Ich finde das manchmal (nicht nur bei Jagdprüfungen) kleinlich gehandelt wird. Was macht es schon, wenn jemand eine Pflanze auf Anhieb nicht richtig kennt, oder ein, womöglich, gar nicht jagdbares Tier nicht sofort einwandfrei zuordnen kann? Jagdscheinvereigerung sollte nur dann geschehen, wenn jemand Mängel beim sicheren Umgang/Wissen seiner Waffen/Munition zeigt, oder bei wichtigen, sicherheitsrelevanten Gesetzen Fehler macht. das meiste andere ist doch oft gar nicht "schlimm"...
Ich glaube heute fällt keiner (mehr?) durch weil er nicht auf jede Frage sofort eine Antwort parat hat.
Niemand weiß alles zu jedem Zeitpunkt, dass ist nun mal so. Bei unserer Prüfungsvorbereitung wurde uns nahegelegt, wenn wir was nicht Wissen dann einfach dazu stehen. Die Prüfer stellen dann eine neue Frage und weiter geht es.
Niemals den Fehler machen und sich irgenwas aus der Nase ziehen oder aus den Fingern saugen, dass merken die Prüfer. Tja und wenn man seine Prüfungszeit dann mit der Verschleierung von Unkenntnis verschwendet, endet es wie von
@colchicus beschrieben und man hat nicht genug richtige Antworten gegeben.
Wohl die aller, aller wenigsten Prüfer wollen gerne jemanden durchfallen lassen aber schenken wollen sie den Schein auch keinem. Die meisten Prüfer die ich kenne haben ein Minimum das sie einfach erwarten. Sobald dieses erfüllt ist fangen sie an zu bohren und schwieriger zu werden. Da geht es dann aber nicht mehr um Bestanden/nicht Bestanden sondern um die Note.
Also keine Zeit schinden, dass geht in der Regel nicht gut aus und bringt nix.
Außer bei der Waffenhandhabung, da kann das schon mal recht nützlich sein Zeit vond er Uhr zu nehmen.
Hab damals als es hieß wir gehen Sauen jagen extra die Waffe im Kaliber .243 genommen, die kannte ich aus der praktischen Ausbildung.
Also die ganze Sicherheitsüberprüfung abgespult und am ende bei der Kaliberfeststellung gesagt: "Die kann ich nicht nehmen, die ist nicht Hochwildtauglich."
Also andere Waffe genommen, wieder das ganze Programm abgespult und dann war die Zeit auch quasi rum. Sollte dann auf den daneben stehenden Rehbock schießen und gut war.
Der Prüfer hat sich dann noch ein wenig revangiert als er nach dem Schuss fragte, was ich als nächstes mache?
Ich sagte natürlich, durchrepetieren und im Ziel bleiben.
Ok, sagte der Prüfer und dann?
Ich meinte, Zigarettenlänge warten ob man noch naschschießen muss.
Ja, und dann?
An das Stück treten.
Und dann?
Schauen ob doch noch leben drin ist, ich wurde zunehmend nervös, was wollte der.
Ja, sie treten heran und was machen Sie dann?
Ich gebe dem Stück den letzen Bissen und lege einen Erlegerbruch.
Ja aber was machen sie vorher, quasi als aller erstes?
Da ich nicht mehr wußte was er will, sagte ich das ich es nicht wüßte.
Na Freuen tun sie sich und schlug mir auf den Rücken. Prüfung bestanden und allzeit Waidmannheil.
Mir fiel ein Stein vom Herzen.