Im Angesicht der Schweinepest......

G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Kannst Du aus den DJV-Statistiken nicht erkennen, wie in den letzten 20 Jahren die SW-Strecken (und SW-Verbreitung) stetig gestiegen sind?



Die Bereiche: Forstwirtschaft-Wildschweine-Geld lassen überhaupt keinen Zusammenhang erkennen!

Weder verursachen Wildschweine große Schäden im Forst, noch lassen sich aus ihrem Vorkommen Gewinne erzielen, auch wenn das manche Unkundige hinter verkauften Ständen bei Drückjagden vermuten. Tatsächlich liegt der Wert von Bewegungsjagden für einen Forstbetrieb in der möglichst erfolgreichen Strecke an Wiederkäuern und Sauen sind nur Beifang, der aus Solidarität zur Landwirtschaft sehr gern effektiv sein darf. Die paar Euro Standgeld für ein paar beteiligte Gäste decken bei weitem nicht die Kosten der Organisation einer sorgfältig vorbereiteten Bewegungsjagd und sind eher ein Beitrag zur Milderung der hohen Investitionen so einer Veranstaltung.
Du sagst es doch selber schon! Der Forst hat kein Interesse viele Sauen zu schießen. Auch kein gesteigertes Interesse einer Reduktion. Ist ja nur "Beifang".
Die Leidtragenden sind die umliegenden Feldreviere. - Reduktion geht anders und ist nicht möglich wenn es immer noch (Forstliche) Sauenparadiese gibt...

WH
 
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....Es geht um viele Fehler die forstlich begangen werden (z.B Intervalljagd neben Schadfeldern)....

Intervalljagd im Wald ist ausnahmslos günstig und "Schadfelder" gibt es im Wald nicht.
Falls Du Feldflächen mit Schwarzwildschäden in Waldrandnähe meinst, ist auch da Intervalljagd im Wald kein Fehler, weil sie den Wald als sicheren Einstand attraktiver macht und jede Stunde zählt, die Sauen mehr im Wald als auf Schadflächen verbringen. Vom Feldpächter fordert niemand Intervalljagd.

Der größte Fehler, der im Wald bei der Mithilfe zur Schwarzwildbegrenzung gemacht werden könnte, ist die mangelhafte (oder gar keine) Durchführung von Bewegungsjagden, die gemessen am SW-Vorkommen bei weitem nicht die Strecken realisieren, die möglich wären. Dort liegt ein wesentlicher Schlüssel zur SW-Reduktion.
 
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Du sagst es doch selber schon! Der Forst hat kein Interesse viele Sauen zu schießen. Auch kein gesteigertes Interesse einer Reduktion. Ist ja nur "Beifang"....

.....Sauen sind nur Beifang, der aus Solidarität zur Landwirtschaft sehr gern effektiv sein darf....

.....Der größte Fehler, der im Wald bei der Mithilfe zur Schwarzwildbegrenzung gemacht werden könnte, ist die mangelhafte (oder gar keine) Durchführung von Bewegungsjagden, die gemessen am SW-Vorkommen bei weitem nicht die Strecken realisieren, die möglich wären. Dort liegt ein wesentlicher Schlüssel zur SW-Reduktion.

!!
;-)
 
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Intervalljagd ist aber lediglich ein Partikularinteresse und blendet die Gesamtverhältnisse aus.
Das führt zu einer Schieflage und eben zu den bekannten Problemen.

Zu Zeiten hoher Schäden ist gerade im Bereich Feld-/Waldübergang mit entsprechender Tiefe ein gemeinsamer Ansatz notwendig.

Dort verweigert die Forst oft mit Hinweis auf die Intervalljagd.
Das ist problemverschärfend. Effektive Bejagung wird aktiv behindert.
 
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Kannst Du aus den DJV-Statistiken nicht erkennen, wie in den letzten 20 Jahren die SW-Strecken (und SW-Verbreitung) stetig gestiegen sind?



Die Bereiche: Forstwirtschaft-Wildschweine-Geld lassen überhaupt keinen Zusammenhang erkennen!

Weder verursachen Wildschweine große Schäden im Forst, noch lassen sich aus ihrem Vorkommen Gewinne erzielen, auch wenn das manche Unkundige hinter verkauften Ständen bei Drückjagden vermuten. Tatsächlich liegt der Wert von Bewegungsjagden für einen Forstbetrieb in der möglichst erfolgreichen Strecke an Wiederkäuern und Sauen sind nur Beifang, der aus Solidarität zur Landwirtschaft sehr gern effektiv sein darf. Die paar Euro Standgeld für ein paar beteiligte Gäste decken bei weitem nicht die Kosten der Organisation einer sorgfältig vorbereiteten Bewegungsjagd und sind eher ein Beitrag zur Milderung der hohen Investitionen so einer Veranstaltung.


Moin,

das die SW-Strecken in den letzten 20 Jahren gestiegen sind, ist unstrittig. Das die Jäger aber maßgeblich an der Sauenvermehrung beteiligt sein sollen, lässt sich aus dieser Statistik nicht herausinterpretieren. Im gleichen Zeitraum sind die Maisanbaugebiete, der naturnahe Waldumbau, etc. ebenfalls stark ausgebaut worden - will sagen, die Umgestaltung unserer Land- und Forstkulturen haben auch ihren Anteil am Problem "Sauenbestand". Das die Jägerschaft es nicht geschafft hat, den Zuwachs bei der Sauenvermehrung der letzten 20 Jahre abzuschöpfen könnte auch an jagdlich nicht ausreichenden Konzepten liegen. Und die Sauenvermehrung findet nun mal auch/hauptsächlich? im Wald statt - unsere Förster hier freuen sich aber wirklich auch aus eigenen Motiven über hohe Schwarzwildstrecken auf den Drückjagden (klar sind die auch solidarisch mit den umgebenden Landwirten :cool:). Als "Beifang" würden die die Sauen nie bezeichnen - sind halt wirklich gute Förster ;-). Das Ansteigen der Schwarzwildpopulationen ist mMn deutlich vielschichtiger und komplexer, als es allein auf die "erfolglosen Jägerversuche" zu reduzieren - das sollte man sich schon eingestehen. Helfen kann da nur ein gemeinsames stringentes Handeln aller Beteiligten. Wie das aussehen kann - darüber ist zu diskutieren.

munter bleiben!!

hobo

p.s.: sehe gerade, dass ihr schon weiter seit - sorry für mein spätes post :13:
 
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Kannst Du aus den DJV-Statistiken nicht erkennen, wie in den letzten 20 Jahren die SW-Strecken (und SW-Verbreitung) stetig gestiegen sind?



Die Bereiche: Forstwirtschaft-Wildschweine-Geld lassen überhaupt keinen Zusammenhang erkennen!

Weder verursachen Wildschweine große Schäden im Forst, noch lassen sich aus ihrem Vorkommen Gewinne erzielen, auch wenn das manche Unkundige hinter verkauften Ständen bei Drückjagden vermuten. Tatsächlich liegt der Wert von Bewegungsjagden für einen Forstbetrieb in der möglichst erfolgreichen Strecke an Wiederkäuern und Sauen sind nur Beifang, der aus Solidarität zur Landwirtschaft sehr gern effektiv sein darf. Die paar Euro Standgeld für ein paar beteiligte Gäste decken bei weitem nicht die Kosten der Organisation einer sorgfältig vorbereiteten Bewegungsjagd und sind eher ein Beitrag zur Milderung der hohen Investitionen so einer Veranstaltung.


Moin,

das die SW-Strecken in den letzten 20 Jahren gestiegen sind, ist unstrittig. Das die Jäger aber maßgeblich an der Sauenvermehrung beteiligt sein sollen, lässt sich aus dieser Statistik nicht herausinterpretieren. Im gleichen Zeitraum sind die Maisanbaugebiete, der naturnahe Waldumbau, etc. ebenfalls stark ausgebaut worden - will sagen, die Umgestaltung unserer Land- und Forstkulturen haben auch ihren Anteil am Problem "Sauenbestand". Das die Jägerschaft es nicht geschafft hat, den Zuwachs bei der Sauenvermehrung der letzten 20 Jahre abzuschöpfen könnte auch an jagdlich nicht ausreichenden Konzepten liegen. Und die Sauenvermehrung findet nun mal auch/hauptsächlich? im Wald statt - unsere Förster hier freuen sich aber wirklich auch aus eigenen Motiven über hohe Schwarzwildstrecken auf den Drückjagden (klar sind die auch solidarisch mit den umgebenden Landwirten :cool:). Als "Beifang" würden die die Sauen nie bezeichnen - sind halt wirklich gute Förster ;-). Das Ansteigen der Schwarzwildpopulationen ist mMn deutlich vielschichtiger und komplexer, als es allein auf die "erfolglosen Jägerversuche" zu reduzieren - das sollte man sich schon eingestehen. Helfen kann da nur ein gemeinsames stringentes Handeln aller Beteiligten. Wie das aussehen kann - darüber ist zu diskutieren.

munter bleiben!!

hobo
 
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.....unsere Förster hier freuen sich aber wirklich auch aus eigenen Motiven über hohe Schwarzwildstrecken auf den Drückjagden (klar sind die auch solidarisch mit den umgebenden Landwirten :cool:). Als "Beifang" würden die die Sauen nie bezeichnen - sind halt wirklich gute Förster ;-)....

Wie ich schon schrieb: (fast) alle Jägers lieben Sauen und freuen sich, wenn sie möglichst viele davon schießen - nur will niemand hohe Bestände in seinem Revier haben! ;-)

....Das Ansteigen der Schwarzwildpopulationen ist mMn deutlich vielschichtiger und komplexer, als es allein auf die "erfolglosen Jägerversuche" zu reduzieren....

Das ist ganz sicher so, aber wenn man feststellt, dass (fast) alle Jäger die Jagd auf Wildschweine lieben und liebend gern sehr viele davon schießen möchten, dann passt das nicht zu einer verstärkten gemeinsamen Anstrengung, die Bestände deutlich zu reduzieren, auch wenn es plakativ immer wieder erklärt wird.
 
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Wieder so eine Selbstdeutung.
Da die Bestände steigen, braucht man sich bei der "geliebten Saujagd" kein bisschen zurückhalten.
Von Jägersseite gibt es einfach keinen Grund zur Schonung. Es ist genug da.

Das Bundesland Brandenburg hat keine Schwarzwildexplosion. Es hat jährliche Schwankungen der Strecke und dem Plus folgt stets ein gleichwertiges Minus.
http://www.mlul.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.414815.de
Es lässt sich also nicht mit "veralteten" Jagdstrategie begründen.
Brandenburg ist allerdings ein Land mit Schwarzwildtradition und dort weiss man anscheinend, wie man damit umgeht.
Neben der STreckenstatistik gibt auch die Statistik über Wildunfälle gute Rückschlüsse auf die Population. Daneben hält man dann noch die angemeldeten Wildschäden. Dann hat man einen guten Überblick.
Auch hier hält man sich in Branenburg stabil.
In MV sieht es wahrscheinlich (ungeprüft) ähnlich aus.
Man kann sich also gut an den dort herrschenden Methoden orientieren.
Besonders "moderne" Sachen macht man da nicht. Man geht solide jagen.

In beiden ländlich geprägten Ländern sind aber auch die Jäger mit der LAndwirtschaft vertraut. Das dürfte einen Unterschied zum etablierten westdeutschen Pachtsystem sein.
Probleme gibts in Brandenburg auch. Dort wo man hochpreisig nach "außerhalb" verpachtet hat.

Wir Jäger sind nicht dafür da alles totzuschießen. Wir versuchen einen Ausgleich/die Balance zwischen allen zu erhalten.
Die Forst sieht leider zu oft nur sich selbst.
Der Ruf des Geldes eben.
 
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Intervalljagd im Wald ist ausnahmslos günstig und "Schadfelder" gibt es im Wald nicht.
Falls Du Feldflächen mit Schwarzwildschäden in Waldrandnähe meinst, ist auch da Intervalljagd im Wald kein Fehler, weil sie den Wald als sicheren Einstand attraktiver macht und jede Stunde zählt, die Sauen mehr im Wald als auf Schadflächen verbringen. Vom Feldpächter fordert niemand Intervalljagd.

Der größte Fehler, der im Wald bei der Mithilfe zur Schwarzwildbegrenzung gemacht werden könnte, ist die mangelhafte (oder gar keine) Durchführung von Bewegungsjagden, die gemessen am SW-Vorkommen bei weitem nicht die Strecken realisieren, die möglich wären. Dort liegt ein wesentlicher Schlüssel zur SW-Reduktion.



Intervalljagd ist doch primär auf die Ruhe für das forstliche deutlich mehr schadensrelevante Rotwild von Bedeutung und macht da auch bei" Rotwild als Leitwildart" einigermaßen Sinn!
Die Bejagung richtet sich dann dementsprechend primär an den Bedürfnissen der "heilige Kuh des deutschen Waidwesens" , der Leitwildwildart Rotwild aus.
Aber in den allermeisten Regionen dieser Republik (meines Wissens nach nur 23% der Fläche ist Rotwildgebiet) kommt kein Rotwild vor und in diesen Gebieten haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verändert!
Die jagdliche Ausrichtung in diesen Gebieten ohne Rotwild sollte sich dort wohl unzweifelhaft primär an der bestmöglichen Reduktion der Schwarzwildbestände orientieren, quasi "Leitwildart Schwarzwild mit Reduktionsziel"!
Deshalb ist Intervalljagd in Regiejagden ohne Rotwild(Rotwildgebiete gibt es auf etwa 23% der Fläche der Republik), aber mit hohen Sauenbeständen, für eine Reduktion des Schwarzwildes doch wohl eher kontraproduktiv, da eine Vielzahl von potentiellen Erlegungsmöglichkeiten nicht genutzt werden!
Ruhe im Wald in der Nähe schadensrelevanter landwirtschaftlicher Nutzflächen ist ebenso fragwürdig; sollten die Schweine tatsächlich immer wieder aus dem Feld in den Wald zurückwechseln, so sollte man sie nicht nur auf den Schadensflächen bejagen, sondern auch auf den feldnahen Rückwechseln im Wald.
Jeder erfahrene Schwarzwildjäger, der sein Wissen nicht nur auf die großen Waldgebiete beschränkt, weiß doch genau, das auch die Ruhe im Einstand die wenigsten Sauen im Wald davon abhält, die äußerst attraktiven Nahrungsangebote im Feld zu nutzen!
Ein großer Anteil der Rotten verlagert sowieso sein Habitat in den Sommermonaten in die perfekt Deckung und Äsung bietenden landwirtschaftlichen Nutzflächen, ein Teil pendelt zwischen Waldeinstand und Äsungsangebot Feld (und könnte dementsprechend dann auf den Rückwechseln im Wald nicht nur als Zufallsprodukt bei der Schalenwildjagd im Rahmen der Intervalljagd auch effizient bejagt werden) und ein Teil verlagert sein Stamm-Habitat im Wald überhaupt nicht und bleibt vor Ort!
Dr. Keuling lässt grüßen!
Letztere Gruppe könnte man, da nicht schadensrelevant auch durchaus einen längeren Zeitraum "in Frieden" lassen und sich auf die zweite Gruppe konzentrieren, welche dann auch außerhalb des Schalenwildjagdintervalles reduziert werden könnte!
Diese zusätzliche Erlegung, optimaler Weise werden gezielt weibliche Stücke entnommen; (übrigens dürfen da auch hochtragende Frischlinge und Bachen im zeitigem Frühjahr vor dem Frischen kein Tabu darstellen)), führt dann natürlich auch zu geringeren DJ-Strecken und lässt deren, von dir permanent als Wunderwaffe der Effektivität gepriesene Jagdart natürlich dann auch in einem etwas anderem Licht erscheinen!
Für unser äußerst lernfähiges Schwarzwild können nur revierübergreifend kombinierte Bejagungsmethoden diese Wildart konsequent reduzieren; das beinhaltet natürlich auch automatisch eine ständige Überprüfung und Anpassung der lokalen Bejagungsstrategien.
Deine permanente Litanei der Effizienz der Bewegungsjagden und deren überragende Schlüsselrolle ist da für mich mittlerweile mehr wie ein Glaubensbekenntnis zu bewerten, nicht mehr und nicht weniger!
Bewegungsjagden(revierübergreifend) sind sicherlich ein gutes Instrument unter vielen Anderen, aber mit Sicherheit nicht der alleinige Lösungsansatz oder "Königsweg" zur Reduktion der Bestände!
Monokausale Erklärungen und Lösungsansätze bei komplexen biologischen Fragestellungen (bei politischen übrigens auch) rufen bei mir eigentlich immer nur Kopfschütteln hervor!

Gruß

Prinzengesicht
 
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@Prinzengesicht,
Du hast mit vielem Recht. Die Revierübergreifenden DJ können aber nur das Mittel der Wahl bei zusammenhängenden Waldrevieren sein.
Bei uns ist die Situation so, dass viel Schwarzwild ganzjährig im Feld lebt. Aufgegebene Tagebaue, verlandende Seen mit großen Schilfflächen und viele große Dornenverhaue, zwischendrin nicht nur Reviergrenzen, sondern auch vielbefahrene Strassen. Revierübergreifend wird hier also nichts.

Am veränderten Nahrungs- und Deckungsangebot in den Feldfluren, hat die Jägerschaft keine Schuld. Das unterschiedliche Jagdverhalten Feld/Wald muß aufhören. Wenn wir hier nicht alle mit machen, wird es mit der Reduktion nichts. Auch im Wald müssen Frischlinge zu jeder Zeit erlegt werden und nicht nur in Intervallen, bzw. überhaupt nur ab November auf Drückjagden.

Horrido
 
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Intervalljagd ist doch primär auf die Ruhe für das forstliche deutlich mehr schadensrelevante Rotwild von Bedeutung und macht da auch bei" Rotwild als Leitwildart" einigermaßen Sinn!....

Da macht es so viel Sinn, dass es am besten sogar verbindlich wäre.

.....Aber in den allermeisten Regionen dieser Republik (meines Wissens nach nur 23% der Fläche ist Rotwildgebiet) kommt kein Rotwild vor ...
....Deshalb ist Intervalljagd in Regiejagden ohne Rotwild(Rotwildgebiete gibt es auf etwa 23% der Fläche der Republik), aber mit hohen Sauenbeständen, für eine Reduktion des Schwarzwildes doch wohl eher kontraproduktiv, da eine Vielzahl von potentiellen Erlegungsmöglichkeiten nicht genutzt werden!...

Nein, Intervalljagd ist auch in Waldrevieren nur mit Reh-/Schwarzwild nicht kontraproduktiv, sondern im Gegenteil auch dort bewährt.

....Ruhe im Wald in der Nähe schadensrelevanter landwirtschaftlicher Nutzflächen ist ebenso fragwürdig;....

Von Februar bis zum Abschluss der Erntearbeiten absolut nicht fragwürdig, sondern sondern eine bewährte Hilfe, den Sauen den Rückzugsraum Wald gegenüber dem gefährlichen Feld so attraktiv wie möglich zu machen (in den Jagdintevallen Mai, Blattzeit, August/September sollten vorkommende Sauen am Waldrand natürlich mit erlegt werden).
Sauen sind klug, insbesondere erfahrene Bachen und sie werden sich mehr Zeit im ungefährlichen Wald als im todbringenden Feld aufhalten, wenn das konsequent von allen Revieren so praktiziert würde.


...Jeder erfahrene Schwarzwildjäger, der sein Wissen nicht nur auf die großen Waldgebiete beschränkt, weiß doch genau, das auch die Ruhe im Einstand die wenigsten Sauen im Wald davon abhält, die äußerst attraktiven Nahrungsangebote im Feld zu nutzen!....

Das ist nicht ganz zu verhindern, aber es wäre mit einem konsequent umgesetzten Jagdkonzept sehr wohl abzumildern und so die Wildschäden bei gegebener Bestandsdichte zu reduzieren.

....Bewegungsjagden(revierübergreifend) sind sicherlich ein gutes Instrument unter vielen Anderen, aber mit Sicherheit nicht der alleinige Lösungsansatz oder "Königsweg" zur Reduktion der Bestände...

Doch, das glaube ich für Waldreviere ganz sicher. Dort ist gezielte Einzeljagd auf Sauen viel zu störungsintensiv (treibt Verbiss- und Schälschäden in die Höhe und macht alles Wild weniger sichtbar) und trägt so wenig zu einer "Reduktion" bei, dass man es (außerhalb der Wiederkäuer-Jagdintervalle) m. E. besser sein lässt.
 
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Wie ich schon schrieb: (fast) alle Jägers lieben Sauen und freuen sich, wenn sie möglichst viele davon schießen - nur will niemand hohe Bestände in seinem Revier haben! ;-)



Das ist ganz sicher so, aber wenn man feststellt, dass (fast) alle Jäger die Jagd auf Wildschweine lieben und liebend gern sehr viele davon schießen möchten, dann passt das nicht zu einer verstärkten gemeinsamen Anstrengung, die Bestände deutlich zu reduzieren, auch wenn es plakativ immer wieder erklärt wird.


Moin,

also ich persönlich kann gern auf viele Sauen in meinem Revier verzichten - Sauen sind auch nicht meine bevorzugte Beute und die von mir erlegten Stücke werden sowieso eher zu Wurst verarbeitet (ein bis zwei Stück; der Rest geht in den Verkauf). Aber ich kenne auch kaum einen Jäger, der nicht liebend gern Rehwild, Damwild, Rotwild,.... erlegen möchte (und davon auch gern viele :cool:). Liegt wohl den Meisten so im Blut - Jäger halt. Und wenn einer viel schießen möchte (und auch erlegt), dann macht er eigentlich beim Versuch der Bestandsreduktion nicht so viel verkehrt. Es sei denn, es bleibt beim Versuch ;-).

munter bleiben!!

hobo
 
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Zitat Stöberjäger:
Von Februar bis zum Abschluss der Erntearbeiten absolut nicht fragwürdig, sondern sondern eine bewährte Hilfe, den Sauen den Rückzugsraum Wald gegenüber dem gefährlichen Feld so attraktiv wie möglich zu machen (in den Jagdintevallen Mai, Blattzeit, August/September sollten vorkommende Sauen am Waldrand natürlich mit erlegt werden).
Sauen sind klug, insbesondere erfahrene Bachen und sie werden sich mehr Zeit im ungefährlichen Wald als im todbringenden Feld aufhalten, wenn das konsequent von allen Revieren so praktiziert würde.

Da widerspreche ich Dir, als sowohl Feldrevier, als auch Wald- mit Feldrandjäger. Das ist eine Mähr, die Sauen sind komplett "Fraßgesteuert", glaub doch nicht, dass die "Waldsauen" sich mit ein bisschen brechen und Mäusenester ausgraben in der Forst beschäftigen, wenn es nebenan junge Zuckerrüben, Winterraps, Mais und Milchreifes Getreide gibt. Es gibt keinen einzigen Grund gegen scharfe Bejagung auch im Wald, ausser, dass sie hier nicht zu Schaden gehen und das Rotwild nicht beunruhigt wird. Erleg mal welche, wenn das Getreide in der Milch ist, schärf den Waidsack auf und schau nach was drin ist.

Horrido
 
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....Bei uns ist die Situation so, dass viel Schwarzwild ganzjährig im Feld lebt...
.... Auch im Wald müssen Frischlinge zu jeder Zeit erlegt werden und nicht nur in Intervallen....

Schwarzwild, das (zum großen Teil) ganzjährig im Feld lebt, kann im Wald überhaupt nicht erlegt werden. Weder in noch außerhalb von Intervallen.
Wenn die Felder abgeerntet sind, bleiben in großen landwirtschaftlichen Gebieten ohne Wald nur wenige Einstände für Sauen übrig
und dann kann man sie dort heraus drücken, wenn man sie reduzieren will.
 
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....Und wenn einer viel schießen möchte (und auch erlegt), dann macht er eigentlich beim Versuch der Bestandsreduktion nicht so viel verkehrt. Es sei denn, es bleibt beim Versuch ;-).

Wenn einer nicht nur ein paar Jahre viel schießen möchte, sondern am liebsten langfristig, dann hat er kein wirkliches Interesse an Reduktion (mit in der Folge sehr wenig Anblick und Beute) und das viele Schießen wird nur plakativ als "Versuch" einer Reduktion verkauft. ;-)
 

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