligt.
 
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Weil die Details gar nicht ins Gesetz kommen. Dazu veranlasst man eben die angesprochene Rechtsverordnung. Die ist in Arbeit und die Inhalte erfreuen mich so wenig, wie die Regelung in einer Verordnung. Da entscheidet künftig das Beamtentum des Ministeriums was drin stehen soll und niemand wird beiteiligt.
Bislang wurde dem Jagd und WaffR immer vorgehalten es sei zu kompliziert, da jedes Detail geregelt wird. Jetzt ist es auch nicht recht. Müssen allgemein die Rechtsverordnungen der Länder nicht alle 2 Jahre auf den Prüfstand? Da ist dann Gefahr im Anmarsch, weil man Aktivitäten entwickeln kann, je nachdem welche Partei die zuständige Ministerin gerade stellt.
 
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B....... Da ist dann Gefahr im Anmarsch, weil man Aktivitäten entwickeln kann, je nachdem welche Partei die zuständige Ministerin gerade stellt.
Das ist ja gerade das Problem. Die RVOs können fast beliebig und dazu politisch motiviert verfasst oder geändert werden, das ist bei einem Gesetz viel schwieriger. Da hat man in aller Stille die Basis für völlige Willkür geschaffen - ob es dann so (schlimm) kommt, weiß man noch nicht, gibt ja auch vernünftige Leute, die allerdings politisch gewollte Vorgaben umzusetzen haben.
Das bleibt spannend, vor allem auch für die Wiederlader.
 
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Bislang wurde dem Jagd und WaffR immer vorgehalten es sei zu kompliziert, da jedes Detail geregelt wird. Jetzt ist es auch nicht recht. Müssen allgemein die Rechtsverordnungen der Länder nicht alle 2 Jahre auf den Prüfstand? Da ist dann Gefahr im Anmarsch, weil man Aktivitäten entwickeln kann, je nachdem welche Partei die zuständige Ministerin gerade stellt.
Deshalb sollte man eben auch einfach keinTheater ins Gesetz schreiben.
Wir reden auch nicht über Verordnungen der Ländern, sondern eines Bundesministeriums.
Dei werden garnicht geprüft ud die dürfen dann n in Folge tun und lassen was sie wollen.
 
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Bislang wurde dem Jagd und WaffR immer vorgehalten es sei zu kompliziert, da jedes Detail geregelt wird. Jetzt ist es auch nicht recht. Müssen allgemein die Rechtsverordnungen der Länder nicht alle 2 Jahre auf den Prüfstand? Da ist dann Gefahr im Anmarsch, weil man Aktivitäten entwickeln kann, je nachdem welche Partei die zuständige Ministerin gerade stellt.
hatte ich schon korrigiert
 
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.....sondern eines Bundesministeriums.
Die werden gar nicht geprüft und die dürfen dann in Folge tun und lassen was sie wollen.
da kann man ein Normenkontrollverfahren anstrengen. Einfacher ist es zu klagen. Automatische zeitliche Begrenzung gibt es scheinbar nur bei den Ländern.
 
G

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Guest
Und mit dem Thema RWS Hit, bestätigt du doch genau das was ich oben geschrieben habe!
Was kostet eine Packung RWS Hit...70€ ?

Apfel mit Birnen. Du vergleichst bleifreie Munition mit der billigsten verbleiten von S&B und behauptest dann das die bleifreie um den Kostenfaktor 2-3 höher liegt.
RWS ist grundsätzlich hochpreisiger.
Die Geco Plus bonded und die Geco Star bleifrei in 30.06 sind preisgleich
Ebenfalls kostet die bleifreie von RWS und S&B nicht annähernd das doppelte.

Ich finde es aber sch...., dass man per Gesetz auf biegen und brechen dazu gezwungen wird "bleifrei" oder ihrgendwelche Alternativen zu verwenden, obwohl die Auswahl noch viel zu begrenzt ist!

Ja per Gesetz ist sogar unausweichlich. Man braucht nur nachzulesen wieviele hier das Thema nicht verstehen. Es wird sogar der Grund für das Bleiverbot nicht im Ansatz verstanden.
 
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