Schuss auf Haupt u. Träger, warum verpönt?

[Sir Henry]

@Tophunter #28:
Haupt- und Trägerschüsse sind von Jedermann zu unterlassen. Ich kenne keinen Grund dafür.

Mit Einbildung bist du jedenfalls nicht gestraft, auch wenn du in @r-m einen Zujubler hast
Seit wann hast du diese Weisungsbefugnis??


@forestgump #22+ #26 :cheers:

 

[kuno]

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber grundsätzlich ist bei mir der Schuss auf Haupt/Träger nicht verpöhnt. Er muss halt einfach nur richtig angewendet werden. Dazu gehört, wie auch schon vom Stoebi geschrieben, eine absolut Präzise und Zuverlässige Waffe bei guter Auflage. Dazu wird nur von hinten/schräg von hinten auf Haupt oder Träger geschossen, nie jedoch von der Seite geschweige denn von vorne.

Natürlich verbietet sich der Schuss auf ziehendes etc. Wild. Zusätzlich gilt es penibel die Entfernung zu beachten, wobei hier beim Schuss von hinten 2-3cm rauf oder runter wenn auf den Atlas gezielt wird keine negative Auswirkung haben.

Und zum Thema Ausschweißen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade bei Treffern im Träger-/Schädelansatz Bereich die Rehe besonders gut ausschweißen.

Ein Premiumpost (frei nach R-M). Genau so wie du das darstellst ist das in Ordnung.

 

[Xaver79]

Dann gibt es noch das Argument das Stücke mit Kopfschuss nicht vernünftig ausschweißen und so die Fleischqualität darunter leidet. Ich halte das hinsichtlich der Fleischqualität allerdings für nicht so sicher, manche vertreten das aber sehr überzeugt.

Darüber stand mal ein Artikel in der DJZ. Aber sonst noch nichts darüber gefunden.
@Forestgump schreibt, dass er andere Erfahrungen gemacht hat.

Vielleicht kann mal ein Fachmann (damit mein ich jemanden der das gelernt hat) das fachlich bezüglich der Wildbretqualität erläutern.

 

[Gelöschtes Mitglied 7846]

servus

...

Vielleicht kann mal ein Fachmann (damit mein ich jemanden der das gelernt hat) das fachlich bezüglich der Wildbretqualität erläutern.

würdest Du einem langjährigem Metzger in dieser Frage vertauen ?

 

[Fex]

http://www.djz.de/jagdpraxis/2075-die-maer-vom-kuechenschuss

 

[Xaver79]

servus




würdest Du einem langjährigem Metzger in dieser Frage vertauen ?

Natürlich, der hat das ja mal gelernt ;-)

Hab ich da mit dir einen gefunden?

@ Fex, danke genau den Artikel hatte ich gemeint.

 

[Gelöschtes Mitglied 7846]

Natürlich, der hat das ja mal gelernt ;-)

....

Bei uns ist es Sitte, dass eigentlich sehr viele Bauern ihr Vieh am Hof schlachten und vermarkten

Keiner der Leute käme auf die Idee, eine Sau nicht ausbluten zu lassen. Ganz einfach, weil es der Fleischqualität abträglich wäre.

Ich vertraue da auf mindestens 30 Jahre Erfahrung in meinem Umfeld.... man merkt schon, dass die Qualitäten unterschiedlich sind.

Wenn Blut im Fleisch keine Auswirkungen bei der Reife und somit auf die Fleischqualität hätte, da würde jeder Schlachter jeden Kilo zusätzliches Gewicht gerne mit verkaufen

Anhang anzeigen 17825

 

[Bonchasseur]

http://www.djz.de/jagdpraxis/2075-die-maer-vom-kuechenschuss

Gibt es vielleicht außer der Meinung dieses Metzgers eine wissenschaftliche Untersuchung zu dieser Frage?
Ganz abgesehen davon , wie will dieser Fachmann überhaupt erkennen, ob das Wildpret infolge eines Kopf-bzw. Trägerschusses minderwertig ist, wenn ihm das Stück -wie es üblich ist - ohne Haupt und fachgerecht aufgebrochen übergeben wird?

Waidmannsheil
bonchasseur

 

[Sir Henry]

In Nbg habe ich an einen Metzger schon Wild abgeliefert.
"Schlecht" geschossenes nimmt er gar nicht und am liebsten
solches mit Kopf- und Trägerschüssen.
Er muss (sollte) es ja wissen.
Vielleicht deshalb, um Rehblätter als "natürliche Teile" absetzen zu können.
Zerschossen wohl zu wenig attraktiv.
Quer durch die Rippen ist ja auch wenig kaputt und auf den Rippen ist ja wenig Fleisch.



#38
Na das ist wohl klar:
Hat es keinen Schuss auf dem Körper und der Kopf ist ab,
kann es nur auf den Kopf geschossen oder überfahren worden sein.

 

[Bonchasseur]

In Nbg habe ich an einen Metzger schon Wild abgeliefert.
"Schlecht" geschossenes nimmt er gar nicht und am liebsten
solches mit Kopf- und Trägerschüssen.
Er muss (sollte) es ja wissen.
Vielleicht deshalb, um Rehblätter als "natürliche Teile" absetzen zu können.
Zerschossen wohl zu wenig attraktiv.
Quer durch die Rippen ist ja auch wenig kaputt und auf den Rippen ist ja wenig Fleisch.



#38
Na das ist wohl klar:
Hat es keinen Schuss auf dem Körper und der Kopf ist ab,
kann es nur auf den Kopf geschossen oder überfahren worden sein.

Sorry,
hab mich etwas unklar ausgedrückt. Wollte sagen, woher will er wissen, daß das Stück bei Kopfschuß und ordnungsgemäßem sofortigem Aufbrechen nicht genügend ausgeblutet ist.

Waidmannsheil
bonchasseur

 

[Oichkatzl]

Sorry,
hab mich etwas unklar ausgedrückt. Wollte sagen, woher will er wissen, daß das Stück bei Kopfschuß und ordnungsgemäßem sofortigem Aufbrechen nicht genügend ausgeblutet ist.

Waidmannsheil
bonchasseur

Siehst du beim Zerwirken. Wenn du aus den Adern noch mehr Blut drücken kannst als üblich. Auch an den Rippenbögen kannst du erkennen, ob das Stück gut ausgeschweißt ist und z.B. auch, ob es lange gelegen hat.

Kommt aber immer drauf an, was man draus macht. Bei der Salami z.B. darf nur bestes, gut ausgeschweißtes Wildbret verarbeitet werden, sonst wird des nix...;-)

 

[Rüde-Mann]

Träger oder Kopf tabu

Einen Bereich haben wir ganz ausgelassen: die Ästhetik. Wem hat es nicht schon mal leicht gewürgt, wenn er Stücke gesehen hat, deren Haupt/Kopf von der Kugel vollkommen entstellt wurde.

Damit nimmt man dem Stück die letzte Würde.

Und wenn auch ansonsten kein Vorteil von diesem Treffersitz zu erwarten ist, spricht alles dafür, den Zielpunkt dorthin zu setzen, wo er aus jeglicher Sicht sinnvollerweise hingehört: auf die Kammer.

 

[Gelöschtes Mitglied 3257]

In der Regel werden beim Schuss auf dem Träger bzw. Richtung Schädelbasis große Blutgefäße zerfetzt. Ich hatte es jetzt schon bei mehreren Stücken, dass sie gerade zu "leer" waren. Irgendwie ja auch logisch. Große Gefäße geöffnet und die Pumpe läuft erst mal noch weiter. Gerade wenn es Schnee hat sieht man gut, was da so an Schweiß raus kommt.

Und zum Thema Ästhetik: Es gibt sicher einen "schöneren" Anblick als ein Reh, bei dem der halbe Schädel fehlt. Klar, Einschuss kalibergroß, Ausschuss 2 Euro schaut immer am Besten aus, keine Frage. Drum solche Schüsse auch definitiv nur auf der Einzeljagd. Wenn man aber mal auf Streckenplätzen unterwegs ist, insbesondere auf Drückjagden wo Rehe freigegeben sind, dann ist da häufig auch wenig ästhetisches zu sehen. Ich gehe nicht davon aus dass die kompletten Rippenbögen entfernt werden, damit die Stücke besser auslüften. :lol:

 

[Oichkatzl]

Ich gehe nicht davon aus dass die kompletten Rippenbögen entfernt werden, damit die Stücke besser auslüften. :lol:

*Upps*, ich hätt vielleicht oben schreiben sollen:

Auch an den Blutbahnen entlang der Rippenbögen kannst du erkennen, ob das Stück gut ausgeschweißt ist und z.B. auch, ob es lange gelegen hat.

War verwirrend, jetzt besser? ;-) Oder immer noch verwirrt? ;-)

 

[Xaver79]

In Nbg habe ich an einen Metzger schon Wild abgeliefert.
"Schlecht" geschossenes nimmt er gar nicht und am liebsten
solches mit Kopf- und Trägerschüssen.
Er muss (sollte) es ja wissen.

Darum fragte ich ja nach einer fachmännischen Meinung/Erklärung.
Schweißt ein Stück, bei dem die Halsarterien (durch einen Schuß) geöffnet wurden genau soaus, wie ein Stück, bei dem durch einen Kammerschuß Herz und/oder die großen Brustgefäße geöffnet wurden.
Klar, im Schlachthof werden nach der Betäubung "nur" die Halsarterien geöffnet, aber da bluten die Tiere ja auch im hängen aus.