verliert das Geschoß propotional mehr an Geschwindigkeit als an Masse (wenn´s kein wundballist. untaugl., dünnstmantliges Scheibengeschoß ist). Bei bleifreien Solids ist dieser Effekt noch stärker. Deswegen sollte das Geschoß vorrangig Masse haben.
Moin Sirius,
ich denke Du unterliegst einem kleinen Denkfehler. Zum Einen verliert sich die Geschwindigkeit nicht einfach so. Nach dem Energieerhaltungssatz passiert etwas damit. Sie wird umgesetzt und zwar in Zerstörung.
Du sprichst an, dass Geschosse möglichst schwer sein sollen, damit letztlich noch genügend Masse vorhanden ist, da sie sich ja teilweise zerlegen. Dann erwähnst du dass bleifreie Solids (ich denke Du meinst bleifrei monolithische Deformationsgeschosse), die besonders unter dem Masseverlust leiden würden.
Dabei ist das Gegenteil der Fall. Die verlieren i.d.R nur die Plastikspitze. Teilzerleger sind ein Anderes Thema.
Ein weiteres Problem der dicken Kaliber (Kaliber, nicht Patronen) ist, dass die um eine brauchbare Querschnittsbelastung zu haben um so Tiefenwirkung bringen zu können, eine höhere Masse haben müssen.
Das bringt Nachteile beim Schussverhalten, mit denen nicht jeder umgehen kann.
So, jetzt kommt mein Versuch zu vermitteln.
Ein großes Loch hat noch nie geschadet.
Dann ist kinetische Energie nicht gleich kinetische Energie. Ein 55gr V-Max im cal .22
mit 1000J E/Z wirkt mit Sicherheit ganz anders als ein 150gr Partition in .277 mit 1000J wenn es auf das Schulterblatt einer 90kg Sau trifft. Soweit so gut.
Es ist nicht so einfach zu sagen was nun optimal ist, da für jeden das Optimum etwas anderes ist. Der eine sucht die beste Sofortwirkung, wo Entwertung keine Rolle spielt, der Andere will wenige Rückschlag, der nächste den besten Kompromiss....
Ich denke die geeignetsten Kompromisse für das Gros der Jäger ist recht einfach zu finden. Man nehme irgendeine der Top 5 der am Meisten verkauften Patronen mit einem hochwertigen Geschoss mit einer gewissen Reputation in einem für die Patrone angepassten (bewährten) Geschossgewicht.
Also irgendwas zwischen 6,5 und 8mm mit 140 bis 200 grain, welches die gesetzliche Anforderung (übrigens keine knapp kalkulierte Mindestanforderung, sondern mehr als ausreichend) erfüllt.
Wer natürlich mehr Vertrauen in eine .45-70 Gvt oder .444 Marlin oder die Neundrei hat soll sie nehmen. Vertrauen ins Material ist der erste Schritt zum Erfolg und nicht zu unterschätzen.
Grüße