Jungs ich schiess auch (noch) Blei - gebondete Geschosse, und ich werde wohl auf ein Bleifreies Geschoss umsteigen. Warum? Die Kontamination des Wildkörpers mit Bleistäuben oder Bleiaerosolen ist nicht zu vernachlässigen, es sind nicht die Splitter oder Bleifetzen, die tun keinem Erwachsenen was, Kindern schon, sondern eben das was man nicht sieht, aber sehr wohl nachweisen kann. Das Problem ergibt sich im Großen und Ganzen erst mit Einführung von NC Pulvern und der damit einhergehenden hohen Geschwindigkeit von Projektilen. Würden wir noch mit unseren bummeligen Vorderladern schiessen, was teilweise eher einem "erschlagen" gleichkommt, hätten wir dieses Problem nicht, da bei den Geschwindigkeiten im Zielmedium nur seltenst die Kugel oder Miniergeschoss fragmentiert und Blei auf Molekularebene freigibt. Unsere modernen bleihaltigen Büchsengeschosse tun das aber ohne Zweifel. Es wird beim BfR dazu in kürze eine weitere sinnvolle Untersuchung geben, die auch die natürliche Bleikontamination (welche besonders beim Rehwild sehr hoch ist) des Wildfleisches durch Äsung vom sekundären Bleigehalt durch Geschosse unterscheiden soll.
Solide Bleisplitter und selsbt molekulares Blei sind für Erwachsene in Maßen nicht so dramatisch, da diese meist im Fettgewebe eingelagert werden. (Und da wir keine Ätzmägen wie bestimmte Adlerarten haben, können wir Blei auch nicht chemisch zersetzen wenn es denn als Solid im Magen landet.) Bei (Klein-) Kindern und Föten ist jedoch der Anteil von Fettgewebe am Gesamtkörpergewebe nur sehr gering, so dass Blei vor allem im fettreichen Hirngewebe und Organgewebe eingelagert wird, was blöd ist und vor allem blöd macht. Da wir viel Wildfleisch essen, und meine Kinder nun mal schon meine Kinder sind (also quasi vorbelastet :18: ) müssen die auch nicht noch der Gefahr ausgesetzt werden noch blöder zu werden.
Meines Erachtens sollten bleifreie Geschosse stets Deformationsgeschosse sein, welche durch eine tiefe Bohrung stark aufpilzen und keine Splitter abgeben und somit einen Restbolzen ausschiessen lassen. Besser ein Pilz der durch die schnelle Oberflächenerweiterung nach Eintritt ins Zielmedium an Geschwindigkeit verliert. Die Probleme mit den Abprallern sind dann auch nicht mehr ganz so hoch. Kalibergroße Restbolzen oder nichtdeformierende Geschosse würde ich aus Sicherheitsgründen nicht schiessen.
Meine Wahl wird zu Barnes oder GMX tendieren. Beide bereits selber erprobt und damit zufrieden.