Am späten Sonntag Nachmittag nach dem Regen wieder einmal eine Runde gedreht. Zum Schluß bei
den Hühner vorbeigeschaut. Sie saßen etwa noch fünfzehn Meter auf dem Stoppelfeld neben den Schotterweg. Fast eine Stunde gewartet bis sie endlich am Rand des Feldes angelangt waren. Zuerst
tauchte die Henne aus dem Grasstreifen raus um zu trinken. Einige Küken und der Hahn folgten
kurz darauf.
Hinter mir hörte ich die Steine auf dem Weg auseinander fliegen. Ein Wagen flog an mir vorbei, die Hühner schafften es gerade noch in die Deckung.
Keine zehn Minuten später diesmal bedeutend langsamer folgte ein Tranzporter. Ich muss dazu sagen,
sie fuhren zu einen der dort stehenden Windräder, welches wohl ausgefallen war.
Von den Hühner habe ich außer dieses eine Bild nichts mehr gesehen. Nach gut einer Stunde kam
die zwei Autos zurück und ich brach danach Richtung Heimat auf.
Am Montag Abend wieder zu den Kleinen hin. Zuerst mal an einer Vorfläche des Windrades geschaut,
ob sie vielleicht dort waren. Zu sehen waren keine, aber ich konnte lautes aufgeregtes andauerndes Rufen hören. Mit dem Fernglas die unmittelbaren Stoppel um das Windrad abgesucht. Endlich am Rand
des Schotterweges konnte ich sie ausmachen. Mehrere Krähen und Feldhühner flatterten dort umher.
Schnell in Richtung des Schotterweges und zu der Stelle hingefahren.
Die Krähen flogen sofort weg, einige kann man auf manchen Bildern als schwarze Flecken noch
ausmachen. Überraschender Weise sah ich dann zwei Feldhuhnpaare dort am Rand des Weges.
Immer noch wurde laut gerufen. Hin und wieder liefen sie zu dem Mäusegraben und waren ganz
aufgeregt.
Die Henne war wohl immer noch in Kampfesstimmung. Sie vertrieb das Paar und auch ihr Männelein
sehr energisch. Eigenartiger Weise bekämpften sich die Hähne gar nicht.
Kamen sie wieder zurück ging das ganze Spiel wieder von vorne los. Immer wieder wurde der
Mäusegraben dabei genau ins Auge gefast. Inzwischen konnte ich auch das Rufen eines Küken
hören. Nach gut fünfzehn Minuten lief die Henne zur Stoppelseite rüber, und blieb verschwunden.
Nun stieg ich aus dem Wagen aus und sucht den Graben mit dem Fernglas ab. Das rufen des Küken
wohl hören, konnte ich es aber nicht sehen.
Zum Glück habe ich immer zwei kleine Vogelnetze im Wagen dabei. Also immer den Piepen
nachgegangen, und richtig ein Küken lag im Graben. Nachdem ich dieses im Netz hatte, suchte ich
nach der Henne auf der anderen Seite des Weges. Sie drückte sich fest zwischen dem Gras. Da sie
nicht geflüchtet war, nahm ich an das sie immer noch einige Jungtiere unter sich hatte. Das
Küken einen halben Meter daneben in die Stoppeln gesetzt und zurück zu Auto. Auf den Bildern
kommen die Kleinen größer rüber als sie wirklich sind. Das Kleine war immer noch kleiner
als frisch geschlüpfte Zwerghühner (Holländer).
Als ich mich gerade ins Auto setzen wollte, sehe ich zwei Frauen mit ihren Hunden den Weg runter
kommen. Sie trieben die drei anderen Hühner langsam aber sicher vor sich her. Statt in den Möhren
zuverschwinden, strichen sie an mir vorbei ab.
Jetzt war Eile angesagt, sie hatten die Hunde zwar angeleint, aber diese waren zehn oder mehr Meter
lang. Den Beiden die Sachlage erklärt, und noch schnell ein paar Fotos der Feldhühner gezeigt, wollen
sie demnächst auf diesem Weg ihre Hunde kurz halten. Die drei Hühner die sie fast dreizig Meter
vor sich hergetrieben haben, hätten sie nicht bemerkt.
Ich war noch am überlegen, ob es nicht besser gewesen wäre das Kleine zu Hause aufzuziehen, um
es ganz aus dieser Gefahrenzone herausnehmen. Der Hahn aus welchen Gründen auch immer hatte sich wohl dem einen Paar angeschlossen so meine Gedanken. Ganz in Gedanken tauchte aufeinmal
zwei/drei Meter in den Stoppeln ein Köpfchen eines Huhnes auf. Nach soll ich mich so getäuscht
haben, plötzlich waren es zwei. Der Hahn hatte es von mir unbemerkt geschafft sich bis zur Henne
vorzuarbeiten. Langsam zogen sie nun weiter in Stoppelfeld einwärts. Wie viele Junge jetzt noch
dabei waren, konnte ich leider nicht ausmachen.
Was ich mich frage, warum suchen die Hühner kein Rüben oder Kartoffelfeld auf? An den Randstreifen
wären sie auf jeden Fall besser geschützt, als auf den Stoppeln. Das das Paar weit mit den Jungen
läuft weis ich ja inzwischen. Ich glaube nicht das sie groß werden.
Der Fotograf