Absolut, nur fordern und nichts zurückgeben ist ein Unding und eben das Gegenteil von Kameradschaftlich.
Wenn ich sehe jemand bemüht sich und bringt sich ein, dann Helfe ich gerne.
Verlässt sich jemand nur auf andere und überstrabaziert die Hilfsbereitschaft, dann ist da ne Klärung notwendig.
Das hat aber nix mit Männlein oder Weiblein sondern mit Anstand zu tun.
Oh ja,
nassauern nennt man das hier in der Gegend zum Teil. Witzigerweise ein Phänomen welches sich weder altersspezifisch, noch auf das Geschlecht bezogen eingrenzen lässt.
Ich kenne da auch so ein paar Leute... Rufen mitten in der Nacht um 3 Uhr an, ob man sie mal eben vom Schüsseltreiben abholen könnte, wollen nur nach Hause... Jo, Die Zeit im Puff war bestimmt "Zuhause" für den Junggesellen...
Oder... Nach der Treibjagd will man sich ein wenig "verbessern" man kann ja nicht mit dreckigen, matschigen Gummistiefeln in das Schankhaus einkehren, damit man den Grünkohl in Frieden Genießen kann... "Kannst Du mal eben, a und b in Ihre Hotels fahren, dauert auch nicht lange... Jo, der eine ist in Sahlenburg untergekommen und der andere in Otterndorf... na Klasse! Als Dank haben sie mir dann auch noch 100 € abgeknöpft wegen angeblicher "Waidmännischer" Vergehen. Zwei Wochen später gab es dann die Revanche für derlei Narretei Ich habe dem dicken Rädelsführer den kürzesten Kluvstock in die Hand gedrückt... er brauchte nicht mehr baden, er war gebadet... und vor allem gut in Torf eingelegt.
Oder, "Du bist doch ausgebildeter Hundeführer... ich komme mit meinem Hund nicht klar, wie habt ihr das damals so geregelt." - Willst Du nicht wissen, kam von mir als Replik. Ende vom Lied, ich habe ihn den Hund ausgebildet, weil ich mir das Jammerspiel nicht ansehen konnte... und meinen ehemaligen Kollegen hätte ich erwürgen können. Der Hund parierte bei mir, ohne großen Zwang, er kam auch gut durch die Prüfung, da aber Larifari immer Larifari bleibt, war nach einem Monat mit dem Gehorsam beim "Herrchen" finito... Bei mir lief er immer noch dicht am Knie, auf einer Linie, auch ohne verdammte Leine. Ihm tanzte er auf der Nase rum...
Oder, Du bist doch handwerklich geschickt, mach mir mal den Hochsitz wieder einsatzfähig...
Nach dem zweiten Mal war meine etwas ungehaltene Antwort, "Zeit wächst auch nicht auf Bäumen, Du kannst Dir ja einmal überlegen ob Du meinen Arbeitsstundensatz von 25,-- € löhnen willst."
Ausnutzerei gibt es leider viel zu häufig, und ich musste erst umständlich lernen Nein sagen zu können, das habe ich letztlich auch erst in der Landwirtschaft gelernt. Vor allem wenn dann so Sprüche wie... "Mal eben!", oder "Kurz!" kommen... "Nein, nicht mal eben und auch nicht kurz." Und ich bin bestimmt kein Uhrglotzer, mir sind die Arbeitszeiten sowas von egal, wenn es länger dauert, dann dauert es halt länger, gerade auch bei Hygiene Arbeiten, kann man sich den Luxus des auf die Minute Feierabend machen nicht leisten.